¤Chapter Thirtyfour¤
Mein letzter Gedanke geht an diese sanfte und liebevolle Seite von Cyrian, die mein Herz höher schlagen lässt, dann sinke ich hinab in die Untiefen der Träume.
Brummend drehe ich mich zur Seite und sauge tief den unverwechselbaren Geruch nach Minze in Mischung mit etwas wildem, herben ein. Unwillkürlich bildet sich ein kleines Lächeln auf meinen Lippen und meine Finger tasten suchend über das Bett neben mir, jedoch kann ich keinen Cyrian ausmachen.
Lediglich die leichte Wärme, die in den Laken hängt, zeigt mir, dass er bis gerade eben noch hier gelegen haben muss.
Blinzelnd schlage ich meine Augen auf und blicke direkt gegen die angelehnte Zimmertür. Wie vermutet kann ich keinen Cy ausmachen und beschließe, ebenfalls aufzustehen.
Erst nach drei Anläufen schaffe ich es, meine Beine aus dem wunderbar weichen Bett zu schwingen.
Nachdem ich es dann auch noch zum Bad geschafft habe, um körperliche Bedürfnisse und das Zähne putzen zu erledigen, binde ich mir die Haare notdürftig noch oben und tapse vorsichtig durch das Zimmer und die Stufen zum Erdgeschoss hinunter.
Es dauert nicht lang bis ich die riesige offene Küche entdecke, in der gerade ein fremder Mann an einer Tasse nippt. Als ich meine Füße auf die kalten Fließen setze dreht er sich zu mir um, lehnt sich mit der Hüfte gegen die Kücheninsel und mustert mich eingehend aus braunen Augen, was ich zu übergehen versuche. Tortzdem erfasst mich ein leicht angeekelter Schauer.
"Hey", meint der schwarzhaarige nach einiger Zeit, in der wir uns einfach angestarrt haben. Bevor er auf mich zugeschlendert kommt stellt er seine Tasse auf die Arbeitsfläche hinter sich.
"Ich bin Connor!"
Charmant grinsend blickt Connor auf mich herab, die Arme nun lässig in den Hosentaschen seiner schwarzen Jeans vergraben. Irgendwie kommt mir seine Stimme bekannt vor.
Mir fällt auf, dass er zwar keine Grübchen wie Cyrian hat, aber das dieses Lächeln wahrscheinlich die meisten Mädchenherzen höher schlagen lässt.
"Oh, hey, ich bin...", doch weiter komme ich nicht, denn ich werde von einer, mir nur allzu bekannten Stimme, unterbrochen.
"Nicht interessiert!"
Empört wirble ich herum und erblicke, wie hätte ich es anders erwarten sollen, Cyrian, der sich mit verschränkten Armen und bedrohlich angespannter Muskulatur hinter mir aufgebaut hat. Seine Augen sind zu Schlitzen zusammen gezogen und seine Nasenflügel beben.
"Bro, sorry, ich dachte bloss..."
"Das hatten wir schon, Connor. Denken liegt dir nicht gerade und jetzt schleich dich, Bro!"
Ich kann schon fast die Blitze sehen, die aus Cyrians Augen zu schießen scheinen, als würde er den Mann hinter mir damit erdolchen wollen.
Mit leicht geöffnetem Mund sehe ich zu Connor zurück, der gerade aus der Küche verschwindet, zusammengesackt wie ein geprügelter Hund.
Entgeistert wende ich mich wieder Cy entgegen, der mittlerweile mich mit dunklen Augen mustert.
"Das hätte doch jetzt doch echt nicht sein müssen! Und vorallem kann ich noch immer für mich selbst reden, Mister Obergriesgram. Bevormunde andere aber nicht mich!", schnaube ich.
Cyrian hebt eine dichte Braue, wobei er den bernsteinfarbenen Blick nicht von mir abwendet. Irgendwie gefällt mir der Ausdruck auf seinem Gesicht nicht.
"Doch, dass musste sein, denn Connor ist ein Geier. Er wartet nicht auf seine Mate sondern vögelt sich quer durch die Frauenwelt. Folglich solltest du in diesem kurzen Shirt nicht vor ihm rumhampeln."
"Ach, und du denkst ich würde sofort mit ihm ins Bett springen?! Na danke für dein nicht vorhandenes Vertrauen in mich", pfeffere ich ihm entgegen. Wieso bin ich gerade nur so leicht auf die Palme zu bringen?
"Rosalie, so meinte ich das nicht. Werwölfe neigen nur dazu, sich das zu nehmen, was sie bewundern und bei sich haben wollen."
Er lässt diese Aussage so in der Luft hängen, starrt eine Zeit lang noch auf meine nackten Beine, was elektrisierende Hitze durch meinen Körper schießen lässt, und fährt sich dann schwer seufzend über das Gesicht.
"Komm mit."
Verwirrt blicke ich ihm nach, wie er die Treppen immer zwei Stufen nehmend, nach oben verschwindet und linse dann zum Kühlschrank hinüber. Kann ich nicht vielleicht zuerst was essen?
"Pretty Rose?", ertönt Cyrians Stimme von oben. Er scheint noch schlechter drauf zu sein als vorher, wobei ich geglaubt habe, dass das garnicht mehr möglich sei.
Also mache ich ergeben kehrt und stapfe die Treppen nach oben.
"Was denn? Noch mehr Vorschriften?", blaffe ich, als ich das Zimmer betrete.
Ohne Kaffee und ein Frühstück bin ich morgens leider sehr reizbar, was er auch zu bemerken scheint. Dennoch kramt er in seinem riesigen Kleiderschrank herum, für den ich ihn insgeheim beneide, und wirft mir dann unvermittelt zwei Kleidungsstücke zu.
Einer seiner Hoodies und eine meiner etwas längeren Schlafshorts. Ich kann nichts gegen das plötzliche Lächeln machen, das sich in meinem Gesicht ausbreiten will.
"Du gibts mir freiwillig einen deiner Pullis?"
Skeptisch blicke ich zu ihm hinauf und da er mittlerweile vor mich getreten ist, streift seine Wärme meinen Körper.
Mit einem liebevollen Grinsen, wie ich es nie von ihm erwartet hätte, streicht er mir behutsam eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sein Ärger scheint wie weggeblasen zu sein.
"Ich würde dir sogar meinen ganzen Kleiderschrank überlassen."
Aus irgendeinem Grund lassen seine Worte mein Herz höher schlagen, vielleicht liegt es aber auch an seinem Blick und seiner Hand, die sanft auf meiner Wange ruht.
"Und es ist nicht ganz uneigennützig. Du trägst dann meinen Geruch an dir", fügt er beiläufig an, bevor er mir leicht zuzwinkert.
Ich glaube mein Herz kurz stolpern zu hören, fange mich dennoch schnell wieder und lächle ebenfalls, wenn auch nur zaghaft.
Um das klarzustellen: Ich nehme es ihm noch immer übel, dass er mich hierher verschleppt hat.
"Dann zieh ich mich mal um", meine ich und will mich gerade umdrehen, als er mich am Handgelenk festhält und wieder an sich zieht.
"Was willst du zum Frühstück, Pretty Rose?", raunt er mit dunkler Stimme gegen meine Lippen, wobei diese sanft meine berühren.
Ich schlucke hörbar und räuspere mich dann leise, da ich die Vermutung habe, keinen Ton herauszubringen.
Trotzdem öffne ich den Mund einen Spalt breit und antworte in flüsterndem Ton: "Überrasch mich."
Der Versuchung, ihn jetzt zu küssen, wiederliegend, lege ich meine Lippen auf die seinen. Es fühlt sich so richtig an.
Dennoch löse ich mich schnell wieder von ihm, grinse bei seinem komplett vernebelten Gesichtsausdruck und verschwinde dann im Bad, um mir die Sachen überzuwerfen.
Und er hatte Recht. Nun umhüllt mich sein Geruch und ich kann nicht anders als heimlich an dem Stoff zu riechen.
Okay, ich sollte echt mein Verhalten überdenken, vielleicht bin ich ja ernsthaft krank, wenn ich jetzt schon an Klamotten anderer schnüffel.
Mit einem Kopfschütteln trete ich wieder in das Zimmer und stocke mitten in der Bewegung.
Da ist ein fremder Mann, der direkt vor der Bettkante steht. Seine hochgewachsene Gestalt steckt in einem schwarzen Anzug mit hellblauem Hemd darunter.
Sein dunkelblondes Haar liegt ihm zurückgegeelt am Kopf, was seine Wangenknochen stark hervorstechen lässt.
Das gruseligste an ihm sind jedoch seine Augen. Sie besitzen einen verwirrenden Braunton, der mir einen kalten Schauer nach dem anderen über den Rücken laufen lässt. Sein Blick ist starr auf mich fixiert und das einzige, was ich in seinen Augen erkennen kann, ist hämische Grausamkeit.
"Wer sind sie?"
Meine Stimme zittert mehr als angenommen und man kann deutlich die Angst darin vernehmen.
Der Mann antwortet mir nicht. Er steht einfach weiter da, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, und blickt mich an, als würde er all meine Geheimnisse kennen.
Seine Präsenz füllt den kompletten Raum aus, verscheucht jede Wärme und zerrt all meine Ängste, Sorgen und Panik an die Oberfläche.
Mein Herz schlägt so schnell, dass ich glaube, gleich an einem Herzinfarkt zu verrecken, was mir im Moment auch irgendwie lieber ist.
Irgendwie schaffe ich es dann doch, mich aus meiner salzsäulenähnlichen Starre zu lösen und mich mit Ameisenschritten an ihm vorbeizubewegen. Dabei verfolgt mich dieser schauerhafte Blick die ganze Zeit, obwohl er nur seinen Kopf dreht, ohne sich großartig weiter zu bewegen.
Endlich berühren meine Finger, die bis eben noch, wie mein gesamter Körper, an die Wand gepresst waren, die kühle Türklinke.
Ein letztes Mal sehe ich zu dem Gruselfremden; dann reisse ich die Tür auf und sprinte panisch durch den Flur.
Mit klopfendem Herzen rase ich die Treppen nach unten, verheddere mich dabei jedoch in meinen eigenen Beinen und stürze bei der drittletzten Treppe.
Vor Schock bleibt mir der Schrei in der Kehle stecken und ich schaffe es nicht einmal mehr meine Arme nach oben zu reissen.
Mir bleibt nur noch Zeit, die Augen zusammenzukneifen und auf die Begegnung mit dem Boden zu warten.
Doch die kommt nicht. Stattdessen streift mich ein heftiger Windstoß und zwei muskulöse Arme umschlingen fest meinen Körper. Meine Haare fliege mir ins Gesicht und ich kralle mich an meinen Retter, den ich im gleichen Moment als Cyrian identifizieren kann, an dessen, sich schnell hebend und senkender, Brust ich nun lehne.
"Was sollte das denn werden, Rose?"
Seine sonst so feste Stimme wackelt ein wenig.
"Ich..."
Die Worte wollen meinen Hals nicht verlassen und ich vergrabe mein Gesicht an seinem Hals. Mein Inneres gleicht einem Tornado aus Gefühlen, die einzig und allein in seinen Armen zum Stillstand kommen zu scheinen.
"Hey, was ist denn los?"
Er drückt mich leicht von sich und blickt mir mit besorgt gerunzelter Stirn entgegen. Seine Fingerkuppen streichen mir die elektrisierten Haare aus den Augen und bei seiner Berührung schaffe ich es endlich tief durchzuatmen.
"Da...war ein Mann im Zimmer. Er hat kein einziges Wort gesagt und mich einfach beobachtet. Es war fast so, als würde er meinen größten Albtraum verkörpern."
Bei dem Gedanken an diese toten Augen, die mich durch den Raum verfolgt haben, schüttelt es mich erneut, wobei Cyrian mich entgeistert anstarrt.
Eine Spur von Wut blitzt in seinem Gesicht auf, dann lässt er mich vollends los und sprintet die Treppen hinauf.
Kurz darauf kann ich hören, wie eine Tür laut krachend gegen die Wand schlägt.
"Iloyd, du Drecksfeigling, leg dich nicht weiter mit mir an!"
Eine urplötzliche Kälte erfasst meinen Rücken und bevor ich begreife, wer oder was das war, schnürte mir eine riesige Hand die Kehle ab.
Krächzend versuche ich, die rauen Finger von meiner Luftröhre zu entfernen, doch das veranlasst denjenigen hinter mir dazu, noch fester zuzupacken.
"Du bist gelaufen und hast verloren", flüstert eine gefühlslose Stimme neben meinem Ohr, dann nehmen die schwarzen Punkte in meinem Sichtfeld immer mehr zu und rauben mir schlussendlich das Bewusstsein.
So sorry for Not-Updating.
2 broken Fingers are bad for Writing.
Still love you so much, Buddies
~J🍃
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