¤Chapter Seventeen¤
"Die beste Frage ist doch: Was zum Teufel bist du, Cyrian?"
Stille. Mein Blick fährt von Faith, die mit zusammengepressten Lippen ihr Rührei betrachtet, zu Cyrian, der meinen Blick mit leicht geöffneten Lippen erwiedert. Verdammt, auch so verschlafen und mit einem Verband um seinen immer noch nackten Oberkörper sieht er echt scharf aus. Wie auch nicht, mit diesen wunderbaren, bernsteinfarbenen Augen und dem markenten Kiefer. Und erst diese Muskeln!
Konzentration, Rose!
"Also?"
Schön langsam werde ich wütend. Die Arme vor der Brust verschränkend hebe ich eine Braue und erdolche die Beiden mit meinen Blicken. Es scheint zu funktionieren, denn Faith seufzt und stupst dann Cyrian mit einem ergebenen Blick an. Dieser schluckt schwer und endlich beginnt er zu reden.
"Es ist unübersehbar, dass ich kein Mensch bin, dass ist mir auch klar. Aber ich kann es dir nicht sagen."
Ein humorloses Lachen entfährt mir.
"Achso, na dann."
Cyrian's überraschter Blick verharkt sich in meinem.
"Wirklich?", frägt er unsicher.
"Nein natürlich nicht, du Vollidiot! Du bist doch komplett übergeschnappt! Was glaubst du denn? Das du mich einfach so abspeisen kannst? Nein, nein und nochmals nein! Ich will hier und jetzt sofort eine Erklärung oder ich verschwinde!"
Drohend richte ich meinen Finger auf die Tür. Warum auch immer ihn das dazu bewegen soll, mir zu erzählen was hier los ist, denn mal ganz ernsthaft, was sollte es ihm ausmachen, wenn ich verschwinden würde?!
"Nein!"
Und auf einmal sitzt Cyrian nicht mehr am Tisch sondern steht mit entsetzer Miene vor der Tür. Entgeistert blicke ich zu ihm, kurz wieder zu Faith, dann wieder zu Cyrian.
"Wie...Was?"
Geschockt deute ich auf Cyrian, der in Lichtgeschwindigkeit seinen Platz gewechselt hat. Okay, jetzt bin ich mir vollkommen sicher, dass er kein Mensch ist. Tief in meinem Inneren regt sich etwas, etwas wie Erkenntnis, doch ich verstehe es nicht.
Ich bin mir sicher, dass ich in diesem Moment wie ein begossener Pudel aussehen muss. Kein einziger Ton will mehr meine Kehle verlassen und sogar das Atmen habe ich eingestellt. Aber hey, wird doch eh überbewertet, wer braucht schon Luft?
"Meine Güte Cyrian! Sieh sie dir doch an, sie fällt ja fast in Ohnmacht, jetzt sag es ihr endlich!"
Energisch steht Faith auf und knallt ihre flache Hand auf die Tischoberfläche. Ich zucke zusammen, genauso wie Cyrian. Aber er sagt nichts, genauso wenig wie ich.
"Okay, dann mach ich das für dich! Rose, Cyrian ist ein Werwolf."
Und dass ist das letzte, was ich mitbekomme, bevor ich in einen Tranceähnlichen Zustand verfalle. Cyrian eilt auf mich zu, gestikuliert wild mit den Händen und scheint irgendetwas zu sagen. Ich sehe nur, wie sich seine Lippen bewegen, kann jedoch nichts mehr hören.
Er legt seine Hände auf meine Schultern, sagt etwas, doch ich starre einfach nur in sein schönes Gesicht. Fast wie von selbst bewegen sich meine Beine, ich habe keine Kontrolle mehr über meine Handlungen. Irgendetwas scheint von mir Besitz ergriffen zu haben, eine dunkle Stimme flüstert mir zu, und ich gehorche ihr.
Renn!
Ich gehorche.
Sieh nicht zurück, er ist ein Monster!
Ich schüttle den Kopf, will diese Stimme los werden, die sich immer tiefer in meinen Kopf brennt. Cyrian ist kein Monster, ich weiss es einfach. Und doch renne ich. Mit einem Krachen fliegt die schwere Tür auf und ich sprinte hinaus an die frische Luft.
Ich bemerke nicht, wie schweinekalt es ist.
Bin taub gegenüber dem kalten Regen, der eingesetzt hat.
Taub gegenüber den Rufen hinter mir, taub gegenüber der Außenwelt.
Nur diese verdammte Stimme zählt, die mich zu kontrollieren scheint. Sie gehört niemandem in meiner Nähe, existiert rein in mir und flüstert mir Dinge zu, die ich nicht hören will.
Die dunklen Schatten der Bäume, die den schmalen Weg säumen, verschwimmen in meiner Sicht, was zum Teil am Regen, zum Teil aber auch an den Tränen liegt, die sich in meinen Augen sammeln.
Hinter mir kann ich Schritte vernehmen, seinen Atem, der nicht ansatzweise so schnell geht wie mein eigener.
"Pretty Rose, bleib stehen!"
Eine Mischung aus ersticktem Lachen und Schluchzem entweicht meiner Kehle. Ich zwinge mich, immer weiter zu laufen, egal wie sinnlos es ist. Er ist größer, kann schneller rennen als ich, es ist also nur eine Frage der Zeit, bis er mich einholt.
Und trotzdem laufe ich weiter, trotzt den Unebenheiten des Weges und der kalten Luft, die meine Lungen zum brennen bringt.
Mit leichter Panik merke ich, wie ich zurückfalle, meine Muskeln sich verkrampfen und ich nicht mehr genügend Luft bekomme. Doch die Stimme schreit mich an, ich solle weiterlaufen, ich habe Todesangst, vor wem oder was weiss ich nicht.
Alleine die Straßenlaternen, die in einiger Entfernung die Landstraße beleuchten, lassen mich hoffen, dass ich es schaffen würde. Es schaffen würde, zu entkommen, obwohl es komplett sinnlos ist.
"Lass uns reden!"
Seine Stimme ist nun deutlich näher und lauter, klingt in meinen Ohren so mordlustig.
Er ist kein Monster!
Doch, das ist er, und du weisst es
Ich höre nicht auf Cyrian.
Nein, ich renne weiter, nur noch zwei Meter bis zu der Straße. In diesem Moment ist mir nicht klar, das ein großer Laster mit hoher Geschwindigkeit die Straße entlang rast, ungeachtet des Tempolimits und der Rutschgefahr durch den starken Regen.
Mit einem Anflug von Erleichterung gelange ich an den rutschigen Bordstein. Wäre ich erstmal auf der anderen Seite, würde ich sicher sein, warum auch immer. Sicher vor dem Menschen, bei dem ich mor sicher bin, dass ich ihn brauche.
Das laute Hupen des Lasters hallt schrill in meinen Ohren wieder, ich reisse meinen Kopf herum, sehe die blendenden Lichter des Wagens.
Der Zusammenstoß der Stoßstange des Wagens mit meinen Rippen lässt mich nichts mehr wahrnehmen. Nicht das quietschen der Bremsen, nicht den Aufprall auf dem harten Asphalt und ebenso seine Schreie nicht. Er, vor dem ich davon gelaufen bin.
Mein Körper schlittert wie ein schlaffer Sack über den Boden, zwei, drei Meter weit. Das Knacken meiner Knochen dröhnt in meinen Ohren wieder, die Augen habe ich weit aufgerissen, sehe jedoch nichts mehr.
BAM BAM BAAAAM
*dramatische Musik*
Here i am, Buddies, mit einer Wendung und einem vielleicht etwas fiesen Cut🌚
Und, was haltet ihr davon?
Was glaubt ihr, warum Rose davon gelaufen ist?
Spekulationen, was jetzt passiert?
Feedback?🌚
Ab mit euren Gedanken in die Kommis und bis zum nächsten Chapter
In Love
~J🍃
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