¤Chapter Nine¤
Ich blicke hoch und starre gegen ein weißes Shirt. Dann ertönt ein leises Lachen.
Mein Blick wandert über die breite Brust bis hinauf in das Gesicht des braunhaarigen Jungens vor mir. Er lächelt mich schief an, wobei sich kleine Grübchen auf seinen Wangen abzeichnen, und fährt sich durch die Haare, was zugegebenermaßen wirklich süß aussieht.
"Dich zu treffen verschönert mir meinen Tag, Prinzeschen!"
Der Spitzname lässt mich erkennen, wer da vor mir steht.
"Ben?!"
Sein Lächeln verwandelt sich in ein charmantes Grinsen. Er nimmt meine Hand und bevor ich verstehe was er da wirklich macht setzt er einen leichten Kuss auf meinen Handrücken.
Ich spüre wie mir die Hitze in die Wangen schießt. Verlegen entziehe ich ihm meine Hand und räuspere mich.
"Na na Prinzeschen, wieso wirst du denn rot?"
Mit großen Augen verfolge ich wie er seine Hand auf meine Wange legt und sanft mit seinem Daumen darüber streicht. Wenn möglich steigt mir noch mehr Hitze in den Kopf und ich sehe ihn aus großen Augen an.
"Ähh..."
Er kommt mir leicht näher und ich will aus Reflex zurück weichen, aber ich bleibe wie versteinert stehen. Mit belustigt glitzernden Augen entzieht er mir den Flyer und richtet sich wieder auf.
Ich schüttele meinen Kopf und atme kurz durch.
"Ich begleite dich."
"Was?"
"Ich habe gesagt: Ich begleite dich. Um acht bin ich heute Abend da!"
Perplex starre ich ihn an, doch er drückt mir nur wieder den Flyer in meine Hand, setzt einen zarten Kuss auf meinen Handrücken und joggt an mir vorbei.
Mit leicht geöffnetem Mund sehe ich ihm hinter, dann wieder auf den Flyer und wieder ihm hinter her.
Was war das denn bitte?
Kopfschüttelnd stopfe ich den Zettel in meine Tasche und rücke den Riemen meines Schulrucksacks zurecht, dann gehe weiter.
Neben mir rast ein einzelner, weißer Wagen vorbei, meiner Meinung nach viel zu schnell. Mit gerunzelter Stirn sehe ich dem Auto hinterher, laufe aber dennoch eilig weiter, endlich nach Hause.
-----
"Spätzchen, ich habe hier etwas für dich!"
"Mum ich kann grad nicht."
Verzweifelt stehe ich in dem Chaos von meinen Klamotten und versuche ein Kleid zu finden, welches mir nicht entweder die Luft abschnürt oder aussieht wie ein Kartoffelsack.
Mittlerweile wäre ich schon zufrieden, wenn es mir über den Po reichen würde, aber selbst der Anspruch scheint zu viel zu sein. Zum Glück habe ich schon meine Augenringe abgedeckt und Wimperntusche aufgetragen, sonst würde das hier noch länger dauern.
"Komm einfach!"
Genervt schnaube ich auf, wate aber trotzdem durch das Klamottenmeer hinüber zu meiner Tür. Nur mit Mühe kriege ich diese auf, schaffe es aber dann doch und trample die Treppen hinunter.
"Mum, wo bist du?"
Ich stocke als ich sie am unteren Ende der Treppe sehe. In ihrer Hand hält sie ein dunkelblaues Kleidungsstück. Misstraurisch beäuge ich erst sie und dann wieder das Kleidungsstück.
"Bevor du etwas sagst, probier es erst an. Ich habe es in meinem Schrank aufbewahrt, weil ich mir sicher war, dass du es irgendwann brauchen wirst."
Sie lächelt mich an und hält es mir entgegen. Ergeben nehme ich es an mich. Schlimmer als die geblümten Kartoffelsäcke die da oben in meinem Zimmer liegen kann es schon nicht sein.
Schnell schlüpfe ich vor meinem Bruder ins Bad, der gerade nur mit einem Handtuch bekleidet zum duschen gehen will, werfe ihm ein Grinsen entgegen und schließe die Tür.
"ROSE!"
Wütend hämmert er gegen die Tür, was mich nur noch mehr Grinsen lässt.
"Tja, bist zu spät du Stinktier!"
Ich ignoriere seine weiteren Flüche und schlüpfe in das dunkelblaue Kleid. Erstaunlicherweise passt es mir wie angegossen.
An meinen Hüften ist es enganliegend, dann wird es weiter, bis es an meinen Knien endet. Am Dekoltee endet es in einer wunderschönen Spitze.
Bewundernd streiche ich über den weichen Stoff, reisse die Tür auf und quetsche mich an meinem wütenden Bruder vorbei.
Meine Mum sieht mich mit großen Augen an und quietscht leise auf.
"Du bist wunderschön!"
Mit einem Lächeln falle ich ihr um den Hals, dankbar für das schöne Kleid. Noch bevor ich irgendetwas sagen kann klingelt es an der Tür.
Meine Mutter schiebt mich zur Tür, doch bevor sie diese aufreissen kann drücke ich sie zur Seite und werfe ihr einen äußerst verständlichen Blick zu.
Zum Glück zieht sie sich ins Wohnzimmer zurück und ich öffne die Tür. Sofort springt mir Ben's charmantes Grinsen entgegen. Er steht in einem lockeren, grauen Sweatshirt und einer dunklen Jeans vor mir, die Hände lässig in der Hosentasche vergraben.
Als er mich erblickt leuchten seine Augen auf und seine Grübchen kommen zum Vorschein.
"Mon Cheriè, du bist bezaubernd."
Er deutet eine Verbeugung an und hält mir dann seinen Arm hin. Zögernd hake ich mich bei ihm unter, schnappe mir schnell meine kleine Handtasche und schließe die Tür hinter mir.
Ben führt mich zu seinem schwarzen Wagen und öffnet mir Gentleman Like die Autotür, dann schlendert er um das Auto herum und steigt auf der Fahrerseite ein.
Er lässt den Wagen mit einem Schnurren anspringen und fährt dann los zu der Party.
Nach ungefähr fünfzehn Minuten, in denen Ben mich ununterbrochen angestarrt hat, kommen wir bei der Party an und steigen aus.
Ben legt seinen Arm um meine Schulter und zusammen schlendern wir zu dem großen Haus. Ich weiss nicht einmal, von wem die Party ist, ich weiss nur, dass es laut ist.
Schon vor der Tür kommen uns ein paar Betrunkene entgegen, die mit ihren roten Plastikbechern in der Hand über den gekiesten Weg torkeln. Ich bin mir sicher, dass mindestens die Hälfte der Partygäste schon kotzend in den Büschen hängt.
Als wir die Tür aufstoßen schlägt uns sogleich die nach Schweiß und Alkohol müffelnde Partyluft entgegen. Wenn es einem nicht von dem Geruch schlecht wird, dann von der Hitze die da drinnen wütet.
Das bunte Blitzlicht lässt mich für einen kurzen Moment die Augen schließen. Ben versucht den lauten Bass zu übertönen und schreit irgendetwas unverständliches, aber an der Trinkgeste, die er macht, denke ich, er will uns etwas zu trinken holen.
Ich nicke kurz und schon schiebt sich Ben zwischen den tanzenden Körpern hindurch in Richtung Bar. Etwas verloren sehe ich mich um, weiche kurz einem lallenden Jungen und seinem überschwappendem Getränk aus und finde meinen Platz dann an einer Wand, an der ich nicht irgendeinem betrunkenem Typen in die Arme falle.
Mit verschränkten Armen warte ich auf Ben. Mein Blick schweift über die, sich im Takt bewegende Menge und bleibt dann ab dem Rücken eines Mädchens hängen, dass mir sehr bekannt vor kommt.
Doch bevor ich mich aufmachen kann, um zu ihr zu gelangen, landen zwei Hände auf meiner Hüfte und wirbeln mich herum.
Hey Buddies^^
Hier bin ich wieder:)
So wie immer hoffe ich, dass euch mein Kapitel gefällt.
Ich sitze auch schon daran, ein paar neue vor zu schreiben, damit ich nicht das Schreiben durch den Lernstress vergesse.
In Love
~J🍃
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro