Türchen 13
„Der König ist tot."
„Ist das wahr?"
„Ja, ich habe es von den Ärzten gehört."
Nur geflüsterte Stimmen, aber sie brannten sich wie ein heißes Eisen in Yoongis Brust als er auf dem Weg zum Totenbett seines Vaters war. Als die Diener, welche die Wort leise geflüstert hatten, ihn entdeckten verschwanden sie schnell hinter einer Ecke und machten dem Jungen den Weg frei.
Als er vor der Tür stand, hinter welcher man den Leichnam seines Vaters aufgebahrt hatte, atmete er noch einmal tief durch ehe er eintrat.
Stille prallte ihm entgegen, gespenstige Stille und doch war sie so laut wie ein Todesschrei.
Yoongi wusste nur zu gut, dass dieser Tag einmal kommen würde und dennoch fühlte er sich so unvorbereitet, als er sich neben das Bett seines Vaters stellte. Seine Augen waren geschlossen, als würde er so friedlich schlafen wie in den letzten Jahren, in denen er kein einziges Mal mehr vollständig aufgewacht war, doch da atmete er noch. Jetzt tat er nicht einmal mehr das und der winzige Funken Hoffnung, welche er sich all die Zeit im Herzen behalten hatte, war nun erloschen. Sein Vater würde nicht mehr erwachen.
Er setzte sich neben das Bett in welchem der Körper, des einst so starken Herrschers in prächtige Gewänder gehüllt lag und schaute ihn an.
Was sollte er nun machen?
Würde er der König sein, den sein Land nun brauchte?
Würde er genügen?
Zweifel flogen, einem Sturm gleich, durch seinen Kopf, wärend er das Gesicht seines Vaters musterte.
Noch nie hatte er sich so einsam gefühlt wie jetzt, noch nie so hilflos, noch nie so verloren.
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Als Taehyung von dem Tod des Königs erfuhr war es bereits früher Nachmittag an diesem kalten Herbsttag, es war nun beinahe ein Jahr her, seit er hier angekommen war.
Sofort machte sich der Junge auf dem Weg zu seinem Freund, konnte ihn aber nirgendwo finden.
Nicht in dem Thronsaal, wo er lediglich einige Minister vorfand, welche aber ebenso wussten wo der Gesuchte war und auch als er an seinen Pavillon klopfte, bekam er keine Antwort.
Er konnte sich schon denken, dass Yoongi, wahrscheinlich bei seinem Vater war, aber weder wusste er, wo der Mann lag, noch wollte er jemanden fragen. Sie hätten ihm höchstwahrscheinlich sowieso keine Antwort gegeben. Also beschloss Taehyung vor dem Pavillon des Thronprinzen zu warten.
Es wurde Nachmittag, es wurde Abend, es wurde dunkel und kalt, aber der andere tauchte nicht auf, also beschloss Taehyung zurück zu seinem Quartier zu gehen und morgen nach dem anderen zu schauen. Wenn er jetzt noch nicht aufgetaucht war, wollte er tendenziell mit seiner Trauer alleine sein.
Seufzend stand Taehyung auf und streckte seine, vor Kälte schmerzenden, Glieder.
„Hoffentlich geht es dir gut Hyung!", flüsterte ehe er seinen Heimweg antrat.
In seinem Pavillon angekommen wurde er von einem besorgten Sungwoo erwartet.
„Wo wart Ihr?", fragte er sofort und schenkte ihm warmen Tee ein.
„Ihr seht aus, als währt Ihr halb erfroren..."
„Mir geht es gut Sungwoo. Ich habe Yoongi gesucht."
„Wie geht es ihm?"
„Keine Ahnung, ich habe ihn den ganzen Tag nicht zu Gesicht bekommen."
Seufzend nahm Taehyung dankbar den Tee entgegen.
„Danke, dass du auf mich gewartet hast."
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