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Kapitel 11

Während wir zurück liefen meinte Noah: "Lonan, mir ist gerade eine Idee gekommen. Wenn dein Vater das doch kann, könnten wir beide das doch auch versuchen für uns zu nutzen. Also ich meine die Telepathie. Wir haben ja schon festgestellt, dass es theoretisch möglich wäre. Stell dir mal vor, wie cool das wäre, wenn wir uns auch noch zusätzlich in Gedanken unterhalten könnten." Noah wurde fast schon schwärmerisch während er erzählte.

Ich konzentrierte mich und schickte ihm einen Gedanken rüber. Erstaunt stellten wir beide fest, dass es funktioniert hatte. "Bist du etwa eifersüchtig?", scherzte Noah. Ich lachte. "Nein, aber ich will dich ganz für mich alleine haben." Noah ging zum nächsten Mülleimer und schmiss den Zettel mit der Telefonnummer der Frau hinein. Zufrieden nickte ich.

"Also Noah, ich kann das schon kontrollieren, welche Impulse ich dir zusende. Eigentlich müsstest eher du daran üben." Noah verstand und blieb stehen, damit er sich besser konzentrieren konnte. Ganz angestrengt kniff er die Augen zusammen. "Hörst du schon was?", murmelte er zwischen zusammengebissenen Zähnen. Ich schüttelte den Kopf. "Leider nein..."

"Verdammt!" Und wieder ein Gedanke, der nicht mein eigener war. "Doch warte, jetzt habe ich ihn gehört, deinen Fluch!", grinste ich. Noah lachte. "Das war zwar nicht ganz das, was ich dir zuschicken wollte, aber ich betrachte das mal als Erfolg."

Ich grinste und streckte meine Hand aus. Kurz vor seinem Gesicht hielt ich inne. Seine braunen Augen leuchteten förmlich und ich konnte pures Vertrauen in ihnen lesen. Meine Hand wuschelte leicht durch seine schwarzen Haare. Sie fühlten sich weich und geschmeidig an. Verträumt sah ich ihn an. Ich hätte nie gedacht, dass ich den Noah von früher wiederfinden würde, aber hier stand er vor mir und vertraute mir. 

"Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe, Noah?" So sehr, ich würde mein eigenes Leben für deines hergeben.

Ich ließ von ihm ab und räusperte mich. "Hast du Lust auf etwas bestimmtes? Der Nachmittag ist noch nicht vorbei." Noah überlegte kurz, dann antwortete er: "Wollen wir was in der Stadt zusammen machen? Wir könnten Eis essen gehen oder ins Kino?"

Ich lachte. "Klar, dann machen wir beides." Im Kino angekommen, wollte ich uns die Tickets bezahlen, aber Noah wehrte ab. "Schließlich war es mein Vorschlag, also lade ich dich ein."

Ich widersprach ihm nicht und er kaufte uns auch noch Popcorn dazu. Dann führte er mich zum Kinosaal und zeigte dem Türsteher die Tickets. Währenddessen sah ich mich nach Anzeichen um, ob wir hier in Gefahr waren.

Da es nicht danach aussah, betrat ich den Kinosaal und Noah zeigte mir unsere Plätze. "Welchen Film hast du denn überhaupt ausgesucht?", fragte ich. Er grinste. "Das wirst du schon sehen." Ich gab ihm einen sanften Knuff in den Arm. "Aber doch wohl kein Horrorfilm?" Er knuffte zurück mit den Worten: "Hast du etwa Angst?"

Ich ignorierte seinen Kommentar und setzte mich. Vor uns hörte ich zwei Mädchen über ein drittes lästern und daneben ein Päärchen, was offensichtlich nicht wegen des Filmes hier war. Leider waren meine Ohren gut genug, dass ich ständig ihre Turteleinen hören musste.

Der Kinosaal wurde dunkel und ich merkte, dass Noah das halbe Popcorn schon aufgegessen hatte. "Noah, das war mal eine Jumbo-Familien-Tüte, die eigentlich für vier Personen während des gesamten Filmes bestimmt war..." Ich lachte leise. Er war wirklich so verfressen. "Daff mufft du mir nifft sagen...", mampfte er. Herzhaft griff ich auch in die Tüte. "Lass mir doch auch was!" Versöhnlich hielt er sie mir entgegen. Mittlerweile war dieser langweilige Vorspann voller Werbung am Laufen und ich blendete dies völlig aus.

Bis plötzlich ein Spot meine Aufmerksamkeit fing. Er war über Bärenattacken und wie man sich vor ihnen schützte. Der Sprecher verkündete ernst: "Bärenattacken haben sich in den letzten Wochen dramatisch gehäuft. Vorallem die Nachbarsstädte sind betroffen. Es gibt immer mehr Verletzte und auch die Zahl der Getöteten steigt dramatisch. Wir bitten Sie, die Wälder nur mit äußerster Vorsicht und am besten gar nicht zu betreten. Außerdem gilt es, die Tiere nicht zu provozieren, falls Sie Ihnen doch über den Weg laufen sollten. Denn Ihre Sicherheit liegt uns am Herzen."

Mir lief ein Schauer über den Rücken, als die Bilder gezeigt wurden von den Leichen. Sie dienten der Abschrenkung und dass sich die Leute der Gefahr bewusst werden. Jedoch weckten sie bei mir traumatische Erinnerungen an Jona. Ich sah zu Noah, der genauso verstört auf die Leinwand sah wie ich. Instinktiv legte ich meine Hand über seine. Das war der schlimmste Horror, da konnte kein Film der Welt mithalten. Und diese Bilder verstärkten mich nochmal in meiner Entscheidung, dass ich Noah um jeden Preis beschützen musste - auch wenn es mein Leben kostete.

Unsere Hände blieben auch während des gesamten Hauptfilmes verschränkt und wir lösten sie erst, als wir aufstehen mussten. Noah hatte das Popcorn seitdem nicht mehr angerührt und auch mir war gehörig der Appettit vergangen. Schweigend verließen wir das Kino. Die Stimmung war wirklich gekippt und ich wusste ehrlich gesagt auch nicht, wie ich sie wieder aufheitern sollte.

Ich war instinktiv zum Wald gelaufen. "Jetzt wirkt er so groß und bedrohlich auf mich...", flüsterte Noah leise. Ich nickte, da es ähnlich auf mich wirkte. Dennoch betrat ich ihn, denn er war ein Teil von mir, ein Teil, den ich niemals los lassen könnte. Noah folgte mir. "Mit dir ist es okay, hier zu sein."

Ich überlegte, ob ich ihm sagen sollte, dass ich das gehört hatte. Ich schickte ihm den folgenden Gedanken zurück: "Mit dir ist es wunderschön, hier zu sein."

Er lächelte mich süß an und mir wurde warm ums Herz.


Noah POV

Lonan schien immer aufgeregter zu werden, je tiefer wir in den Wald gingen. "Komm, jetzt verwandel dich schon!", grinste ich. Lonan ließ sich das nicht zweimal sagen und schon stand ein riesiger schwarz-weißer Wolf vor mir. Am meisten faszinierten mich seine Augen. Behutsam strich ich mit meinem Finger über die Narbe. Seine Augen folgten jeder meiner Bewegungen und ich gab ihm ein Küsschen auf die Nase. 

"Möchtest du ein bisschen rennen, Skilja?", fragte ich ihn belustigt, da er schon auf der Stelle tänzelte. Er nickte wild und ich schwang mit elegant auf seinen Rücken - und rutschte auf der anderen Seite wieder herunter. Ich hörte Lonans Lachen in meinen Gedanken während ich aufstand und mir den schmerzenden Hintern rieb. "Sehr lustig Lonan, sehr lustig..." Doch dann musste ich auch mitlachen.

Lonan machte sich ein wenig kleiner und diesmal fiel ich nicht von ihm herunter. Ich hatte mich gerade richtig festgehalten, als Lonan auch schon los preschte. Am Anfang klammerte ich mich noch etwas fester in sein Fell, aber dann ließ ich es los und streckte die Arme zu den Seiten aus. Ich fühlte mich frei und unbeschwert, wir konnten alle unsere Sorgen und Probleme hinter uns lassen.

Ich schloss die Augen und genoss das Gefühl des Windes auf meinem Gesicht und stellte mir vor, ich könnte fliegen. Lonan wurde langsamer und ich schlug die Augen wieder auf. Wir waren an einer Passage von Bäumen angekommen, die so eng nebeneinander standen, dass sie eine Art Tunnel bildeten. Gemächlich trottete Lonan hindurch. Nur vereinzelt kämpfte sich ein Sonnenstrahl durch das dichte Blätterdach der Bäume.

Der Tunnel endete an einem See. Die Sonne stand schon tief und spiegelte sich in ihm wieder. Lonan blieb kurz stehen und ich rutschte von seinem Rücken hinunter. Dann lief er weiter zum Steg und legte sich dort hin. Ich folgte ihm und versuchte, den Moment zu absorbieren. Es sah wunderschön aus, das glitzernde Wasser umspielte das Spiegelbild von Lonan und die Sonnenstrahlen ließen seine Gestalt leuchten.

Ein paar Vögel drehten ihre letzten Runden während die Sonne immer weiter ihren Weg hinab stieg. Ich nahm neben Lonan Platz und wir sahen ihr gemeinsam dabei zu. Sein Fell war kuschelig weich, daher lehnte ich mich an ihn. Eine kalte Brise strich über die Wellen und ließ mich leicht frösteln. Doch Lonans Körper verstrahlte so eine Wärme wie die Sonne selbst und mir war nicht kalt.

Gedankenverloren strich ich durch sein weiches Fell. Ich fühlte mich sicher und geborgen. Meine Gedanken hatten aufgehört zu kreisen, ich war tiefenentspannt. Sanft malte ich kleine Kreise durch sein Fell und beobachtete, wie sie sich hartnäckig wieder zurück auf ihren Platz bewegten.

Mittlerweile konnte man die Sonne nicht mehr sehen, da sie hinter den Bäumen verschwunden war. Aber sie hinterließ eine Farbenpracht aus den unterschiedlichsten Rottönen, die den ganzen See in Flammen zu setzen schienen. Der Himmel färbte sich rosa und man konnte die ersten Sterne neben dem Mond erkennen.

Eng an Lonan geschmiegt beobachtete ich das Farbenspiel und genoss jede einzelne Sekunde. Ich merkte nicht, wie meine Augen immer schwerer wurden und schlief einfach ein.

Lonan POV

Noah war mittlerweile eingeschlafen. Ich gönnte ihm seinen Frieden, schließlich habe ich ihn letzte Nacht wach gehalten.

Ich blickte nachdenklich auf die Wasseroberfläche. Eigentlich stand mein Entschluss schon fest. Ich würde gehen. Zwei Tage. Ich seufzte und drehte meinen Kopf zurück zu Noah. Er schlief seelenruhig und schien so unbesorgt, dass es mir noch schwerer ums Herz wurde.

"Ohne mich würdest du ein normales Leben führen können", seufzte ich. Eine Art Reue stellte sich bei mir ein. Ich war der Grund, warum er jetzt in Gefahr war. Das war ich schon immer.

Ich legte meinen Schwanz noch enger um ihn, da er anfing leicht zu zittern. Ich spürte die Kälte nicht durch mein dickes Fell, aber Noah hatte ja nur eine Jacke an. Sobald Noah die Wärme meines Körpers spürte, beruhigte er sich wieder.

Nachdenklich betrachtete ich weiter die kleinen Wellen, die übers Wasser glitzerten. Wieso konnte ich nicht einfach normal sein? Mein Spiegelbild schwamm mutig über die Wellen. Nur schemenhaft war meine Gestalt zu erkennen. Für einen kurzen Moment dachte ich, ich würde meinen Vater sehen.

Eine Gänsehaut kroch über meinen gesamten Körper. Sah ich ihm vielleicht ähnlich? Eigentlich schon, nur hatte ich andere Augen und auch meine Fellfarbe war an manchen Stellen durchzogen von weiß. Aber im Grunde war er wie ich... Das gab mir zu denken. Vielleicht war ich ja wie er? Irgendwo tief in meinem Inneren... Schlummerte da vielleicht auch eine Bestie, nur getrieben von Instinkten und der Lust zu töten? Ich schauderte. Diese Vorstellung war wirklich gruselig.

Und wieder flogen meine Gedanken zu dem Handel, den er mir vorgeschlagen hatte. Seufzend kuschelte ich mich noch näher an Noah. "Ich habe es dir versprochen, ich werde niemals zulassen, dass dir etwas passiert."

Wir mussten wohl eingeschlafen sein, denn ich schreckte durch ein Geräusch hoch. Ich war sofort in Alarmbereitschaft. Niemand, der noch bei guten Sinnen ist, schleicht nachts durch den Wald. Auch Noah wachte auf, wahrscheinlich eher, weil sein Kissen sich bewegt hat. "Was ist los-" Ich verdeckte mit dem Schwanz seinen Mund. Noah verstand sofort und war leise. Ich stand geschmeidig auf und lief lautlos zum Waldrand. Noah deutete ich, am Steg auf mich zu warten.

Ein Mann trat plötzlich aus dem Wald hervor. Die Sonne war mittlerweile untergegangen und somit beleuchtete nur der Mond sein Gesicht. Ich erkannte sofort, dass er blind war. "Hey Jungchen, du kannst deinen Hund wieder zurück rufen. Tut mir leid, falls ich dich erschreckt habe..." Noah kam zu mir und rief: "Skilja!" Nur widerwillig gehorchte ich (ich bin doch kein Hund!), aber es schien mir angemessen in dieser Situation. Der Mann fragte freundlich: "Ist das hier schon der See? Du musst wissen, meine Sehstärke hat ziemlich nachgelassen in den letzten Jahren..."

Noah nickte, fügte dann aber schnell hinzu, als er realisierte, dass der Mann das ja nicht sehen konnte: "Ja, das ist der See. Darf ich fragen, was Sie so spät in der Nacht hier draußen machen?" Der Mann lachte tief und trat zu Noah auf den Steg. "Ich war hier früher mal Förster, aber ich bin in Rente gegangen. Dennoch mache ich gerne Ausflüge durch den Wald. Nur heute hat mein Gedächtnis etwas nachgelassen und ich musste den See länger suchen als sonst. Weißt du, es ist nicht einfach, alt zu werden." Er lachte erneut auf.

"Und was machst du hier draußen mit deinem Hund? Ich glaube, es ist mittlerweile schon dunkel?" Noah grinste verlegen. "Naja, ich wollte einfach ein bisschen abschalten von der Welt." Der Mann nickte. "Beißt dein Hund?" Noah antwortete: "Nein, aber ich glaube er mag es nicht, wenn Fremde ihn anfassen..." Der Mann nickte wieder. "Du scheinst deinen Hund wirklich gut zu kennen. Weißt du, ich hatte früher auch mal einen... Er war wirklich so ein lieber... Ja, Hunde sind schon etwas besonderes... Pass gut auf deinen Hund auf, Jungchen. Und jetzt ab mit dir nach Hause, hier laufen in letzter Zeit viele Bären rum in den Nachbarsstädten und da weiß man nicht, ob sie nicht vielleicht auch hier sind."

Noah verabschiedete sich höflich und drehte sich um. Während wir auf den Wald zuliefen stellte der Mann noch eine letzte Frage. "Wie groß ist dein Hund Jungchen? Ich höre wie schwer seine Pfoten über den Boden laufen, er muss wohl ziemlich groß sein, was?" Ich merkte wie Noah erstarrte und der Mann fing an zu lächeln. Dann drehte er sich um und lauschte weiter dem Plätschern der Wellen mit den Worten: "Schönen Abend noch!"

Als wir außer Hörweite waren murmelte Noah: "Das war ja mal gruselig..." Ich nickte und ließ Noah auf meinen Rücken steigen. Ich rannte schneller als sonst nach Hause, da ich diesen Mann so weit wie möglich hinter uns lassen wollte. Wir hatten noch gerade so Glück gehabt, dass der Mann blind war und mich nicht gesehen hatte.

Wir erreichten den Waldrand und ich ließ Noah absteigen. Dann verwandelte ich mich zurück. "Lass uns für heute nach Hause gehen." Noah nickte müde und ich lief vor zu meinem Haus. Ich überlegte, ob wir nicht lieber den Hauseingang nehmen sollten, da er wirklich müde schien. Ich beschloss das Risiko in Kauf zu nehmen, da es mir deutlich weniger Probleme bereiten würde als ein verletzter Noah.

Also schloss ich so leise wie nur möglich auf und zog meine Schuhe aus. Noah tat es mir gleich. "Kannst die wieder da hin tun wie gestern." Noah nickte und verschwand um die Ecke. "Hast du Hunger? Dann komm in die Küche", sagte ich in Gedanken zu ihm und hoffte, dass es ankam. Kurze Zeit später tauchte Noah in der Küche auf. "Was kleines bitte, ich bin echt müde..." Ich nickte und machte ihm wieder ein Brötchen, was er hastig hinunter schlang. Ich selber aß nur einen Apfel.

Als wir fertig waren schlichen wir uns die Treppe hoch in mein Zimmer und legten uns auf mein Bett. Noah machte sich nicht mehr die Mühe, sich auszuziehen, sondern kuschelte sich direkt an mich und schlief ein. Ich umarmte ihn zurück und wartete ebenfalls, bis der Schlaf kam.

Der nächste Morgen kündigte sich mit den ersten Sonnenstrahlen an, als ich geweckt wurde vom Klang der Vögel. Ich würde diesen Tag mit Noah nutzen, denn es wird mein letzter sein.


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