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8 • Solution

Mit Carlos Ladekabel in der Hand stand ich am nächsten Morgen vor seiner Zimmertür gegenüber von meinem Zimmer. Nachdem Alex und George die gesamte Nacht bei mir verbracht hatten, was unserem ,,The Fast and Furious"-Abend geschuldet war, bei dem wir letztendlich eingeschlafen waren, hatten die beiden mich vor wenigen Minuten alleine gelassen und mir nochmals Mut gemacht, so schnell wie möglich mit meinem Freund zu reden und ihm alles zu erklären.

Ihre Worte hatte ich wörtlich genommen. In Sekundenschnelle hatte ich meine Schlafsache gegen meine Alltagsklamotten getauscht und nach Carlos Ladekabel gegriffen, war durch meine Zimmertür geschlüpft und fünf Schritte weiter zu der des Spaniers gegangen. Entschlossen Carlos die Wahrheit zu sagen und das wiedergutzumachen, was ich verbockt hatte, hob ich meine Hand und klopfte an die Zimmertür.

Es dauerte einen Moment, bis mir die Tür geöffnet wurde und Carlos in einem schlichten weißen T-Shirt und einer dunkelblauen Jeans vor mir stand. Dunkle Augenringe zierten sein Gesicht, als hätte er die Nacht kaum geschlafen. Zudem wirkte er blasser als sonst. Ihm war deutlich anzusehen, dass es ihm nicht gut ging, und die Tatsache, dass ich der Auslöser dafür war, versetzte mir einen krampfhaften Stich ins Herz.

,,Hey", begrüßte ich ihn zögerlich, was er mit einem erschöpften Schnauben quittierte. Müde fuhr er sich übers Gesicht und hakte trostlos nach:,,Was willst du hier, Lando?"

,,Ich bin hier, um dir dein Ladekabel zu geben. Du hast es gestern vergessen", erklärte ich schluckend und streckte meinen Arm mit dem besagten Kabel in der Hand aus. Noch nie hatte Carlos meinen Namen mit so viel Leid in seiner Stimme ausgesprochen und das nun zu hören, war erschaudernd.

,,Danke", murmelte er gezwungen und nahm mir das Kabel ab. ,,War es das?"

,,Nein, es gibt noch etwas, über das ich mit dir reden muss. Darf ich reinkommen?", hakte ich vorsichtig nach und hielt es keine weitere Sekunde aus, meinen Freund leiden zu sehen. Ich musste meine gestrigen Worte geradestellen.

,,Nichts für ungut, aber wenn du mich abservieren willst, hätte ich lieber die schnelle Variante an der Tür", gestand Carlos leise, ließ damit ein weiteres Mal mein Herz verkrampfen und meine Schuldgefühle steigen.

,,Babe, ich will dich nicht abservieren. Ich liebe dich. Das habe ich immer und daran wird sich nie etwas ändern", stellte ich überzeugt klar. Die Miene des Spaniers hellte sich ein wenig auf. Leben kehrte in seinen Blick, begleitet von Erleichterung und Hoffnung.

,,Worüber willst du dann reden?", hakte er überrascht nach. Froh darüber, dass ihm scheinbar einen großen Teil seiner Angst und Sorge nehmen konnte, schlich sich ein dünnes Lächeln auf meine Lippen:,,Lass mich dir das drinnen erklären, bitte."

Seufzend trat Carlos einen Schritt zur Seite, sodass ich sein Zimmer problemlos betreten konnte. Ohne zu zögern kam ich der Einladung nach und lief durch den schmalen Zimmerflur zu seinem Hotelbett, derweil schloss mein Freund die Zimmertür und folgte mir, verstaute das Ladekabel auf dem Weg in seinem Rucksack.

Mit etwas Abstand setzten wir uns nebeneinander auf die Kante seines Hotelbetts. Auffordernd blickte Carlos mich an und machte mir deutlich, dass er jetzt eine Antwort auf seine Frage erwartete. Diese wollte ich ihm auch geben.

Schuldbewusst sah ich ihm in die Augen und begann:,,Du hattest gestern recht. Ich wollte, dass du mit deiner Fragerei aufhörst, weil ich dir die Wahrheit nicht sagen konnte und mir die Ausreden ausgegangen waren. Dass du mich einengst und ich mehr Freiraum brauche, ist mir aus der Verzweiflung herausgerutscht. Durch deine Nachfrage habe ich mich in die Enge getrieben gefühlt und wusste mir nicht anders zu helfen."

,,Welche Wahrheit konntest du mir nicht sagen, Lando? Was verschweigst du mir?", wollte der Spanier explizit wissen, dabei trug seine Stimme einen eindringlichen, fast flehenden Unterton.

,,Brooks hat gelogen. Am Samstag nach dem Teambriefing war sie nicht bei mir, weil ich mich nicht wohl gefühlt und sie um Hilfe gebeten hatte. Sie ist von sich aus gekommen", erklärte ich wehmütig.

,,Ich wusste, dass da etwas nicht stimmt", nuschelte er mehr an sich selbst gerichtet und erkundigte sich weiter:,,Was wollte sie?"

,,Sie hat uns einige Male in meinem Fahrerzimmer beim Knutschen erwischt und uns dabei gefilmt", rückte ich schlussendlich mit der Wahrheit heraus, zumindest mit einem Teil von ihr. Schon dieser ließ Carlos Augen schockiert weiten und seine Kinnlade herunterklappen.

,,Was?", entwich es ihm ungläubig. Trübsinnig fuhr ich fort:,,Damit erpresst sie mich. Wenn ich mich nicht von dir fernhalte, veröffentlicht sie die Videos."

,,Was zur...", hauchte Carlos sprachlos und sprang von seinem Bett auf, nur um ruhelos in seinem Hotelzimmer herum zu tigern.

,,Sie hat wohl Gefühle für dich. Zumindest meinte sie, dass ich dir im Gegensatz zu ihr nicht, dass geben könnte, was du brauchst", vollendete ich schließlich meine Erzählung, fühlte mich nun deutlich gelöster und freier.

,,Das wünscht sie sich vielleicht", giftete Carlos angewidert und verschränkte seine Arme vor der Brust. Dann stoppte er in seiner Bewegung und richtete sich zu mir. Sein Blick wurde augenblicklich weicher, seine Stimme augenblicklich sanfter:,,Wieso hast du mir gestern nichts davon erzählt, als ich dich gefragt habe, ob alles in Ordnung ist, und dir bewusst war, dass ich dich durchschaut hatte?"

,,Brooks meinte, dass sie die Videos auch ins Netz stellt, wenn ich irgendjemanden von unserem Gespräch erzähle. Also dachte ich, dass ich alleine einen Ausweg finden müsste", gab ich ehrlich zurück, danach kehrte Stille ein. Carlos hatte seinen Blick wieder von mir abgewandt und fokussierte betrübt den Boden, derweil musterte ich ihn unschlüssig. Einerseits hatte ich noch einiges auf dem Herzen, was ich loswerden wollte und musste mich unbedingt bei ihm entschuldigen, wollte ihm andererseits aber genug Zeit geben, um die Wahrheit zu verdauen.

,,Es tut mir leid", murmelte ich schlussendlich reuevoll in die Stille hinein und konnte meine Schuldgefühle nicht länger zurückhalten. Carlos Kopf schellte zeitgleich zu mir. ,,Es tut mir leid, dass ich dir Angst gemacht und dich verunsichert habe. Das war nie meine Absicht gewesen. Ich wusste nur nicht, was ich tun sollte, und habe keine andere Wahl gesehen. Brooks Worte waren so beängstigend und erdrückend."

,,Schon gut, Querido", winkte er einsichtig ab und setzte sich wieder zu mir, diesmal deutlich näher. Die Zärtlichkeit mit der er meinem liebgewonnen Spitznamen aussprach, ließ mein Herz freudig höherschlagen, und bewies mir, dass er mir nicht böse war. Zaghaft griff mein Freund nach meiner Hand und verschränkte fest unsere Finger miteinander. Grübelnd setzte er hinterher:,,Wenn wir Brooks noch einmal konfrontieren, wird sie ihrer Drohung sicherlich Taten folgen lassen, und an ihr Handy kommen wir nicht ran, um die Videos zu löschen. Selbst wenn wir es täten, kennen wir zum einen ihr Passwort nicht und zum anderen hat sie die Daten sicherlich schon auf ein anderes Gerät kopiert. Das Einzige, was mir noch einfallen würde, wäre Andreas und Zak einzuweihen. Vielleicht können sie dafür sorgen, dass Brooks die Videos löscht, oder haben eine andere Idee."

,,Dann willst du dich vor ihnen outen?", hakte ich nach, um sicher zu gehen, seine Worte richtig verstanden zu haben. Dass unser Teamchef immer ein offenes Ohr für uns hatte, hatte er oft betont. Ob es um unseren Job ging oder persönliche Angelegenheiten, war dabei nebensächlich. Auch Zak hatte versprochen uns jederzeit den Rücken zu stärken, war auf Grund seiner zahlreichen Aufgaben in der gesamten McLaren Group nicht bei jedem Rennen Vorort oder durchgehend im MTC anzutreffen, allerdings immer telefonisch erreichbar. Dass einer unserer Bosse etwas gegen unsere Beziehung haben könnte, möglicherweise homophob war, war schwer vorstellbar, schien gar unmöglich. Sowohl Andreas als auch Zak hatten sich für die Regenbogenflagge auf unserem Halo eingesetzt und unterstützten die ,,We race as one"-Kampagne mit Herzblut.

,,Natürlich nur, wenn du einverstanden bist. Ansonsten lassen wir uns etwas anderes einfallen", fügte Carlos rücksichtsvoll hinzu.

,,Unsere Alternativen sind ziemlich überschaubar bis gar nicht vorhanden", fasste ich demütig zusammen und rutschte näher zu ihm, krabbelte auf Carlos Schoß und schlang meine Arme um seinen Hals. Seine Nähe, seine behutsame, gefasste Stimme und sein liebevoller, zuversichtlicher Blick taten nach den vergangenen zwei nervenaufreibenden Tagen, gezeichnet von Brooks Drohung, unheimlich gut und zeigten auf einmal den lang ersehnten Ausweg auf, denn ich alleine vergebens gesucht hatte.

,,Ich bin einverstanden", stimmte ich hoffnungsvoll zu. ,,Dann endet dieser Albtraum endlich und wir können ungestört zusammen sein. Das ist das Einzige, was ich will."

,,Genau wie ich", bemerkte der Spanier lächelnd, derweil fanden seine Hände den Weg zu meiner Hüfte.

Sein freudiges Lächeln spiegelte sich sofort auf meinen Lippen wider. Glücklich lehnte ich mir vor, um die letzten Zentimeter zwischen uns zu überbrücken und ihn in einen versöhnenden, gefühlvollen Kuss zu ziehen, doch kaum spürte ich den Atem meines Freundes an meinen Lippen, ertönte ein lautes Klopfen, gefolgt von einem entnervten ,,Carlos!"

Erschrocken wich ich zurück und blickte zur Zimmertür, an der Max gerade einen Klopf-Marathon gestartet hatte.

,,Verdammt, den habe ich ganz vergessen", fluchte Carlos und schob mich sanft von sich herunter. Brummend stand er auf und steuerte die Zimmertür an. Verdattert sah ich ihm hinterher, bis er durch den Durchgang zum Flur verschwand und damit auch aus meinem Blickfeld. Was war nun los?

,,Hey, mein bester Freund!", hörte ich einen Moment später die enthusiastisch Stimme des Spaniers. Von Max kam ein missmutiges Schnaufen:,,Spar dir die Schmeichelei und hol lieber deinen Koffer. Wir waren vor 10 Minuten in der Lobby verabredet. Unser Taxi fährt gleich ohne uns zum Flughafen."

Diese Worte ließen mich hellhörig werden. Immerhin hob unser ursprünglicher Flieger nach London, soweit ich mich erinnern konnte, erst um 13 Uhr ab. Ein Blick auf meine Uhr am Handgelenk verriet mir, dass es kurz vor 10 Uhr war. Hatte Carlos etwa vorgehabt einen anderen Flug zu nehmen? Irritiert richtete ich mich ebenfalls auf und schlich in den Flur.

,,Max, ich bin dir unheimlich dankbar für dein Angebot, mich mit nach Monaco zu nehmen, aber ich habe es mir anders überlegt. Ich komme nicht mit", antwortete Carlos währenddessen. Zwar bestätigte er damit meine Vermutung, nach unserem gestrigen Streit einen anderen Flug hatte nehmen zu wollen, doch erklärte diese gleichdarauf für nichtig. Er würde mit nach London fliegen.

,,Was willst du stattdessen machen, dich in deinem Hotelzimmer bis zum nächsten Rennen verbarrikadieren? Kommt überhaupt nicht Frage!", gab der Niederländer mit fester Stimme zurück.

,,Er fliegt mit mir nach Hause", erwiderte ich vergnügt und blieb neben meinem Freund stehen. Während Max mich überrascht betrachtete, schlang Carlos schmunzelnd einen Arm um meine Schulter und fuhr verträumt fort:,,Dort, wo ich hingehöre."

,,Kitschig", kommentierte der RedBull-Fahrer belustigt und blickte zwischen uns hin und her. Dann seufzte er:,,Es ist schön, dass ihr euch vertragen habt. Ich würde das auch gerne noch länger wertschätzen, aber ich habe ein Taxi zu kriegen."

,,Geh ruhig. Wir sehen uns beim nächsten Rennen", entgegnete Carlos und schlug mit dem Niederländer ein. Ich tat es ihm gleich, ehe Max sich mit einem eiligen ,,Bis dann, Turteltäubchen!" von uns abwandte und den Hotelflur, wortwörtlich, hinab sprintete.

Carlos und ich hingegen lösten uns voneinander, sodass der Spanier die Zimmertür schließen konnte. Neugierig hakte er anschließend nach:,,Wie lange haben wir eigentlich noch bis zu unserem Flug?"

,,Knapp drei Stunden, unser Flieger geht erst um 13 Uhr", gab ich unscheinbar zurück. Verstehend nickte er und ging langsam auf mich zu. Dabei formten seine Lippen sich zu einem lustvollen, provokanten Grinsen:,,Na wenn das so ist..."

Als es mir dämmerte, worauf er hinauswollte, ergriff der Spanier meine Hand und zog mich schwungvoll an sich heran. Verlangend presste er seine Lippen gegen meine und verwickelte mich in einen fordernden Kuss, den ich allzu gern erwiderte.  

•••

Ein Kapitel über das sich die meisten von euch vermutlich freuen werden. Tut mir leid, dass ich es euch länger als gewollt vorenthalten habe.🧡

Lasst gerne Feedback da und habt noch einen schönen Abend!

Lg. T.

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