25 • Late night talks
,,Okay, ich kann das so nicht mehr. Es funktioniert einfach nicht", beschloss ich und schüttelte entschlossen den Kopf. Je länger das weitergehen würde, desto verwirrter würde es werden:,,Wir müssen euch einteilen, in Max 1, Max 2 und Max 3."
,,Ich finde eher, dass du dich umbenennen musst. Dann sind wir das Max Team", kam es von Max Benecke aus dem Discord.
,,Max Norris, das hört sich nicht mal so schlecht an", fügte Max hinzu, Max Verstappen wohlgemerkt. Wie genau ich in ein Team gerutscht bin, in dem drei Fahrer denselben Vornamen hatten, konnte ich mir selbst nicht genau erklären. Zwar konnte ich die drei mit ihren unterschiedlichen Stimmen auseinanderhalten, doch wenn ich einen Max etwas fragen wollte, meldeten sich gleich drei Stimmen zu Wort.
Bevor ich den Jungs mein Problem genauer erklären konnte, vibrierte mein Handy. Nachdem ich es aus meiner Hosentasche fischte, warf ich einen Blick drauf:
Carlos👀🖤
Kommst du kurz in die Küche?
Ich sperrte mein Handy wieder und blickte in die Facecam:,,Okay, Chat und Max 1, 2, 3, ich hole mir etwas zu trinken und bin gleich wieder da."
Damit legte ich mein Headset ab, ehe ich aufstand und mein Gaming Zimmer verließ. Ich lief in die Küche, in der Carlos an einer Theke lehnte und auf mich wartete. Prüfend musterte ich ihn und ging auf ihn zu:,,Alles okay?"
,,Ja, alles bestens", entgegnete er und deutete auf den Kühlschrank, ,,ich habe dir einen Salat fertig gemacht und ihn in den Kühlschrank gestellt. Du kannst ihn dir nehmen, wenn du Hunger hast. Ich habe bereits gegessen."
,,Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du ein Engel bist?", erkundigte ich mich sanft und schlang meine Arme um seinen Hals. Carlos Fürsorglichkeit war unheimlich süß.
,,Ich habe schon die unterschiedlichsten Bezeichnungen für mich gehört aber die noch nicht", schmunzelte er und legte seine Arme um meine Hüfte, um mich näher zu sich zu ziehen.
,,Dann bist du mein Engel", vermerkte ich und zog den Spanier in einen kurzen Kuss, ,,danke für das Essen."
Carlos erwiderte den Kuss einen Moment und lächelte, als wir uns lösten:,,Denkst du, dass du ins Bett kommst, wenn ich noch wach bin?"
,,Mad Max fährt jetzt bis 21 Uhr. Danach bin ich dran und werde um 1 Uhr von Max B. abgelöst", erklärte ich, was Carlos mit einem einfachen Nicken quittierte:,,Dann wohl nicht."
,,Sobald das Rennen vorbei ist, bin ich wieder voll und ganz für dich da", versprach ich ihm und drückte ihm erst einen weiteren Kuss auf die Lippen, bis ich weitere leichtere Küsse auf seinen Wangen verteilte, was Carlos zum Schmunzeln brachte. Es funktionierte immer.
,,Ist gut, Querido. Amüsier dich und schrei nicht so laut wie sonst", bat er mich grinsend. Ich wich ein Stück zurück und setzte einen unschuldigen Blick auf:,,Ich bin die Ruhe selbst in meinen Streams."
,,Da gibt es Aufnahmen, die zeigen etwas anderes", bemerkte Carlos, was ich gekonnt ignorierte. Ich kannte keiner dieser Aufnahmen...
Während Carlos sich in mein Schlafzimmer verzog und den restlichen Abend mit Filmen verbringen wollte, füllte ich mir eine Wasserflasche auf und holte den Salat, den der Spanier für mich gemacht hatte, aus dem Kühlschrank. Mit meinem Essen und dem Trinken lief zurück in mein Gaming Zimmer. Den Teller und meine Flasche stellte ich neben meinen Simulator und ließ mich zurück in meinen Sitz fallen. Ich setzte mein Headset wieder auf und blickte in die Kamera:,,Ich bin zurück, guyyyys."
Das Rennen und der Stream verliefen ohne irgendwelche Zwischenfälle. Die Zeit verging schnell wie so oft, wenn man Spaß hatte. Als ich um 1 Uhr meine Fahrzeit beendete und unseren Wagen an Max Benecke, dem wohl besten iRacing Fahrer auf der Plattform, weitergab, blieb ich noch eine Weile bei ihm und dem Chat, bis ich langsam müde wurde. Den Stream ließ ich über die Nacht an. Immerhin war es ein 24 Stunden Rennen und ich wollte, dass meine Zuschauer die Chance hatten, dem ganzen Rennen zu folgen, soweit sie es wollten. Nachdem ich mich von Max verabschiedet hatte, schaltete ich meine Facecam und mein Mikrofon aus, ehe ich die Tür zu meinen Gaming Zimmer wieder schloss. Erst morgen Vormittag würde ich wieder fahren.
Ich lief ins Badezimmer und machte mich weitestgehend bettfertig. Danach schlich ich zu meiner Schlafzimmertür und schaltete das Licht im Flur aus, ehe ich sie öffnete. Es war stockdunkel und nur ein regelmäßiges Atmen war zu hören. Carlos schien zu schlafen, weshalb ich mir umso mehr Mühe gab leise zu sein. Vorsichtig schloss ich die Tür wieder hinter mir und tastete mit meiner Hand die Wand, um mich abzustürzen und mich zu orientieren. Ich schlich zum Bett, bis ich auf einmal mit meinem Knie an eine harte Kante stieß. ,,F*ck!" Sofort biss ich mir auf die Lippe, um nicht noch weiter zu fluchen. So oder so würde das definitiv einen blauen Fleck geben.
Trotz meiner Bemühung ging keine drei Sekunden später das Licht der linken Nachttischlampe an, die Nachttischlampe auf Carlos Seite. Mit einem schiefen Lächeln sah er mich an und setzte sich auf:,,Du bist nicht sonderlich gut darin dich anzuschleichen."
,,Tut mir leid. Ich wollte dich nicht wecken", gestand ich und betrachtete das kleine Regal, gegen das ich gelaufen war, missmutig. Das würde auf jeden Fall einen neuen Platz bekommen.
,,Hast du nicht. Ich konnte ohnehin nicht einschlafen", gab Carlos zurück. Augenblicklich schellte mein Kopf zu ihm. Ich ließ von der Wand ab und krabbelte zu ihm ins Bett:,,Was ist los?"
,,Nichts, ich schätze, dass ich ohne dich mittlerweile nicht mehr schlafen kann." Unbewusst schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. Meine Hand fand ihren Weg zu Carlos Wange, über die ich mit meinem Daumen behutsam strich:,,Wieso hast du nichts gesagt?"
,,Hätte ich zu dir in den Stream kommen und dich fragen sollen, ob du ins Bett kommst, weil ich ruhiger bin, wenn du neben mir liegst?", fragte er grinsend nach.
,,Das wäre eine Möglichkeit gewesen. Ansonsten hättest du schreiben können, wie vorhin. Dann hätte ich nicht mehr so lange mit den Jungs geredet, sondern wäre zu dir gekommen."
,,Jetzt bist du hier", merkte Carlos an. Ich nickte lächelnd und zog den Spanier in einen Kuss, den er erwiderte. Als der Kuss gefühlvoller wurde, drückte ich Carlos leicht nach hinten. Ohne den Kuss zu stoppen, ließ er sich auf den Rücken fallen. Ich folgte seiner Bewegung und stützte mich über ihn ab. Lächelnd ließ ich mit der Zeit von seinen Lippen ab und hauchte leichte Küsse auf seinen Oberkörper. Bevor ich jedoch weitergehen konnte, spürte ich, dass Carlos sich anspannte, was mich dazu brachte wieder von ihm abzulassen. Irritiert sah ich zu ihm hoch:,,Ist alles Ordnung?"
,,Ja... ja, es ist alles bestens", stimmte Carlos zu und stammelte, was er zuvor noch nie getan hat. Während er zwar beteuerte das alles okay war, verriet sein Blick, dass es nicht so war. Er hatte Angst vor etwas, unheimliche Angst.
Besorgt darüber, dass ihn doch etwas beschäftigte, setzte ich mich neben ihn und sah ihn sanft an. Er sollte keine Angst vor irgendetwas haben, nicht bei mir:,,Babe, ich bemerke, wenn du lügst. Was ist passiert?"
,,Ich habe nachgedacht und muss mit dir über etwas reden." Seine Stimme war so leise, dass ich sie fast nicht verstanden hätte. Langsam richtete sich auch Carlos wieder auf und senkte seinen Blick.
,,Du kannst mit mir über alles reden", erinnerte ich ihn und nahm seine Hand in der Hoffnung, dass ihn das etwas beruhigen würde.
,,Lando, das ist anders. Ich...", setzte er unsicher an und schüttelte leicht den Kopf, ,,ich habe..."
Ich wartete, bis Carlos weitersprach, doch er tat es nicht. Dass mein Herz mittlerweile schneller Schlug, als wir mit unseren Autos auf der Strecke beschleunigen konnten und mich sein Verhalten verunsicherte, konnte ich nicht abstreiten. Allerdings versuchte ich mir davon nichts anmerken zu lassen. Carlos schien schon verängstigt genug zu sein. Dazu wollte ich nicht noch weiter beisteuern. Liebevoll hakte ich nach:,,Was hast du, Babe?"
,,Por dios, ich habe dich nicht verdient", hauchte Carlos. Während mich seine Worte innerlich aufatmen ließen, legte ich meinen Kopf schief und schmunzelte leicht, da ich mir nun denken konnte, was Carlos belastete, doch seine Worte mir so absurd vorkamen:,,Oh Babe, darüber machst du dir Gedanken?"
,,Es ist die Wahrheit, Lando. Die letzten Wochen..." ,,Stopp", schnitt ich Carlos das Wort ab, da ich nicht hören wollte, dass er sich schlecht redete. Ich legte meine Hand an seine Wange und hob seinen Kopf an:,,Ich will sowas nie wieder hören, okay? Carlos, ich bin glücklich mit dir. Du gibst mir so viel Aufmerksamkeit, Nähe und Zuneigung. Wenn ich bei dir bin, habe ich das Gefühl etwas Besonderes zu sein und gebraucht zu werden, so als hätte ich meinen Platz in dieser riesigen verwirrenden Welt gefunden. Mein Platz ist bei dir."
,,Querido, du machst mir nicht gerade leicht...", seufzte Carlos schwer und genoss meine Berührung, ,,ich will dich nicht verlieren."
,,Du wirst mich nicht verlieren", versicherte ich ihm festentschlossen und fügte grinsend hinzu, um Carlos Stimmung etwas zu lockern, ,,du kennst mich, Babe. So schnell wird man mich nicht los."
Carlos schmunzelte ebenfalls schwach, ehe er mir einen Kuss auf die Wange drückte und mich zu sich zog. Ich erwiderte seine Umarmung fest und wollte ihn spüren lassen, dass ich meine Worte ernst meinte.
•••
Damit sind wir jetzt bei der Hälfte der Geschichte angekommen und ich hoffe, dass sie euch bisher gefällt.😅
Wenn ihr jetzt noch mehr Lust auf Carlos x Lando habt, dann schaut doch mal bei Fan_of_Formula1 vorbei, denn dort findet ihr eine weitere ff zu den beiden (und die ist wirklich gut geschrieben!)
Ansonsten wünsche ich euch einen schönen Start in die Woche.🧡
Lg. T.
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