Teil 3: Gegenüber liegt der Tod
Seine Schritte hallten nur so vor sich hin, denn Vincent kümmerte es bald nicht mehr. Denn nachdem er so viele Versteckmöglichkeiten gesehen hatte, breitete sich ein komisches Gefühl von Sicherheit in ihm aus. Außerdem hörte man dieses Etwas sowieso schon aus einigen Metern Entfernung heran stampfen.
Bald kam Vincent an einem weiteren Lagerraum vorbei. Als er dessen Eingang einen kurzen Blick zu warf, blieb er wie erstarrt stehen. Eine locker 2 Meter hohe Gestalt stand - mit dem Rücken zu ihm Gewand - regungslos einfach zwischen den beiden Regalwänden. Es hatte lange Beine, einen eher kleineren Oberkörper, zwei Arme, die über die Hüfte reichten und einen Kopf mit zwei katzenähnlichen Ohren. Am rechten Arm war anstatt einer Hand ein Haken befestigt.
Vincent seine Angst aber verzog sich langsam, als dem Ding keinerlei Reaktion entwich. Zudem kam ihm diese Silhouette ein wenig bekannt vor.
Plötzlich erinnerte er sich wieder. Heute hatte er diese Animatronics für den Versand nach New York nach hier drinnen gebracht. Und dieser, der gerade vor ihm stand, sah sehr nach dem Piraten-Fuchs aus. Jedoch machte Vincent die gedankenlose Entscheidung, sich dem Roboter zu nähern. Was verleitete ihn dazu? Übermut? Neugier? Selbst er wusste es nicht genau, aber der Animatronic schien abgestellt. Da stand Vincent genau hinter ihm. Er war Vorsichtig, bald jedoch nicht mehr, als er zu selbstsicher wurde und den Roboter auf Defekte inspizierte.
Da schnappte die Falle zu.
Ruckartig drehte sich der Animatronic um und holte mit seinem Haken aus. Vincent stolperte zurück, als die tödliche Spitze des Hakens um ein Haar an seiner Stirn vorbei donnerte. Mit einem lauten Krachen bohrte sich der Haken in eines der Regale, weswegen der Roboter gleich damit beschäftigt war, sich wieder zu befreien. Vincent's Überlebenssinne griffen jedoch sofort und er begann zu rennen. So schnell er konnte. Sein Herz pumpte wie verrückt, und er war selbst erstaunt, wie schnell er lief. Doch als er die lauten, krachenden Schritte des Animatronics hinter sich hörte, konnte er an nichts mehr denken.
Sie rannten durch die langen Korridore des Lagerhauses. Aber Vincent bemerkte, dass sein Verfolger immer mehr aufholte. Noch einmal beschleunigte er seine Schritte und konnte ein wenig mehr Abstand zu ihm gewinnen.
Doch lange hielt er nicht mehr durch. Sein Atem wurde knapp und seine Beine taten Weh. Er verlor die Hoffnung, die Hoffnung auf sein Überleben.
Da erblickte er vor sich einen Putzwagen. Im vorbeilaufen packte er den Griff des Wagens und zog ihn hinter sich.
Und tatsächlich:
Mit einem lauten Krachen überschlug sich der Animatronic und blieb am Boden liegen. Vincent aber dachte nicht einmal daran, das Tempo zu senken. Als neben ihm eine Tür auftauchte, stürzte er gleich hinein, knallte sie zu und verschloss sie. Dann drehte er sich um und ließ seinen Körper zur Ruhe kommen. Er schloss die Augen und lehnte seinen Kopf gegen die Tür. Er atmete rapide und schnell, und sein Herz pumpte noch schneller als zuvor. Es fühlte sich an, als würde es gleich aus seiner Brust brechen.
Als er sich wieder beruhigt hatte, verschanzte er sich hinter dem Schreibtisch, der im Raum stand. Sogleich lauschte er aufmerksam. Doch der Schock saß immer noch tief. Seine Gedanken wirbelten wild durcheinander. Vergeblich versuchte Vincent, sie auszublenden, als plötzlich wieder Schritte im Gang ertönten. Sofort lauschte der junge Mann. Sein Verfolger kam mit schnellem Schritte näher. Bald hörte er das klackern der Zahnräder. In diesem Moment schätzte Vincent, dass der Animatronic genau vor der Tür stand. Sein Herz klopfte wieder schneller, als die Schritte stoppten. Angespannt hielt der Mann die Luft an, als sich Stille ausbreitete. Jedoch konnte er erleichtert Ausatmen, als der Roboter weiter marschierte.
Bald verhallte das Stampfen und die Luft war wieder rein. Vincent erhob sich auf seine Beine und wollte gehen, als ihm beim vorbeigehen eines Besens plötzlich etwas auffiel. Er drehte sich um und musterte den Raum genauer, als er sogleich feststellte, dass dies hier schon das Büro des Nachwächters war. Erleichtert stürzte er sich auf die Schubläden des Schreibtischs, und nach nur wenigen Augenblicken wurde er fündig.
Von hier aus war es nicht mehr weit bis zum Ausgang. Bald würde er wieder zu Hause sein und Benedikt das Geld überreichen!
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