Kapitel 7
„Wo ist die Zeitung?", fragte Duran noch ehe er angekommen war und sah Aramis abwartend an. Als dieser nicht direkt antwortete packte ihn der Ältere an den Schultern und schüttelte ihn kräftig. „Deine scheiß Zeitung, alter! Wo ist die ?!"
Aramis humpelte eilig weg, um das Papier hervorzukramen. Kurz nachdem er verschwunden war, sahen Alle die Ankömmlinge erwartungsvoll an.
Neo zögerte, uns zu erzählen, was sie herausgefunden hatten und auch Duran schienen die Worte zu fehlen. Erst als Aramis mit dem Geforderten zurück kam, waren die beiden bereit zu sprechen.
„Als wir am Rande der Stadt angekommen waren, war es auffällig ruhig und bei genauerer Untersuchung stellten wir fest, dass viele Häuser kürzlich verlassen worden waren und die wenigen Bewohner der anderen Häuser schienen in Aufbruchsstimmung zu sein." Alle lauschten gebannt Neos Worten.
„Wir haben ein paar Leute gefragt aber es hat gedauert bis wir ordentliche Antworten bekamen." Wir Alle nickten resigniert. Ich wusste genau wie die reichen Bewohner zu Unsereins standen und ich konnte mir lebhaft vorstellen, wie die zwei Jungen wieder und wieder abgewiesen worden waren.
„Erst ein älterer Mann, der uns wohl nicht erkannt hatte, verriet uns, dass eine Zwangsräumung verkündet worden ist. Er war ganz aufgeregt und stammelte etwas von "genau wie 2017". Deswegen die Zeitung.", Neo deutet auf die Blätter, die Aramis Duran gegeben hatte.
Der dunkelhaarige Junge hatte, während Neo berichtete, in der Zeitung geblättert, bis er wohl gefunden hatte, was er suchte. Er schlug die Seite vollständig auf und las ein ganze Weile, bis er sich mit düsterem Blick an uns wandte.
„Scheiße.", war alles was er rausbrachte. Ajan verlor allmählich die Geduld und er schrie :„Fuck, Alter. Jetzt spuck aus, was los ist!"
„2017," erstickte Neo die aufkeimende Unruhe im Sand. „2017 gab es hier in der Stadt einen grausamen Virus. Hunderte Menschen sind qualvoll gestorben ehe die Krankheit erkannt und bekämpft werden konnte."
Ich erinnerte mich noch an die Zeit nach dieser Krise, damals war ich gerade vier Jahre alt und damals lebte ich noch bei meinen Eltern im äußeren Kreis der Stadt. Mein Vater hatte bei der Regierung als Hausmeister gearbeitet, bis er einen großen Fehler gemacht hatte und die Regierung ihn kaltblütig ermordete. "Für ein höheres Wohl", erklärte meine Mutter immer die Entscheidung meines Vaters, eine wichtige Festplatte verschwinden zu lassen.
Ich konnte dennoch nie verstehen, warum er sich in die dunklen Geheimnisse unserer Stadt einmischen musste.
Nach dem Tod meines Vaters wollten meine Mutter und mein 8jähriges Ich die Stadt verlassen, doch die hohen Tiere unseres Rates ließen dies nicht zu. Bis zu meinem zwölften Lebensjahr musste ich, zusammen mit meiner Mutter, die Schulden abarbeiten, die mein Vater mit seiner Tat hinterlassen hatte. Dann wurde Mama krank und kurz darauf starb sie. Die Regierung, die von dort an keinen Sinn mehr in meinem Aufenthalt sah, setzte mich prompt auf die Straße -außerhalb der Stadt.
Kurz darauf traf ich Neo und die Anderen.
„Aber er wurde nie wirklich bekämpft.", fügte Duran Neos Bericht hinzu und riss mich damit aus meinen Gedanken. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Virus wiederkehren würde."
„Aber die Stadt hat sich darauf vorbereitet." Neo ergriff nun wieder das Wort. „Sie haben einen Evakuierungs- plan entworfen. Und momentan werden alle Bewohner in den sterilen, engeren Kreis der Stadt verfrachtet. Nur wir nicht."
Stille.
„Was... was denn für ein Virus?" Assjas Stimme zitterte.
„Zuerst bekommst du Kopfschmerzen.", fing Garett mit rauer Stimme an zu reden und nun lag die ganze Aufmerksamkeit auf ihm. „Dann verlierst du Gewicht, bis du einem Geist ähnelst. Aber das auffälligste daran ist, dass sich deine Augen komplett dunkel färben. Ein kleiner Punkt, der sich ausbreitet, bis dein ganzes Auge schwarz ist. Und wenn das passiert, dann hast du nur noch ein paar Tage."
„Wir müssen was machen!" rief Duran leicht panisch. „Die Stadt wartet nur noch auf so zwei Austauschschüler und dann schließen sie die Tore. Dann kommen wir auf keinen Fall mehr rein."
„Austauschschüler ?", fragte ich misstrauisch und Neo nickte. Wir Anderen sahen uns wissend an und nachdem Duran fragte, was wir denn hätten, erzählte Aramis von dem Autounfall und den zwei Toten.
„Ich glaube, dass könnte klappen.", murmelte plötzlich Garett mehr zu sich selbst als zu uns. Dann hob er allerdings den Kopf und sah uns der Reihe nach an.
„Ich habe eine Idee."
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