Kapitel 15
Meine Gedanken rasten durch meinen Kopf und mein Herzschlag beschleunigte sich mit jeder Sekunde, in der ich weiterhin mit dem Toten Josh auf engstem Raum und an die Tür gepresst da stand, während die Partygäste draußen evakuiert wurden.
Die Männer, die gekommen waren durften mich unter keinen Umständen in dieser Situation finden, denn das Risiko, dass sie bei einer Untersuchung mehr über mein wahres Ich erfahren könnten war enorm hoch.
Und so schoss ich, auch auf die Gefahr hin gesehen zu werden aus dem Bad raus und krachte gegen einen Körper. Ich fing unkontrolliert an um mich zuschlagen und da der Schock nun langsam nachließ und ich nur noch blanke Angst empfand fing ich an zu weinen.
Mein Gegenüber packte mich mit starken Griff an den Armen, was mich nur noch mehr dazu veranlasste gegen ihn anzukämpfen. „Nein! Nein, bitte!", schluchzte ich verzweifelt.
Und dann tat der offensichtlich männliche Andere etwas, was mich zu kämpfen aufhören ließ, denn er zog mich in eine Umarmung. Nach kurzer Zeit brachte er wieder etwas Abstand zwischen und und ich sah mit Tränen verschmierten Gesicht in das von Isaac Hall.
„Komm. Schnell.", zischte er bloß und zog mich an der Hand durch die Menge, welche durch Männer mit weißen Anzügen nach draußen getrieben wurde.
Das Knäul aus Menschen wurde am Ausgang zu einer ordentlichen Schlange, die darauf wartete unter Aufsicht der Seuchenschutzbehörde die Schleuse an der Tür zu passieren und Entwarnung zu bekommen.
Auch Isaac und ich reihten uns ein. Mit riesigen Augen blickte ich umher, immer auf der Suche nach Neo, bis mich Isaac anstubste und mir ein Taschentuch hinhielt.
Auf meinen fragenden Blick hin flüsterte er:„Nimm's mir nicht übel, Süße, aber du siehst aus, als hätte dir Jemand dein Herz gebrochen und du hast daraufhin drei Wochen nicht geschlafen und nur geheult. So lassen die dich niemals durch." Ohne etwas zu sagen nahm ich das Tuch und wischte mir die Tränen weg.
„Besser?", krächzte ich mit belegter Stimme und sah Isaac an.
Er verzog das Gesicht und wiegte den Kopf hin und her. Doch dann änderte sich was in seinem Blick und er starrte auf einen Punkt in meinem Gesicht.
„Ist... Ist das da Blut, Adelissa?" Ich erschrak und packte mir ins Gesicht. Meine Hand fuhr außerdem meinen Hals entlang und als ich dann auf die meine Handfläche herunterstarrte, überkam mich erneut die Angst. Ich hatte das Blut von Josh auf mir, dass wahrscheinlich bei seinem Selbstmord geflogen ist.
Es war zwar glücklicherweise schon dunkel aber dennoch würde so viel Blut den Beamten am Eingang sicher auffallen. Panisch starrte ich den Jungen neben mir an. Er sah sich einmal um und erkannte, dass wir fast an der Reihe waren, durch die Schleuse zu gehen. „Wessen Blut ist das ?", zischte Isaac und ich flüsterte ohne lange zu überlegen:„ Jemand hat sich umgebracht."
Selbst in dem fahlen Licht konnte ich erkennen, wie die Farbe aus dem Gesicht des Jungen wich.
„Der Nächste.", ertönte eine harsche Männerstimme und das Mädchen vor uns ging los, vorbei an all den Wachleuten. Mein Herz fing wie wild an zu klopfen und ich musste mich zusammenreißen um nicht nach Neo zu rufen. Er wüsste jetzt was zu tun wäre.
Doch dann legte Isaac einen Arm um meine Schulter und zog mich an ihn ran. Mit seinem Körper verdeckte er die Blutspritzer auf mir. „Du musst so tun als wärst du betrunken.", wisperte er mir ins Ohr und ich fing an zu taumeln, wie ich es bei meinem Vater früher ein paar mal gesehen hatte.
„Was ist mit ihr ?", schnauzte der unfreundliche Offizier und mir stockte der Atem. „Ich fürchte mein Begleitung," ergriff Isaac das Wort, „hat zu tief ins Glas geguckt." Mit halb geschlossenen Augen sah ich den Mann an, der mich misstrauisch beäugte und dann atmete ich auf als er uns mit einer Handbewegung durch die Schleuse schickte. Sobald das grüne Lämpchen aufflimmerte brachte ich etwas Distanz zwischen mich und Isaac.
Schweigend gingen wir ein Stück weg vom Geschehen und mischten uns unter die Schaulustigen, die sich versammelt hatten.
„Danke.", schluchzte ich und sah Isaac in die Augen. Er nickte betreten und fragte dann nur:„Wer ?"
Neue Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich war unfähig zu antworten. „Wer, Adelissa?", wiederholte der Junge seine Frag etwas lauter und packte mich am Arm.
Bevor ich etwas sagen konnte sah ich im Augenwinkel Neo eilig auf uns zukommen ehe er Isaac heftig von mir wegstieß. „Was hast du mit ihr gemacht ?!", stieß mein vermeintlicher Burder zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Er hatte eine etwas zu laute Stimme und zu meinem Schrecken sah ich, wie ein Wachmann sich zu uns umgedreht hatte. Ich wollte Neo warnen aber dieser war auf Isaac zugestürmt und hatte ihn am Kragen gepackt.
„Neo!", rief ich panisch und erst als ich Neos erschrockenen und Isaacs verwunderten Blick sah wurde mir klar, was ich gerade getan hatte.
„Neo?", fragte Isaac mit hochgezogenen Brauen und riss sich von diesem los. Eine Weile starrten wir uns alle drei an, doch dann ergriff Neo das Wort und raunte zu dem
Anderen :„Halte dich einfach von ihr fern."
„Er hat mir geholfen.", sagte ich wenig später leise zu Neo, als wir schnellen Schrittes zu unserem Aufenthaltsort bei Margot liefen. Eine Pause entstand in der man nur unsere eiligen Schritte hören konnte, dann murmelte Neo:„ Er ist aber zu schlau. Er ist ein Risiko." Da hatte er Recht, denn Isaac schien in der Tat ein intelligenter Junge zu sein, der sich hinter seinem Image als Badboy versteckte.
Als wir an unserem Haus ankamen wurden wir umgehend in eine stürmische Umarmung von Margot gezogen. Anscheinend hatte die aufwändige Kontrolle und die anschließende Räumung der Party viel Aufmerksamkeit erregt.
Wenig später saß ich umgezogen auf meinem Bett und betrachtete meine Hände. Sie waren nun von dem Blut gereinigt, welches sich bei Josh's Selbstmord auf Ihnen verteilt hatte.
Als es klopfte stand ich automatisch auf und wirbelte zur Tür herum. Neo kam hinein und musterte mich leicht besorgt. „Wie geht es dir ?" Ich hatte ihm auf dem Heimweg alles erzählt und ich musste immer wieder versichern, dass es mir gut ging. Doch Neo war zu schlau um nicht zu bemerken, dass ich mir Sorgen machte. Denn mit Josh Miller hatten wir heute eine weitere Chance verloren unsere Freunde in die sichere Zone zu bringen und ich wusste nicht wie lange Ihnen noch blieb. Sie waren ungeschützt und dem Virus hilflos ausgeliefert.
„Sydney," fing Neo an zu reden, nachdem ich ihm geantwortet hatte und es war schön meinen echten Namen nochmal aus seinem Mund zu hören. Die Freude legte sich jedoch schleunigst weder, denn ich bemerkte die Sorgenfalte auf seiner makellosen Stirn.
„Ich habe heute Morgen Radio gehört. Und... und..", er stockte. Nur mein fragender Blick brachte ihn dazu weiterzureden:„Ich glaube wir müssen den Anderen schnell helfen."
„Was hast du gehört?", flüsterte ich und Angst stieg in mir auf.
„Sie haben Leichen gefunden. Infizierte Jugendliche außerhalb der Schutzzone. Und ich weiß nicht wer es war aber sie haben berichtet, dass es viele waren."
A/N : Ich würde mich sehr über eure Meinungen freuen...:)
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro