Teil 24
Vor dem Spiegel stehend, betrachtete Danila ihr hochgestecktes Haar und das cremeweiße Kleid, welches sanft über ihren Körper fiel.
Es war schlicht, denn das war Danilas Bedingung gewesen Cailan zu ehelichen.
Sie wollte keine Gäste, keinen Kuchen und sie wollte auch nicht, dass man sie übertrieben herrichtete, denn tief in ihrem Innern glaubte sie, dass sie es nicht verdienen würde.
Es war schwer für sie gewesen ihre Zuneigung zu ihm zu unterdrücken, schwer seine Seite zu akzeptieren, obwohl sie es noch immer nicht ganz getan hatte.
Aber mittlerweile sah sie keinen Ausweg mehr, denn von Tag zu Tag wurde es immer schlimmer um sie und auch wenn sie es gerne verhindert hätte.
Sie hatte einen Teil ihres Herzens an Cailan verloren.
An jenen Cailan, der ihr gegenüber Güte und Liebe gezeigt hatte.
An jenen Cailan, der sie vor dieser Welt beschützte, egal was auch geschehen mochte.
Ein leises Klopfen und die Aufforderung von Lee zwangen sie, sich vom Spiegel zu lösen.
Aufgeregt folgte sie ihm durch die Gänge und war dankbar, dass er schwieg und je länger sie liefen, desto größer wurde ihre Vorahnung wohin sie gingen.
Insgeheim freute sie sich, als sie vor dem Garten anhielten und bevor Lee die Tür öffnete, sah er sie nochmals sanft an und wartete auf ein Zeichen ihrerseits.
Ein letztes mal griff Danila an ihre Frisur, bevor sie ihm zunickte und im nächsten Moment erstaunt die Luft anhielt.
Draußen dämmerte es schon, weshalb die Kerzen in dem Garten hell leuchteten und die Pflanzen ihre Schatten auf den Boden warfen.
Weiße Blumen zierten den Boden geradewegs zu Cailan, der in einem tiefschwarzen Anzug stand und ihr Herz für einige Sekunden zum flattern brachte.
Dieser Mann war atemberaubend schön, auf eine so düstere und geheimnisvolle Weise, dass sie augenblicklich die Hülle ablegen wollte, um sein Innerstes zu sehen und ganz kurz spürte sie Befriedigung bei dem Gedanken, dass er ihr gehörte und so besessen von ihr war, dass sie sich auch keine Sorgen machen musste ihn zu verlieren.
Es war unglaublich, dass seine Wirkung auf sie so enorm war und schließlich dafür sorgte, dass sie einfach zu ihm lief.
Im Takt der leichten Musik, während die Kerzenflammen auf ihrer viel zu hellen Haut tanzten und die Blütenblätter auf dem Boden, von ihren Schritten aufgewirbelt wurden.
Cailan strahlte, als sie ihre Hand in seine legte und zuließ, dass er sie zu sich zog.
>>Du siehst so schön aus Nila.<< hauchte er und beugte sich herab, um sie auf die Stirn zu küssen.
>>Du auch.<< erwiderte sie und spürte wie ihre Wangen heiß wurden, als er mit einer Hand ein rotes Seidentuch über ihre linken Hände band, verschlungen ineinander und so fest, dass sie ihre Hand nicht einfach entreißen konnte.
Erst jetzt sah sie, dass Lee verschwunden war, sodass Cailan und Danila tatsächlich alleine waren.
>>Bei uns Magiern verbinden wir uns anders. Wir nehmen die Uralten Sitten an, jene die lange vor uns existierten. Unser Band wird nur zwischen zwei geschmiedet, ohne Zuschauer, ohne einen Dritten. Dass du dir das alles nicht wünschst, kam mir daher zugute mein Saphir.<<
Neugierig sah sie ihm dabei zu, wie er eine rote Schnur in die Hand nahm, und diese nochmals im ihre schon festgebundenen Hände schlang.
>>Das ist die einzige Gelegenheit noch nein zu sagen. Wenn ich die Worte einmal ausspreche, dann sind sie unwiderruflich. Daher Frage ich die Danila mit aller Hoffnung, die mir noch bleibt. Willst du meine Frau werden. Meine Liebe und mein Leben? Willst du an meiner Seite sein und mir folgen, so wie ich dir folgen werde?<<
>>Ja<< hauchte sie ehrfürchtig, ohne weiter darüber nachzudenken.
Sie hatte genug Zeit dafür gehabt und kein einziges mal hatte sie sich anders entschieden.
Es hatte gedauert, aber das was sie so krampfhaft versucht hatte zu unterdrücken, war ausgebrochen und die nackte Wahrheit konnte sie nicht leugnen.
Ja sie verachtete sich dafür, dass sie nicht stärker sein konnte und sich ihm hingab, ihren Gefühlen folgte, während sie ihren Verstand niedertrampelte. Aber sie konnte nicht mehr.
Sie wollte nicht mehr.
Dieser Kampf sollte heute ein Ende haben.
>> In Principio, ad finem. Uniemur in aeternum.<< flüsterte Cailan die Worte, wie ein altes Lied.
Und ganz plötzlich flackerten die Kerzenflammen in verschiedenen Farben auf, bevor die Bänder um Cailans und Danilas Hände begannen sich zu schlängeln und langsam verschwanden.
Was nun übrig war, waren die Abrücke der Stoffschlingen um ihrer beider Handgelenke in einem sanften Goldton. So hell, dass man es auf den ersten Blick nicht sehen würde, doch es war da.
Dennoch sichtbar genug für aller Augen.
>>Es ist schön.<< hauchte sie und strich sanft darüber.
>>Tanz mit mir Nila.<< bat er sie rau, woraufhin sie ihre Hand in seine legte.
Er führte sie in die Mitte des Gartens und sorgte mit einem Schnipsen dafür, dass eine andere Melodie den Garten füllte.
Dieses mal etwas kräftiger, aber dennoch langsam genug, dass sie sich dazu bewegen konnten.
Cailan zog Danila an seine Brust führte sie sicher durch den Garten, während Danila mit erstaunen feststellte, dass er ein unglaublicher Tänzer war, der trotz ihrer eigenen Defizite, sie wunderbar führte.
Doch irgendwann stockte er, wurde langsamer, während seine Lippen über ihre Schläfe, zu ihrer Wange und schließlich zu ihrem Mund fuhren.
Sein Atem wurde flach und auch Danila fühlte sich, als würde sie in flammen aufgehen und obwohl sie sich auf ihre Zehenspitzen stellte, machte Cailan keine Anstalten sie zu küssen. Stattdessen löste er sich von ihr und sah mit geneigtem Kopf auf sie herunter.
Ihr Blick huschte zu ihm, zu seinen von Begierde strotzenden Augen, bevor er sich von ihr löste und ihre Hand nahm, um sie Richtung Tür zuziehen.
Sie wusste was jetzt folgen würde und obwohl ihr Herz bei dem Gedanken flatterte, zog sich ihr innerstes vor Angst zurück.
Er wusste was er tat, doch sie hatte in dieser Hinsicht keinerlei Erfahrungen.
Cailan musste ihr ihre Angst angemerkt haben, denn nachdem er sie in sein Zimmer geführt und die Tür geschlossen hatte, zog er sie fest in seine Arme.
>>Lass dich fallen und genieße es. Ich werde sanft sein. Dieses eine mal werde ich so sanft sein wie nur möglich.<<
Sie nickte in seine Umarmung hinein, bevor er die Nadel in ihrem Haar herauszog und ihre Locken über ihren Rücken fielen.
Noch immer in seinen Armen spürte sie, wie er die Schnürung ihres Kleides löste und sich schließlich hinabbeugte, um seine Lippen mit den ihren zu verschließen, bevor ihr Kleid von ihren Schultern rutschte und auf den Boden fiel.
Doch Cailan ließ ihr nicht einmal Gelegenheit sich ihrer Nacktheit bewusst zu werden, da er ihre Sinne allein mit diesem einen Kuss völlig benebelte.
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