Teil 19
Dieser Ball war alles andere, aber kein normales Fest. Heute würden verschiedene Adlige herkommen und sich vergewissern, ob Cailan noch dazu in der Lage war über dieses Gebiet zu herrschen. Seinem Vermächtnis, seinem Land Valantes.
Von vielen bekannt als roter Schatten.
Das lag nicht nur an Cailans grausamen Ruf, sondern auch an dem sich rot färbenden Schnee, der seinen Weg auf das flache Land fand. Viele sahen hinter diesem Phänomen einen Fluch und dieser Gedanke schien für Cailan ebenfalls nicht ganz abwegig zu sein.
Zumal ihn sein gesamtes Dasein ein Schicksal verfolgt, der durchaus einem Fluch glich.
>>Entspann dich.<< hörte er Lee belustigt sagen, ehe dieser sein Jackett überstreifte, ohne eine Miene zu verziehen. Cailan hatte ihn wortwörtlich von den Toten zurückgeholt. Er hatte durch die Anwendung schwarzer Magie, die sechs restlichen Königswächter geopfert, um Lees Seele fest im Griff zuhalten.
So lange, bis sie ihn zurückbringen konnten.
So lange, bis selbst Cailans Macht begann, an seine Grenzen zu gelangen.
>>Ich bin die Ruhe in Person.<< kommentierte Cailan, bevor er sich von dem Sessel erhob und an Markus trat.
>>Ich will, dass du heute in Danilas Nähe bleibst. Vermutlich werde ich zwischenzeitlich abgelenkt sein.<<
>>Verstanden<< mehr sagte Markus nicht, bevor er wieder sein Messer schärfte. Er war sehr schweigsam und für die meisten schwer zu durchschauen. Doch auch ihm würde Cailan blind sein Leben anvertrauen.
Lee und Markus waren die Einzigen, von dessen Loyalität Cailan felsenfest überzeugt war.
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Cailan konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden und ertappte sich selbst dabei, wie er sie ansah.
Das rote Kleid floss wie eine zweite Haut über ihren Körper und obwohl die Träger sanft an den Seiten hingen, wusste er, dass das Korsett das Kleid an Ort und Stelle hielt, während es gleichzeitig der Übeltäter ihres Dekolletés war.
Kurz fragte er sich, wie er sich daran hindern sollte heute keine Augen auszuhöhlen.
Er widerstand dem Drang ihre wilde Hochsteckfrisur zu lösen und dafür zu sorgen, dass ihr Haar ihre Haut bedeckte.
Und er widerstand auch dem Drang, sie gegen die Wand zu pressen, ihr Kleid hochzuziehen und sich in ihr zu versenken, sie gegen die Wand gepresst zu nehmen, sodass sie alles vergaß, bis auf seinen Namen.
>>Dieses Kleid war ein Fehler<< murmelte er und griff bestimmend nach ihrer behandschuhten Hand.
>>Du hast es doch ausgesucht.<< versuchte sie sich zu rechtfertigen.
>>Ich weiß. Da wusste ich aber noch nicht, welch schmutzige Gedanken durch meinen Kopf fegen würden Nila.<<
>>Gnade jenem Mann, der es heute wagt dir zu nahe zu kommen.<< fügte er hinzu und ignorierte dabei, dass Danilas Wangen Feuer fingen.
>>Welche schmutzigen Gedanken sind das?<< fragte sie neugierig und sorgte dafür, dass er stehen blieb.
>>Du willst wissen welche Gedanken ich habe, wenn ich dich ansehe?<<
Sie nickte zaghaft und hielt erschrocken die Luft an, als Cailan sie in eine Nische drückte, verborgen vor den Blicken anderer.
>>Ich stelle mir vor<< hauchte er und strich dabei mit seinem Atem über ihren Hals.
Darauf bedacht sich zu zügeln und nicht seine Lippen auf ihre weiche Haut zu setzen.
>>Ich stelle mir vor, wie ich dich berühre<< und presste sie dabei gegen die Wand, während er über ihr Dekolleté fuhr. So zaghaft, dass sich langsam eine Gänsehaut über ihre Brüste zog und ihn halb um den Verstand brachte bei dem Gedanken hinein zu beißen.
>>Ich stelle mir vor, wie ich dein Kleid hochziehe.<< hauchte er, während er tatsächlich ihr Kleid leicht anhob und sein Bein zwischen ihr positionierte, um schließlich gegen ihre Mitte zu drücken. Sie war so weich und ließ sich so unglaublich schnell fallen, dass es Cailan große Überwindung kostete sich von ihr zu lösen.
Er hörte sie aufkeuchen, als er mehr Druck ausübte und sah im nächsten Moment, wie sie enttäuscht und mit roten Wangen aufsah, als sich Cailan von ihr löste.
>>Meine Vorstellung endet dabei, wie du dich nackt unter mir windest, mir ausgeliefert, während ich jeden Zentimeter deines Körpers koste.<<
Sie schluckte schwer und er sah in ihr ein Feuer entfacht, der sich bis zu ihren Augen schlich.
Doch Cailan würde sein Wort nicht brechen.
Er würde sie erst so unsittlich berühren, wenn sie vollkommen die seine war.
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