Teil 10
!ACHTUNG!
!Formen von Gewalt enthalten!
Cailan zog sie erbarmungslos hinter sich her, während Lee Marleen mit sich schleifte und ihr Wimmern durch die Räume widerhallte.
Sie folgten ihnen in ein Kellergewölbe, welches so widerlich stank, dass Danila sich augenblicklich die Hand vor ihren Mund halten musste.
>>Hier sind schon einige Leichen liegen gelassen worden und der Gestank hat sich schließlich festgesetzt.<< kommentierte Cailan ihre Reaktion und sorgte damit nur dafür, dass ihre Angst ins Unermessliche anstieg.
Grob stieß er sie durch eine dicke Metalltür, nachdem Lee und Marleen hineingetreten waren.
>>Cailan bitte<< schluchzte Marleen und trat wild um sich, als Lee sie an einen Stuhl drückte und Metallschlingen um ihre Gelenke befestigte.
Völlig Bewegungslos starrte sie in Danilas Augen, woraufhin sich ihr Herz vor Mitleid zusammenzog.
>>Cailan...<< bat sie nun ebenfalls, doch er stand bloß hinter ihr und hielt sie fest.
Ignorierte das Betteln der beiden Frauen und nickte stattdessen Lee zu, der aus einem heruntergekommenen Schrank ein Fläschchen rausholte und dessen Inhalt in einen Eimer füllte, der mit einer anderen Flüssigkeit gefüllt war.
Vermutlich Wasser, dachte sich Danila und versuchte dabei das Zittern ihres Körpers zu unterdrücken, als sich Cailan hinabbeugte und sein warmer Atem ihren Ohr streifte.
Doch dieses mal wünschte sie sich nicht, mehr von dieser Nähe.
Nein.
Dieses mal hätte sie alles dafür gegeben ihn von sich zu stoßen und diese Mauern zu verlassen.
>>Niemand untergräbt meine Autorität. Nicht einmal du mein Saphir. Lass dir das eine Leere sein, denn ich werde dir zwar nichts tun, doch ich habe keine Scheu davor dir zu zeigen, was dich hätte erwarten können, wenn du jemand bedeutungsloses für mich wärst.<<
Mit diesen Worten kippte Lee die Flüssigkeit aus dem Eimer nach und nach über Marleens Körper.
Nie wieder würde Danila ihre Schreie loswerden und nie wieder würde sie diesen Gestank und dieses fürchterliche Geräusch aus dem Kopf bekommen, als Marleens Haut durch die Säure verätzt wurde.
Noch nie hatte sie solch eine Grausamkeit erlebt und sie wollte nur noch wegsehen.
>>Nicht weg sehen. Du wirst dir das ansehen, denn andernfalls wird es für sie nur noch schlimmer werden.<<
Danilas Lippen fingen an zu beben, während ihr die Sicht durch ihre Tränen verschleiert wurde.
Cailan ließ aber auch dies nicht zu und wischte diese kurzerhand weg.
>>Du bist ein Ungeheuer<< flüsterte sie erstickt und biss sich so stark auf die Lippe, dass sie begann zu bluten.
>>Nichts anderes habe ich jemals behauptet. Jetzt weißt du was das nächste mal geschieht, wenn du vorhast mich noch einmal zu verlassen. Und das noch mit einer Gefangenen.<<
Dankbar atmete sie auf, als Marleens Kopf zur Seite kippte und dabei war es ihr egal, ob sie tot war oder in Ohnmacht gefallen ist.
Denn beides ersparte ihr diese Schmerzen, die sich Danila nie hätte vorstellen können.
Erst jetzt sackte der Inhalt von Cailans Worten in ihr Bewusstsein und die Tatsache, wie falsch er eigentlich lag.
>>Ich hatte nicht vor dich zu verlassen Cailan. Sie sollte gehen, aber ich wäre geblieben.<< hörte sie sich stumpf sagen.
Er sagte nichts darauf und zog sie stattdessen aus dem Raum, während Lee im Hintergrund Marleens Fessel löste.
Sie folgte Cailan in ihr Zimmer und schwieg weiterhin, als sie hinein trat und sich auf das Bett legte. Auch dann sagte sie nichts, als die Matratze nachgab und er sich hinter sie setzte.
Stattdessen zog sie ihre Knie an ihre Brust und lag wie ein verängstigtes Kind mit dem Rücken zu dem Monster, das die Angst herbeigeführt hatte.
Sanft berührte er ihr Haar und verweilte dort und als Danila nichts sagte, schien er das als Einladung zu betrachten.
Doch in Wirklichkeit wägte sie ab, was sie sagen und tun konnte, ohne ihn wieder derart aus der Fassung zu bringen.
Schließlich fiel ihr nichts anderes ein, als an sein Mitgefühl zu appellieren.
>>Bitte lass mich alleine. Lass mich...<< holte sie zitternd Luft.
>>Lass mich bitte alleine Cailan.<<
Er zögerte kurz und strich ein letztes mal über ihr Haar, bevor er sich erhob und zur Tür lief.
Dabei zog er diese so leise hinter sich zu, dass sie sich für einen Moment fragen musste, ob das der gleiche Mann war, der sie vorhin noch gezwungen hatte sich anzusehen, wie Lee einer Frau die Haut verätzte.
Schließlich erdrückten sie die Bilder in ihrem Kopf so sehr, dass sie in das angrenzende Badezimmer rannte und ihren gesamten Mageninhalt leerte, bis nichts mehr darin war und alle Tränen versiegt waren.
Bis irgendwann ein Gefühl der Leere Anspruch auf ihre Seele genommen hatte und ihr innerstes bis aufs gänzliche betäubte.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro