20. Zurück in die Heimat
P.o.V.: Jack
"Aber- aber ich hab dir nicht mal einen Antrag gemacht!", sagte ich. Ich war mir nicht einmal sicher wie ich mich fühlte. War ich enttäuscht? Wütend? Etwas ganz anderes, zu dem mir kein passender Name einfiel? Wahrscheinlich letzteres.
"Jack das ist nicht schlimm. Dass kannst du immer noch machen. Sieh es einfach als versprechen, dass ich dich nicht mehr verlassen werde, dass ich bei dir bleibe, was auch immer ist!", sagte Kath und legte ihre Hand an meine Wange.
Ich sah sie errötend an.
"Jack, ich liebe dich! Es gab nichts, was das in den letzten Jahren geändert hat, nichts, dass ich mir Vorstellen könnte, was das ganze ändern würde. Nur eine Sache: Bitte hör auf zu Rauchen!", sagte sie.
Ich spürte die Hitze in mein Gesicht aufsteigen. Sie wusste davon? Wenn ja, was ja anscheinend der Fall war, dann wusste sie ganz sicherlich auch, dass ich nicht ganz normale Sachen geraucht habe...
"Jack... es ist alles in Ordnung! Wirklich! Und wenn du meiner Bitte nicht folgeleisten kannst, oder willst, dann werden wir das zusammen irgendwie schon schaffen. Wir werden uns zusammen eine Lösung einfallen lassen.", sagte sie. Dabei lächelte sie mich an, zog mich anschließend näher zu sich und küsste mich.
Auch wenn der Flug ewig hatte dauern sollen, so verging er doch recht schnell. Im Gegensatz zu dem Flug nach Nepal, schienen wir nun nur noch eine Stunde zu brauchen.
"Das ist alles reine Einbildung!", sagte Jay und zuckte seine Schultern, Als ich davon erzählte, während wir auf unser Gepäck warteten.
"Auch Einbildung ist eine Bildung!", erinnerte ihn Kath.
Brook grunzte darauf hin, sagte aber nichts weiter. Ich bereute es, nicht ein Wort Deutsch zu können, sonst hätte ich den Witz auch verstehen können.
Es war mitten in der Nacht hier in London. Brook lud uns alle in sein Apartment ein, weil dass am nächsten lag. Und auch, wenn Jay und Kath nichts dagegen sagten, so war ich mir ziemlich sicher, dass sie eigentlich gar nicht so lange hier in der Stadt bleiben wollten.
"Jay, Kath. Versprecht uns, dass ihr ab jetzt damit aufhört eure wahren Gefühle zu überspielen, wenn wir zusammen sind!", sagte Brook auf einmal.
Augenblicklich schüttelten sich die Zwillinge heftig durch und machten einen angewiderten Gesichtsausdruck.
"Unser größtes Problem ist, dass unser ursprüngliches Problem jetzt noch schlimmer ist, als damals, weil sich im Tempel unser Radius insgesamt um das einhundertfünfundzwanzig Fache vergrößert hat.", sagte Kath trocken.
Jay pflichtete ihr nickend bei. "Mit diesem zweieinhalb Kilometer Radius spüren wir definitiv zu viel!", sagte er dann. "Gebt uns einen Moment..."
Sie brauchten zehn Minuten, dann sagten sie, dass wir los gehen sollten. Sie liefen neben uns her.
Es war eine warme Sommer Nacht, keine Wolke schien am Himmel, aber wegen der ganzen Lichtverschmutzung konnte man dennoch keine Sterne sehen. Das war echt ein Vorteil im Tempel gewesen.
Bei Brook in der Wohnung schlossen die Zwillinge ihre Handys erst einmal an das Stromnetz an. Brook und ich taten es ihnen gleich, immerhin hatten wir beide ebenso keinen Akku. Danach gingen wir zusammen schlafen. Damit meinte ich, dass wir uns zu viert in Brooks Doppelbett quetschten. Es war zwar ziemlich warm, aber da wir alle ziemlich müde vom Flug waren, schliefen wir dennoch recht schnell ein.
Und als wir aufwachten, schienen wir vier vor Schweiß zusammen zu kleben. Die Zwillinge kletterten schneller als ich geglaubt hatte aus dem Bett. Aus ihren Taschen holten sie sich etwas, dann waren sie verschwunden.
Fünf Minuten später lag ich immer noch im Bett, Brook schlief so gar noch! Die Zwillinge hatten in der Zwischenzeit geduscht und sich andere Sachen angezogen. Außerdem hatten beide in jeder Hand ein Handy. Sie legten unsere zu uns, dann verschwanden sie in andere Räume.
Ich stand schließlich auch auf und suchte nach Kath. Ich fand sie im Wohnzimmer. Sie hatte sich auf die Couch gelegt und war am Telefonieren. Als sie mich sah, lächelte sie mich an.
Da ich ihr gerade eh nicht helfen konnte machte ich mich jetzt doch auf den Weg ins Bad um mir den Schweiß ab zu waschen.
Als ich wieder aus dem Bad kam, da trat Jay auch schon durch die Wohnungstür. War er einkaufen gegangen? Die Tüte, welche er hielt ließ zumindest darauf schließen...
Als ich in der Küche ankam, da räumte er tatsächlich einige Dinge aus der Tasche. Wo hatte er das Geld für den Einkauf her? Jay schenkte mir keine Beachtung, also setzte ich mich zu Kath ins Wohnzimmer.
Irgendwann kam Jay mit zwei Tellern zu uns. Einen stellte er auf Kaths Bauch, den anderen gab er mir. Er lief dann wieder weg. Wahrscheinlich holte er jetzt die Teller für sich und Brook, ehe er zu ihm ging.
Wir gingen den Tag ruhig an, zumindest Brook und ich. Kath und Jay hingegen schienen einen vollen Terminkalender zu haben... Wie auch immer.
Beide telefonierten für Stunden, verschwanden gemeinsam und als sie wieder auftauchten da unterhielten sie sich angeregt auf Deutsch. Dies mal kam allen Anschein nach auch Brook nicht mit, mit dem, was sie sagten, weil sie so schnell sprachen.
Unser Plan, na ja eigentlich der von den Zwillingen, war, dass wir ein paar Tage in London bleiben würden. Warum hatten sie nicht erklärt, zumindest nicht in meinem bei sein. Und anschließend sollte es zu ihren Eltern gehen, also am Sonntag.
"Sag mal... du telefonierst schon den ganzen Tag. Hast du dich auch schon bei deinen Geschwistern gemeldet?", fragte ich Abends, als Kath endlich mal ihr Handy aus der Hand legte.
Sie schüttelte den Kopf. "Nein, wir sehen sie ja am Vierzehnten wieder.", sagte sie dann. "Außerdem haben die jedes Quartal einen Brief gekriegt, Trixi hatte dieses Glück nicht.", klärte sie mich dann weiter auf.
"Na ja, ihr könntet schon eure Geschwister einmal kurz anschreiben.", sagte ich dann.
Kath sah mich einen Moment verwirrt an. Dann runzelte sie ihre Stirn und anschließend schien sie etwas zu bemerken. "Unsere Brüder haben aber schon gewusst, wo wir waren... oder?", fragte sie dann besorgt.
Ich begann langsam meinen Kopf zu schütteln. "Ihr hattet euren Eltern gesagt, dass sie es 'ihnen' nicht sagen sollten. Da zählten sowohl eure Geschwister, wie auch Brook und ich zu. Wen habt ihr eigentlich genau gemeint?", klärte ich sie dann auf.
Ihr entglitten die Gesichtszüge. "Jack, es tut mir so leid! Ihr musstet wahrscheinlich einiges erdulden als wir euch zu ihnen geschickt haben!", sagte sie. Dann schwieg sie einen Moment. "Eigentlich war nur die Rede von dir und Brook... Aber das erklärt auch, warum nie was von unseren Brüdern mit in den Briefen stand."
Ich nickte und lächelte matt. "Halb so wild! Wir haben ja alles sortiert bekommen!", meinte ich und küsste ihr auf die Stirn.
[Ich bin schon gespannt, was im heutigen Tagebuch Eintrag steht...
. . .
. . .
Ernsthaft? Heute kommt nichts? Die wollen mich doch verarschen!
Immer schön funny bleiben, auch wenn das Kapitel vorbei ist. Ich habe keinen schlauen Spruch mehr, Aloha!]
-TBN
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro