17. Der letzten Abend im Tempel
P.o.V.: Brook
Die ganze nächste Woche verlief genau so wie unser erster Tag. Die Zwillinge wichen uns nicht von der Seite und zerrten uns durch den ganzen Tempel. Wieder wurden sie von einigen verfolgt, welche Fragen stellten und die Zwillinge antworteten. Und abends saßen wir dann immer zu viert.
Wieder wachte ich neben Jay auf. Ich spürte seine Brust an meinem Rücken. Sofort begann ich zu lächeln. Er lehnte sich nur Sekunden später über mich und küsste mich auf die Wange.
"Es tut mir leid...", flüsterte er wieder. Ich konnte schon gar nicht mehr die Male zählen, die er sich in der letzten Woche entschuldigt hatte.
Ich drehte mich zu ihm. Ich konnte nicht anders als ihm ins Gesicht zu strahlen. Dann gab ich ihm die Backpfeife, um welche er mich gebeten hatte. Ich selbst hatte sie ganz vergessen gehabt, aber mein Traum hatte mich daran erinnert.
Jay sah mich ein, zwei Sekunden verständnislos und fragend an, dann begann er zu lachen. "Stimmt ich hatte dich ja darum gebeten!"
Ich küsste seine Wange. "Hoffe, das war dir doll genug, ich möchte dich nämlich nicht noch einmal schlagen müssen!"
"Keine Sorge. Du solltest mich nur einmal schlagen. Mich zu verprügeln ist die Aufgabe meiner Schwester, nicht deine."
"Ich hinterfrage das jetzt mal nicht.", murmelte ich.
"Ist auch besser so!", kicherte Jay und wuschelte mir durch die Haare.
"Ich hoffe deine Haare wachsen schnell wieder nach! Ich will dir auch die Frisur verunstalten.", kicherte ich.
Plötzlich packte mich Jay und zog mich auf sich drauf.
Ich blinzelte Überrascht, als sein Gesicht nur noch eine Hand breit von meinem entfernt war. Mein Herz setzte einen Schlag aus, dann schlug es stark beschleunigt weiter.
"Huch! Da wird aber wer rot.", stellte Jay fest. Dann legten sich seine Lippen auf meine.
Gerade wollte ich mich zu ihm runter beugen, da löste er sich auch schon wieder.
"Brook... Ich verspreche dir, dass ich dich nie wieder so verletzen werde, dass du weinen musst!", sagte er. Er sah mir aufrichtig in die Augen.
"Worauf freust du dich am meisten, wenn wir nach Hause fahren?", fragte ich.
"Auf mein Handy. Ich habe einige Dinge aufzuhohlen!", sagte er. "Warum beißt du dir denn jetzt aufeinmal auf die Lippe?", fragte er nach einem Moment.
Ich hob meine Zähne von meiner Lippe. Ich hatte nicht einmal gemerkt, dass ich meine Zähne in ihr versenkt hatte. Schnell räusperte ich mich. "Ich hatte möglicherweise eine Freundin, nach dem du gegangen warst...", nuschelte ich anschließend.
Jay nickte. "Ich weiß. Und ich kann beim besten Willen nicht sauer auf dich, desswegen, sein. Aber bitte erzähl mir von eurem letzten Abschied."
"Als der Brief von dir kam ist sie zu ihrer Mutter gegangen, meinte, ich solle mir endlich meinen Traumprinzen wiederhohlen, und dass sie schon immer wusste, dass ich nie wirklich über dich hinweg gekommen bin."
Jay nickte kurz. Schon spürte ich seine Lippen wieder auf meinen.
Gerade als ich mir wünschte, dass dieser Moment nie endete löste er sich wie der von mir.
"Brook, morgen können wir abreisen! Heute, aber, müssen wir noch die Übergabe machen. Bei Sonnenuntergang verlieren wir den Titel der Weisen des Tempels!", sagte er. Dabei klang er ziemlich euphorisch.
Dann rafften wir uns auf. Und schon begann der Tag wie auch schon die letzten Tage. Jay und Kath verschwanden kurz im Heiligtum, sie zerrten uns nur durch die Tür, aber nicht in die morgentliche Dunkelheit des Raumes.
Nyima folgte den Zwillingen wie ein Schatten. Über die ganze Woche hinweg. Sie stellte keine Fragen, hörte nur zu. Sie hatte die Zwillinge nicht einmal nach dem Grund gefragt, warum sie in ihrer Nähe bleiben sollte. Ebenso wenig hatten die Zwillinge ihr speziell Dinge gesagt.
Heute kam eine kleine Gruppe von Touristen in den Tempel. Die Zwillinge hatten sich schon mehrere Minuten zu vor im Heiligtum verkrochen, dann kam der Bus an.
Jack und ich konnten einige Gesichter von unserem Flug wieder erkennen. Und ja, Jack und ich fühlten uns ziemlich doof, weil wir glaubten Wandern zu müssen. Es gab nämlich tatsächlich eine Straße, welche hier her führte. Jay und Kath machten uns deswegen aber keinen Vorwurf. Genau genommen fanden sie es sogar süß.
Sofort strömten die Touris in die Haupthalle und begannen Fotos zu machen, nur die Tür zum Heiligtum durften sie nicht fotograffieren, ebenso waren keine Fotos hinter der Tür erlaubt.
Dann wollten sie alle auf einmal in das Heiligtum. Nyima und ihr Vater schafften es nur gerade so die Leute vom reinstürmen abzuhalten.
Jack glugste. "Die erinnern mich an dich! Wollen auch nicht ihre Schuhe ausziehen!", lachte er vor sich hin.
Nach und nach sortierte sich das. Und alle betraten das Heiligtum barfuß. Ich wusste, dass jeder von ihnen eine Frage hatte und ich wusste auch, dass die Zwillinge diese Fragen unter keinen Umständen direkt beantworteten.
Und dann wurde es abends. Das gesamte Dorf hatte sich, zusätzlich zu den Touristen, welche allerdings nur gehört hatten, dass es ein besonderes Ereignis geben sollte, in der Haupthalle des Tempels versammelt. Jack und ich standen am Rand.
Noch waren die Zwillinge im Heiligtum. Ich wusste nicht, was sie dort machten, seit der Ankunft der Touristen sind sie jedenfalls nicht mehr heraus gekommen. Jetzt steckten alle Kameras in den Taschen, denn keiner durfte Fotos machen.
Und dann wurde die Tür zum Heiligtum von innen geöffnet. Und dort standen die Zwillinge. Und zwischen ihnen das schuppige Reh, welches auch auf der Tür abgebildet war.
Langsam stiegen sie zu dritt die Treppe hinab. Dabei sah sich das Reh immer wieder um. Jedes mal, wenn es einen der Touristen direkt ansah zuckte es etwas.
Schließlich blieb es vor Nyima stehen und schnupperte an ihr. Das kleine Mädchen verbeugte sich vor dem Tier sie murmelte etwas, zumindest sah ich, wie sich ihr Mund bewegte. Dann wandte sich das Tier zu ihrem Vater und schnupperte an ihm. Auch er verneigte sich vor dem Tier, wenn auch nicht ganz so grazil, wie seine Tochter.
Dann wandte sich das Tier zurück zum Heiligtum und schritt mit den vieren die Treppen hinauf. Gemeinsam verschwanden sie im Heiligtum. Und als sie wieder kamen das Wesen nichts als eine Erinnerung in den Köpfen der Anwesenden.
Jay und Kath hielten nun je einen Stein in ihren Händen. Nyima und ihr Vater legten ihre Hände an die der Zwillinge. Dann begannen sie zu sprechen. Jay und Nyimas Vater redeten im Lokalen Dialekt. Als sie fertig waren legte Jay den Stein in die Hände seiner ehemaligen rechten Hand.
Jetzt waren Kath und Nyima dran. Sie sprachen jedoch auf Englisch.
"Schwörst du, den Tempel zu bewachen, seine Geheimnisse zu waren und die Weisheit mit Verständnis zu empfangen?"
"Ich schwöre!"
"Und schwörst du, deine Fähigkeiten weise und bedacht einzusetzen, sie ausschließlich für das allgemein Wohl zu verwenden, so lange du dieses Amt innehältst?"
"Ich schwöre!"
"Und schwörst du den heiligen Eid der Weisen, dein wissen nur in Rätseln zu teilen, damit die bösen Geister es sich nicht zu nutze machen können?"
"Ich schwöre!"
"Dann segne ich, Weise des Tempels, dich zu meinem Nachfolger, zur nächsten Weisen dieses Tempels. Mögest du deine Eltern stolz machen wenn du in meine Fußstapfen trittst. Ich segne dich im Namen der Elemente, mögen sie dich auf all deinen Wegen schützen und unterstützen, ob als Weise oder was auch immer danach kommen mag.", schloss Kath. Nun legte auch sie den Stein in die Hände von Nyima.
Anschließend schritten Vater und Tochter zurück ins Heiligtum und kamen eine Minute später wieder heraus, die Steine zurück gelassen.
[Sooooo Aufbruchstimmung, wie es scheint, aber noch sind sie nicht vom Berg...
Nehmt den Witz ruhig ernst, schließlich sind sie ja mitten in einem Gebirge.
11.06.2024
Okay, das kann ich keinem Erzählen! Gerade eben will ich meinen Tagebucheintrag schreiben, da steht auf meiner Aktuellen Seite 'Warum lebst du?' Und gleich darunter 'Du hättest Weihnachten 2019 sterben sollen.'
Wer hat das Geschrieben? Und vor allem warum? Warum sollte ich tot sein? Und wen interessiert das bitte?
Dich sollte es gar nicht geben! Du solltest nicht hier sein!
What the- meine Hand hat gerade von alleine geschrieben! Ich glaube ich werd wahnsinnig!
Es tut mir Leid werter Leser, werte Leserin, aber es scheint, egal was ich mache, die Störungen treten immer wieder auf! Langsam verliere ich echt die Geduld!
Immer schön funny bleiben, auch wenn das Kapitel vorbei ist. Ich habe keinen schlauen Spruch mehr, Aloha!]
-TBN
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