92 ❖
Ehe Taehyung sich versah, gingen ganze drei Jahre vorbei.
Das Trio lebte noch immer zusammen in Sargstadt und ging manchmal in die nahegelegenen Dörfer, um Lebensmittel zu kaufen. Sie waren mittlerweile eine bekannte Gruppe, die zur Lachnummer aller Bewohner wurde.
Zwei Blinde, ein Kultivierender und ein junges Mädchen, und ein Verkrüppelter.
Wooyoung und Ryujin ignorierten das Getuschel, aber San grinste jedes Mal böse, wenn die Leute wieder über sie lachten und mit ihrem Finger auf sie zeigten, als hätte er in Gedanken bereits geplant, wie er sich rächen würde. Irgendwie hatten einige von ihnen es auch verdient, denn selbst im alltäglichen Leben wurden sie mit Diskriminierung konfrontiert.
Eigentlich wollte Wooyoung nur ein paar Kartoffeln und etwas Gemüse von einem Händler kaufen, aber der Mann hatte ihn abwertend weggescheucht. So sanftmütig wie der Weißgekleidete nun mal war, legte er die Kartoffeln in seiner Hand wortlos wieder auf den Tisch und lief mit seinem Korb weg.
San allerdings fand das gar nicht lustig. Er funkelte den Verkäufer wütend an, holte ein Messer hervor und legte es bedrohlich an den Hals des Mannes, der ihn ängstlich anblinzelte.
„Wooyoung, komm her."
Als er San hörte, drehte er sich wieder um und lief zurück.
Dort spürte er nach einer Weile plötzlich, wie sein Korb schwerer wurde. Er musste wohl glauben, dass sein Freund den Händler doch noch überzeugen konnte, ihnen etwas zu verkaufen.
Wooyoung lächelte glücklich, der nicht sehen konnte, in welcher Situation sich der bedrohte Händler befand.
Vieles war einfacher geworden, seitdem San bei ihnen war. Wooyoung wusste zwar nicht genau, wie der andere es schaffte, aber die Leute schienen sie ernster zu nehmen. Er war dankbar und freute sich, dass er ihn damals gefunden hatte. Obwohl er seinen Namen noch immer nicht wusste, erwischte sich der junge Kultivierende, wie sehr er dessen Gesellschaft mochte.
Wooyoung war zu gutmütig. San hatte ihn wirklich um den Finger gewickelt.
_____
Ryujin lief mit federnden Schritt fröhlich in Richtung Sargstadt und warf dabei einen Beutel Geld in die Luft, den sie immer wieder erfolgreich auffing. Sie war dermaßen in Gedanken gewesen, dass sie nicht bemerkt hatte, wie jemand hinter ihr erschien und sie beobachtete.
„Fräulein."
Sie zuckte etwas zusammen und umfasste ihren Stab fester, bereit ihren blinden Akt wieder aufzusetzen. Mit San bei ihnen war sie mittlerweile sehr geübt, vorzutäuschen, dass sie blind sei.
„Wenn du wirklich nichts sehen kannst, solltest du nicht so schnell gehen", sagte die unbekannte Stimme.
Yeosang! Und seine Augen waren wieder geheilt. Hatte Wooyoung etwa seine Meisterin gebeten, seine eigenen Augen an Yeosang zu geben, damit dieser wieder sehen konnte? War das der Grund, weshalb Wooyoung blind geworden war?
Zu viel dazu, dass sie gut darin war, vorzutäuschen, dass sie blind sei. Sie hatte sich einfach so von einem Fremden erwischen lassen. Es gab keinen Zweifel, dass er wusste, dass sie sehen konnte, immerhin hatte sie den Geldbeutel auf und ab geworfen.
Sie nickte langsam und sah ihn ertappt an. Solange er sie nicht verriet, konnte nichts passieren.
„Fräulein?"
„Ja?"
Yeosang blickte sie hoffnungsvoll an, als er fragte: „Hast du einen weißen, blinden Kultivierenden mit einem Schwert gesehen?"
„Was...Was willst du von ihm?"
Er hatte zwar gehofft, dass sie ihn gesehen hätte, aber wirklich erwartet hatte er es nicht. Immerhin war er seit Jahren durch die Gegend gestreift, um seinen Freund zu finden, seitdem er seine Sehkraft wiedererlangt hatte.
„Hast du ihn wirklich gesehen?" Er war etwas zu aufgeregt und packte sie etwas schroff an ihr Handgelenk. „Wo ist er??"
Ryujin verzog überfordert das Gesicht und entfernte seine Hand. „Ich könnte ihn gesehen haben und ich könnte ihn auch nicht gesehen haben."
Yeosang realisierte, dass sein Handeln zu voreilig und unhöflich gewesen war und verbeugte sich entschuldigend. „Fräulein, bitte."
„Bist du ein Freund von ihm?", fragte sie und sah an ihm herunter.
Der schwarzgekleidete Mann strahlte eine ähnliche Aura aus wie Wooyoung. Sanft und friedlich. Es schien nicht verwerflich zu sein, dass die beiden sich kannten.
Yeosangs Gesicht wurde etwas wehmütig, als wäre allein der Gedanke an den anderen, die eine lange Zeit, nicht mehr an seiner Seite gewesen war, unerträglich. „Ja..."
„Du kennst ihn also wirklich? Wie groß ist er? Wie sieht er aus? Wie sieht sein Schwert aus?"
Yeosang blickte in die Ferne und versank in seine Gedanken. „Er ist ungefähr so groß wie ich, vielleicht wenige Zentimeter kleiner. Er sieht recht hübsch aus für einen Mann, hat eine zierliche Statur und eine dünne Taille. Auf seinem Schwert sind Frostblumen eingraviert."
Als sie hörte, wie verträumt er über Wooyoung sprach und die Wärme in seinen Worten jedermanns Herz erwärmte, lächelte sie. „Komm mit. Ich werde dich zu ihm führen."
Ryujin führte ihn durch die leere Stadt, bis sie in der Nähe des Hofes ankamen, wo sie lebten, doch Yeosang blieb stehen und machte keine Anstalten weiterzugehen.
Sie drehte sich verwirrt zu ihm um und fragte: „Was ist los? Gehst du nicht rein?"
Aus irgendeinem Grund war Yeosangs Gesicht extrem blass. Er starrte auf die Tür des Hofes, als würde er hineinstürmen, wenn er könnte, aber gleichzeitig zu viel Angst haben. Der distanzierte Blick, den er hatte, war komplett verschwunden, stattdessen wirkte er verletzlich und unglaublich traurig.
Gerade als er sich entschlossen hineinbegehen wollte, schlenderte eine dunkelgekleidete Gestalt herein, und ging hinein, bevor er das konnte. Yeosang erkannte sofort, dass es sich um San handelte.
„Der böse Typ ist wieder da", schnaubte Ryujin, die sich schnell hinter einem Heuballen versteckt hatte, nicht, dass San sie wirklich bemerkt hatte, da er von der Seite gekommen war.
Yeosangs gesamter Körper spannte sich an, als würde er sich beherrschen müssen, seine Augenbrauen zogen sich zusammen. „Warum ist er hier? Weißt du, wer er ist?"
„Ein böser Typ. Er hat uns nie seinen Namen genannt. Er wurde von Wooyoung gerettet und klebt seitdem förmlich an ihm. Total nervig!"
Yeosang konnte durch die offenen Türen direkt in das Innere des Hofes hineinschauen, wo San sich neben den blinden Wooyoung auf die Stufen gesetzt hatten. Sie saßen eng beieinander und schienen vertraut miteinander zu sein.
„Wooyoung, hier. Dieselben Regeln wie immer. Nimm eins", sagte San grinsend und hielt ihm zwei Stöcke hin.
Daraufhin wählte er einen aus und hielt ihn vor sich.
„Den da? Sicher?" San lachte. „Du hast schon wieder den kürzeren gewählt. Ich habe gewonnen. Hier, hol uns etwas zu essen."
Wooyoung nickte und umschloss den Korb, den San ihm in die Hände gedrückt hatte. Ohne sich zu beklagen, stand er auf und wollte losgehen, aber er hatte kaum einen Schritt nach vorne gesetzt, da zog ihn San amüsiert zurück, sodass er zurückfiel und plötzlich auf Sans Schoß saß.
„Komm zurück, wir gehen zusammen", strahlte San ihn an.
Yeosang starrte das Szenario vor ihm verstört an. Er war nicht in der Lage zu begreifen, was direkt vor seinen Augen geschah. Dass Wooyoung zu anderen Menschen nett war und wegen seiner Blindheit nicht erkannt hatte, dass er seinem Feind in diesem Moment so nah war, war verständlich, aber das erklärte nicht, warum San sich so benahm, wie er es gerade tat.
Er wollte damit nicht sagen, dass San sich verändert hatte und zu einem guten Menschen geworden war. Allein Ryujin hatte dies widerlegt, aber, dass San jemals jemand anderen so voller Freude und ohne jeglichen Hintergedanken ansehen konnte, war einfach unvorstellbar.
Taehyung hätte es wohl auch nicht geglaubt, wenn er es nicht gerade selbst durch Empathie gesehen hätte.
„Du willst, dass wir zusammengehen?", fragte Wooyoung erstaunt und versuchte sich peinlich gerührte aufzustellen, aber San hatte seine Arme um dessen Taille geschlungen und drückte ihn an sich.
„Wooyoungie, du bist zu nett. Dir ist nicht einmal aufgefallen, dass ich in Wirklichkeit den kürzeren Stock gewählt habe. Ich habe deine Blindheit ausgenutzt. Als Entschädigung gehe ich allein, ja? Du bleibst einfach hier und ruhst dich aus. Ich bin gleich zurück." San ließ ihn los und stand auf, nachdem der andere zuerst aufgestanden war.
Wooyoung nickte lächelnd und blickte ihm nach, auch wenn er nichts sehen konnte.
_____
Nachdem San seinen kleinen Einkauf erledigt hatte, lief er mit bester Laune zurück und freute sich bereits, Wooyoung von den vielen Lebensmitteln zu erzählen, die er ergattern konnte. Doch plötzlich sprang Yeosang von einem Dach herunter und flog mit seinem Schwert auf San zu.
Dieser hatte seinen Überfall schnell genug bemerkt und wich aus, leider fiel dabei sein Korb zu Boden.
„Choi San!", zischte Yeosang wutschäumend und richtete sein Schwert in seine Richtung.
Als hätte ihm jemand einen Eimer mit eiskaltem Wasser ins Gesicht geschüttet oder ihn aus dem Tiefschlaf wachgerüttelt, wurde Sans Gesichtsausdruck sofort unheimlich und düster. Er tat so, als sei er äußerst verzückt über das Erscheinen des anderen: „Oh, ist das nicht Kang Yeosang? Was für ein seltener Gast. Bist du hier, um eine kostenlose Mahlzeit zu bekommen? Ich muss dich leider enttäuschen. Ich habe nicht genug Essen gekauft für vier Personen."
Yeosang verengte seine Augen. „Was in aller Welt planst du?! Warum bist du so lange an Wooyoungs Seite geblieben?!"
„Was? Bist du etwa eifersüchtig? Wooyoungies Gesellschaft ist durchaus etwa, auf was man eifersüchtig sein sollte." San lachte herzlich.
„Lass den Unsinn! Warum sollte Abschaum wie du so nett sein, ihm bei der Nachtjagd zu helfen?!", schrie Yeosang zornig, sein Gesicht und seine Körperhaltung strahlten abgrundtiefste Wut aus.
„Willst du das wirklich wissen? Ich weiß nicht, ob du das ertragen könnt-"
„San!"
San zuckte mit den Achseln. „Na schön, wie du willst. Weißt du, was dein Freund getan hat? Er hat viele Marionetten getötet, ohne eine Gegenleistung zu verlangen. Es ist wirklich sehr berührend. Obwohl er seine Augen für dich ausgrub und blind wurde, war das Gute daran, dass Frostwork Leichenenergie wahrnehmen kann. Weißt du, was noch besser ist? Ich habe herausgefunden, dass Frostwork lebende und tote Leichen nicht voneinander unterscheiden kann, wenn man Menschen, die einer Leichenvergiftung ausgesetzt sind, die Zunge abschneidet und sie so macht, dass sie nicht sprechen können."
Yeosang starrte ihn fassungslos an. Er zitterte bereits vor Schock.
„Tja, wenn Wooyoung wüsste, wie viele Menschen er bereits in diesen drei Jahren umgebracht hat... Das könnte er wohl nicht verkraften", seufzte San gespielt bedauernd.
Sowohl Yeosangs Arm als auch sein Schwert bebten. „D-Du Monster... Du abscheuliches Monster...! Er hat dir vertraut und dich gut behandelt! Warum hast du ihm das angetan?!"
„Aus Spaß. Und die Leute haben es verdient. Die haben sich hinter unserem Rücken über uns lustig gemacht. Ich habe Wooyoung nur geholfen, sich bei ihnen zu rächen. Ein kleiner Anstupser. Weißt du, ich habe nichts gegen ihn. In den Jahren hat sich da sogar etwas entwickelt, mit dem ich niemals gerechnet hätt-"
„Sei still!"
San schüttelte seufzend den Kopf. „Du bist derjenige, der es nicht wagen sollte, überhaupt vor ihm zu erscheinen. Erinnerst du dich an die Zeit, als ich deinen Schnee Pavillon ausgelöscht habe? Als er dich in den Leichen vorgefunden hatte und sich Sorgen um dich machte und dir helfen wollte? Huh? Mit welchem Gesichtsausdruck hast du ihn da angesehen? Was hast du gesagt?"
Yeosang biss seine Zähne fest aufeinander und kniff schwer atmend die Augen zusammen. „D-Das...! I-Ich..."
San unterbrach ihn augenblicklich: „Du warst wütend? Du warst verletzt? Du warst traurig? Du wusstest nicht, wie du deinen Kummer loswerden konntest? Und deshalb hast du es an ihm ausgelassen? Um fair zu sein, der Grund, warum ich dein Zuhause ausgelöscht habe, war genau wegen ihm. Es ist durchaus verständlich, warum du es an ihm ausgelassen hast. Tatsächlich war es genau das, was ich wollte."
Jeder Satz schien ein Dolch zu sein, der sich tief in Yeosangs Körper bohrte.
„I-Ich...!"
„Oh, warte. Ich war noch nicht fertig. Wer war derjenige, der zu Wooyoung gesagt, wir brauchen uns von nun an nicht mehr zu treffen? Warst das nicht du? Du warst damals wegen mir blind, deshalb hast du seinen verletzten Ausdruck nicht gesehen, aber ich schwöre dir. So traurig habe ich noch nie jemanden gesehen. Und ich habe schon vielen Leuten weitaus Schlimmeres angetan. Er hat sich deine Bitte angehört und ist für immer verschwunden, nachdem er seine Augen für dich aufgegeben hat, aber warum bist du jetzt zu ihm gekommen? Macht es das nicht etwas zu schwer?"
Sans Worte hatten ihn provoziert, ihn erschüttert und ihn erfolgreich abgelenkt. Diese Gelegenheit der Unvorsichtigkeit machte sich San zu eigen. Mit einer schnellen Handbewegung verstreute er etwas von dem Pulver, das Leichengift, in der Luft, woraufhin es direkt auf Yeosang zuflog.
Er atmete aus Versehen eine ziemlich große Menge ein. Yeosang wusste sofort, dass er sich in einer schlimmen Situation befand, und begann zu husten.
Währenddessen war Sans Schwert schon lange bereit und hatte auf diesen Moment gewartet. Mit einem kalten Aufblitzen der Schwertspitze schoss es ihm direkt in den Mund!
Taehyungs Sicht wurde kurz schwarz. Ryujin, die sich die ganze Zeit über in der Nähe versteckt hatte, hatte vor Angst ihre Augen geschlossen. Aber er wusste es bereits. Zu diesem Zeitpunkt wurde Yeosang die Zunge abgeschnitten.
Die Geräusche waren erschreckend.
Aus Yeosangs Mund floss Blut heraus und besudelte den Boden vor sich. Seine Haut war blass, schwarze Linien hatten sich bereits an seinem Hals abgezeichnet. Das Gift zeigte seine Wirkung. Und durch die abgeschnittene Zunge kamen nur noch animalische Töne heraus.
Sans Grinsen wurde plötzlich breiter, nicht, dass es nicht schon vorher ziemlich groß gewesen war.
Und im nächsten Moment verstand Taehyung auch, warum.
Die silberne Spitze eines Schwertes durchbohrte Yeosangs Brust und wurde dann mit einem Ruck herausgezogen.
Wooyoung war aus dem Nichts herbeigeflogen und hatte ihn erstochen, als Frostwork die Leichenenergie wahrgenommen hatte.
Yeosang sah auf Frostwork hinab, das sein Herz durchdrungen hatte, Blut tropfte an der Spitze herunter, dann blickte er langsam wieder auf. Er sah Wooyoung an, der das Schwert ruhig hielt und nicht ahnte, wen er gerade erstochen hatte.
„Bist du das?", fragte Wooyoung.
Yeosang bewegte lautlos seine Lippen. Kein Wort kam heraus, nur leises Knurren, als wäre er wirklich ein Monster, das es verdiente, getötet zu werden.
Allein sein Anblick machte Taehyung frustriert. Wie frustrierend war es dann erst für Yeosang?
San grinste: „Ja, ich bin es. Warum bist du hier?"
„Frostwork hat sich ungewöhnlich benommen. Ich bin seinem Gefühl gefolgt und kam, um nachzusehen." Er wunderte sich etwas. „Wir haben in dieser Gegend schon eine ganze Weile keine Marionetten mehr gesehen, ganz zu schweigen von einer, die allein umherstreift. Ist sie von woanders hergekommen?"
Langsam fiel Yeosang vor Wooyoung auf seine Knie. Tränen flossen aus seinen Augen und kullerten stumm seine Wangen herunter. Sein Mund war leicht geöffnet, als würde er etwas sagen wollen.
Wooyoung.
Mit letzter Kraft streckte Yeosang seinen Arm aus und bewegte sein Schwert zu Wooyoungs Hand. Wenn er die eingravierten Zeichen auf seinem Schwert fühlen würde, würde er sofort erkennen, wer er war. Auch San verstand, was Yeosang vorhatte und weitete seine Augen panisch.
Aber er hatte keinen Grund zu Panik. Yeosangs Herz wurde durchbohrt und er war vergiftet worden.
Sein Schwert blieb wenige Millimeter von Wooyoungs Fingerkuppeln in der Luft stehen, ehe es mit einem Klirren zu Boden fiel.
Yeosangs Augen waren nun vollständig schwarz ausgefüllt und die schwarzen Linien hatten sein Gesicht erreicht. Er hatte den Kampf verloren.
Sans Mundwinkel hoben sich erleichtert. „Wahrscheinlich."
„Lass uns zurückgehen und das Abendessen essen. Ich habe bereits Hunger", sagte Wooyoung lächelnd. „Hast du das Gemüse gekauft?"
„Natürlich. Ich bin auf das Ding hier gestoßen, als ich auf dem Rückweg war. Was für ein Pechtag."
Damit hob San den Korb mit den erkauften Lebensmitteln hoch und legte seinen Arm um Wooyoungs Schultern, der etwas lachen musste. Während sie fortliefen, fiel Yeosangs Körper um und blieb regungslos liegen.
Erst nach einer halben Ewigkeit kam Ryujin aus ihrem Versteck, schleifte sich zu dem toten Yeosang und ließ sich dort weinend auf den Boden gleiten. Sie vergoss bittere Tränen, umschloss den Arm des Toten und rüttelte daran, aber Yeosangs starrer, lebloser Blick blieb.
_____
Zurück in der Gegenwart
Taehyungs Augen öffneten sich, aber er war wie betäubt. Sein Gesicht war blass.
Die Jugendlichen sahen ihn besorgt an. Yeonjun schüttelte den Lotusanhänger schon seit einer Weile neben Taehyungs Ohr, um ihn wach zu bekommen.
„Was ist mit dir?", rief Beomgyu bestürzt.
„Komm schon! Ich wusste doch, dass Empathie keine gute Idee ist!" Yeonjun rüttelte noch heftiger an dem Anhänger.
Und dann kehrte Taehyung vollständig zurück in seinen eigenen Verstand. Ohne kurz aufzuatmen, erhob er sich und starrte mit Wut erfüllten Augen in den Nebel hinein.
„Choi San...muss sterben...!", presste er bedrohlich hervor.
∙ ─ ─ ─ ∙ ꕥ ∙ ─ ─ ─ ∙
______________________
Das ist noch nicht ganz das Ende des Flashbacks. Im nächsten Kapitel wird es am Ende nochmal kurz zurück zum Flashback gehen, bevor die Story um die drei "abgeschlossen" ist :)
Mei~
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro