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90 ❖

Bei den Worten drehte sich jeder so schnell um, wie er konnte.

Wooyoung, der vor wenigen Augenblicken zusammengebrochen auf dem Boden gesessen hatte und an die Wand gelehnt war, hatte sich bereits aufrecht aufgesetzt. Er lächelte sie an, hob die linke Hand, die von einem schwarzen Handschuh bedeckt war, und schnipste.

Als das Schnipsen zu Yeosangs Ohren gelangte, war es, als ob es direkt neben ihm explodierte. Sein Körper bebte kurz auf, ehe seine Arme gewaltig zur Seite ausbreitete, sodass das Seil einfach zerriss. Er sprang sofort auf. Sein Schwert und der Stiel eines Besens lagen nun in seinen Händen. Innerhalb eines Wimpernschlags lag sein Schwert an Taehyungs Hals, während der Besenstil drohend auf die Schüler zeigte.

Mit einem Mal hatte sich die Situation drastisch geändert.

Die Schüler hatten ihre Schwerter bereits gezogen und zielten auf Yeosang, der sie anfauchte. Doch, bevor sie sich auf ihn stürzen konnten, schrie Taehyung sie zurück.

„Bleibt zurück! Was die Schwertkunst angeht, wärt ihr nicht einmal alle zusammen ein würdiger Gegner für diesen...Kang Yeosang."

Wooyoung, der sich mittlerweile erhoben hatte, verschränkte seine Arme vor der Brust und schmunzelte. „Hört auf ihn. Jetzt reden die Erwachsenen. Die Kinder können draußen warten."

„Wartet draußen. Ihr seid hier sowieso keine große Hilfe. Wenn ihr rausgeht, bewegt euch nicht zu viel und wirbelt den Staub nicht auf. Das Pulver müsste sich gelegt haben. Am besten sucht ihr euch einen anderen Unterschlupf."

Widerwillig liefen die Jugendlichen einer nach dem anderen aus dem Laden hinaus. Nach einem verächtlichen Blick Yeonjuns an den Augenverbundenen war es nur noch Soobin, der Taehyung besorgt von der Seite anblickte und scheinbar nicht gehen wollte.

Taehyung lächelte. „Soobin, du solltest auch gehen. Du bist der verantwortlichste von ihnen. Sie brauchen jetzt einen Anführer. Leite sie und mach dir keine Sorgen um mich. Hab keine Angst."

„Ich habe keine Angst", erwiderte der Junge sanft.

„Wirklich?" Taehyung lachte kurz.

Auf Soobins Lippen bildete sich ebenfalls ein Lächeln. „Hyung, du bist so sehr wie Jungkook Sunbaenim."

„Jungkook und ich? Wie das?", fragte Taehyung überrascht, konnte sich das verlegene Lächeln aber nicht verkneifen. „Jedenfalls, solltest du jetzt gehen. Na los...!"

Soobin nickte und lief zögerlich zu der offenen Tür. Bevor er allerdings endgültig einen Fuß hinaussetzte, warf er Taehyung noch einen Blick zu, den der ältere schon gar nicht mehr mitbekam.

Ein Gedanke ging ihm durch den Kopf: Ich weiß es auch nicht, aber sie fühlen sich einfach auf eine ähnliche Weise vertraut an. Es ist, als ob, solange einer der beiden anwesend war, ich mich um nichts fürchten oder sorgen bräuchte.

Schließlich hielt er seinen Ärmel vor sein Gesicht und rannte zu den anderen, dicht gefolgt von Yeosang, der die Jugendlichen scheinbar im Auge behalten sollte, während sein Meister zu Taehyung sprach.

Taehyung drehte sich mit erhobenem Auge zu Wooyoung um. „Deine Performance war wirklich wundervoll. Vom mutigen Töten von Marionetten, das Spucken von Blut, Ermüdung, als wärst du kurz vorm Sterben, das Bewusstsein verlieren... War das alles für uns zur Unterhaltung?"

Wooyoung lächelte schelmisch, hob seine rechte Hand, streckte seinen Zeigefinger heraus und bewegte ihn hin und her, das Schwert Frostwork in seiner Hand an seinen Körper gepresst. „Nicht für euch alle, sondern nur für...", er zeigte nun auf Taehyung, seine Zähne kamen zum Vorschein, als er grinste, „...dich. Ich schätze, du hast noch niemandem erzählt, wer du wirklich bist. Daher war ich so nett und habe dich nicht auffliegen lassen. Ich habe sogar dafür gesorgt, dass alle rausgehen, damit wir ganz in Ruhe im Privaten reden können. Bin ich nicht zuvorkommend?"

„Die Marionetten, die hier in der ganzen Stadt herumlaufen, wurden von deinem stygischen Tiger Amulett gemacht, nicht wahr?" Taehyung ging erst gar nicht auf ihn ein.

Wooyoung kicherte. „Soweit du reingekommen bist und auf der Flöte gespielt hast, wusste ich sofort, dass du es bist. Der Nebel ist so dicht und wir haben uns schon so viele Jahre nicht mehr gesehen, also musste ich dich heraushören. Aber zweiter junger Meister Jeon ist durchaus etwas problematisch. Glücklicherweise hat mein Freund keine Schwierigkeiten gehabt, ihn von dir wegzulocken."

„Ich habe keine Zeit, um mich mit dir über Belangloses zu unterhalten. Komm zum Punkt. Was willst du von mir?"

Wooyoung lachte, als wäre er darüber belustigt, dass Taehyung ihn so schnell durchschaut hatte. „Ich möchte, dass du mir einen Gefallen tust. Ein kleiner Gefallen."

Grinsend holte er einen kleinen, braunen Beutel heraus, der mit roten Zeichen verseht war, Talismane und Siegel vermutlich, und streckte seine Hand aus. Taehyung streckte ebenso seinen Arm aus und nahm den Beutel entgegen.

Er stellte schnell fest, dass in dem Beutel die spirituelle Kognition einer Person war.

„Wessen spirituelle Kognition ist das? Sie ist beinahe komplett zerstört...!", rief er geschockt.

Er wusste nicht einmal, dass eine spirituelle Kognition überhaupt so separat vom Besitzer aufbewahrt werden konnte. Was war dann mit der Person? Tot?

„Wenn die spirituelle Kognition dieser Person so einfach wiederherzustellen wäre, warum sollte ich deine Hilfe brauchen?" Den letzten Teil zischte der andere beinahe wütend heraus, als wäre dies ein sensibles Thema.

Wessen spirituelle Kognition war das, dass er dermaßen reagierte und Taehyung sogar extra dafür aufsuchte?

„Du willst, dass ich seine spirituelle Kognition repariere? Danke für dein Vertrauen, aber ich befürchte, dass es fast unmöglich ist. Wenn jemand den Sinn fürs Leben verloren hat und nicht mehr leben möchte, kann man kaum noch etwas tun, um die Person zu retten."

Die Mundwinkel des anderen fielen sofort nach unten. Sein Körper zitterte ein wenig und seine freie Hand war zu einer Faust geballt. „Fast unmöglich, kaum noch etwas zu tun... Fast unmöglich heißt nicht unmöglich. Kaum heißt nicht nichts. Und selbst wenn es unmöglich ist, musst du trotzdem etwas tun! Hast du etwa vergessen, dass deine süßen Kinder da draußen sind und darauf warten, dass du sie rettest?"

Taehyung verengte seine Augen und entgegnete: „Du hast dich nach all diesen Jahren kein bisschen verändert, San. Warum gibst du dich als jemanden aus, der so einen ansehnlichen, tugendhaften Charakter hat, dass du es nicht einmal neben ihm stehen dürftest?"

San lachte bitter und fuhr seine Hand langsam an seinen Hinterkopf, um das weiße Band von seinen Augen zu entfernen. Tatsächlich war es sein Gesicht, das zum Vorschein kam und nicht das von Wooyoung. Sein Gesicht war finster, dunkle Augenringe befanden sich unter den leeren Augen. Obwohl sein Tonfall ähnlich wie damals verspielt und ironisch war, schien der Mensch, der nun vor Taehyung stand, viel zu düster und verloren zu sein.

„Du bist derjenige, der die langen Nägel gemacht hat, die Yeosang und Eunwoo kontrolliert haben, nicht wahr? Du kannst sogar die Hälfte des stygischen Tiger Amuletts wiederherstellen, warum also solltest du meine Hilfe brauchen, um eine Seele wiederherzustellen?", fragte er spöttisch.

San presste seine Lippen aufeinander. „Du bist derjenige, der das Amulett hergestellt hat. Ohne dich hätte ich es niemals geschafft, eine Hälfte eigenständig zu machen. Es besteht kein Zweifel, dass du besser bist als ich. Wenn ich also etwas nicht kann, musst du es können."

Taehyung konnte wirklich nicht verstehen, warum andere Leute an seiner Stelle immer ein unerklärliches Selbstvertrauen hatten. Er berührte sein Kinn, unsicher, ob er San aus Respekt auch ein paar Komplimente machen sollte oder nicht. „Du bist zu bescheiden."

„Das hat nichts mit Bescheidenheit zu tun. Es ist die Wahrheit. Ich übertreibe nie gerne, wenn ich rede. Wenn ich sage, dass ich den gesamten Clan von jemandem töten werde, töte ich tatsächlich seinen gesamten Clan. Ich werde nicht einmal einen Hund zurücklassen."

Taehyung stieß einen gehässigen Ton aus. „Zum Beispiel der Lim Clan von Yue Yang und der Schnee Pavillon von Yeosang?"

San lachte, etwas Irres lag in seinen leblosen Augen. Wie widersprüchlich. „Ich hätte nicht gedacht, dass du nach unserer Trennung in Qinghe das letzte Teil des Yin Metalls finden würdest, um es zu einem Amulett zu verfeinern."

„Also hast du damals wirklich ein Stück des Yin Metalls vom Lim Clan versteckt."

„Falsch. Ich habe ein Teil versteckt, aber es gehörte nicht dem Lim Clan."

Taehyung sah ihn verwundert an, sein Mund öffnete sich sogar leicht.

San schüttelte amüsiert den Kopf und strich sich eine Strähne aus seinem Gesicht. „Wie könnte der Lim Clan ein Fragment des Yin Metalls besitzen?" Er hielt kurz inne und lachte herzlich, als wäre allein der Gedanke ein Witz. „Ich habe das Teil versteckt, bevor ich zum Lee Clan gegangen bin. Wer hätte gedacht, dass du es zufälligerweise in Xuanwu finden würdest. Einfach so. Ein Unfall könnte man es nennen."

Bevor Taehyung etwas erwidern konnte, fegte ein schwarz gekleideter Schatten hinein.

Taehyung und San traten beide zurück und starrten an die Tür, die von Yeosang aufgetreten wurde. In dem Moment, als Taehyung unaufmerksam war, schnappte sich San schnell seinen Beutel wieder, den er ihm vorhin gegeben hatte.

Yeosang sprang hoch und drehte sich zurück zur eingetretenen Tür, seine Zähne waren gefletscht und seine Augen waren weit aufgerissen.

Mit Eisenketten hinter ihm brach Eunwoo inmitten des weißen Nebels und des kalten Windes durch die Überreste der Tür.

Während Taehyung vorhin die ersten Melodien auf seiner Flöte gespielt hatte, hatte er gleichzeitig auch bereits damit nach Eunwoo gerufen, falls die Lage eng wurde. Anscheinend war Eunwoo, wo auch immer er sich befunden hatte, nachdem sie sich in Yue Yang gesehen hatten, ohne zu zögern hergekommen.

„Eunwoo, kämpft draußen."

Eunwoo nickte und lockte den verstandslosen Yeosang aus dem Gebäude, woraufhin sie ihren Kampf draußen fortsetzten.

Die jüngeren Kultivierenden hatten sich bereits in einem anderen Gebäude in der Nähe dieses Ladens versteckt, jeder von ihnen streckte den Hals und starrte starr auf die nervenzerreißende Szene. Mit den Eisenketten und dem Langschwert war es eine Raserei von Klirren und Zusammenstößen. Sie konnten sehen, dass ein Kampf zwischen zwei wilden Leichen wirklich heftig war.

„Rate, wer gewinnen wird", sagte San, als sie zusammen aus dem Laden traten und den Kampf von Weitem beobachteten.

Taehyung stieß einen verächtlichen Seufzer aus. „Wozu sollte ich raten? Eunwoo natürlich."

San seufzte bedauernd und sagte: „Es ist so ein Jammer, dass er, obwohl ich ihm so viele Nägel in den Kopf gesetzt habe, immer noch nicht gehorchen wollte. Dinge, die zu loyal sind, sind auch ziemlich lästig."

„Eunwoo ist kein Ding."

San lachte. „Siehst du nicht, dass das, was du gesagt hast, anders interpretiert werden könnte?" Als das gesagt hast aus seinem Mund kam, zog er plötzlich sein Schwert, wohl eher Wooyoungs Schwert, was er geklaut hatte, und griff ihn an.

Taehyung schaffte es aus reinem Instinkt auszuweichen und der scharfen Klinge zu entkommen. Er verengte seine Augen aufgebracht zu Schlitzen und presste hervor: „Schleichst du dich oft an Leute heran, wenn du mitten in einem Satz bist?"

Sans Stimme war gespielt überrascht: „Natürlich. Ich bin doch bösartig, nicht wahr? Wie auch immer, ich will dich nicht töten. Ich möchte lediglich dafür sorgen, dass du dich nicht bewegen kannst. Am besten du wirst bewusstlos oder so. Dann kann ich dich mitnehmen und du kannst dir Zeit nehmen, die Seele für mich zu reparieren."

„Ich will nicht."

„Sei nicht so voreilig, mich abzulehnen. Wer weiß, vielleicht willst du mir am Ende doch-" Bevor er seinen Satz beendete, stürzte er sich noch einmal auf Taehyung.

Dieser wich aus, immer und immer wieder. Sie schienen genau wie Eunwoo und Yeosang durch den Nebel zu tanzen, nur, dass Taehyung nicht zurückschlagen konnte.

Taehyung beobachtete, wie Sans Angriffe sowohl schneller als auch tödlicher wurden. „Nutzt du jetzt wirklich die geringe spirituelle Kraft meines Körpers aus? Wie schamlos gegen jemanden zu kämpfen, der momentan schwächer ist."

San grinste breit und ließ sein Schwert wieder auf ihn zufliegen. Dieses Mal reagierte Taehyung etwas zu langsam, weshalb er nur nach hinten wichen konnte, um auszuweichen. Allerdings trat auch San weitere Schritte auf ihn zu, und das ziemlich schnell.

Bevor die Spitze des Schwertes seinen Kehlkopf berühren konnte, kam ein anderes Schwert dazwischen und schlug das gegnerische Schwert mitsamt San weg.

Taehyungs Gesicht strahlte unbewusst auf, als er die kalte, emotionslose Miene seines Retters sah, der zwischen ihm und San gelandet war, nachdem er von einem Dach gesprungen war. Sein erfreutes Gesicht kam wohl eher weniger von der Tatsache, dass er gerettet wurde, sondern eher von der Person, die ihn gerettet hatte.

„Jungkook! Ich bin so froh, dich endlich wiederzusehen. So lange dein schönes Gesicht nicht sehen zu dürfen, war die reinste Hölle", rief Taehyung grinsend.

Der Jüngere nickte kaum merklich und ließ seinen Blick kurz über Taehyung gleiten, als würde er nach Verletzungen suchen. Als seine stumme Inspektion beendet war, drehte er sich erst in Sans Richtung.

„Zweiter junger Meister Jeon, lange nicht mehr gesehen." San lächelte charmant.

Jungkooks Gesichtsmuskel zuckten nicht einmal, als er seine Hand ausstreckte, woraufhin Frostwork aus Sans Hand entwich und in seiner eigenen landete.

San, der damit nicht gerechnet hatte, zog seine Brauen zusammen und streckte seinen Arm fordernd aus. „Gib es zurück!"

„Du verdienst dieses Schwert nicht."

San lachte zynisch und ließ ein zweites Schwert erscheinen. Dieses Mal war es wirklich seins.

„Geh. Ich kümmere mich um ihn", sagte Jungkook zu Taehyung und stürmte nach vorne, um den anderen zu bekämpfen.

Taehyung tat, was ihm gesagt wurde und lief schnell davon. Wenig später erreichte er das Gebäude, in dem die Jugendlichen untergekommen waren und gebannt dem Kampf zwischen Eunwoo und Yeosang zuguckten, die sich hin und her warfen.

„Hyung! Wir haben die Luft angehalten, so wie du es uns aufgetragen hast", rief Soobin lächelnd und lief aus dem Laden heraus, die anderen folgten ihm und stellten sich um Taehyung herum, als wären sie seine Schützlinge.

„Oh! Guck mal, Jungkook Sunbaenim!"

Yeonjun drehte sich zu dem Kampf zwischen Jungkook und San, die über die Dächer flogen. „Er ist so gut...!"

„Natürlich ist er das. Jungkook Sunbaenim ist unschlagbar. Er mag es nur nicht anzugeben. Er ist sehr bescheiden, aber eindeutig richtig stark", Beomgyu trotzte nur so vor Stolz. „Nicht wahr?"

Taehyung nickte eifrig, auch wenn die Frage nicht direkt an ihn gewandt war. „Jungkook ist der Beste!", rief er grinsend, was ihn einige Blicke von den Schülern einbrachte.

Fanboy Nummer eins, Kim Taehyung. Dicht gefolgt von Fanboy Nummer zwei, Jeon Soobin, und Nummer drei, Jeon Beomgyu.

Jungkooks wohl loyalste Fans.

Anschließend beschloss Taehyung mit der Gruppe weiterzugehen, um von dem doppelten Schlachtfeld herunterzukommen. Wenige Meter entfernt kamen sie in einem kleinen Hof an, in dem mehrere Särge standen. Sie näherten sich einer Reihe an Särgen, als sich plötzlich hinter einem das blinde und stumme Mädchen mit dem Bambusstock von vorhin erhob.

Die Jugendlichen zuckten etwas zusammen und stießen erstickte Schreie aus, während Taehyung skeptisch musterte, wie das Mädchen mit den schulterlangen Haaren, die ihr unordentlich an dem Kopf herunterhingen, hysterisch auf den Sargdeckel klopfte und bestimmte Gesten machte.

„Will sie etwa, dass wir den Deckel für sie öffnen?", fragte Yeonjun mit großen Augen.

Taehyung griff nach der Hand des Mädchens und hielt sie sanft fest. Daraufhin beruhigte sie sich etwas und schritt zur Seite, um ihm Platz zu machen. Sie hatte verstanden, dass er ihr helfen wollte.

Mit ernster Miene, bereit dem entgegenzusehen, was sich auch immer in dem Sarg befand, packte er an die Seiten des Deckels und schob ihn herunter.

Sein kompletter Körper erstarrte, die jungen Kultivierenden hinter ihm hielten die Luft an.

In dem Sarg, der mit etlichen Talismanen gefühlt war, lag der Körper des echten Jung Wooyoungs.

„Wooyoung Sunbaenim...", murmelte Taehyung geschockt.

Seine Hand wanderte langsam zu der Stirn des blassen Mannes in weißer Kleidung, das in der Bauchgegend von Blut bedeckt war, eine weiße Augenbinde lag über seine Augen. Seine Brust bewegte sich nicht, keine Luft kam aus seiner Nase, seine Lippen waren blass und trocken. Wooyoung sah aus wie Leiche. Man könnte meinen, dass er tot war. Allein von der blutigen Wunde in seinem Bauch konnte man davon ausgehen.

Aber Taehyung spürte das Leben noch ihm. Es war schwach, aber es war noch da. Das, was allerdings nicht da war, war seine spirituelle Kognition.

War es etwa Wooyoung Seele, die San reparieren sollte?

Das Mädchen begann kläglich zu weinen, als es ihre Hände nach dem Sarg abtastete und realisierte, dass der Deckel endlich offen war. Rote Tränen traten aus ihren Augen,

„Der echte Jung Wooyoung...?" Soobin guckte Taehyung verzweifelt an. „Das Mädchen scheint zu wissen, was passiert ist. Aber wie sollen wir sie fragen, wenn sie nicht reden kann?"

Taehyungs Blick verfinsterte sich. „Empathie."

(Empathie: Empathie ist eine Technik, mit der man eine Seele kanalisieren kann, um ihre vergangenen Erinnerungen zu sehen. Erinnerungen werden genauso geteilt, wie sie es erlebt haben, wobei der Schwerpunkt auf dem emotionalen Zustand und Gefühl liegt. Dies ist sowohl bei Geistern als auch bei Lebewesen möglich. Die Technik gilt als äußerst gefährlich, mit einem hohen Risiko für Wahnsinn und vollständiger körperlicher Besessenheit. Daher ist ein Code notwendig, um ihn aus der Trance zu holen, wenn Anzeichen von Besessenheit auftreten.)

„Empathie? Du willst so einen bösartigen Trick benutzen? Du könntest nie wieder zu Sinnen kommen!", rief Yeonjun fassungslos.

„Wir haben keine andere Wahl. Yeonjun, hast du den Lotusanhänger des Park Clan dabei?"

Yeonjun nickte zögerlich und nahm es von seiner Taille ab. „Das kann nicht dein Ernst sein."

„Yeonjun, du wirst dafür verantwortlich sein, mich zu wecken. Der Anhänger des Park Clans hat die Fähigkeit, den Verstand zu besänftigen." Taehyung sah seinen Neffen ernst an.

„Du willst, dass ein Kind- Ich will das nicht machen...!", murmelte er zwischen Sorge und Selbstzweifel.

Taehyung seufzte und wandte sich an Soobin. „Soobin, kannst du-"

„Na gut, na gut! Ich werde es tun."

Beomgyu schüttelte den Kopf. „Sieh dich an. Erst wolltest du es nicht und jetzt plötzlich doch."

Soobin stieß seinem Kameraden schnell gegen die Schulter und lächelte Yeonjun aufheiternd an, woraufhin dieser mit einem rötlichen Schimmer im Gesicht wegschaute.

„Na schön. Dann lasst uns anfangen."

Taehyung setzte sich mit dem Mädchen im Schneidersitz auf den Boden. Die Handflächen des Mädchens lagen über seinen, während sie sich gegenübersaßen. Die Jugendlichen bildeten einen Kreis um sie.

Yeonjun stand direkt neben Taehyung und war bereit, um einzuschreiten, seine Hand umschloss den Lotusanhänger. Eine große Verantwortung lag auf seinen Schultern.

Taehyung schloss die Augen und konzentrierte sich, als er in die Erinnerungen des Mädchens eindrang und in ihnen versank.

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Im nächsten Kapitel tauchen wir in die Vergangenheit ein und erfahren, was damals mit Wooyoung, San und Yeosang passiert ist. Keine Sorge, das Flashback geht nur 2 Kapitel :) (Trauma nach einem 70 Kapitel langem Flashback haha)

Mei~

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