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78 ❖

Kim Soohyun war sowohl von Schock als auch von Hass überwältigt. „Kim Taehyung! Wie kannst du es wagen, dich hier zu zeigen?"

„Warum kann ich nicht hier sein? Vergiss nicht, dass ich bei der Sunshot Campaign allein gegen fünftausend Männer gekämpft habe, geschweige denn dreitausend. Außerdem ist mein Erscheinen hier doch genau das, was ihr alle wollt, oder etwa nicht? Erspart euch Arbeit, mein Zuhause zu finden und mich morgen erst zu verbrennen." Es war seine Stimme und sein schnippischer Ton, aber irgendetwas klang völlig falsch.

Vielleicht lag es an der Bitterkeit, die mit jedem Wort von ihm mitschwang wie ein böser Begleiter.

„Was für eine Arroganz!", schrie Bogum ungläubig und zeigte mit dem Finger auf ihn.

Taehyung lachte ein wenig. „Clan Leader Nam, ich bin doch schon immer arrogant gewesen." Dann wandte er sich an Kim Soohyun. „Clan Leader Kim, ich habe eine Frage an dich. Wer hat gesagt, dass, wenn Lee Jisoo und Lee Eunwoo nach Lanling gehen und ihre Strafe annehmen, der Fall geschlossen wird? Und wer hat gesagt, dass er die Asche des Rests der Überlebenden des Lee Clan und meine verstreuen wird?"

„Das sind zwei verschiedene Dinge. Kim Taehyung, du hast über hundert Mitglieder meines Clans getötet. Das ist eine Sache. Dass du Lee Eunwoo Morde begehen gelassen hast, ist eine andere", rief Kim Soohyun mit einem strengen Tonfall, als würde er sein Kind belehren.

Taehyung beugte sich mit seinem Oberkörper etwas nach vorne. „Clan Leader Kim, zu der ersten Sache. Wer war das Ziel? Wessen Tod wurde gewollt? Wer hat es geplant? Wer wurde überfallen? Und vor allem, wer war derjenige, der mich aktiv provoziert hat? Und sag mir bitte, wie ich Lee Eunwoo kontrollieren kann, um Mord zu begehen, wenn ich Kilometer weit entfernt war?"

Kim Soohyun sah ihn an und sagte nichts. Er schien tatsächlich keine Antwort auf diese rhetorischen Fragen zu haben. Auch Jimin und Yoongi senkten ihren Blick nachdenklich.

Leider war es nicht so leicht, alle zu überzeugen.

„Selbst wenn Kim Jaebom dich zuerst angegriffen hat, hättest du nicht so brutal sein und so viele Menschen töten müssen!", rief Clan Leader Chang.

Bei den Worten lachte Taehyung wieder, aber sein Gesicht wirkte alles andere als glücklich und sein Lachen klang auch nicht heiter. Seine Augen waren feucht, glänzten, als würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen. Seine gesamte Miene war vor Schmerz verzerrt. Sein Lachen klang bitter, sarkastisch und qualvoll. Er hatte schon so viel ertragen müssen.

Die Clan Leader warfen sich irritierte Blicke zu, während sie Taehyung beobachteten, der scheinbar in einem inneren Kampf zwischen Belustigung und Leid steckte.

„Ich verstehe. Wenn ihr mich töten wollt, könnt ihr tun, was auch immer ihr wollt. Aber wenn ich mich selbst beschützen will, muss ich vorsichtig sein, nicht den und den zu verletzen. Wenn ich sterbe, ist es mein eigenes Unglück. Ihr könnt mich angreifen, aber ich darf nicht zurückschlagen. Habe ich was falsch verstanden?", fragte er zynisch.

Clan Leader Chang runzelte die Stirn. „Zurückschlagen? Die über dreißig Leute, die gestorben sind, waren unschuldig. Warum hast du sie getötet, während du zurückgeschlagen hast?"

„Die Dutzend Kultivierenden des Lee Clans auf den Grabhügeln waren auch unschuldig! Warum habt ihr sie involviert?!", schrie er zurück.

„Du...!"

Der Mann stockte und schaute hilfesuchend zu seinem Nachbar, der ebenso wenig eine schlaue Antwort auf diese Frage hatte.

„Was für einen großen Vorteil hat der Lee Clan dir angeboten? Warum verteidigst du diese Teufel so hart?", rief ein namenloses Mitglied eines Clans, der mit Pfeil und Bogen auf ihn zielte.

„Kim Taehyung! Denkst du, dich gegen alle Clans zu stellen, macht dich zu einem Helden? Einem Märtyrer? Denkst du, es macht dich zu einer tollen Person, wenn du etwas wagst zu machen, was verboten ist?", fragte Kim Soohyun weiter.

Taehyung seufzte und lehnte sich zurück. Sein Gesicht war voller Kummer.

Auch Jimins Gesicht war voller Kummer, während er zu seinem ehemaligen besten Freund und Bruder schaute.

Ein anderes namenloses Mitglied, dieses Mal aus dem Nam Clan, brachte hervor: „Du warst doch derjenige, der diesen bösartigen Fluch auf Kim Jaebom gelegt hat."

Er drehte seinen Kopf wieder zur Menge. „Ich will dich was fragen. Was für einen Beweis hast du, um zu beweisen, dass ich das war?"

„Was für einen Beweis hast du, um zu beweisen, dass du es nicht warst?", rief der Bogenschütze von vorhin.

Taehyung konnte nicht anders, als bei dieser dämlichen Gegenfrage zu lachen. „Dann sollte ich dich fragen." Er zeigte mit seiner Flöte auf ihn. „Warum bist du es nicht? Du hast nicht den Beweis, um zu beweisen, dass du es nicht warst, oder doch?"

„Ich? Ich bin nicht wie du! Vermisch nicht Schwarz und Weiß und rede Unsinn. Du bist am verdächtigsten. Glaubst du, wir wissen nicht, dass du einen Groll gegen Kim Jaebom hegst?"

Taehyung lachte wieder. „Wer redet hier Unsinn? Ich wusste nicht einmal wer er ist, aber er hat mich schon von Anfang an ohne Grund gehasst. In diesem vergangenen Jahr konnte ich mich nicht einmal an ihn erinnern! Und selbst wenn ich ihn tot sehen wollen würde, hätte ich das doch schon viel früher machen können. Warum sollte ich so lange warten, nur um dann einen Fluch auf ihn zu legen?"

„Kim Taehyung! Ich bin so enttäuscht von dir! Einst habe ich dich mal bewundert und sogar gesagt, dass du irgendwann einen eigenen Clan haben wirst, aber jetzt widerst du mich an!", schrie ihm wieder ein Niemand zu, den er noch nie in seinem Leben gesehen hatte.

Taehyung sprang von seiner Sitzposition auf und stellte sich hin. Er lachte, lachte so sehr, dass er seinen Bauch halten musste.

„Du sagst, dass du mich mal bewundert hast? Warum habe ich dich nie gesehen, als du mich bewundert hast? Aber wenn ich am Nachteil bin, springst du raus und hilfst ihnen, mich anzuschreien und zu beleidigen?" Er lachte. Tränen sammelten sich in seinen Augen. Freudentränen waren das sicherlich nicht.

Mittlerweile war er in den Augen der Leute bestimmt ein Irrer.

„Wie billig deine Bewunderung doch war! Macht es für mich einen Unterschied, ob du mich bewunderst oder hasst? Deine Bewunderung und dein Hass sind so billig!"

Ehe er und alle anderen realisieren konnten, was geschehen war, steckte in Taehyung bereits ein Pfeil.

Der Bogenschütze von vorhin hatte ihn tatsächlich getroffen.

Taehyung legte den Kopf schief, aus seinen Augen waren schon vorher die ersten Tränen erfolgreich herausgebrochen. Er packte den Pfeil, ohne mit der Wimper zu zucken, zog ihn mit einem Mal raus und hüllte ihn mit seinem schwarzen Rauch ein, der sich wie Feuer benahm, das Blut noch auf der Spitze. Er betrachtete den Pfeil noch kurz, bevor er ihn nach unten warf und den Besitzer mitten ins Herz traf. Der Kerl war sofort tot.

„Kim Taehyung, du bist so bösartig!", rief der Typ, der ihn doch so sehr bewundert hatte.

„Was ist bösartig? Da er es gewagt hat, auf mich zu schießen, hätte er wissen müssen, was passieren würde, wenn er verfehlt", erblickte kurz in die Luft. „Ihr sagt bereits, dass ich bösartige Tricks benutze. Ihr könnt euch nicht auf meine Gnade verlassen, richtig?"

Kim Soohyun zeigte mit seinem Schwert auf ihn. „Geht in Position! Wir können ihn heute nicht lebend von hier weggehen lassen!"

Mit dieser Aufforderung wurde die Pattsituation endgültig gebrochen. Schwerter und Pfeile tragend, eilten die vielen Mitglieder der Clan die Treppen hinauf zu dem Gebäude, auf dessen Dach er sich befand.

Mit einem bitteren Lächeln nahm Taehyung seine Flöte und legte sie an seine Lippen. Mit dem scharfen Heulen der Flöte begann der schwarze Rauch um ihn präsenter zu werden und griff die Anhänger der Clans an.

Nach unten blickend, schienen die Uniformen der verschiedenen Clans ein kochendes Gebräu aus buntem Wasser zu sein, das sich hin und her wälzte, sich manchmal trennte und sich wieder vereinigte. Alle wurden irgendwie durch die Gegend geworfen, während sie versuchten mit ihren Schwertern in der Luft hin und her zu wedeln.

Abgesehen von dem Park Clan waren alle Clans durcheinander. Jimin und seine Anhänger hatten sich zu einem Knäul zusammengetan und zielten ängstlich auf die dunklen, fliegenden Objekte, aber diese griffen sie gar nicht an. Sie wurden vollständig ignoriert.

„Clan Leader Park, sie greifen uns nicht an. Es scheint, dass Hyung sich noch an uns erinnert", sagte einer der Park Clan Mitglieder zu Jimin, der nachdenklich zu Taehyung hinaufschaute.

Plötzlich unterbrachen die klaren Töne einer Zither sein Flötenspiel.

Taehyung legte seine Flöte ab und drehte sich um, um schließlich eine Person auf ihn zufliegen zu sehen. Seine schneeweiße Robe schien sich mitten in der Dunkelheit in das Auge zu brennen. Er sah aus wie der strahlende Mond in der Nacht selbst.

„Jungkook, du bist hier. Du solltest wissen, dass ich immun bin gegen Reinigende Musik."

Jungkook starrte ihn atemlos an und ließ seine Zither verschwinden.

Taehyung seufzte. „Jungkook. Ich wusste, dass wir eines Tages wirklich gegeneinander kämpfen müssen. Aber ich will eigentlich nicht gegen dich kämpfen... Nicht gegen dich." Er senkte bedrückt die Augen.

„Taehyung", sagte der andere seinen Namen bittend.

Er schaute wieder auf und verzog betroffen das Gesicht. „Jungkook, sag mir, habe ich jetzt noch eine Wahl?"

„Situation hat sich verändert."

„Was...?", fragte er verwirrt.

„Vertrau mir. Es ist nicht so einfach."

„Was meinst du? Jungkook, ich verstehe dich nich-"

„Taehyung-ah!", schrie plötzlich eine Stimme in dem ganzen Chaos,

Wie ein Eimer mit eiskaltem Wasser erstickte die Stimme die abscheulichen Flammen, die in seinem Herzen wüteten.

Es war Jin!

Hyung!

Taehyung blickte suchend hinunter.

„Taehyung! Jimin! Taehyung, wo bist du?"

Irgendwo in der Menge, zwischen den kämpfenden Kultivierenden und dem schwarzen Rauch, rannte Jin in seiner Trauerkleidung herum und suchte verzweifelt nach seinen Brüdern.

„Taehyung-ah! Wo bist du? Jimin-ah!"

Auch Jimin hatte die Rufe seines älteren Bruders nun gehört und blickte sich ebenfalls suchend um.

Ohne länger nachzudenken, sprang Taehyung herunter und suchte nach Jin. Er begann nach ihm zu rufen und lenkte die Aufmerksamkeit einiger Leute auf sich.

„Kim Taehyung ist runtergekommen! Tötet ihn!"

Bevor sich die Leute auf ihn stürzen konnte und ihre Schwerter gegen ihn schlugen, prallte eine bläuliche Welle gegen sie. Jungkook war an seine Seite gekommen und hatte ihn beschützt.

„Taehyung. Flöte!"

Aufgelöst nickte er und spielte wieder auf seiner Flöte, während Jungkook ihm den Rücken deckte und alle Feinde für ihn aus dem Weg räumte.

Die drei Geschwister rannten also in dem Chaos herum und suchten nacheinander, schrien dabei ihre Namen.

Währenddessen verwandelten sich einige Kultivierenden in Marionetten, die begann gegen ihre eigenen Leute zu kämpfen. Dadurch musste Taehyung sich wenige in Acht nehmen und Jungkook weniger kämpfen, aber zu seinem Schrecken gehorchten ihm die Marionetten nicht alle.

Zum Beispiel der, der gefährlich nah an Jin war, reagierte nicht auf Taehyungs Rufe.

„Hyung! Pass auf!!", schrie er.

Jin drehte sich bei dem Klang seiner Stimme um. Für einen Moment leuchteten seine Augen, als er endlich seinen Bruder gefunden hatte, doch im nächsten Augenblick schwang die Marionette sein Schwert von hinten auf ihn nieder und traf ihn quer über seinen Rücken. Jin schrie auf und glitt zu Boden, Blut kam aus seinem Mund.

„HYUNG!", schrien Taehyung und Jimin beinahe gleichzeitig.

Bevor die Marionette erneut zuschlagen konnte, flog der schwarze Rauch auf ihn zu und schleuderte ihn weg.

Daraufhin stürzte sich Jimin auf seinen Bruder und lehnte ihn gegen sich. Taehyung rannte ebenfalls hin und beugte sich weinend zu ihm herunter. Auch Jungkook wollte sich am liebsten zu ihnen begehen, aber er musste die anderen Clan Mitglieder aufhalten, die sich auf Taehyung stürzen wollten. Also kämpfte er weiter und warf lediglich immer wieder besorgte Blicke hin.

Jimin hielt Jin in seinen Armen und schubste Taehyung weg, als dieser näher herankrabbelte.

„Du hast gesagt, dass du es kontrollieren kannst! Du hast gesagt, dass es kein Problem gäbe!", schrie Jimin ihn an.

Taehyung schüttelte verzweifelt den Kopf, seine Augen wurden ganz groß. „Ich bin das nicht! Ich war das nicht! Ich weiß es nicht! Ich habe sie nicht töten lassen! Warum kann ich sie nicht mehr kontrollieren? Ich habe die Kontrolle verloren!"

Jimin schluchzte und klammerte sich an Jin, der höllische Schmerzen hatte. „Es spielt keine Rolle... Alles wird gut. Es ist nur eine kleine Wunde..."

„Ich weiß nicht, warum sie nicht unter meiner Kontrolle sind...!", rief Taehyung aufgelöst.

„Taehyung-ah...", hauchte Jin.

„Hyung!" Taehyung weinte.

Jin lächelte schwach und hob seine Hand, um durch Taehyungs Haare zu fahren. „Taetae... M-Mein Taehyung-ah... Du bist so schnell gerannt, dass ich nicht genug Zeit hatte, um dich zu sehen und mit dir zu reden."

Taehyung schmiegte sich an Jins Hand, Tränen flossen unkontrolliert aus seinen Augen, Schluchzer verließen seine Lippen.

„Taehyung, ich will dir sagen-" Jin stockte plötzlich und riss die Augen auf.

Ehe sich Taehyung versah, wurde er von ihm zur Seite geschubst.

Jemand hatte sich von hinten an Taehyung herangeschlichen und wollte ihn mit seinem Schwert erstechen, doch Jin hatte es frühzeitig bemerkt und hatte seinen jüngeren Bruder das Leben gerettet.

Eine Rettungsaktion mit ihrem Preis.

Die Klinge durchbohrte nämlich stattdessen Jin. Und zwar mitten ins Herz.

Wie erstarrte schaute Jimin auf seinen Bruder, der augenblicklich in seinen Armen zusammensackte.

Der Angreifer riss panisch die Augen auf und ließ sein Schwert fallen, als er sah, wen er getroffen hatte. „N-Nein...! I-Ich wollte Kim Taehyung töten! Ich wollte mich für meinen Bruder rächen! Er hat sich selbst vors Schwert geworfen!"

Jimin weinte und rüttelte an Jins Körper, aber dieser hatte bereits die Augen geschlossen und bewegte sich nicht mehr.

Taehyung schüttelte weinend den Kopf und schrie laut auf. Sein Schrei legte sich über das ganze Feld. All sein Schmerz steckte darin.

„Kim Taehyung, du hast ihn getötet! Es hat nichts mit mir zu tun!", schrie der Täter.

Betäubt von Trauer und Hass packte Taehyung nach dessen Hals und erwürgte ihn, ohne ihn jemals anzusehen. Als der Körper in seiner bloßen Hand schlaff wurde, warf er ihn achtlos zu Boden.

„Da ist Kim Taehyung! Tötet ihn!"

„Kim Taehyung! Du warst es, der für den Tod von Park Joongki und seiner Frau verantwortlich war, und jetzt bist du für den Tod deines älteren Bruders verantwortlich", schrie Clan Leader Chang und zeigte beschuldigend mit seinem Schwert auf ihn.

„Du hast unter deinen eigenen Taten gelitten, und jetzt lässt du deine Wut an anderen aus! Statt aufzuhören, nimmst du weiterhin Leben. Deine Sünden sollen nie vergeben werden!"

Immer mehr Leute zeigten auf ihn und schrien ihm verhasste Dinge zu.

„Kim Taehyung! Getränkt im Blut des eigenen Clans!"

„Du bist herzlos und krank!"

„Kim Taehyung, du hast anderen und dir selbst geschadet!"

„Heute ist dein letzter Tag."

„Kim Taehyung!"

„Du bist vom richtigen Weg abgekommen!"

„Du wirst ohne Begräbnis sterben!"

„So herzlos und undankbar!"

„Du kultivierst den falschen Weg!"

„Kim Taehyung, heute werden deine Knochen verbrennen und die Asche verstreut."

„Kim Taehyung!"

„Tötet den Yiling Patriarch!"

„Tötet ihn!"

„Tötet den Yiling Patriarch!"

„Tötet den Yiling Patriarch!"

„Tötet den Yiling Patriarch!"

Doch, unabhängig von der Art der Kritik oder der Schuld, Taehyung konnte keinen von ihnen mehr hören. Wie von einer anderen Seele regiert, legte er seine Flöte an seine Lippen und spielte seine kraftvolle, dunkle Musik, die jeden von ihm fernhielt.

Jungkook, der jeden getötet hatte, der ihm oder Taehyung in den Weg kam, schrie ihm zu: „Taehyung, hör auf!"

Doch er hörte ihn nicht. Er spielte immer mehr und mehr, bis es seiner Brust platzte und er einen Schwall Blut aus seinem Mund spuckte.

„Kim Taehyung ist verwundet! Holt sein stygisches Tiger Amulett!"

„Stygisches Tiger Amulett!"

Taehyung lachte bitter und sprang an das Ende einer Klippe, wo er von allen gierig beobachtet wurde.

„Ihr wollt das stygische Tiger Amulett?"

Sie waren alle Heuchler, die ihn für seine bösartigen Tricks verabscheuten, aber hier waren sie alle, und wollten diese Waffe haben.

Er biss sich auf die Lippen. Sein Gesicht war vollkommen blass, abgesehen von dem Blut, das an seinen Lippen klebte. Seine Augen waren gerötet und glasig.

Taehyung streckte die Hand aus und holte zwei Gegenstände aus seinen Ärmeln. Vor den Augen aller fügte er sie zusammen. Die eine Hälfte oben und die andere unten, die beiden Objekte rasten ineinander ein und gaben ein resonantes Klirren von sich. Nun schwebte es über seine Hand und rotierte um seine eigene Achse.

Es war das stygische Tiger Amulett.

„Da ihr es unbedingt wollt, holt es euch mit eigener Kraft!"

Während die Sonne am Himmel aufging, die Nacht von dem Tag ersetzt wurde, ließ er das Amulett inmitten der Menge hineinfliegen. Augenblicklich hoben alle die Hand und griffen gierig danach. Der schwarze Rauch flog zurück und konzentrierte sich um das schwebende Objekt, bis das Amulett mit einem lauten Geräusch auseinanderbrach. Die beiden Fragmente flogen durch die Gegend. Überall waren Hände, die danach griffen und ebenso waren überall Schwerter, mit denen sich die Leute verletzten, um selbst an die mächtige Waffe heranzukommen. Es war ein Gemetzel, als hätte jemand Geld aus dem Fenster geworfen.

Taehyung stand einfach da und beobachte das Geschehen mit einem dumpfen Gefühl. Das Amulett hatte so viel Unheil verbreitet. Menschen waren nicht in der Lage mit so einer Macht umzugeben. Zu machtbesessen und geblendet. Zu einfach manipulierbar.

Jungkook eilte zu ihm und blieb ein paar Schritte vor ihm stehen. Sein Gesicht war voller Sorge. Seine Augen waren groß, die Augenbrauen leicht zusammen und nach unten gezogen. Immerhin stand Taehyung gefährlich nahe am Abgrund.

„Taehyung, komm zurück", sagte er mit einem sanften Tonfall, den man womöglich noch nie von Jungkook gehört hatte. Seine Stimme klang so vorsichtig und zaghaft, dass sie kaum hörbar war.

Taehyung konnte seine Augen nicht abwenden, während seine Füße sich nach hinten bewegten. Tränen rollten aus seinen Augen herunter. Vor Trauer, Wut, Verzweiflung, Schuld...und noch so viel mehr. Ein reinstes Gefühlschaos herrschte in dem verletzlichen Körper, der gefühlt alles verloren hatte.

Er schloss die Augen, ließ die letzten Tränen heraus, breite seine Arme aus und ließ sich nach hinten fallen. Bevor er allerdings in die tiefe Schlucht hinunterfallen konnte, flog Jungkook auf ihn zu und griff mit seinem eigenen, verletzten Arm nach Taehyungs Arm. Dieser riss die Augen auf, als er plötzlich gepackt wurde und nicht mehr herunterfiel.

Jungkook selbst hing mit seinem Oberkörper halb über die Schlucht, an seinem Arm, der aufgeschlitzt wurde, tropfte das Blut herunter und floss auf Taehyung weiter entlang.

Als Taehyung hinaufschaute, blickte er in ein ebenso tränengefülltes Gesicht. Ob es an den Schmerzen lag oder daran, dass er sich gerade in den Tod stürzen wollte, wusste er nicht.

Ein kleines Lächeln bildete sich um seine blutigen Lippen.

„Jungkook..."

Jungkooks Augen füllten sich noch mehr mit Panik, als Taehyung ein Stück abrutschte. Sofort griff er noch fester nach ihm, wodurch seine Wunde sich vergrößerte und noch mehr Blut herunterfloss, als wäre es Wasser, das einfach seinen Arm hinunterstrudelte.

Es schmerzte Taehyung, ihn so zu sehen. Voller Schmerzen. Wegen ihm.

„Jungkook... Lass mich los."

Jungkooks verzweifelte Augen strahlten einen trotzigen Funken aus, als er sich noch mehr verspannte und sein Griff um Taehyungs Arm fester wurde.

Hinter Jungkook tauchte ein Schwert auf, an dem das Blut hunderter Leute klebte. Als sich Jungkook herumdrehte, stellte entsetzt fest, dass Jimin hinter ihm aufgetaucht war. Auf dessen Gesicht lag ein schmerzhafter, hasserfüllter Ausdruck.

Taehyung lächelte auch ihn an. „Jimin..." Doch sein Lächeln verblasste, als er sah wie viel Wut in dem anderen wütete.

Jimin holte mit seinem Schwert aus, Jungkook starrte ihn schockiert von der Seite aus an, während er sich darauf konzentrierte nicht loszulassen.

Taehyung wusste, was gleich passieren würde. Er schloss bereitwillig die Augen und wartete ab. Wartete ab, dass Jimin seinen finalen Stoß geben würde.

„Park Jimin...! Hör auf!", keuchte Jungkook mit gepresster Stimme.

„Kim Taehyung! Fahr zur Hölle!", schrie Jimin zwischen Wut und Verzweiflung.

Mit ganzer Kraft stieß er seine Klinge unmittelbar neben Jungkooks und Taehyungs Hand in das Gestein der Klippe ein.

Taehyung, der sah, wie die Klippe allmählich nachgab, weitete seine Augen, schwang hin und her und löste sich mit ganzer Kraft aus Jungkooks Hand, um diesen nicht mit in den Tod zu reißen. Mit Schwung riss er sich los und fiel herunter.

„Taehyung!"

Obwohl er fiel und der Tod unten auf ihn wartete, schenkte er Jungkook und Jimin ein aufrichtiges Lächeln. Er hätte noch so viel sagen können, aber gleichzeitig gab es nichts zu sagen. Also schloss er die Augen, um Jungkooks von blankem Horror gezeichnetes Gesicht nicht mehr sehen zu müssen, da es ihm das Herz aus der Brust riss.

„Taehyung...", kam schluchzend über Jungkooks Lippen.

Und dann verschwand Taehyung zwischen den spitzen Felsen und der glühenden Lava, die sich am Abgrund der Nachtlosen Stadt befanden.

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Noch eine Version ihres Liedes, das Jungkooks Sicht nach Taehyungs Tod sehr gut beschreibt. Lest euch gerne die Lyrics mal vollständig durch :)

Da das jetzt das Ende des Flashbacks ist, möchte ich noch einmal etwas veranschaulichen. Die ganze Zeit über sehen wir, wie sehr Tae leidet, aber wir müssen auch beachten, dass Jungkook mindestens genauso viel leidet. Nach Taes Tod wartet und sucht er seine große Liebe ganze 16 Jahre lang. Was ist das für ein Gefühl, seine Liebe sterben zu sehen? Jungkooks Leid in diesen Jahren wird in der Gegenwart noch deutlich. Diese Geschichte ist einfach so herzzerreißend und tragisch 🥺

Aber Hey, an alle, die noch hier sind, wir haben endlich das Ende des Flashbacks nach 70 Kapiteln erreicht xd

Mei~

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