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Taehyung konnte nicht aufhören, seine Augen wieder und wieder zu verdrehen. Er kam sich so vor wie im Theater.
Yoongi verlor jegliche Beherrschung und versuchte nicht einmal die Tränen des Verrats zu unterdrücken. „Hoseok, ich habe es dir doch klar gemacht, als du die Belagerung auf die Grabhügel so besessen geplant hast, dass du mich nie wieder Hyung nennen sollst."
Was auch immer zwischen den beiden gewesen war, es war tief gewesen. Weswegen Yoongi nach Hoseoks Betrug nur noch tiefer zu fallen schien. Taehyung hatte zwar noch nicht ganz verstanden, wie diese Dreiecksbeziehung zwischen ihm, Hoseok und Jimin funktionierte, aber einst war sicher. Hoseok hatte verdammt viel zerstört. So viel, dass selbst der traurigste Ausdruck in Yoongis Gesicht härter war als jeder Wutausbruch.
„Hyung...! Was auf den Grabhügeln geschehen ist, war ein Moment der Schwäche, ein großer Fehler. Aber...", Hoseok winselte unter unkontrollierbaren Tränen, „...es gab kein Zurück für mich."
„Was meinst du mit, es gab kein Zurück? Du-"
Bevor Yoongi aus Ruhe gebracht werden konnte, unterbrach ihn Jungkook: „Hyung. Rede nicht zu viel mit ihm."
Taehyung nickte zustimmend. „Richtig, Yoongi Hyung. Hast du vergessen, was du Jimin vorhin geraten hast? Lass uns unseren Atem für andere Dinge aufheben."
„Hyung." Auch Jimin sah den Älteren bittend an. Seine Hand umschloss noch immer dessen Handgelenk.
Als würde Hoseok befürchten, dass Yoongi vollständig von ihm abließ, ließ er sich nach vorne fallen und klammerte sich mit seinen Händen weinend in das helle, bläuliche Gewand des Älteren. „H-Hyung... A-Alles, was ich gesagt habe, war wahr. Ich habe einen Brief erhalten."
„Was für einen Brief?", fragte der andere und schaute auf das weinende Wrack herunter.
„Einen Drohbrief."
Taehyung und Jungkook musterten den Gelbkleideten argwöhnisch.
„In dem Brief stand..., dass all die Dinge, die ich getan habe, in sieben Tagen veröffentlicht werden würden. Ich kann mich entweder entschuldigen oder mich selbst umbringen...o-oder auf meine Hinrichtung warten..."
Jimin zog seine Augenbrauen zusammen. „Deswegen hast du alle Clans versammelt und versucht noch eine Belagerung auf die Grabhügel anzuzetteln. Sieben Tage später, selbst wenn deine faulen Tricks ans Licht gekommen wären, wäre jeder zu sehr damit beschäftigt, statt dich zu verurteilen."
„Selbst wenn das wahr wäre, hättest du das nicht dürfen und einen Mord anzetteln sollen...! Die Art, wie du versucht hast, alles zu regeln...!" Yoongi zitterte. Einen Zustand, den man selten bis kaum zu sehen bekam. Hoseok hatte ihn wirklich an das Ende seiner Kontrolle gezerrt.
„Was für eine Option habe ich?! Bis zu der Entlüftung meiner Geheimnisse warten und die Gerüchte in den ganzen Städten verbreiten lassen? Warten, bis ich der größte Witz für alle Kultivierungsclans werde, nur damit ich mich vor allen hinknien und mich entschuldigen kann, um niedergetrampelt zu werden, während ich um Gnade flehe?" Hoseok schüttelte weinend den Kopf. „H-Hyung... E-Es gibt kein drittes Ende. Entweder ist es deren Tod...o-oder meiner...!"
Wut begann über Yoongis Gesicht zu erscheinen. Er trat zurück, ohne sich aus Jimins Griff zu entziehen, jedoch bewusst befreien von Hoseoks Händen, durch deren Finger der Stoff seines Gewands entglitt. „Ist das alles nicht wegen dir selbst?! Nur weil du all diese D-Dinge getan hast. Wenn du das alles nicht getan hättest, wie könnte dann jemand Beweise gegen dich finden?!"
„Hyung, i-ich verleugne nicht, was mit vorgeworfen wird...!"
„Du kannst sie auch nicht verleugnen. Du...!" Yoongi biss seine Zähne aufeinander und wandte seinen Kopf aufgebracht ab.
„Wenn nicht, weil ich keine Wahl hatte, warum sollte ich sonst solche Dinge tun??", schluchzte Hoseok verzweifelt. „H-Hyung, glaubst du wirklich nicht an mich?"
Zum Entsetzen aller beugte sich Yoongi zu Hoseok herunter, sodass Jimins Hand die Leere zu verspüren bekam. Ein unangenehmer Stich zog sich durch ihn hindurch, aber er war nicht in der Lage, etwas zu dem Älteren zu sagen. Er hatte das Gefühl, dass er sich nicht in der Position befand, den anderen aufzuhalten. Immerhin wusste auch er, wie nahe sich er und Hoseok gestanden hatten. Vermutlich genauso nah, wie Hoseok dachte, dass er und Yoongi sich nahestanden.
„Ich werde dir jetzt ein paar Fragen stellen und du wirst jede einzelne von ihnen beantworten."
„Hyung...!", rief Jungkook bestürzt.
„Jungkook, ich weiß, was ich tue. Er wird nichts tun können."
Taehyung nickte Jungkook zögerlich zu und berührte dessen Schulter leicht mit seiner, als würde er ihm sagen wollen, dass alles schon gut werden würde. Der Jüngere entspannte sich daraufhin ein wenig.
„Erstens... Hast du...Hast du wirklich deine kleine Schwester, Yujeong... Warum hast du sie geheiratet, obwohl du wusstest, dass ihr blutsverwandt seid?"
Hoseok blickte mit leeren Augen auf keinen bestimmten Punkt. Tränen rollten seine bereits verweinten Wangen herunter. „...Ja."
Yoongi schnappte hörbar nach Luft. Sein Gesicht war beinahe aschfahl.
„A-Aber ich hatte wirklich keine andere Möglichkeit...", hauchte Hoseok schwach. „H-Hyung, ich konnte mich wirklich nicht weigern, sie zu heiraten...!"
„Wie kann es sein, dass du keine andere Möglichkeit hattest?! Es war deine Ehe! Sie nicht zu heiraten, wäre so viel besser gewesen als eine Frau zu zerstören, die dich vom ganzen Herzen geliebt und respektiert hat, nicht wahr?", hinterfragte Yoongi ungläubig.
„Hyung...! Sie hat mir auch viel bedeutet, aber...!" Er schüttelte den Kopf. „Es war durchaus meine Ehe. Aber hätte ich sie wirklich allein durch meine Worte nicht heiraten können? Deine Naivität hat mich wirklich geschockt. Ich habe mir so viel Mühe gemacht, bin durch so viel gegangen, um Clan Leader Ga nach seiner Erlaubnis zu fragen, seine Tochter zu heiraten. Umso näher die Hochzeit kam, desto mehr konnte ich ihn und meinen eigenen Vater zufriedenstellen...! Wenn ich die Hochzeit abgesagt hätte, was hätte ich für eine Ausrede gehabt? Was hätte ich den beiden sagen sollen?!"
Hoseok ließ seinen Kopf hängen und schwelgte in Selbstmitleid, bevor er endlich weitersprach. „Hyung, weißt du, wie ich mich gefühlt habe, als Madam Ga zu mir kam, um heimlich die Wahrheit zu enthüllen, g-gerade als ich dachte...alles sei perfekt?!" Seine Brust bebte durch das heftige Schluchzen, während er seinen Arm hob und nach draußen in das Gewitter zeigte. „E-Es hätte mich nicht mehr schockiert, wenn ein Blitz durch meinen Schädel geschossen wäre! Weißt du, warum sie nicht zu Kim Soohyun gegangen ist und mich stattdessen heimlich angebettelt hat? Es war, weil sie von ihm vergewaltigt wurde! Dieser ach so gute Vater meinerseits konnte nicht einmal die Frau seines Untergebenen in Ruhe lassen, der so viele Jahre treu gewesen war. Er erinnerte sich nicht einmal daran, dass er eine Tochter hatte!"
Obwohl alle anderen außer Yoongi die Geschichte schon einmal gehört hatten, war es dennoch erschreckend und gänsehautbereitend, es direkt aus Hoseoks Mund noch einmal zu hören. Sie verspürten alle denselben angewiderten Schauer, je nachdem, welche Emotion die andere überwog. Ekel oder Schock?
„So viele Jahre wagte sie es nicht einmal, ihrem Mann dies zu sagen. Wenn ich die Verlobung plötzlich aufgehoben hätte, hätten sie mitbekommen, was los war und mein Vater und Clan Leader Ga hätten sich zerstritten. Wer würde deiner Meinung nach derjenige sein, der von beiden Seiten gemieden und das schlimmste Ende finden würde?!"
Yoongi verzog sein Gesicht zu einer leidenden Grimasse. „Dann... Auch wenn du sie heiraten musstest, hättest du sie kalt behandeln können. Warum hast du sie geschwänger-" Es schien ihm schwer zu fallen, die schamlosen Worte überhaupt denken zu müssen. „Und warum musstest du deinen eigenen Sohn mit deinen eigenen Händen töten, nachdem Yun geboren wurde?!"
Hoseok legte seine Hände an seinen Kopf und krallte sich in seine Haare. Mit bitterer Stimme sagte er: „Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht einmal mehr, wen ich mehr verabscheuen soll. Den Vater, der sich wie ein Biest benommen hat, oder den Mann, zu dem ich geworden bin. So paranoid und übersensibel."
„Also hast du ihn auch getötet... Deinen eigenen Vater."
Hoseok Lider schienen Tonnen zu wiegen. Es fiel ihm schwer, sie offenzuhalten, nachdem er so viel geweint hatte. Selbst seine Stimme hörte sich heiser an. „Ja... I-Ich habe ihn getötet."
„Und dann auch noch auf so eine verabscheuungswürdige Art", murmelte der Ältere erschüttert.
„...Ja..."
Ehe sich irgendjemand versah, hob sich Yoongis Arm und schlug Hoseoks derartig hart gegen die Wange, dass sein Kopf zur Seite schwang und er mit seinem Körper zur Seite fiel.
„HOSEOK!"
Jimin eilte an Yoongis Seite und half dem Clan Leader des Jeon Clans hoch, soweit er bemerkte, dass dieser Anstalten machte, sich zu erheben. Er hielt den selbst etwas von sich geschockten Yoongi am Arm und zog ihn auf seine Beine, während er abwesend auf seine Hand guckte. Zur Gewalt greifen, war etwas, auf was Yoongi verzichtete, wenn es nicht sein musste.
Dementsprechend waren Taehyung, Jungkook, Jimin, Wonpil und Yeonjun auch erschrocken.
Seufzend fuhr er schließlich fort: „Jetzt, wo du die beiden Angelegenheiten gestanden hast... Was ist mit Kim Namjoon?"
Als Yeonjun den Namen seines Vaters hörte, weiteten sich seine Augen. Er stand unmittelbar neben Jimin und Taehyung und spürte, wie sein Körper augenblicklich zu erschaudern begann. Sowohl Taehyung als auch Jimin schauten beunruhigt zu dem Jugendlichen, der bisher ruhig geblieben war.
„Sag mir ganz ehrlich, ob du Namjoons Tod geplant hast."
Yeonjun zog seine Brauen angespannt zusammen. Seine Körperhaltung war steif, sein Oberkörper leicht nach vorne gelehnt, als wolle er sich sofort auf Hoseok stürzen, soweit er mit der Wahrheit herausrückte.
Hoseok wusste, dass man ihm nicht glauben würde, wenn er es leugnen würde, egal was passierte. Er biss die Zähne zusammen: „...Ich bin tatsächlich nicht zufällig auf Namjoon gestoßen."
Yeonjun ballte sofort die Fäuste.
„Was hast du getan?", fragte Taehyung leise, aber drohend.
Jimin zitterte unkontrollierbar. So stark, dass sein Schwert in seiner linken Hand klapperte. So stark, dass selbst Yoongi durch sein Zittern sich etwas mitbewegte. Der Ältere war es nun, der seine Hand um das Handgelenk des andere legte, um ihm Trost zu spenden und Selbstbeherrschung zu verleihen.
Als Hoseok nicht antwortete, sondern weiterhin starr auf den Boden starrte, schnellte Taehyung zu ihm herunter, packte seinen Kragen und zog ihn schroff auf seine Füße. „Was zum Teufel hast du getan?! SAG ES!!"
„Hoseok."
Hoseok stand neben einem anderen Mitglied des Kim Clans, als Namjoon aus der Festhalle herauskam und die sorgenvollen Blicke seines Halbbruders sah. Als er merkte, dass der Erbe des Clans zu ihm kam, schickte er das andere Mitglied schnell fort.
„Hoseok, du vermeidest immer den Blickkontakt, wenn du lügst. Spuck es aus. Was ist los?"
Dieser senkte den Kopf und biss sich nervös auf die Lippen.
„Hoseok", rief Namjoon besorgt.
„Es ist alles meine Schuld. Ich war für einen Moment unaufmerksam, und habe nicht bemerkt, dass Jaebom ein paar Leute versammelt hat und zu..."
„Wohin?"
Hoseok hob bedrückt den Kopf. „Wohin könnte er schon gegangen sein? Zu Kim Taehyung, um ihn anzugreifen...!"
„Was?" Namjoon starrte ihn ungläubig an. „Warum hast du ihn nicht aufgehalten?"
„Wie hätte ich das wissen sollen? Er hat nur gesagt, dass er weggeht. I-Ich befinde mich nicht in der Position, um mich in seine Angelegenheiten einzumischen..."
Für einen Moment schien Namjoon zu überlegen, ehe er dann beschloss: „Ich werde ihn aufhalten."
Daraufhin benötigte es nicht viel. Mit einem Stück, gemeinsam gespielt durch Hoseoks Zither in Lanling und Minjoon, der vor Ort des Geschehens die Flöte spielte, genügte, um Taehyungs Flöte in die Quere zu kommen, um Eunwoo außer Kontrolle zu bringen.
Und innerhalb weniger Augenblicke lag Namjoon tot am Boden.
Plötzlich schrie Yeonjun auf: „Warum?!" Mit roten Augen stürzte er auf Hoseok zu, schubste Taehyung weg und packte stattdessen selbst den Kragen seines Onkels. „Warum? Warum?! O-Onkel Hoseok, w-warum zur Hölle musstest du das tun?! Sag mir, warum du das tun musstest??! Warum?!"
Yeonjun schrie unter Tränen und verschluckte sich immer wieder an seinen eigenen Worten. „S-Sag etwas! Warum hast du das getan...? W-W-Warum??" Unter seinen qualvollen Tränen wurden seine Beine schwach. Er sackte zusammen und ließ sich von Taehyung auffangen, während er immer wieder seinen Onkel anflehte und weinte.
Hoseok machte Anstalten seine Hand nach ihm auszustrecken und den Jungen zu trösten, aber bevor sie ihn berührte, zog er sich zögerlich zurück.
Auch Taehyung konnte seine Tränen nicht zurückhalten, die tonlos heruntertropften, während er den bebenden Yeonjun in den Armen hielt.
„Warum...? Yeonjun, könntest du mir dann bitte sagen, warum?", sagte Hoseok betroffen.
Yeonjun spähte hinter seinen glasigen Augen irritiert hoch.
„Warum erhalte ich, selbst wenn ich allen mit einem Lächeln gegenüberstehe, vielleicht nicht einmal die geringste Form von Respekt, während sie trotz seiner extremen Arroganz und Selbstgefälligkeit zu deinem Vater strömten? Kannst du mir sagen, warum wir denselben Vater teilen, dein Vater aber zu Hause mit der Liebe seines Lebens mit seinem Kind spielen konnte, während ich nicht mal die geringste Anerkennung bekommen habe, obwohl ich bereitwillig die ganze Drecksarbeit gemacht habe?!"
Yeunjun zuckte, als Hoseok lauter wurde und sich schließlich zu ihm in die Hocke setzte. „Warum hat Kim Soohyun ein großes Bankett für einen Sohn veranstaltet, während er zugesehen hat, wie seine Untergegebenen seinen anderen Sohn von der ersten bis zur letzten Stufe Lanlings heruntertrat, obwohl wir am selben Tag Geburtstag haben?! Yeonjun-ah, sag du mir, warum mir all diese Dinge passiert sind?"
Endlich offenbarte er den Hass, der tief in ihm verborgen war. Es richtete sich weder an Namjoon noch an Taehyung, sondern an seinen eigenen Vater. All die Ungerechtigkeit, die ihm widerfahren war, hatten ihn zu dem gemacht, wer er heute war.
Hoseok erhob sich und lief gedankenverloren in Richtung der Statue. „Es ist nicht so, als würde ich kein guter Mensch sein wollen. Einst hatte ich auch mal Hoffnung in meinem Vater. In der Vergangenheit, solange es sein Befehl war, egal, ob ich ob junger Meister Taehyung eine Falle stellen musste oder ob ich San beschützen musste..." Er schüttelte langsam den Kopf. „...egal, wie töricht es war, egal, wie viel Hass ich bekommen habe, habe ich ihm ohne Zögern gehorcht."
Nach einer Weile drehte er sich zu Yeonjun um, um den Taehyung seine Arme noch tröstlich geschlungen hatte. „Yeonjun, weißt du, was mir endgültig meine Hoffnung genommen hat? Es lag nicht daran, dass ich im Vergleich zu Namjoon für ihn weniger als nichts war, oder dass er Song Taehyun zurückgeholt hat, oder dass er mich dich nicht einmal halten gelassen hat, als du noch ein Baby warst, oder versucht hat mich auf jede mögliche Art zu einer bloßen Galionsfigur zu machen. Es lag daran, dass..." Hoseok drehte sein Gesicht wieder nach vorne in Richtung Statue. „Dass...ihm eines Tages ein paar Worte ausgerutscht sind, als eine Prostituierte neben ihm war."
Yeonjun schaute noch immer hinter geröteten, feuchten zu ihm auf. Taehyungs warme Hände hielten seine sich auf und ab bewegten Schultern fest. Ob er dem Jungen Halt geben wollte oder diesen selbst gerade brauchte, war ungewiss.
„Weißt du, warum ein Clan Leader wie er, der Geld wie Wasser fließen ließ, nicht bereit war, den kleinsten Gefallen zu tun und die Freiheit meiner Mutter zu erkaufen?"
„Ihr die Freiheit erkaufen? Nah, das wird nicht passieren. Frauen sind so ärgerlich. Vor allem diejenigen, die ein paar Bücher gelesen haben. Ich würde sie nie wieder loswerden, wenn ich ihr die Freiheit erkaufen würde." Kim Soohyun lachte, während er von zahlreichen Frauen umgeben war, die ihn fütterten, ihn massierten und ihm Luft zuwedelten.
„Meister, habt Ihr nicht einen Sohn?", fragte eine von den Prostituierten.
Sofort setzte er sich auf. „Einen Sohn? Nah, vergiss es. Lasst uns trinken!"
Hoseok lächelte traurig, drehte sich wieder zu ihnen um und lief auf Yoongi zu, der Jimin noch festhielt. „Hyung, als Sohn bin ich ihm nicht mehr als drei Worte wert." Er lachte bitter. „Nah, vergiss es."
Hoseok legte seinen Kopf in den Nacken und lachte wie noch nie zuvor, bis er auf seine Knie fiel.
Taehyung schaute verstört auf ihn herunter, nachdem er sich zusammen mit Yeonjun aufgerichtet hatte.
„Selbst wenn dein Vater... Du..." Yoongi schüttelte hoffnungslos den Kopf, als der am Boden knieende weiterhin lachte, als hätte er den Verstand endgültig verloren. Schmerz blitzte vor seinem Gesicht auf. „Was bringt es, all das jetzt zu sagen? Es ist zu spät... Alles ist jetzt zu spät..."
Bei diesen Worten hörte Hoseok auf. Sein Lachen verstummte. Mit Mühe stand er wieder auf. „Es gibt jetzt nichts mehr, was ich tun kann... Nach Mitleid suchen, nachdem ich all diese schlimmen Dinge getan habe... Das...Das ist die Art Mensch, die ich bin."
Kaum hatte er fertig gesprochen, riss er seine Augen auf, schnellte nach vorne und griff nach Yeonjun. Bevor Taehyung, Jungkook, Yoongi oder Jimin etwas tun konnten, um ihn aufzuhalten, stand Hoseok bereits hinter dem Jugendlichen und bedrohte ihn, wie er es zuvor mit Taehyung getan hatte, mit seiner goldenen Zithersaite vor dessen Kehle.
Tränen hingen noch immer in seinen Augenwinkeln, als er mit leiser Stimme sprach: „Bewegt euch nicht!"
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Fazit für mich persönlich zu Hoseok: es ist alles im Grunde die Schuld seines Vaters, Kim Soohyun. Ich erkläre nach dem Ende der Geschichte nochmal kurz, was genau die Motive der "Bösewichte" sind, aber ich sage hier schon mal, dass ich es krass finde, dass die "Hauptantagonisten" (Hoseok und San also eigentlich) beide nicht von Natur aus böse sind. Beide wurden durch andere und deren Handlungen zu der Person, die sie heute sind. Das finde ich schon deep, dass sie nicht einfach böse sind, weil sie böse sind, falls ihr mich versteht :') Hauptantagonist ist wohl letztendlich die dumme Masse/Gesellschaft xd
Mei~
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