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Erwachsensein

Der Kühlschrank war leer, sie hatte Hunger. Auch neues Toilettenpapier und Zahnpasta wurden wieder benötigt. Seit sie alleine wohnte, war sie noch nicht einmal einkaufen gewesen. Sie war jetzt erwachsen, war frisch bei ihren Eltern ausgezogen und lebte nun alleine in der Zwei-Zimmer-Wohnung, die vorher einer Freundin gehört hatte. Die Wohnung war noch leer und kalt, lediglich die Küche und das Badezimmer waren voll eingerichtet. Sie schlief noch auf einer Matratze, bis sie genug Geld für ein schickes Bett hatte, auch das Sofa, das ihre Eltern ihr versprochen hatten, würde wohl noch etwas auf sich warten lassen. Sie mussten erst einen Weg finden, es in den vierten Stock zu schaffen. Ohne Aufzug.
Sie zog sich die dicke Daunenjacke an und machte sich auf den Weg zum Supermarkt um die Ecke. Es war Dezember und eine dicke Schneeschicht hüllte die Welt ein, ihre stampfenden Schritte wirbelten kleine Schneeflocken auf, als sie die gefrorene Straße überquerte. Kleine Dampfwölkchen bildeten sich, wenn sie ausatmete, ihre Nase und Wangen waren rot vor Kälte. Amy konnte den Winter nicht leiden, deshalb verließ sie das Haus auch nur, wenn sie zu ihren Vorlesungen zur Uni musste. Ihre Eltern hatte sie eine Woche nicht mehr gesehen.
Das Reklameschild des Supermarktes blinkte unregelmäßig in rot auf, es war geschmückt mit kitschiger Weihnachtsverkleidung, sollte wohl wie ein Geschenk aussehen. Es war einfach nur albern, genau wie der Rest des Geschäftes. Kleine Weihnachtsmänner grinsten sie an, die Weihnachtsglocken waren stark reduziert.
Sie blieb vor den hässlichen, roten Weihnachtsmützen mit angenähtem Bart stehen. Ihr Dad hatte sie geliebt, diese geschmacklosen Dinger. Ihre Mutter hatte ihm jedes Jahr eine mitgebracht und er hatte sich gefreut wie ein kleines Kind, hatte sie einen Monat nicht abgenommen. Am Weihnachtsmorgen war es immer besonders schlimm gewesen, wenn auch der Rest von ihm sich in eine billige Kopie des Weihnachtsmannes verwandelte.
Sie riss sich von dem Anblick los und suchte die Zahnpasta, die sie brauchte. Sie wählte die selbe wie immer, auch wenn sie nichts anderes versprach, wie die achthundert anderen verschiedenen Marken.
Auch das Klopapier war schnell gefunden. Sie wählte eine extra große Packung, damit sie nicht zu oft in dieses falsche Wunderland zurückkehren musste. Weihnachten war nur etwas für kleine Kinder, die unnötige Aufmachung der Läden und Menschen nervten sie.
Als sie an den Getränken vorbeikam, blieb sie stehen. Ihr Blick untersuchte die verschiedenen Waren. Sie entdeckte das Lieblingsgetränk ihrer Mutter: Eine knallbunte Flasche, die versprach rein gar keinen Zucker zu enthalten, jedoch roch wie pure Chemie. Daneben stand Mineralwasser. Das hatte es nie Zuhause gegeben, ihre Schwester Laura konnte das Wasser nicht ausstehen. Wegen ihr hatte es immer ödes, normales Wasser gegeben. Und Cola, darauf war sie besonders als Teenager total scharf gewesen, sie war richtig süchtig.

Amy erinnerte sich nur ungern an das letzte Weihnachten zurück. Der Stress war bereits zwei Wochen vor dem nervigen Weihnachtstag losgegangen, als alle begangen die Geschenke zu kaufen. Ihr Vater lief bereits tagelang mit seiner bescheurten Santa-Klaus-Mütze herum und sang nervige Weihnachtslieder. Dezember war sein Lieblingsmonat, genau wie Lauras. Zusammen waren sie eine weihnachtliche Katastrophe: Es gab jeden Tag Weihnachtsplätzchen, sie suchten tagelang nach einem geeigneten Baum und tauften ihn schließlich "Edgar". Der Baum war nicht mal sonderlich hübsch geworden, aber sie verehrten ihn, als wäre er das wiedergeborene Christkind gewesen. Generell hatte sich das ganze Haus ziemlich schnell in einen Alptraum verwandelt. Selbst die  Fenster hatte ihre Mutter mit einem speziellen "Weihnachtsspray" weiß abgesprüht. Es war wirklich grauenhaft: Ein durchgedrehter Vater, eine weihnachtswütige Schwester und eine gestresste Mutter.
Der perfekte Haushalt. Amy war die Einzige, die auf dem Boden blieb, die in Weihnachten nichts anderes sah, als sich gezwungen zu fühlen, anderen Geschenke zu machen. Selbst für die, die es gar nicht verdient hätten. Bis heute wartete Amy darauf, dass Laura sich dafür entschuldigen würde, vor zwei Jahren das selbe Geschenk für ihre Mutter gekauft zu haben, nur um ihre geniale Idee zu stehlen.
Und trotzdem musste Amy ihr ein Geschenk machen. Sie hatte die Geschenke für ihre Familie bereits im November gekauft, damit sie nicht in den selben Stress kam, wie ihre Mutter.
So kam endlich der verfluchte Weihnachtsmorgen, Edgar stand geschmückt in der Ecke und alle, außer Amy, stellten geschockt fest, dass sie den Weihnachtsstern vergessen hatten. So gab es Weihnachten ohne Stern, es war trotzdem genauso kitschig und schleimig wie jedes Jahr. Laura sagte ein Gedicht auf, ihre Mutter drückte sich ein paar Tränen der Rührung heraus, während sie an ihrem Ekel-Getränk für "Schlanke" nippte. Ihr Dad trank den ganzen Morgen nichts, wo er doch nicht seinen "todschicken " Weihnachtsbart kaputt machen wollte, er trug wie jedes Jahr sein Kostüm.
Amy war noch müde, es war erst acht Uhr morgens, und die aufgedrehte Stimmung ihrer Familie ging ihr gehörig auf den Zeiger. Dieses Jahr hatte sie ihre
Geschenkideen nicht mit ihrer bösen, hinterlistigen Schwester geteilt, damit es ja nicht erneut zu der peinlichen Situation mit dem selben Geschenk kam.
So packte erst Laura ihre Geschenke aus. Sie bekam ein neues Handy. Natürlich. Dass sie mit 17 ein besseres hatte als Amy mit 21, war wohl unfair genug. Aber die Jüngere musste es der Älteren natürlich auch ständig auf die Nase binden.
Amy wischte es ihr wieder aus, in dem sie ihr ein Buch über Mathe und Physik schenkte.
"Damit du nicht wieder eine sechs schreibst", hatte sie gesagt und böse dabei gegrinst. Ihre Eltern wussten eben nicht alles. Laura war darauf sauer und trank trotzig von ihrer Cola. Selbst das war eine Weihnachtsedition.
Dann packte ihr Vater seine Geschenke aus. Den Wandergutschein von Laura, das Klettergeschirr von ihrer Mom und eine Zusammenstellung aller möglichen Krankheiten, die du im französischen Gebirge bekommen könntest, mit Liebe aufgeführt von Amy. Mit Glück würde ihn das vom Wandern abbringen. Sie war keine schlechte  Tochter, sie wollte nur nicht mit ansehen, wie er sich bei dem gefährlichen Hobby sonst was brach.
Ihre Mutter machte kurzen Prozess mit ihren Geschenken. Ein neues Parfüm von Dad, neuen Stoff für Ihre Nähmaschine von Laura und dann kam Amys.
"Was genau ist das, Schatz?", hatte ihre Mutter gefragt.
"Ein Buch für Erziehung von Teenagern. Mit Glück lässt sich bei Laura noch was richten!"

Amy war an der Kasse angelangt, legte all ihre Sachen auf den Tresen und lauschte dem Piepen der Maschine, wenn ein Produkt gescannt wurde. Sie war froh, dieses Weihnachten endlich ihre Vorstellungen eines Weihnachtsfestes durchsetzen zu können. Sie würde Pizza essen und einen Film schauen. Keinen Weihnachtsfilm, keinen Liebesfilm. Irgendwas mit Action oder einen Horrorfilm.
Ohne Geschenke, ohne Plätzchen, ohne Weihnachtslieder, ohne Stress, ohne hinterlistige Schwestern und ohne Edgar. Das fühlte sich gut an. Das glaubte sie zumindest. Wo war dieses Gefühl der Freiheit? Wo war das Gefühl, endlich in Ruhe gelassen zu werden?
"Das macht Zweiundreißig, achtzig", sagte die mollige Verkäuferin hinter dem Tresen. "Und fröhliche Weihnachten!"
Amy blickte auf ihren Einkauf nieder und erschrak.
Zahnpasta, Toilettenpapier, Obst, Weihnachtsmütze mit Bart, Ekel-Wasser, Cola, Pizza. Und ein Weihnachtsstern.
Nach dem Bezahlen, packte sie ihre Sachen ein, verließ zügig den Laden, schlang ihren Schal fester um ihren Hals, als sie die Straße überquerte und hastete alle vier Stockwerke ihres Hauses mit zwei Stufen gleichzeitig hoch. Sie warf die Sachen in ihre Küche und suchte das Handy. Sie fand es zwischen den Kissen auf ihrer Matratze, wählte hastig eine Nummer, die sie schon lange nicht mehr gewählt hatte.
Eine melodische Weihnachtsmelodie erklang und zeigte damit, dass der Anrufbeantworter angegangen war. Sie lauschte der Musik, dann hörte sie ihre Eltern fröhlich sagen: "Wir sind gerade nich erreichbar, das Christkind kann wohl auch gerade nicht abnehmen! Hinterlasst uns doch eine Nachricht!"
Das Klingeln von Weihnachtsglocken erklang und sie sammelte mich.
"Hey, Mum und Dad. Ich wollte fragen, ob ihr an Weihnachten schon was vor habt?"

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