Imperio
Imperio.
to rule
Winky war eine gute Hauselfe.
Jedenfalls hat sie sich alle Mühe gegeben eine gute Hauselfe zu sein.
Wie schon ihre weiblichen Vorfahren, diente Winky der altehrwürdigen Zaubererfamilie Crouch als Hauselfe.
Winky liebt ihre Arbeit, sie war immer eine überaus höfliche, fleißige Hauselfe.
Als weibliche Hauselfe ist sie deutlich kleiner als ein normaler Mensch.
Sie hatte fledermausähnliche Ohren, eine knollige Nase und riesige braune Augen.
Sie übernahm als gute Hauselfe alle Aufgaben, die ihre Herrschaften ihr gaben und bewahrte deren Geheimnisse auf.
Als Mr, Crouch sie mit der Betreuung seines versteckten Sohns betraute, erfüllte sie dies über zehn Jahre lang sehr gewissenhaft und überaus verantwortlich.
Als Winky noch für Barty Crouch arbeitete, trug sie ein Geschirrtuch, das wie eine Toga drapiert war.
Sie schlief bei dem Boilerschrank in der Küche.
Dort hatte sie sich eine gemütliche Kühle eingerichtet.
Auf dem Boden lagen allerlei schmutzige und unbrauchbare Tücher und Kissenbezüge, die sie in der Gnade ihrer Meister, behalten durfte.
Oh, wie sehr vermisste sie nur ihren Schlafplatz.
Das Anwesen der Crouch's.
Ihre Meister, selbst.
Sie hatte nie etwas unpassendes gesagt.
Sie war eifrig und tüchtig.
Ja, Winky war eine gute Hauselfe.
Hatte sich immer um das Wohlergehen der Crouchs gekümmert.
Genau wie ihre Mutter zuvor, ihre Großmutter und ihre Urgroßmutter.
Wenn sie Winky nur so sehen könnten?
Entlassen und entehrt.
Oh Schande, welch Schande, welch Schmach.
Ihre langen Fingern umklammerte verzweifelt die Flasche, die schon seit Stunden leer ist.
Sie wusste, dass die anderen Hauselfen dies als Schwäche sahen.
Die Arbeit, die sie zu verrichten hatten, sollten nicht durch so etwas banalem wie Gefühlen beeinträchtigt werden.
Aber das war Winky egal.
Ihr war alles recht, nur um diese Schmerzen vergessen zu können.
Nur für einen kurzen Moment.
Sie zittert am ganzen Körper.
Sie hatte gehofft so vergessen zu können, welche Schande sie sich selbst, ihrer Familie und allen anderen Hauselfen angetan hat.
Doch der Schmerz war noch da.
Unscharf und verschwommen, aber er war noch da.
Und jetzt arbeitete sie hier, in Hogwarts.
Winky hatte nur gutes von Hogwarts gehört und erinnerte sich noch gut, wie viel ihr ehemaliger Meister, der junge Barty, ihr viel über die Zaubererschule erzählte.
Aber sie konnte sich nur wenig freuen, darüber an einem Ort zu sein, den ihr Meister so geliebt hatte.
Denn um ehrlich zu sein, wäre sie jetzt viel lieber bei ihren Meister, als einem Ort einer seiner längst vergangenen Erinnerungen.
Winky schnaubt verbittert.
Sie wollte sich nicht daran erinnern, wie der Leiter dieser Schule ihr auf empörendster, unangebrachtenster, schändlichster Weise Geld für ihre Arbeit anbot.
Was für eine Schande, eine Schmach!
Einen Hauselfen für die Arbeit, die sie zu verrichtet hat, bezahlen?
Wenn Winky's Mutter das wüsste...
Im Grabe umdrehen, würde sie sich.
Winky wünschte sich die guten Zeiten zurück, als Mrs. Couch noch lebte.
Mrs. Crouch war eine kleine, verhärmte Hexe. Sie war sehr emotional, aber herzensgut und liebte ihre Familie.
Als Mr. Crouch ihren einzigen Sohn nach Azkaban schickte, zerbrach etwas in ihr.
Sie war so eine guter Mensch, hat sich aus Liebe für ihren Sohn geopfert. Winky schluchzte auf.
Und Mr. Couch vertraute ihr natürlich den Jungen an.
Den wer könnte sich besser um ihn kümmern, als sie selbst? Winky, die ihn schon seit seiner Geburt kannte.
Eine der treusten Hauselfen im Haushalt der Crouch's.
Sie erinnerte sich noch gut an den Zauber, den Mr. Crouch den jungen Barty auferlegte. Es war ein sehr mächtiger Zauber, der Winky damals sehr ängstigte.
Sie erinnerte sich noch genau in den stumpfen Blick ihres jungen Meisters und seine ungelenkigen Bewegungen. Sie erschauerte.
Natürlich verstand sie, warum Mr. Crouch das tun musste.
Er hatte ja keine Wahl! Er hat sich doch nur um seinen Sohn gesorgt.
Und es war fast so wie früher.
Obwohl sie viele Jahre mit der Bewachung des jungen Barty verbrachte, verbrachten sie nur selten Zeit gemeinsam.
Selten, wenn die Langeweile überwog, entschloss er sich der Junge mit Winky Zauberschach zu spielen.
Winkt hatte Mitleid mit ihm.
Denn Mrs. Crouch hat sich nicht geopfert, damit ihr Sohn sein restliches Leben im Haus verbringt, oder?
Ihr könnt euch eigentlich gar nicht vorstellen, wie stolz Winky auf sich war.
Die Quidditsch-Weltmeisterschaft stand bevor und es wat die perfekte Gelegenheit das Haus zu verlassen.
Sie wusste ja, wie sehr die jungen Zauberer Quidditsch bewundern!
Wenn der junge Barty das Haus öfter verlassen könnte, hätte er auch die Gelegenheit sich wieder an sein altes Leben zu gewöhnen.
Ihre Familie würde sich zusammenraufen.
Zwar wird es bei wieder so wie früher sein, jetzt, wo Mrs. Crouch nicht mehr da ist.
Aber die beiden haben nun nur noch sich selbst!
Und stellt euch vor, es war ganz allein Winky's Idee.
Sie schaffte es Mr. Crouch zu überreden. Es war ja nur ein Tag, sagte sie.
Was könnte schon passieren?
Mit stolz geschwollener Brust stand sie vor ihm, um ihn du gute Nachricht zu überreichen. Und zum ersten Mal, hatte sie ihn wirklich erreicht.
Der junge Barty drehte sich zu ihr und sah die an. Und dann lächelte er sie an.
Winky, die Hauselfe. Er lächelte sie an!
,,Ich danke dir, Winky.", sagte er mit rauer Stimme.
Seine Augen waren vollkommen klar und Winky ist sich nicht sicher,
ob das gut oder schlecht ist. Aber sie sagte nichts.
Vielleicht hätte sie besser aufpassen müssen.
Vielleicht wäre sie dann jetzt Zuhause bei ihrer Familie.
Und vielleicht war Winky mal eine gute Hauselfe, aber das war einmal.
Sie hatte versagt.
Sie hat es nicht verdient die Hauselfe der Crouch's zu sein.
Sie würde nie ihren Meistern gegenüber gerecht werden können.
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