10. Besuch
Ju nickt und dreht sich langsam zu mir um. Erschrocken bemerke ich das seine Augen rot geschwollen sind. Schnell lege ich meine Arme um Ju. "Ne man!" Drückt Julien mich von sich weg. "Sorry." Nuschel ich. "Ich wollte nur helfen." Ergänze ich.
"Also, was ist los?" Frage ich behutsam. "Naja, ich hasse es wenn Bao oder so dich beleidigen. Frag mich nicht warum. Irgendwie bist du wie in kleiner Bruder für mich." Autsch! Korb! Okay Rezo, warum denkst du das? Du stehst nicht auf ihn. Also kannst du auch nicht gekorbt werden. Oder?
"Auf jeden Fall werde ich total wütend. Aber ich darf nicht überreagieren. Die drei wissen Sachen über mich die keiner wissen darf." Erzählt Ju. "Was denn?" Frage ich interessierter. "Das... möchte ich nicht sagen." Flüstert Ju. Ich nicke verständnisvoll.
"Ich habe jedes mal Angst wenn ich so eine Auseinandersetzung mit einem von den Jungs habe, dass sie gleich jedem mein größtes Geheimniss erzählen könnten. Und das macht mich eeinfach fertig." Erklärt der Asiate.
"Ich versteh, dass ist mies. Und genau wegen solchen Fake-Freunden habe ich Angst vor Freundschaften." Nuschel ich. "Ja, manchmal wünschte ich mir echt an deiner Stelle zu sein und keine... Ach egal." Sagt Ju und schaut schnell weg.
"Keine Freunde zu haben?" Frage ich und lache bitter. "Glaub mir das wünschst du dir nicht. Es ist das schrecklichste Gefühl überhaupt. Du hast niemanden zum reden und hängst immer und überall alleine rum." Wiederspreche ich ihm. "Okay, dass klingt nachvollziehbar." Erwiedert Ju.
"Ich habe gehört was passiert ist Rezo, es tut mir so leid das ich nicht da war, geht es dir besser?" Kommt plötzlich Frau Sporn ins Zimmer gestürmt. "Ja, Julien hat sich um mich gekümmert." Lächel ich Ju an. Dieser schaute mich, erbost darüber das ich ihn Julien genannt habe, wütend an.
"Ah, dass ist aber schön. Sehr nett Julien." Ju schnaubt genervt. "Wenn du was brauchst sag mir Bescheid." Wendet Frau Sporn sich wieder an mich. Ich nicke. Sie geht zur Tür.
Bevor sie die Tür schließt dreht sie sich noch einmal um und fragt: "Woran lag das eigentlich?" Beschämt schaue ich Ju an. Da fällt mir die Wodka Flasche hinter ihm ins Auge. Scheiße! Das darf Frau Sporn auf keinen Fall sehen. Mit den Augen versuche ich Ju ein Zeichen zu geben, doch er versteht nicht.
"Ihr habt doch wohl nicht...?" Schnappt unsere Lehrerin plötzlich nach Luft. Scheiße! Genervt schlage ich mir die Hand gegen die Stirn. "Jungs... Nachsitzten! Alle beide! Morgen den ganzen Tag seid ihr bei mir im Büro. Ihr nehmt... Mathe Nachhilfe!" Ju sinkt mit einem tiefen Seufzer in sich zusammen. Frau Sporn stakst wütend davon.
"Hey, wir machen das schon, okay? Ich kann Mathe. Ich helfe dir und dann kannst du direkt schonmal was lernen." Lache ich. Ju lächelt zögernd.
"Wie lange habe ich eigentlich geschlafen?" Frage ich vorsichtig mit einem Blick nach draußen, wo es bereits dämmert. "Ähm... ca. Den ganzen Tag." Lacht Ju. "Ich war die ganze Zeit bei dir, habe mich um dich gekümmert und konnte somit die ganzen langweiligen Aktivitäten schwänzen." Grinst er.
"Das heißt..." Beginne ich. "Genau, in einer halben Stunde ist Nachtruhe. Ich gehe mich mal fertig machen." Mit diesen Worten verschwindet Ju im Bad.
{530 Wörter
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro