42. Eystein
Ich sah noch, wie sie weggerissen wurde meine Hand griff nach ihr doch ich konnte sie nicht mehr erreichen. So schnell geschah es. Ich spürte den dumpfen pochenden Schmerz einer Nadel in meinem Arm, der natürlich kein Vergleich zu dem Schmerz in meiner Bauch Gegend war.
Es war nicht die schlimmste Verletzung, die ich gehabt hatte, bei weitem nicht. Als ich 16 Jahre alt gewesen war, hatte Sven mit ein paar zwielichtigen Typen Kontakt gehabt. Er hatte ihnen Geld geschuldet, was inzwischen ja schon leider keine Seltenheit mehr war.
Auf jeden Fall hatten diese Typen, ihn mit Messern bedroht, im Hinterhof der Bar meines Onkel. Dort war ich dazwischen gegangen und hatte mehrere klaffende Wunden davon getragen. Einige davon sogar so tief, dass der Arzt Sorgen hatte, dass er sie nicht einfach so wieder zu nähen konnte.
Der persönliche Arzt meines Onkels hatte mich wieder zusammen geflickt und mir somit das Leben gerettet. Mein Glück war es gewesen, dass er an Ort und Stelle war.
Das hier, diese ulkige Schusswunde war dagegen gar nichts. inzwischen hatte ich schon so viele Wunden gehabt, dass ich sehr gut unterscheiden konnte, was nun wirklich lebensbedrohlich war und was nicht.
»Sophie!«, brüllte ich dennoch ihren Namen, als die Sanitäter mich schon längst auf die bare gehoben hatten.
Kols Kopf tauchte über über mir auf. Zusammen mit Fryer, der mich besorgt musterte.
»Ryker hat sie mitgenommen. Sie ist in Sicherheit. Ihr ist nichts passiert. Ich rufe ihn gleich an, sobald-«, er stockte als ein Sani an uns vorbei lief.
»Hey, sie, in welches Krankenhaus bringen Sie ihn?«, fragte Kol schroffer als sein musste. Er fuhr sich durch seine blonden Haare, während er auf eine Antwort wartete.
Unterdessen hielt Freyr meine Hand fest gedrückt und begann zu erzählen, was vorgefallen war. Auf eins konnte man sich bei Freyr immer verlassen, und das war das er immer Bescheid wusste, wann irgendetwas geschah und wie es geschehen war.
Er hatte als erstes von Rykers Überdosis erfahren, als wir schon einmal hier auf Tour gewesen waren. Edward hatte zusammen mit Rykers damaligen gesetzlichen Betreuer beschlossen, dass er in einer guten Klinik vor Ort seinen Entzug machen sollte.
Wir waren weiter auf Tour gegangen, ohne Ryker, und Edward hatte für die drei Städte einen Bassisten aus einer anderen Band besorgt.
Stefano war die Hölle gewesen. Er hatte so einen Stock im Arsch gehabt. Er hatte nicht zur Gruppendynamik gepasst doch er war ein guter Basist gewesen, das hatte man ihm eindeutig nicht absprechen können. Wir alle waren jedoch froh gewesen, Ryker nach drei Wochen Klinik endlich wiederzusehen.
Edward war zwar immer noch nicht begeistert davon, dass Ryker immer noch Drogen nahm doch er hatte mit ihm einen Deal abgeschlossen, solange Ryker noch gut spielen konnte, würde Edward sich aus der Drogengeschichte raushalten, was auch nicht das Beste war. Aber solange Ryker die Hilfe nicht wollte, konnte man ihm die auch nicht geben.
Freyr riss mich aus meinen Gedanken, indem er begann, zu erzählen. »Es war eine Frau, die geschossen hat. Laut ihr selbst wollte sie uns andere treffen, damit sie dich für sich allein haben konnte. Es wird gegen sie ermittelt. Was für ein Glück, dass sie nichts von Sophies Aufenthalt wusste. Ich will mir sonst gar nicht ausmalen, was sonst passiert wäre, Mann!
Aber jetzt gucken wir erst einmal, dass du ins Krankenhaus kommst. Ich oder Kol werden Ryker anrufen und dafür sorgen, dass Sophie zu dir ins Krankenhaus kommt. Okay, mach dir keine Sorgen das wird schon wieder«, damit klopfte er mir auf die Schulter, und ich wurde in den Krankenwagen gehievt.
Jeweils ein Sanitäter saß zu Beiden Seiten von mir. Der Schmerz in meiner Bauchdecke wurde immer schlimmer, doch die Sanitäter hatten die Wunde gut gestopft.
Ich dachte des Öfteren an Sophie an besorgtes Gesicht und wie Tränen sich in ihren Augen gesammelt hatten. Oh, wie verletzlich sie mich angesehen hatte. In einem dieser Momente versprach ich mir eine Sache. Ich würde Sophie nicht alleine lassen nicht einmal nach einem Jahr. Ich hatte sie vielleicht im Suff geheiratet, doch vielleicht war es auch einfach der Wille der Nornen gewesen, die entschlossen hatten, dass wir uns so treffen sollten.
Dennoch war sie die richtige für mich und würde es auch für immer bleiben.
Es ging innerhalb von kürzester Zeit mit Blaulicht und Martinshorn ins Krankenhaus. Sie brachten
brachten mich nicht in die Notaufnahme für die Mittelschicht. Sondern zu einem weiteren Eingang, der etwas versteckt weiter hinten am Krankenhaus lag.
Hätte ich mir denken können, dass Edward seine Finger im Spiel hatte, obwohl vielleicht auch nicht. schließlich war es nicht alltäglich. Jemanden, der angeschossen wurde von einer Bühne zu holen.
Die Frau am Empfang, der großräumig war. Zumindest das, was ich von der trage aus sehen konnte, schlug die Hände vor dem Mund zusammen.
»Oh mein Gott, was ist passiert?«
»Also wirklich hast du das Memo nicht bekommen? Patricia wir haben es dir doch extra geschickt.«, schnaubte einer der Sanitäter.
»Eh... Ja da also da hab ich mir wohl die Nägel gemacht! Was schaut mich nicht so an das war ein Notfall.«
»Ist das dein Scheiß Ernst??? Jetzt ruf lieber mal den Arzt an Patricia. Sonst wird das hier gleich richtig ungemütlich denn der hier wurde angeschossen.« brüllte der eine Sanitäter sie an.
»Ich mach ja schon!«, Pampte sie zurück.
Dann verschwand sie für einige Sekunden. Ich fühlte mich zwar schon die ganze Fahrt nicht sonderlich gut, aber ich hatte nicht daran gedacht, dass es mit der Schusswunde zu tun hatte. Auf einmal wurde mir immer schwindliger und schwindliger. Meine Kehle fühlte sich trocken an. »Bitte, könnte ich etwas zu trinken haben?«, flehte ich die Sanitäter schon fast an.
Einer nickte mir kurz zu, bevor er verschwand. Hoffentlich, um etwas zu trinken zu holen. Ich wusste gar nicht wie ich reagieren sollte warum schien auf einmal alles so anders zu sein? Warum schien mein Herz so schnell in meiner Brust zu schlagen?
Warum? Warum? Warum? Warum?
Das war doch nur eine kleine Kugel sie hatte doch bestimmt nichts verletzt, oder?
Nein, eigentlich nicht. Verdammt ich hatte Stichwunden überlebt. Und was weiß ich nicht alles, was Sven angeschleppt hatte. Da waren schon immer ein paar komische Typen dabei gewesen, mit Stich oder brennen oder Schlag Waffen. Gut keiner hatte von denen je eine Pistole mitgebracht, aber dennoch.
Schließlich war ich es immer gewesen, der für Sven gerade gestanden hatte. Der versucht hatte, ihm zu helfen, als kein anderer es wollte.
Verdammt Sven hatte mich schon in so viel Scheiße hineingeritten.
Das war schon fast lächerlich... und dennoch ging's mir nicht gut. So richtig über dermaßen gar nicht gut. Alles begann sich zu drehen und das immer schneller und schneller. Ich wusste schon gar nicht mehr, was wirklich passiert war. Dann hörte ich sie auf einmal rufen alle laut und durcheinander.
»Er kollabiert!«
»Ruf sofort Doc Stephane in die Notaufnahme!
Beeilung!«
»Verdammt noch mal, wo bleibt der Arzt?«
»Wir verlieren ihn los, macht ein OP frei!«
Auf einmal und ohne jede Vorwarnung wurde mir schwarz vor Augen.
Ich stöhnte leise auf und blinzelte in das grelle Licht von steril und kalt strahlenden Leuchtstoffröhren, die mich im vorbei tragen immer wieder kurz blendeten. Dann wurde ich gleich darauf irgendwo abgelegt. Es war warm. Bei den Göttern, was war hier nur los?
»Er ist wieder Wach, Doc«, jemand beugte sich über mich. Ich konnte den Mann nur stumm an starren. Er schenkte mir ein Lächeln, bei Odin hatte dieser Mann weiße Zähne. »Ist alles in Ordnung, Mr. Ragnasøn? Das sind Schwester Flora und Schwester Justine, sie müssen sich keine Sorgen machen.«, er deutete mit dem Kopf auf zwei Schwestern, die eine maß meinen Puls, die andere den Blutdruck.
»Sie sind hier in guten Händen. Wir konnten die Kugel erfolgreich entfernen. Sie werden erst mal Bettruhe benötigen. sie werden jetzt für einige Stunden starke Schmerzmittel erhalten und zur Nacht Tavor, damit sie ruhig schlafen können. Wir haben ihre Eltern informiert. Sie werden herkommen. Zumindest haben Sie das gesagt. Ihr Manager wartet draußen zusammen mit ihren Band Mitgliedern und ihrer Frau. Falls Sie wollen, würden wir Ihnen noch etwas Zeit lassen. Zum erst mal wieder richtig wach werden etwas essen und sehr viel trinken.«
Ich nickte dem Mann nur etwas verwirrt zu. Meine Kehle war fürchterlich staubtrocken. Es fühlte sich ein bisschen so an, als hätte ich einen Marathon gelaufen. Und ich hatte trotz allem immer noch Schmerzen.
Was allerdings normal war Nach so einer OP musste das doch normal sein.
»Ich Möchte mit Sophie reden sie wird sich bestimmt fürchterliche Sorgen machen.« kam es als ein raues Krächzen aus meinem Hals.
»Natürlich wir werden sie auf der Stelle her bringen. Falls noch etwas ist, zögern Sie bitte nicht jederzeit zu fragen. Sollten Sie Schmerzen haben drücken Sie bitte den Knopf neben ihrem Bett.«
Damit drehte der Arzt sich um und ging. Die eine Schwester, löste das Blutdruckmessgerät von seinem Arm. Musterte ihn noch einmal und folgte dann dem Arzt nach draußen.
Die andere Schwester überprüfte noch den Tropf, bevor sie auch endlich ging. Bei den Göttern war ich müde.
Das Zimmer auf dass sie mich gesteckt hatten, war typisch Krankenzimmer bis auf die Tatsache, dass die Betten etwas netter waren und ich einen eigenen Fernseher auf dem Zimmer hatte. Das war zumindest schon mal was. Man konnte das Bett mit einer Fernbedienung verstellen. Und ich war alleine auf dem Zimmer. Kein stören Zimmernachbar. Das würde ein Frieden für mich sein.
Mit einem lauten Knall öffnete sich die Tür, und Sophie stand im Zimmer. Sie war komplett aufgelöst.
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch. ^^
Im übrigen habe ich mich nach dem ganzen Desaster als meine Kapitel gelöscht worden mich dazu aufgerafft den Prolog mit rein zu nehmen. Ich hoffe ihr habt Spaß bei eben dem.
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