Epilog
Ich stand wie versteinert da, hielt meinen Atem an, hoffte darauf, das sie mich nicht bemerkt hatte. Mein Puls raste, mein Kopf schwirrte und mir wurde schrecklich übel.
Dark Mayhem hatte Allison auf Max angesetzt, er hatte sie beauftragt, meine Mission zu Ende zu führen.
Sie tat ihm das gleiche an, wie ich es getan hatte. Allison versuchte sein Vertrauen zu gewinnen, um an den Ring der Macht zu kommen, den Ring den ich eigentlich hätte besorgen müssen. Den Ring der schreckliches und unvorstellbares der Welt, nein, dem ganzen Universum antun würde!
Ich musste Max warnen, meine Familie, jeden den ich liebte.
„Komm schon raus, Emma. Ich kann deine Angst spüren", kicherte Allison plötzlich. Mein Herz blieb stehen. Wie zum Teufel hatte sie mich bemerkt?
„Du bist also Shadow", sagte ich vorsichtig, während ich langsam aus meinem kleinen Versteck hervor trat und in das unschuldige Gesicht von Allison blickte. Sie hatte ihren Kopf leicht zur Seite gelegt und lächelte mich an. „Shadow?", fragte sie unberührt und tat so, als wüsste sie nicht, von was ich da eigentlich sprach. „Jetzt tu nicht so, Allison. Wir wissen beide, ich habe alles mitgehört. Du bist Shadow!", erwiderte ich und Allison schüttelte bloss lächelnd den Kopf. „Ich weiss nicht, von was du da redest", meinte sie. Meine Hände verkrampfen sich.
„Du vedammtes Miststück."
Allison seufzte und grinste plötzlich arrogant. „Hör zu, Evil Girl", begann sie und trat einen Schritt auf mich zu. Reflexartig wich ich zurück, was sie nur noch breiter grinsen liess. „Dark Mayhem hat dir von Anfang an nicht vertraut, er wusste, das du Schwach bist und hat mich als Plan B behalten. Ich bin hier, um das zu tun, was du schon lange erledigt haben solltest. Das du ein Nutzloses Ding bist, war mir schon von Anfang an klar. Deswegen hole ich mir diesen Ring und es gibt nichts, was du tun kannst, um mich davon abzuhalten."
Stumm lauschte ich ihrem Gerede, liess mir nicht anmerken, das ihre Worte mich versunsicherten und setzte mein bestes Lächeln auf. „Versuchst du mir zu drohen?" Spöttisch verschränkte ich meine Arme vor der Brust, während ich sie vom Kopf bis Fuss abcheckte.
„Du kannst mir nicht drohen, Shadow. Ich habe zwar meinen Auftrag nicht erledigt und ich bin vielleicht ausser Gefecht, aber ich garantiere dir; nichts davon kann mich daran hindern dich zu schlagen", sagte ich und trat einen Schritt auf sie zu. Lächelnd kam sie mir entgegen. „Halt dich bloss von Max fern!", zischte ich.
Allison, die mich fassungslos angesehen hatte, lachte plötzlich laut auf. „Ich werde mich nicht von Max fern halten! Max gehört immer noch mir, merkst du das den nicht? Er küsst dich und kommt dann doch zu mir angerannt und weisst du wieso? Du hast ihm Narben hinzugefügt", grinste sie und warf ihre Haare in den Nacken.
„Ich werde ihm alles erzählen", gab ich zurück, doch sie bewahrte ihre Ruhe und liess sich nicht beirren.
„Er wird dir nicht glauben", lächelte sie und sah mich einfach nur an. Ihre Pupille wurde plötzlich grösser, saugte das blau ihrer Augen auf und zurück blieben zwei schwarze Löcher.
Ich drehte mich abrupt weg und verliess mit schnellen Schritten das Gebäude. Ich musste Max finden und ihm gleich alles erzählen, ich musste ihn warnen, bevor schreckliches passieren würde!
Hastig stiess ich die Eingangstür auf und rannte auf Max zu. Er sass immer noch mit Phoebe auf der Bank und schien sich mit ihr zu unterhalten. „Max!", rief ich und kam völlig ausser Atem bei ihm an. Verwirrt hob er seinen Blick und schaute mich abwartend an. „Ich-ich muss mit-mit dir reden!", keuchte ich und schnappte nach Luft. Panik brach über meinen ganzen Körper aus. „Allison-Shadow-du-sie-ich", versuchte ich verzweifelt einen Satz zu bilden. Max tauschte einen besorgte Blick mit Phoebe aus. Sie stand plötzlich von der grünen Bank auf.
„Ich muss kurz mal telefonieren", sagte sie und verschwand im nächsten Moment, dass wir beide einen Moment für uns alleine haben können. „Okay Emma, jetzt nochmal langsam. Atme erstmal tief durch und dann erzähl, was du zu erzählen hast", meinte Max und blickte mich besorgt an. Zitternd liess ich mich neben ihm nieder und versuchte meinen hektischen Atem unter Kontrolle zu bringen. Als ich das dann schlussendlich geschafft hatte, holte ich nochmals tief Luft und begann zu erzählen: Allison ist Shadow. Sie wurde von Dark Mayhem geschickt, um meinen Auftrag zu erfüllen. Ich habe gerade mitbekommen, wie sie mit Dark Mayhem darüber geredet hat."
Max sah mich zuerst völlig verwirrt an, dann schüttelte er bloss den Kopf.
„Du willst mir also sagen, dass meine Freundin eine Schurkin ist, die von Dark Mayhem geschickt worden ist, um deinen Auftrag zu erfüllen?" In seinen Augen lag pure Skeptik und nun bemerkte ich selber, wie absurd das für ihn klang. Er glaubte mir nicht. Natürlich glaubte er mir nicht.
Ich war schlussendlich diejenige, die den Ball erst ins Rollen gebracht hatte, sein Vertrauen missbraucht und diesen Ring zuerst haben wollte. Jetzt erzählte ich ihm, das seine Freundin, das gleiche mit ihm abziehen wollte ohne jegliche Beweise.
„Max, ich weiss, du hasst mich und ich weiss, das du mir nicht glaubst, aber es ist wahr!", sagte ich verzweifelt und blickte ihn an. Tränen begannen meine Sicht zu benebeln, die ich krampfhaft versuchte weg zu blinzeln.
„Ich schwöre es dir, ich sage dir die Wahrheit!" Entmutigt liess ich meine Schultern sinken und den Kopf hängen. Er glaubte mir nicht, war ja auch klar, er hatte keinen Grund mir zu Vertrauen oder meinen Worten Glauben zu schenken.
Max seufzte und sagte plötzlich etwas, was die Hoffnung in mir nicht völlig erlosch.
„Ich könnte dich niemals hassen."
Sofort sah ich auf. „Glaubst du mir?"
Er schüttelte den Kopf. „Emma, woher soll ich wissen, dass du nicht lügst?" Ich seufzte und fuhr mir durch meine Haare. „Ich werde es dir beweisen, Max! Ich werde dir beweisen, dass ich nicht lüge", sagte ich und stand energisch auf.
„Vertraust du mir?", fragte ich und sah ihn eindringlich an. Max zögerte, schien mit sich selber zu ringen, ehe er ebenfalls aufstand und mich ansah. „Ich vertraue dir. Lass mich das bitte nicht bereuen."
Ende des zweiten Buches
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