Grünes Necken
Das feuchte Tuch in seiner Hand, wischte er einen der weißen Tische sauber, welche in der Bibliothek zum Sitzen platziert waren.
Yoongi hatte an diesem Tag wieder besonders gute Laune und wollte seine Arbeit am liebsten hinter sich lassen, nach Hause gehen und mit seiner Kleinen kuscheln.
Mit einem seufzen sammelte er die liegen gelassenen Bücher ein, um sie wieder an ihre rechtmäßigen Plätze zu stellen. Ihm selbst war es immer wieder eine Frage, wie Menschen ohne Hintergedanken einen Ort verdreckt und unaufgeräumt verlassen konnten. Immer wenn er so etwas sah, staute sich etwas Wut in seinem Inneren an, doch sagte er sich in solchen Fällen immer selbst, dass er die Menschen nicht ändern konnte.
Unter seinem rechten Arm die Bücher eingeklemmt, zog er mit seiner freien Hand eine kleine Leiter hinter sich her, da einige Regale viel zu hoch für den Blauhaarigen waren. Nach den richtigen Gängen mit den richtigen Kategorien Ausschau haltend, wanderte er etwas durch das Gebäude.
In der großen Bibliothek war es so, dass jedes einzelne Buch mit einem winzigen Farbstreifen versehen war, welcher ein gewisses Genre symbolisierte. Sie waren dazu da, um in Situationen, wie in welcher Yoongi gerade steckte, zu helfen, die Bücher wieder richtig zurück zu ordnen. Am Eingang des großen Gebäudes würde mit einer riesigen Tafel jede Farbe noch einmal genau erklärt, sonst hätte es keinen Sinn, wenn niemand wüsste was sie bedeuteten.
Er musste einige Sprossen nach oben steigen, damit er an ein Regal gelangte und ein Buch einsortieren konnte.
Gerade als er wieder hinab steigen wollte, spürte er eine sanfte Berührung an seinem Rücken. Im ersten Moment zuckte er erschreckt zusammen, da er damit nicht gerechnet hatte. Dann drehte er langsam seinen Kopf nach hinten, um sehen zu können, wer dem Blauschopf einen Augenblick zuvor so einen Schrecken eingejagt hatte.
Sofort viel sein Blick auf ein grinsendes Gesicht, welches ihm nur allzu bekannt war. Die nun etwas längeren, blonden Haare hingen ihm etwas über seine braunen Augen, welche durch sein Lächeln etwas zusammengekniffen wurden.
„Hey Hyung~", klimperte er unschuldig mit seinen Wimpern. Verspielt verdrehte Yoongi daraufhin seine Augen.
„Was machst du denn hier?", verlangte er, mit gespielt gelangweilter Stimme, zu wissen. Sein Gegenüber musste ja nicht wissen, wie schnell sein Herz gerade in seiner Brust pochte.
„Freust du dich nicht mich zu sehen?", kam sofort die geschmollte Antwort.
„Beantworte meine Frage nicht mit einer Gegenfrage, Knirps."
„Ich wollte doch nur meinen grummelnden Hyung nach zwei Wochen wiedersehen. Ist das zu viel verlangt? Ich bin so einsam~", jammerte Jimin weiter.
Seine zuvor schlechte Laune schon längst vergessen, trat der Ältere nun endlich ganz von der Sprosse herunter und stellte beide Füße auf festen Boden ab. Schon erstaunlich wie schnell der Blondschopf mit seiner bloßen Anwesenheit ein Lächeln auf Yoongis Gesicht zaubern konnte. Hoseok und er waren die Einzigen die das schafften, nachdem er einen miesen Tag auf der Arbeit hatte.
„Jaja. Kann ja nicht schaden, wenn du mir heute etwas bei der Arbeit zusiehst. Aber versuch erst gar nicht, mich abzulenken. Pause kann ich leider erst in einer Stunde machen, da musst du dich leider gedulden." Sofort lächelte Jimin daraufhin.
„Oh ja! Ich darf Hyung beim arbeiten zusehen!"
Amüsiert schüttelte der Blauschopf seinen Kopf, während er mit seinem nassen Tuch und der Leiter Richtung Tresen lief, der Jüngere schnell hinter ihm her trottend. Der Bibliothekar hatte nun einen Arbeitswechsel und musste nun hinter dem großen Tresen stehen und Leute bedienen.
Dies Jimin erklärend, nickte er seinem Kollegen zu, während er für ihn einsprang und dem Blonden mit einer einfachen Handbewegung eine Sitzmöglichkeit zuwies.
Und so verging die Zeit. Yoongi unterhielt sich mit Kunden, verfluchte seine Entscheidung Jimin bei sich zu behalten etwas, da ihn seine bloße Anwesenheit irritierte und der Jüngere starrte Löcher in die Luft und sah dem Anderen des öfteren bei seiner Arbeit zu.
Der Kellner konnte nicht anders, als jedes Mal, wenn er zum Blauhaarigen blickte, seinen Blick etwas seine Rückseite entlang streichen zu lassen. Dieser hatte an jenem Tag einen etwas zu weiten Pullover an, doch im Gegenzug saß seine Hose wie eine zweite Haut. Jeden seiner Muskeln betonend und jede Bewegung zeigend.
Ein leichter Rotschimmer lag über seinem Gesicht doch versuchte er diesen mit dem ständigen wegblicken zu vertuschen.
Gerade beglückte der Ältere eine junge Frau mit seinem Lächeln und wünschte ihr noch einen angenehmen Tag. Diese erwiederte dies nur und verließ zusammen mit ihrer Begleitung das Gebäude.
Und in diesem Moment schoss Jimin ein Gedanke durch den Kopf.
„Ich wusste gar nicht, dass du bei ersten Begegnungen so nett sein kannst~", lächelte er schelmisch.
Anfangs etwas verwirrt sah ihn der Blauschopf über seine Schulter an, bis dass er endlich zu verstehen schien, dass er auf ihr erstes Aufeinandertreffen anspielte.
Peinlich berührt sah Yoongi auf die Fläche vor sich, gerade keine Kunden vor sich stehend. Er fühlte sich durchaus etwas schuldig, dass er ihn das erste Mal so angepöbelt hatte, auch wenn der Jüngere ihm immer wieder versicherte, er brauche sich keine Gedanken zu machen, ärgerte Jimin ihn des öfteren damit.
„Ich hatte einen schlechten Tag, ok?! Du warst zur falschen Zeit am falschen Ort.", verteidigte er sich nur halbherzig, während er versuchte seine Augen zu vermeiden.
„Heißt das, dir wäre es lieber, wenn ich nicht dort gewesen wäre?
„Nein..."
„Aber du sagtest doch, ich wäre zur falschen Zeit am falschen Ort."
„So meinte ich das nicht-"
„Also hat es dir gefallen mich anzupöbeln?"
„MANN VERDREH MIR NICHT DIE WÖRTER IM MUND!", jammerte der Blauhaarige etwas lauter.
Jimin kicherte nur frech und lehnte sich in seinem Stuhl etwas mehr zurück.
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Den Blondschopf hinter sich her zerrend, wanderten sie Richtung Pausenraum. Vor einigen Momenten wurde Yoongi von seinem Posten abgelöst und konnte nun entspannt in die Pause gehen.
Sein Nebenmann hatte seinen Tag mit seinem plötzlichen Besuch um einiges verschönert und aufjedenfall etwas witziger gestaltet. Sie hatten sich immer öfter geärgert und gezankt, dass sie gar nicht merkten, wie die Leute neben ihnen mit einem leichten Lächeln dabei zusahen.
Wofür er ihn aber dennoch loben konnte war, dass er den Blauhaarigen kein einziges Mal gestört hatte. Wenn er ein Gespräch begann, achtete er immer darauf, dass der Ältere keine Kunden zu diesem Zeitpunkt hatte.
Worauf der Bibliothekar aber auch schon die ganze Zeit hoffte war, dass Jimin wusste, wie sehr Yoongi diesen Besuch genoss, auch wenn er es nicht zeigte.
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Sooo liebe Leute:3
Man glaubt es kaum aber wir sind einfach schon bei Kapitel 37 :O
Ich bin ehrlich ich hab das Ende noch nicht geschrieben und es ist noch ein Date offen;) also wenn jemand Ideen hat, kann mir diese gerne mitteilen und mal sehen~ vielleicht wird diese dann auch verwendet:]
Ich wünsche euch aufjedenfall ein schönes Wochenende und schöne Ferien, an alle die welche haben! Ruht euch gut aus^^
Bye~
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