Gelbes Verlangen, Erloschene Farben
Frustriert ließ Yoongi einen Schrei aus. Er lag mit dem Rücken auf der Couch und hatte sich eine gelbe, flauschige Decke über seine Beine gelegt. Seine Arme lagen über seinem Gesicht, um die Sonnenstrahlen nicht zu seinen Augen hindurch zu lassen.
Es war früh am Morgen und der Blauhaarige wusste zu dieser Zeit schon, dass er sich den ganzen Tag nicht konzentrieren können wird. Seine Gedanken kreisten rund um die Uhr um den Blonden Mann, vom Café, und dies auch in der Nacht.
Er träumte sogar davon, dass er mit dem süßen Kellner auf einer einsamen Insel, Urlaub gemacht hatte. Sie waren auf einem romantischen Date und waren dabei sich leidenschaftlich zu küssen, doch kurz nach diesem Moment, klingelte Yoongis Wecker, obwohl er an diesem Tag frei hatte.
Jetzt wo er nocheinmal so darüber nachdachte, auch wenn der Kuss nicht real war, spürte er dieses Kribbeln in seiner Magen Gegend, wenn er an diesen Moment in seinem Traum zurück dachte. Die Lippen des Blondhaarigen hatten so weich und voll ausgesehen, als wären sie dafür gemacht worden geküsst zu werden. Sie würden sich auf den Lippen des Blauhaarigen bestimmt wie zwei kleine Kissen anfühlen. Und wenn sich diese zwei Lippen über seinen Körper bewegen, und kleine Küsse verteilen würden, wäre es einfach nur himmlisch, da sie sich so weich anfühlen würden. Wie es wohl wäre, wenn sich diese göttlichen Lippen um seinen Schwanz legen würden?
Yoongi konnte schon gar nicht mehr aufhören sich süße Dates und heiße Nächte mit diesem Mann vorzustellen, und er kannte ihn seit nicht einmal einem Tag!
Und genau das war der Grund für die Frustration des Blauschopfes. Dieser blonde Mann hatte ihm in wenigen Stunden schon den Kopf verdreht.
Ächzend richtete Yoongi sich in eine sitzende Position auf und starrte auf einen leeren Punkt auf seiner Wand. Stille umgab den jungen Mann, da seine Katze wohl ein Nickerchen zu halten schien.
Er wollte den Kellner wiedersehen. Er musste ihn wiedersehen. Das Café war nicht sehr weit von seiner Wohnung entfernt und er würde in unter 10 Minuten dort sein.
Schließlich sprang er auf, von seiner sitzenden Position, und machte sich schnell fertig, um sich dann sofort auf den Weg zum Café machen zu können. Das Verlangen den Blonden wieder zu sehen war einfach zu groß. Er konnte keine Minute mehr ohne ihn aushalten.
In Rekordzeit war er richtig angezogen und in seinen Schuhen, griff nach seinen Schlüsseln und flitzte aus seiner Wohnung. An diesem Tag war es nicht so kalt und die Sonne blickte hinter den Wolken hervor. Ein leichter Wind wehte und ließ die Bäume ihre Blätter leicht schütteln, welche von den warmen Strahlen der Sonne beleuchtet wurden. Ein wunderschöner Anblick, welcher Yoongi noch nie so wirklich aufgefallen war.
Seine Haare flogen ihm öffters vor die Augen, nur damit er sie mit einer flüssigen Bewegung seiner Hand, wieder aus seinem Gesicht beförderte. Seine trockenen Lippen befeuchtete er mit seiner Zunge und beobachtete wie sich die Menschen um ihn herum miteinander unterhielten.
Mit jedem Schritt den der Blauhaarige machte, kam er seiner neuen Bekanntschaft immer näher und somit wuchs auch seine Nervosität. Er würde gleich diesen atemberaubenden, hübschen, blonden Mann wieder treffen und dieser Gedanke ließ sein Herz schneller als normal schlagen.
Sein Blick hob sich und er stand ein weiteres Mal vor dem Eingang des Cafés, welches den Namen Blanc trug. Mit Nervosität in ihm auflodernd, trat er durch die Tür und blickte sich im Geschäft um.
An sehr vielen Tischen saßen bereits Menschen, die entweder am plaudern mit ihren Bekannten waren oder sich über die Köstlichkeiten des Cafés hermachten. An diesem Tag war sichtlich mehr los als wie am Tag davor.
Er ließ seinen Blick über das Personal schweifen, während er sich an einen freien Tisch setzte. Bis jetzt war noch kein blonder Schönling zu sehen.
Die Zeit verging, Yoongi hatte bereits seinen dritten Kaffee getrunken und er hatte den Kellner, wegen dem er eigentlich hier war, noch kein einzieges Mal zu Gesicht bekommen. Der Blauhaarige verlor langsam die Hoffnung den Blondschopf an diesem Tag überhaupt noch zu sehen.
Yoongi seufzte einmal tief und hob seine Hand, um somit einer Bedienung zu signalisieren, dass er etwas benötigte. Als diese zu ihm kam, bezahlte er so schnell wie möglich, nur um danach aus dem Café zu verschwinden und keinen Blick zurückzuwerfen.
~~~~~~~
Jimin hatte sich diesen Tag ganz anders vorgestellt.
Er dachte er würde einen ganz normalen Arbeitstag im Café verbringen und darauf hoffen, den heißen Blauhaarigen wieder zu sehen. Doch ein Anruf vom Krankenhaus hatte den ganzen Tag durcheinander gebracht.
Er musste, nachdem er gerade eine Stunde im Café verbracht hatte, erfahren, dass seine Mutter während ihrem Einkauf zusammengebrochen war und sich nun mit einem schwachen Herzschlag im Krankenhaus befand.
Jimin konnte sich nicht daran erinnern, dass er jemals so schnell zu seinem Chef und dann ins Krankenhaus geeilt war. Er hatte nicht einmal genügend Zeit, um sich seine Jacke richtig anzuziehen.
Der Wind wehte durch seine blonden Haare und seine Kehle fühlte sich trocken an, als er Richtung Krankenhaus eilte.
Außer Atem platzte er durch die Eingangstüren und stürmte zur Rezeption wo er haspelnd nach der Zimmernummer seiner Mutter fragte.
Und nun saß er hier, am Bett seiner Mutter welche sehr bleich und schwach aussah. Sie war an vielen Geräten angeschlossen, von denen eines ihren langsamen, schwachen Herzschlag mit leisen Piep-tönen preisgab. Hin und wieder drückte sie Jimins Hand, da die Beiden sie, miteinander verbunden, auf der Bettkante liegen hatten.
Leises Flüstern war des öffteren im Raum zu vernehmen, wegen den kleinen Sätzen, welche sie miteinander austauschten, bis die Frau etwas sagte was den Blondschopf zum kichern brachte.
„Hey Jimin-Baby, erinnerst du dich noch daran, als wir früher einmal Eis essen waren? Wir waren im Park spazieren und du hattest so gequengelt und gejammert, dass du eine Abkühlung brauchen würdest, weswegen wir dir ein Eis holen gegangen sind. Du hattest dir ein Schokoladeneis bestellt, da dies damals deine Lieblingssorte war. Wir hatten uns dann auf eine Parkbank gesetzt und den Leuten beim vorbeigehen zugesehen. Nach einiger Zeit ging ein Mann mit einem Vollbart an uns vorbei und du warst so begeistert von seinem Bart das du sofort auch einen haben wolltest. Ich erzählte dir, dass du noch warten müsstest, bis du älter werden würdest, doch dies hatte dir überhaupt nicht gefallen. Du hast geschmollt wie sonst was und kamst dann auf die glorreiche Idee, mit deinem Schokoladeneis einen Bart auf dein Gesicht zu malen. Du warst so stolz darauf, dass du damit den ganzen Weg nach Hause gelaufen bist und mir nicht erlaubt hattest, dich sauber zu machen."
Beide kicherten über diese vergangene Geschichte und verloren sich in ihren Erinnerungen an diesen Tag. Beide hatten ein Lächeln auf den Lippen.
Eine angenehme Stille legte sich über die beiden Erwachsenen, welche manchmal ihre Stimmen erhoben, um noch eine der vielen Erinnerungen, die sie miteinander teilten, hervorzubringen.
Sie wussten es Beide, tief in ihren Inneren, doch niemand wagte es auszusprechen. Sie wussten Beide, dass dies wohlmöglich ihre letzten gemeinsamen Erinnerungen sein werden.
Jimin wollte nicht daran denken, er wollte sie nicht verlieren.
Doch das Schicksal hatte andere pläne.
Die leisen Piep-töne, welche die ganze Zeit im Hintergrund gewesen waren, wurden langsamer.
Als der Blonde dies bemerkte, riss er seine Augen vor Schock auf. Nein, das konnte nicht sein.
Sein Blick erhob sich und er blickte seiner Mutter ins Gesicht, welche ihn aus halb geschlossenen Augen ebenfalls anblickte. Stumm begannen Tränen über die makellose Haut des Blondhaarigen zu fließen und er drückte ihre, immer noch miteinander verschränkten, Hände an seine Brust. Schluchzer versuchten über die Lippen des Blonden zu gelangen, doch dies konnte er krampfhaft unterdrücken.
Dann passierte etwas, was er nicht erwartet hatte. Seine Mutter begann zu lächeln.
Sichtlich erschwert, hob sie ihre Hand, welche nicht mit Jimins verschränkt war, und legte sie an die Wange ihres Sohnes um seine Tränen, die immer mehr zu werden schienen, wegzustreichen. Noch ein letztes Mal sammelte sie all ihre Kraft um folgende Worte auszusprechen.
„Ich liebe dich. Vergiss das nicht"
Und ihr Blick, der einst voller Leben war, richtete sich leblos ins Leere. Ein monotones Piepen erfüllte den Raum.
„Nein, Eomma. NEIN! EOMMA LASS MICH NICHT ALLEIN!" Jimin konnte sein Schluchzen nicht mehr zurück halten. Er war nun alleine. Ganz alleine.
Ich liebe dich auch. Das waren die einzigen Worte, welche ihm durch den Kopf gingen, nachdem mehrere Krankenschwestern ins Zimmer stürzten, Jimin von seiner Mutter wegzogen und ihn aus dem Raum beförderten.
Er wehrte sich nicht. Das Einzige was er tat war an die Wand zu starren, noch immer nicht wirklich realisierend was gerade passiert war, und er ließ zu, dass seine Welt erneut wieder von einem grau verschluckt wurde.
Niemand konnte Jimin mehr aus diesem Loch, in welches er gerade stürzte, herausholen.
Oder etwa doch?
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Ehm ja... tut mir leid okay?:') Bitte nicht hauen!
Beide tun mir in diesem Kapitel so leid. Yoongi hatte sich so süß gefreut und Jimin muss ich glaube ich nicht erwähnen.
Ich hoffe euch hat es trotzdem gefallen:3
Bye~
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