Gelb und ein Kind
Langsam leckte Jimin mit seiner Zunge über seine Finger, die klebrige Flüssigkeit damit entfernend.
Das als Serviette benutzte Taschentuch zerknüllend, summte er wohlig auf auf den Geschmack hin und genoss es noch einige Sekunden, wie die letzten geschmolzenen Tropfen seines Eis' auf seiner Zunge zergingen.
Nun gesäubert, entsorgte er seinen Müll in einer naheliegenden Mülltonne, was ihm seine Begleiter gleichtaten und sich danach alle wieder in ihre vorherige Konstellation stellten.
Zu dritt schlenderten sie schon seit einigen Minuten durch den Park. Jeder hatte in Stille sein Eis verspeist und es wurde auf die Frage des Blonden nicht weiter eingegangen. Doch nun, als jeder aufgegessen hatte und niemand sich mehr hinter seinem kleinen Snack verstecken konnte, herrschte immer noch Stille.
Eine unangenehme.
Es war zu offensichtlich, dass niemand von den Männern wusste, was er sagen solle, jeder versuchte überall hinzusehen außer zu den jeweils anderen.
Und so kam es zu der Situation, in welcher er sich seit schon 5 Minuten befand. Bewundernd bestaunte er die Blumenbeete, welche vereinzelt im Park gepflanzt waren, und betrachtete die Farben der Pflanzen.
Sie waren atemberaubend. Keine hatte Ähnlichkeit mit einer anderen, war einzigartig auf ihre eigene Art und Weise. Sie waren keinesfalls vergleichbar, denn alle hatten Unterschiede und strahlten in unterschiedlichen Farben. Jede hatte ihre eigene Schönheit.
Doch das Strahlen der Farben, sah Jimin nicht. Als hätte sich ein grauer Film über seine Augen gelegt, betrachtete er die Blumen. Er sah die Schönheit, doch von den Strahlen war keine Spur.
Er starrte schon fast auf die Blütenblätter der Pflanzen, lief weiter ohne auf seinen Weg zu achten, suchte nach eben genannten Strahlen, welches plötzlich verschwunden war, seitdem er von den Dates zwischen Yoongi und Hoseok erfahren hatte. Alles hatte so hell und klar gewirkt und nun wurde eine gewisse Traurigkeit versprüht.
Während der Blondschopf in seiner eigenen Welt beschäftigt war, erdrückte die Stille die beiden Anderen fast. Sie hielten es nicht aus, da sie sonst immer etwas zu bequatschen hatten, wenn sie zu dritt zusammen waren.
Schließlich war der Rothaarige derjenige, welcher sich räusperte und versuchte mit etwas Smalltalk ein Gespräch einzuleiten, doch so weit kam er gar nicht, als sein Ansetzen zu einem Satz von einem glockenhellen Schrei durchbrochen wurde.
Sofort schreckten ihre Köpfe auf, ihre Augen scannten schon fast die Umgebung ab und suchten nach dem Ursprung des bitterlichen Weinens. Lange brauchte der Jüngste unter ihnen nicht, als sein Blick an einem kleinen Kind landete, welches alleine auf einer hölzernen Parkbank saß, Augen etwas geschwollen und rot umrandet und ihr Gesicht war mit nassen Tränenspuren geziert. Den Mund hatte das kleine Mädchen schreiend aufgerissen, während es sich panisch umblickte und verzweifelt jede Sekunde über ihre Augen rieb.
Jimin konnte bei diesem Anblick nicht einfach zusehen. Sein Drang anderen zu helfen nahm überhand und mit einem einfachen „Wartet kurz." bewegten sich seine Füße wie automatisch zu dem kleinen Kind.
Seine Begleiter konnten nicht einmal wirklich auf seine Aussage reagieren, war er schon außer Reichweite und seine volle Aufmerksamkeit auf das weinende Mädchen übergegangen. Er wusste nicht was ihn geritten hatten, doch wenige Sekunden später kniete er vor dem Kind und hatte sein freundlichstes Lächeln aufgesetzt.
„Hey Kleines. Sag 'mal, was tust du hier ganz alleine? Wo sind denn deine Eltern?", fragte er. Er war sich durchaus bewusst, dass er möglicherweise wie ein junger Pedo ausgesehen habe, doch er wollte nur helfen. Bitterlich schluchzend sah das Mädchen in sein Gesicht, etwas überfordert mit dem fremden Mann, welcher vor ihr kniete.
Mit Tränen gefüllten Kulleraugen sah sie auf ihn hinab, wischte sich mit ihrer Handfläche unter die laufende Nase. Als wüsste sie nicht was sie tun solle, starrte sie den Blondschopf einfach nur an, die Schultern hoben sich hin und wieder wegen des Schluckaufs, welcher sich wegen des ganzen Weinens gebildet hatte.
Jimin seufzte unmerklich auf. So wurde das nichts, er musste eine andere Methode verwenden, um dem kleinen Mädchen zu helfen.
„Wie heißt du denn, Liebes?", fragte er erneut mit einem zuckersüßen Lächeln.
„M-Meine Mama hat gesagt ich soll nicht mit F-Fremden reden."
„Und damit hat deine Mama auch recht. Da hast du aber gut zugehört, sehr gut gemacht! Aber wo ist den deine Mama? Bist du mit ihr hier?"
„...W-Wer bist du?", umging das Mädchen die Frage.
„Ich bin Jimin~ aber du kannst mich so nennen wie du möchtest. Möchtest du mir nun auch deinen Namen verraten?", versuchte er es nochmals.
„Ich bin Sumi."
„Ein wundervoller Name, den du da hast~ Was tust du hier ganz alleine im Park?"
„I-Ich finde meine Mama nicht mehr...", jammerte sie, doch überraschenderweise bildeten sich keine Tränen in ihren Augen.
„Oh nein! Wo hast du sie denn zuletzt gesehen?"
„Genau da! A-Auf einmal war sie weg. Ich will zu meiner Mama!"
„Hey~ alles wird gut! Wir können gemeinsam auf deine Mama warten, wenn du das möchtest. Sie wird sicher bald wieder hier sein."
„Machst du das wirklich?"
„Natürlich! Ich lass dich doch nicht alleine, Kleine.", schmunzelte Jimin, als ihm das Mädchen einen Blick mit glänzenden Augen zuwarf.
Langsam richtete er sich vom Boden auf, setzte sich auf den freien Platz neben Sumi.
„Wie sieht denn deine Mama aus?"
~~~~~~~
Minuten standen der Blauhaarige und Hoseok neben der Parkbank, auf welche der Blonde sich mit dem Kind gesetzt hatte.
Mit einem warmen Gefühl im Bauch hatten sie dabei zugesehen, wie vorsichtig und sanft der Jüngere mit dem Mädchen umgegangen war. Sichtlich hatte er Anfangs ein paar Probleme gehabt, doch schließlich hat er mit einem freundlichen Lächeln seinen Namen verraten und er konnte dem Kind endlich richtig helfen.
Man fragt sich vielleicht warum die Beiden nicht eingriffen und eher zusahen. Sie waren fasziniert von der Art und Weise, wie Jimin die Situation händelte und sich mit dem Kind beschäftigte, nach der Beschreibung der Kleinen immer wieder Ausschau nach ihrer Mutter hielt und versuchte, sie zum Lächeln zu bringen.
Etwas Zeit verging, als plötzlich, etwas panisch, eine junge Frau angerannt kam, direkt in ihre Richtung. Dem Aufschrei, welcher Sumis Lippen verließ, zu urteilen, war dies ihre Mutter und die Beiden vielen sich, nachdem das Mädchen aufgesprungen war, in die Arme.
Sofort sprang Jimin ebenfalls auf und ging zu der Mutter, schien anscheinend etwas zu erklären, denn die junge Frau nickte hin und wieder und verbeugte sich schließlich tief vor dem Blondschopf.
Schüchtern lächelnd winkte der Kellner diese Geste nur ab, sein Grinsen etwas nervös auf seinen Lippen. Zu sehr war er mit dem Abschied von Sumi beschäftigt, dass er die verliebten Blicke der Schönlinge, gar nicht bemerkte.
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Hallöchen~ ein neues Kapitel^^
Ich hoffe ihr hattet eine angenehme Woche, ihr habt euch euer Wochenende verdient!!
Und nur so nebenbei... natürlich lieben wir Jimin mit Kindern;)
Happy Birthday an unseren Yoongi^^ please come back safe.
Schönen Tag noch^^
Bye~
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