Leises Schniefen war von der Schulter des Rothaarigen zu vernehmen, in welche der Jüngste sein Gesicht gedrückt hatte, von der Außenwelt geschützt.

Beruhigend strichen die Hände Hoseoks über den bebenden Rücken des traurigen Mannes in seinen Armen, von einem warmen Pullover bedeckt, wessen Stoff an den weichen Handflächen des Studenten rieb. Jimin vergrub sein Gesicht nur noch mehr in de Halsbeuge des Größeren, jedes Mal wenn ein Schluchzen seine Lippen verließ.

Er fühlte sich in den Armen des Rotschopfes mehr als nur geborgen und wollte am Liebsten nie wieder aus ihnen hervor kommen. Die Wärme, welche ihn umgab, lullte ihn ein und sein Herz beruhigte sich langsam wieder. Seine schnell, stockender Atem wurde immer gleichmäßiger und seine Schultern bebten immer unregelmäßiger.

Einige Minuten vergingen, wo die drei Männer einfach nur still dasaßen, Jimin in den Armen Hoseoks und Yoongi etwas abseits, doch immer noch nahe an ihnen heran. Die einzigen Geräusche, die zu vernehmen waren, war das leicht verschnellerte Ein- und Ausatmen des Kellners und das Reiben von der Hand des Rothaarigen auf dem Rücken des Jüngsten.

Langsam und bedacht bewegte sich die Person in seinen Armen und hob etwas den Kopf an, blinzelte aus roten und geschwollenen Augen den rothaarigen Mann vor sich an, die plötzliche Nähe zwischen den Beiden ignorierend.

Ihre Blicke verharkten sich ineinander und Hoseok verlor sich in einem Meer voller schwärze. Die Tiefen schienen ihn gefangen zu nehmen, ihn anzuziehen und er konnte sich nicht wehren. Er konnte so viel Gefühle in den Seelenspiegeln vor ihm erkennen und doch waren sie ausdruckslos. Sein ganzes Dasein schien nurnoch für diesen Mann vor ihm zu existieren und er wollte nichts anderes.

Ihre Nasen berührten sich beinahe, waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt und der Rotschopf wünschte sich in diesem Moment nichts sehnlicher, als den Abstand zwischen ihnen noch mehr zu verringern.

Auf der Haut seines Gegenübers breitete sich ein leichter Rotschimmer aus, vorallem in den Bereichen der Nase und der Wangen. Dieses Geschehen veranlasste den Älteren dazu, seinen Blick nun über das Gesicht des Blonden huschen zu lassen.

Makellose Haut und ein maskulines Gesicht. Seine Wangenknochen und Kieferknochen sind ebenfalls sehr definiert und seine Lippen sahen aus wie die weichesten Kissen auf Erden. Seine blonden Haare hingen ihm leicht verschwitzt und strähnenweise tief in die Stirn und verdeckten etwas von seinen haselnussbraunen Augen, welche eine ganze Galaxie in sich verbargen.

Yoongi hingegen zog sich nurnoch mehr zurück. Er hatte sich von Anfang an aus der Umarmung rausgehalten und hatte es auch nicht vor, sich noch zu involvieren, denn ein Blick auf die beiden Anderen ließ ihn denken, er wäre fehl am Platz.

Er wollte ihren kleinen Moment nicht stören. Sie mochten sich sichtlich gegenseitig, was den Blauschopf innerlich sehr traurig machte, doch er ignorierte das Gefühl der Einsamkeit und rutschte vorsichtshalber noch etwas weiter weg von den Anderen. Keiner würde es mögen, wenn jemand anderes den Moment mit einer Person stören würde, die man gern hatte.
Keiner.

Sie starrten sich noch einige Augenblicke an, bevor der Jüngere seine Augen auf ihre doppelte Größe weitete. In sein Gesicht schoss das Blut und färbte es somit knallrot. Sein Mund einen Spalt geöffnet, doch kein Ton verließ seine Lippen.

Sie waren sich so nahe wie noch nie zuvor, Jimin war es keinesfalls gewöhnt. Das Verlangen seinen Gegenüber zu küssen stieg immer mehr, doch er wusste, er konnte nicht, wusste zu wenig über die Gefühle des Anderen.

Ruckartig schreckte er aus den Armen zurück, als würde er sich an der Berührung verbrennen. Sein Kopf arbeitete auf Hochturen, versuchte die eben passierten Momente zu verarbeiten und die Wangen des Blonden wieder auf einen normalen Hautton zu bringen. Er war aufjedenfall überfordert, und das nur wegen einer Umarmung und einen zu intensiven Augenkontakt wobei sie sich näher als geplant kamen.

Jimins Augen huschten Hilfe suchend Richtung Yoongi, bevor er seinen knallroten Kopf in seiner Halsbeuge versteckte und seinen Oberkörper weiter von dem Rotschopf wegdrehte.

Es war einfach alles zu viel und alles viel zu peinlich.

Mehr als überrascht legte der Ältere seine Arme schützend um den peinlich berührten Mann und blinzelte etwas geschockt in der Gegend herum. Einen Moment zuvor waren die beiden Anderen sich noch halb am Küssen und jetzt hielt er plötzlich Jimin im Arm. War das ein Traum?

Der Blonde wollte einfach nur verschwinden, kuschelte sich somit näher an die Brust Yoongis, nicht bemerkend was er mit dem älteren Mann innerlich anstellte.

Sein Herz raste und seine Atmung verschnellerte sich etwas, während sein Gesicht sich mit Hitze füllte. Seine Haut kribbelte an den Stellen unter der Kleidung, an welchen er den Kellner berührte und ein Gefühl der Geborgenheit machte sich breit. Seine Mundwinkel hoben sich und ein sanftes Lächeln lag auf seinen Lippen, während er auf den Jüngeren in seinen Armen hinab blickte.

Hoseok währenddessen bekam den verliebten Blick nicht mehr von seinem Gesicht gewaschen. Statt, wie der Blauhaarige traurig zu sein, die Beiden zusammen zu sehen, konnte er nicht anders als mit herzchen Augen die Anderen zu beobachten. Er war so dankbar, dass er diesen Typen begegnet war, dass er sie näher kennenlernen durfte. Sie waren eine der besten Dinge, die ihm jemals wiederfahren waren. Sie konnten immer seine Welt zum Strahlen bringen und sorgten dafür, dass er sich immer wohl fühlte.

Er wollte sie so schnell nicht gehen lassen.

„Gruppenkuscheln!", lachte der Rotschopf und im nächsten Moment hatte er sich auf die beiden Schönlinge geschmissen und brachte sie somit zum Keuchen, wegen des plötzlichen zusätzlichen Gewichtes auf sich.

Die Luft wurde ihnen zwar aus der Lunge gepresst doch konnte niemand anders, als lauthals loszulachen. Herzhaftes Lachen schallte durch den Raum und Männer hatten ihre Münder weitaufgerissen.

Keiner wusste wie lange sie schließlich so blieben, Gliedmaßen ineinander verschlungen und Arme chaotisch über die Anderen geworfen. Die Dunkelheit kam durch die Fenster in Jimins Wohnung zu ihnen durch und sie wussten, der Tag würde nurnoch wenige Stunden andauern.

„Es ist spät geworden... wollt ihr vielleicht hierbleiben?, schlug der Blonde mit einem Blick nach draußen vor.

„Nein keine Sorge. Ich werde nach Hause fahren, falls Hobi dies ebenfalls tut, kann ich ihn ja mitnehmen.", lehnte der Älteste freundlich ab, bevor er den Rothaarigen fragend anblickte.

Hoseok blickte die Beiden aus braunen, runden Augen an und nickte schließlich, woraufhin er sich sofort wieder an die Anderen kuschelte.

———————

Ach~ mein Herz^^ Fluff muss 'mal sein:3

Und außerdem, vielen Dank für die (mittlerweile) über 1k Reads! Das bedeutet mir so wahnsinnig viel, wirklich, dankeschön<3

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende, ihr Süßen:D

Bye~