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Kapitel 4

Mein Herz beginnt immer stärker zu klopfen, da nun die größte Herausforderung bevorsteht. Flirten ist nicht die größte Kunst, vor allem nicht, wenn es die andere Person sehr nötig hat. Nun kommt der Teil, der schwierig werden könnte.

Innerlich bete ich, dass alles glatt läuft und sein zugnebeltes Gehirn die Teile nicht zusammensetzen kann. Bis jetzt hatte ich die Griffe immer in einem ruhigen Umfeld geübt. Mit einer Person, die ich kenne und die ich einschätzen kann. Das hier ist eine vollkommen andere Situation und ich hoffe inständig, dass ich damit umgehen kann.

Bevor ich weiter nachdenken kann, dränge ich ihn gegen die Wand des Ganges und lege meine Hände auf seinen Oberkörper. Ich schaue tief in seine Augen und versuche dabei so unschuldig wie möglich auszusehen. Sein Atem beschleunigt sich, sobald ich meine Lippen seinen Hals entlang streifen lasse und mein heißer Atem auf seine Haut trifft.

Nick platziert seine Hände an meiner Hüfte, woraufhin sie jedoch immer tiefer wandern. Als ich leicht in die seine Haut beiße, scheint es mit seiner Selbstbeherrschung vorbei zu sein. Er greift in meine Haare, zieht meinen Kopf nach hinten und drückt dann seinen Mund aggressiv auf meinen. Der Kuss ist hart und unangenehm, doch ich nutze die Chance geschickt und lasse meine Finger über seinen Körper gleiten, bevor sie zu seiner Hosentasche wandern und in einer flinken Bewegung sein Portemonnaie herausziehen. Nick ist viel zu sehr mit seiner Zunge in meinem Mund beschäftigt, um etwas mitzubekommen.

Ich drücke ihn noch stärker gegen die Wand, während ich den Geldbeutel unauffällig hinter meinen Rücken halte. Kayla nimmt ihn kurz darauf im Vorbeigehen aus meiner Hand, was mich innerlich triumphieren lässt. Nick hat derartig viel getrunken, dass mir allein von dem Kuss der Alkohol zu Kopf steigt.

Er löst sich einen kurzen Moment von mir und macht sich dann an meinem Hals zu schaffen. Hoffentlich verpasst er mir keinen Knutschfleck. Das wäre echt das Letzte.

Meine Hände wandern nun seine Arme entlang, über den Stoff seines schwarzen Hemdes, bis hin zu seinem Handgelenk, an dem sich eine silberne Uhr befindet. Vielleicht sollte ich mich vorerst mit dem Geld zufriedengeben, doch der Übermut überkommt mich. Das ist eines meiner Probleme. Ich muss immer aufs Ganze gehen.

Ich versuche mit zwei Fingern den Verschluss zu öffnen, während ich mit den anderen über die Stelle unterhalb seiner Uhr streiche, damit er von dem eigentlichen Vorgang abgelenkt bleibt. Er drückt seine Mitte gegen meine, woraufhin ich mehr als deutlich die Beule in seiner Hose zu spüren bekomme. Ich muss es so schnell wie möglich beenden, wenn ich nicht möchte, dass er mir an Ort und Stelle die Klamotten vom Körper reißt.

Doch ich bekomme den verschissenen Verschluss nicht auf.

Nick schüttelt sein Handgelenk, wodurch die Uhr weiter nach unten gleitet und sich der Verschluss von meinen Fingern wegdreht. Mein Herz rutscht in die Hose. Er muss es bemerkt haben. Und wenn das der Fall ist, sollte ich mich wohl besser bereit machen zu rennen.

In Gedanken ziehe ich schon die hohen Schuhe aus und bahne mir einen Weg durch die tanzende Masse, doch er fährt unbeirrt fort und drückt seine Lippen erneut auf meine. Die Spannung weicht augenblicklich aus meinem Körper. Wer hätte gedacht, dass ich mich noch darüber freue von ihm geküsst zu werden.

Damit ich Kayla sehe, wenn sie zurückkommt, küsse ich erneut seinen Hals, den Blick dabei stets in den Gang gerichtet. Nick legt seinen Kopf in den Nacken und genießt das Ganze mit geschlossenen Augen. Seine Hände umfassen meinen Po und er drückt auf eine Art und Weise zu, die mir einen unangenehmen Schauer den Rücken hinunter jagt. Natürlich sende ich ihm Signale, die dies zu erlauben scheinen. Trotzdem bin ich glücklich, wenn Kayla endlich kommt und wir verschwinden können.

Aus dem Augenwinkel kann ich dann erkennen, wie sie endlich in diesem Gang erscheint und auf mich zukommt. Ich halte erneut die eine Hand bereit, um Nicks Geldbörse entgegenzunehmen, was reibungslos funktioniert. Ein letztes Mal lasse ich meine Finger auf Wanderschaft gehen, wobei ich das geleerte Portemonnaie zurück in seine Hosentasche gleiten lasse. Jetzt muss ich nur noch einen eleganten Abgang hinlegen. Und das so schnell wie möglich.

Ich bringe Abstand zwischen seinen und meinen Körper, da mein Job hier getan ist, wische mit meinen Fingern über seine von meinem Lippenstift rot verfärbten Lippen und führe meine eigenen ganz nah an sein Ohr.

„Du hast da was, Baby."

Mit diesen Worten wende ich mich von ihm ab und tauche in der Menschenmenge unter, woraufhin Kayla wenige Sekunden später neben mir erscheint. Wir steuern in aller Ruhe auf den Ausgang zu und verlassen den Club, bevor Nick bemerken kann, dass ihm etwas fehlt. Ich lächle Sebastian auf dem Weg nach draußen ein letztes Mal nett entgegen, der leicht verwirrt dreinblickt. Dafür, dass wir so gerne feiern wollten, waren wir nicht sonderlich lange drinnen.

Die frische Luft haucht mir neues Leben ein und ich kann nicht anders als erleichtert auszuatmen. All die Spannung und Aufregung löst sich mit einem Mal in Luft auf. Wir haben es geschafft. Auch, wenn es mich ärgert, dass ich die Uhr nicht ergattern konnte. Das Bargeld dürfte jedoch vorerst reichen.

Welcher Idiot schleppt so viel mit sich herum?

„Es hat einfach funktioniert. Wir sind reinspaziert und haben die Scheiße wie zwei Profis durchgezogen. Du bist ein Genie!"

Kayla versucht erst gar nicht ihren Enthusiasmus zu unterdrücken, und stößt ein Lachen aus, das halb erleichtert und halb durchgedreht klingt. Fairer Weise muss ich zugeben, dass wir, um das durchzuziehen, ein wenig durchgedreht sein müssen. Aber wer ist das heutzutage nicht?

Das zufriedene Grinsen will nicht von unseren Lippen verschwinden, auch nicht, als wir mit schmerzenden Füßen und Blasen an unserer Wohnung ankommen.

Ich kann unser Glück noch gar nicht richtig fassen. Selbst der beißende Geruch im Treppenhaus, lässt meine gute Laune nicht verschwinden. Es ist unglaublich, dass dieser Plan überhaupt funktioniert hat. Klauen ist einfacher als gedacht.

Die Last der letzten Tage scheint von meinen Schultern zu fallen und die neue Leichtigkeit beflügelt mich. In diesem Moment fühle ich mich, als könnte ich alles schaffen. Nur ist mir bewusst, dass dieses Gefühl immer allzu schnell wieder verschwindet.

Kaum ist die Tür zu unserer Wohnung geschlossen reißt sich Kayla die Perücke vom Kopf und schließt mich stürmisch in die Arme. Dass sie nicht noch heult, ist das einzige Wunder. Ich ziehe sie fest an mich und drücke meine Lippen auf ihren Scheitel.

Ohne sie hätte es immerhin nicht funktioniert.

„Das ist einfach nur hammergeile Affenscheiße!"

Ihre Augen leuchten wie die eines Kindes, das zu Weihnachten das lang ersehnte Geschenk bekommen hat. Dass Kayla so glücklich ist, macht mich ebenfalls glücklich. Es ist eine angenehme Abwechslung sie unbesorgt zu erleben. Selbst wenn es nur für kurze Zeit ist. Die Krallen des Alltags werden sich schon bald wieder um unsere Körper schließen.

„So bekommen wir die Sanierung bestimmt bezahlt."

„Schau lieber erst einmal nach, wie viel es ist", gebe ich skeptisch zurück.

Mit diesem einen Mal, werden wir wohl kaum die ganze Summe zahlen können. Sie öffnet die kleine Umhängetasche, jedoch kommen keine Scheine zum Vorschein, sondern nur Kaylas geschockter Ausdruck.

„Ich- Ich habe das Geld liegen lassen", gesteht sie mit bedrücktem Ton.

Mit der Annahme, dass mich nichts mehr erschüttern kann, lag ich wohl falsch, denn mir entgleiten augenblicklich alle Gesichtszüge. Das darf nicht ihr Ernst sein.

„Willst du mich verarschen? Du hast all das Geld liegen lassen?!"

In diesem Moment könnte ich sie in tausend Stücke zerreißen. Der ganze Aufwand für nichts. Ich schließe geschafft die Augen und massiere gereizt meine Schläfen. Wie kann man nur so unglaublich verpeilt sein? Eigentlich mag ich genau das an Kayla, doch gerade würde ich sie am liebsten dafür verfluchen und aus ihrer eigenen Wohnung schmeißen.

„Riech mal."

Ich schüttle ungläubig und mit weiterhin geschlossenen Augen den Kopf. Will sie mich komplett verarschen? Es war alles umsonst und sie will, dass ich an etwas rieche?!

„Also für mich riecht es nach Wohlstand."

Meine Augen öffnen sich schlagartig. Kayla steht breit grinsend vor mir und fächert sich mit Scheinen Luft zu. Mit den Scheinen, die sie vergessen haben soll.

„Ich würde dich gerade wirklich gerne umbringen. Du bist der Teufel in Person", bringe ich sauer, aber auch erleichtert hervor.

Am liebsten würde ihr das Geld aus den Händen reißen, damit verschwinden und sie verdattert stehen lassen, allein um ihr diese bescheuerte Aktion heimzuzahlen. Wie kann sie es wagen?

„Nach diesem Erfolg? Also ich würde es mir an deiner Stelle gründlich überlegen. Du brauchst mich", kontert sie mit einem dicken Grinsen, das mich wohl noch mehr zur Weißglut bringen soll.

Ich atme tief durch, um mich zu sammeln und nehme ihr daraufhin die Scheine weg, die sie noch immer in ihrer Hand hält. Ich zähle das bunte Papier und starre es ungläubig an, da ich nicht fassen kann, dass ich tatsächlich zweihundert Euro in meiner Hand halte.

Lieber Gott, vielen Dank für die Menschen, die so viel Geld in Clubs versaufen. Die können nur vom Himmel geschickt worden sein.

In gewisser Weise tut es mir leid, dass wir ihn bestohlen haben, doch bei uns ist das Geld deutlich sinnvoller investiert.

„Es reicht noch nicht für die Rechnung, aber wir haben immer noch ein bisschen Zeit und wenn wir hier und da noch ein paar Abzüge machen, dürfte es passen", denke ich laut und rechne im Kopf die ganzen Summen zusammen.

Jedoch bin ich davon selbst nicht sonderlich überzeugt. Die einfachere und sichere Lösung wäre, dasselbe nochmal zu wiederholen. Die Grenze ist jetzt sowieso schon überschritten. Wir stecken bei weitem nicht mehr so tief in den Schulden wie zuvor, aber es reicht auch lange noch nicht.

„Oder wir ziehen das Spektakel einfach noch einmal durch", verbalisiert Kayla meine Gedanken.

Ihre Augen strahlen und ihr Körper muss immer noch von Adrenalin und Aufregung durchflutet sein. Offensichtlich brennt sie mehr für die Sache als es gut ist. Die Erfolgs- und Glücksgefühle lenken von der eigentlichen Tat ab. Von der Tatsache, dass man ein Verbrechen begangen und andere ausgebeutet hat. Warum muss es sich dann so gut anfühlen? Natürlich hat Nick sich das Geld sicherlich hart erarbeitet und sollte selbst entscheiden, was er damit anstellen sollte. Aber- Eigentlich gibt es kein aber.

„Das gleiche habe ich auch gedacht."

„Dann ist es ja beschlossen", erwidert meine Mitbewohnerin fröhlich. „Zur Feier gehen wir morgen zu diesem Straßenfest in der Stadt."

Ich ziehe die Augenbrauen skeptisch zusammen. Der Flyer für dieses Spektakel lag erst gestern in unserem Briefkasten. Orte mit vielen Menschen mochte ich noch nie besonders gerne. Außerdem ist verzichten immer schmerzlich, wenn sich alle um einen herum Essen kaufen, ohne auf den Preis zu schauen.

„Natürlich ist der Eintritt kostenlos und wir müssen ja nichts kaufen. Allein möchte ich nicht hin", schmollt Kayla.

Große Lust, dieses Fest zu besuchen, habe ich nicht, aber ich werde es ihr zuliebe tun. Das Glitzern in ihren Rehaugen und der erwartungsvolle Blick, lassen es mich nicht übers Herz bringen, nein zu sagen. Manchmal hasse ich mich dafür, dass ich eine so große Schwachstelle für meine beste Freundin habe. Ich kann ihr einfach nichts abschlagen.

„Okay, dann gehen wir."

Kayla hüpft auf der Stelle auf und ab, und fällt mir dann um den Hals. Sie drückt einen feuchten Kuss auf meine Wange, bevor sie mit dem breitesten Grinsen in unser Zimmer verschwindet. Kopfschüttelnd folge ich ihr, entledige ich mich des roten Kleides, ziehe frische Klamotten an und tapse mit den dreckigen von heute Morgen ins Badezimmer, in dem alles noch wild verteilt herumliegt. Kayla hingegen lässt sich sofort ins Bett fallen, doch ich bin noch nicht müde.

Ich lasse Wasser in die Badewanne laufen, gebe ein wenig Waschmittel hinzu und beginne den nun nassen Stoff der Kleidung aneinander zu reiben. Unsere Waschmaschine ist vor mehreren Wochen kaputt gegangen. Eine neue, oder auch eine Reparatur, wären zu teuer.

Der Fleck vom Essen verschwindet allmählich, während meine Finger mit der Zeit immer schrumpeliger werden, als würde mein Körper eine schnelle Verwandlung zu einer alten Oma durchführen. Da die Kleidungsstücke so weit sauber scheinen, wasche ich den restlichen Schaum und Dreck im Waschbecken aus und hänge sie auf der provisorischen Wäscheleine im Flur auf, nachdem ich die nun saubere Wäsche ausgewrungen habe. Während des Aufhängens werde ich jedoch nicht das Gefühl los, dass dieses Fest der absolute Reinfall wird.

Zurück in unserem Schlafzimmer, liegt meine beste Freundin bereits schnarchend quer über dem Bett. Ich schubse sie vorsichtig ein wenig zur Seite, um Platz zu haben und kuschle mich dann neben sie.

Mit ihrem süßlichen Geruch in der Nase schlafe ich schließlich ebenfalls ein.

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