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Die Bitterkeit des Verrats III

Ejahl ließ sich von starken Armen anheben. Er hätte seinen Körper ohnehin nicht dazu bringen können, sich zur Wehr zu setzen. Die Hitze der Flammen brannte auf seinen Wangen und nicht einmal die Kälte von Kematians Haut kam gegen sie an.

Ein Knirschen erklang, dann umfing ihn Dunkelheit und moderige Kühle. Kematian stellte ihn ab, aber seine Knie zitterten unaufhörlich, sodass der Rabe ihm half, sich zu setzen, ehe er sich zu ihm kniete. Er zog ein langes schmales Blatt aus einer Tasche, rollte es zusammen und steckte es in Ejahls Mund. »Kau das«, befahl er.

Der Dieb stieß ein halb belustigtes, halb erschöpftes Schnauben aus, kam aber der Anordnung nach. Bitterkeit breitete sich in seinem Mund aus und ein pelziger Belag umfing seine Zunge. Nur wenige Augenblicke später begannen seine Glieder, taub zu werden und der Schmerz in seiner Hand ließ nach. Er hustete. Der Rauch des Feuers lag weiterhin in seinen Lungen.

Kematian nahm Ejahls Hand und betrachtete sie stumm. Ein finsterer Schleier der Gier wirbelte durch das Grau seiner Iriden, aber er ignorierte den aufkommenden Hunger, der ihn stets begleitete, sobald er Blut roch.

»Du bist wahnsinnig«, knurrte er.

Ejahl röchelte ein schwaches Lachen. »Deshalb liebst du mich doch.«

Darauf antwortete Kematian nicht. Er holte einen Verband hervor und umwickelte Ejahls Hand notdürftig. Für den Augenblick musste es reichen, aber später würde er sich die Wunde genauer anschauen. Wenn sie nur erst dem flammenden Nest entkommen waren.

Kematian lebte schon lang genug unter den Raben, dass er jeden Geheimgang kannte und ein leises Plätschern in der Ferne verriet den Weg, den sie nehmen mussten.

Er hob Ejahl erneut an und warf ihn über seine Schulter. Das schmerzerfüllte Stöhnen des Meisterdiebes ignorierte er, und die folgenden gemurmelten Worte: »Sei doch vorsichtig«, ließ er unkommentiert.

Den Korridor, in dem sie kurz gerastet hatten, hatte Kematian mit einer schweren Tür abgeriegelt, aber der Rauch kroch durch die Ritzen und führte die Hitze aus dem Hauptraum mit sich. Er selbst könnte einige Zeit ohne Sauerstoff überleben, schließlich war er nicht lebendig und das Atmen nur ein Reflex, den er jederzeit einstellen könnte. Für den Dieb hingegen würde es den Tod bedeuten.

Kematian schritt den dunklen Korridor entlang, dem Plätschern hinterher, bis er fand, was er gesucht hatte. Ein kleiner See war im Inneren der Zuflucht eingeschlossen. Das Wasser war hineingelangt und daher gab es eine Möglichkeit, das Nest auf demselben Weg zu verlassen.

Ejahl hob seinen Kopf von Kematians Schulter und folgte dessen Blick zu dem schwarzen Teich. »Wie weit ist es?« Heiserkeit belegte seine Stimme.

Der Rabe antwortete nur mit einem Knurren und stieg in den See. Auf seiner Haut schien die eisige Kälte nur eine milde Kühle zu sein, aber Ejahl stockte der Atem, als das Wasser ihn umfing. Ihm gelang es kaum, rechtzeitig Luft zu holen, ehe Kematian ihn in die Tiefe zog.

Schwärze umfing ihn, nahm ihn in ihren Armen auf, als wäre er ein alter Freund und sie seine treuste Vertraute. Das war sie einst, erinnerte sich Ejahl, doch lang schon hatte er sich von ihr losgerissen.

Kälte fraß sich in seine Haut, stach wie kleine Nadeln in sein Gesicht. Ein Zeichen, dass er noch bei Bewusstsein war und lebte. Druck legte sich auf seine Lungen, aber er durfte nicht erneut Luft holen. Er zwang sich, ruhig zu bleiben und sich mitziehen zu lassen.

Kematians Finger hatten sich eisern um sein Handgelenk geschlossen und gaben Ejahl Sicherheit. Der Rabe würde ihn durch die Finsternis führen und seinen Griff nicht lockern. Darauf vertraute er. Er selbst konnte sich in der Dunkelheit und Schwerelosigkeit kaum orientieren.

Früher als er erwartet hatte, durchbrachen sie die Oberfläche. Ejahl schnappte nach Luft, die sogleich seine Lungen füllten, aber auch einiges Wasser verschluckte er dabei. Er hustete.

Die Zeit im Nest hatte ausgereicht, dass die Morgensonne unerträglich in seinen Augen brannte. Die Zwillingsmonde waren nur noch als schwache Schatten am rotglühenden Himmel zu erahnen und in der Ferne erhob sich eine Rauchsäule.

Kematian zog ihn an das Ufer, ihm hatte die Zeit in der Dunkelheit nichts ausgemacht, aber Ejahl brach in dem Sand zusammen. Er hustete, röchelte und würgte all das Wasser hervor, das er verschluckt hatte.

Erst dann rollte er sich auf den Rücken und sah zu dem Raben.

Im Licht der aufgehenden Sonne schimmerten die Wassertropfen in Kematians schwarzem Haar und ein goldenes Glühen umgab seine hochgewachsene Gestalt. Die nasse Kleidung spannte sich über seine breite Brust und die Knöpfe des Hemdes schienen nur noch von einer seltsamen Magie gehalten zu werden.

Ejahl streckte die Hände aus, um die Knöpfe von ihren Strapazen zu befreien, doch er kam nicht an. Er winkte den Raben zu sich, aber dieser betrachtete ihn nur mit nüchterner Miene und wrang sich die nassen Haare aus, statt sich zu dem Dieb zu begeben, sodass Ejahl ihn letztlich aufforderte: »Nimm mich.«

Kematian griff nach seinem Handgelenk und hievte ihn auf die Füße. Da der Meisterdieb nur wackelig stand, warf er ihn wieder über seine Schulter.

»Das hatte ich eigentlich nicht gemeint«, murmelte Ejahl und ließ seinen Kopf sinken. Ihm fehlte die Kraft, zu protestieren.



Ejahl sah erst wieder auf, als er metallisches Schleifen hörte. Schwerter, die gezückt wurden.

Er blinzelte einige Male, bis sich der Nebel in seinem Kopf gelichtet hatte und er erkannte, wo er sich befand. Schwach hob er eine Hand, um seinen Dieben anzuzeigen, dass sie sich beruhigen sollten und er lebte. Erst dann rutschte er von Kematians Schulter, hielt sich aber weiterhin an ihm fest. Zu viel Vertrauen gewährte er seinen Beinen nicht.

»Sind die anderen zurückgekehrt?«, fragte er mit kratziger Stimme.

»Oben.« Einer der Diebe ruckte mit dem Kinn zur Treppe.

Ejahl nickte ihm zu und stieg die Stufen hinauf, eine Hand beständig auf das Geländer gelegt. Kematian folgte ihm.

Oben angekommen war es nicht schwer zu erkennen, wo die Nachbesprechungen stattfanden. »Das kann doch wohl nicht wahr sein!«, hörte Ejahl durch den Korridor hallen.

Er folgte der Stimme und stieß die Tür auf, hinter der er sie vermutete. Eugene stand über den Tisch gebeugt, tiefer Zorn zerfurchte ihm das Gesicht. Der Dieb ihm gegenüber hob die Hände, als wollte er die Wut von sich abwehren.

Eugenes Blick schnellte zur Tür und sofort klärte sich seine Miene auf. »Ejahl«, sagte er und trat schnell um den Tisch herum. »Ihr lebt.« Er stockte, als er Kematian hinter dem Meisterdieb sah und seine Brauen schoben sich wieder zusammen. »Wir haben einen Verräter in unseren Reihen.«

»Ich weiß«, antwortete Ejahl. Der Raum um ihn herum drehte sich. Er schüttelte den Kopf und zwang sich, im Hier und Jetzt zu bleiben.

»Jemand, der sich mit den Raben verbunden fühlt und Euch sehr gut kennt«, fuhr Eugene fort. »Jemand, der in all unsere Pläne eingeweiht war.« Sein Blick schweifte zu Kematian, der nichts auf die Anschuldigungen erwiderte und nur die Arme vor der Brust verschränkte.

Eugene sprach weiter: »Auf meiner Seite verlief alles nach Plan, aber ich erfuhr, dass einige der Raben die Flucht ergriffen hatten. Unter ihnen auch Niellen und Aedal. Yareed konnte ich stellen. Danach suchte ich die anderen Zugänge zum Nest ab und beide wurden nicht verschlossen. Jeannes Gruppe fand ich tot vor und er«, er deutete mit dem Kopf auf Kematian, »war verschwunden.«

»Er war bei mir«, sagte Ejahl.

»Das mag sein, aber Ihr wisst nicht, wo er zuvor war. Wenn er Jeannes Gruppe ausgeschaltet und den Raben zur Flucht verholfen hat ...«

»Er war es nicht«, unterbrach Ejahl ihn. Schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen. Er sollte sich um seine Wunde kümmern, bevor er diese Unterhaltung fortfuhr.

»Wie könnt Ihr Euch so sicher sein?«, fragte Eugene. »Er ist einer von ihnen und er wird sich nicht ändern.«

Ejahl winkte ab. »Später«, meinte er und wandte sich der Tür zu. »Lass uns später weiter streiten.«

»Was ist mit Eurer Hand geschehen?«, fragte Eugene noch, aber Ejahl hörte schon gar nicht mehr hin. Er deutete Kematian an, ihm zu folgen, und verließ den Raum.

Er steuerte auf direktem Wege sein Schlafzimmer an, denn lange könnte er sich nicht mehr auf den Beinen halten. Kaum, dass er die Tür hinter sich geschlossen hatte, gaben seine Knie nach und nur, da Kematian ihn am Kragen ergriffen hatte, stürzte er nicht auf den Boden. Der Rabe half ihm, sich auf das Bett zu setzen, und machte sich dann daran, Verbandszeug zu suchen.

Ejahl folgte ihm mit seinem Blick, bis sich verschwimmende Linien über sein Sichtfeld ausbreiteten. Er ließ sich auf den Rücken fallen und schloss die Augen. Erst als sich die Matratze absenkte, öffnete er sie wieder.

Kematian hatte sich neben ihn gesetzt. Er legte einen kleinen Koffer auf das Bett und nahm Ejahls Hand. Der Verband war mittlerweile blutig und durchnässt. Kematian schnitt ihn ab und warf ihn auf die Holzdielen.

Die Hand darunter sah nicht so schlimm aus, wie Ejahl erwartet hatte. Der Schnitt war sauber, die Blutung hatte größtenteils aufgehört und die Wunde sich nicht entzündet. Er drehte die Hand und betrachtete sie mit einer Mischung aus Faszination und Ekel. Er versuchte, jeden Finger einzeln zu bewegen.

Kematian brummte und nahm Ejahls Hand zurück in seine, um sie mit sauberem Verband zu umwickeln.

»Ich füge mich doch schon«, sagte Ejahl, seine eigene Stimme hörte er nur hinter einer dichten Nebelwand.

Ein leises Knurren kam von Kematian.

»Eugene wird sich beruhigen«, antwortete Ejahl. »Morgen sieht die Welt schon besser aus.«

Kematian murrte etwas Unverständliches.

»Warum hätte ich denken sollen, dass du mich verrätst? Wir kennen uns schon lang genug, dass ich weiß, dass ich dir vertrauen kann. Ich hätte nicht erwartet, dass wir diese Unterhaltung überhaupt führen müssen.«

Wieder nur ein Brummen von Kematian, der sich erhob, um das Verbandszeug zu verstauen.

»Wir werden morgen in Erfahrung bringen, was mit Jeanne geschehen ist. Erstmal ...« Ejahl schloss schon die Augen, bevor er den Satz zu Ende sprach und Kematian zu sich winkte. »...schlafen.«

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