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31 Zerbrochen

Sei stark. Du kannst das. Vergiss ihn. Er ist es nicht wert. Immer wieder sagte sie sich diese Worte. Und je öfter sie das tat, desto mehr glaubte sie es tatsächlich. Scarlett wollte Alessandro nicht an sich heranlassen. Er sollte keine Gefühle in ihr auslösen…Und doch tat er es. Es war absolut erbärmlich. Sie kannte ihn doch kaum?! Und seine Handlungen konnte sie noch weniger einschätzen. Er war wie eine tickende Zeitbombe…Allerdings ohne je einen offensichtlichen Grund für seine Stimmungsschwankungen zu zeigen.
Sie seufzte schwer. Sie sollte schlafen und nicht über irgendeinen Jungen nachdenken. Vor allem, da er nicht Kane war. Kane… Sie wollte ihn so schnell es möglich war wiedersehen. Morgen. Morgen versprach sie sich.

...

Er war in seinem Bett. Alles war in Ordnung. Stets machte er sich dies gewiss, um nicht durchzudrehen. Alessandro lag nun seit Stunden wach. Die Wunde an seinem Hals hatte er längst geheilt und die Klinge gesäubert, und trotzdem brach ihm jedes Mal beim Gedanken daran der Schweiß aus. Es war so knapp gewesen. Zu knapp. Vielleicht war das Training mit Scarlett doch keine so gute Idee gewesen. Auch wenn er die Zeit mit ihr in der Tat genoss. Es war riskant. Er wusste nicht, ob es das Risiko wert war. Nein. Es war es wert. Sie war es wert. Auf keinen Fall durfte ihr etwas ähnliches widerfahren wie Matt. Sie musste sich verteidigen können. Auch wenn das bedeutete, dass er so kalt wie es nur ging, zu ihr sein musste. Sie sollte ihn hassen. Egal, wie sehr ihn das auch verletzen mochte. Er hatte sowieso nichts besseres verdient.

...

Scarlett setzte sich langsam auf. Sie war müde, obwohl sie lange geschlafen hatte. Denn in den Nächten, in denen sie keinen dieser eigenartigen Albträume hatte, waren ihre Träume leer und unruhig. Sie konnte es nicht beschreiben, aber sie schlief einfach nie richtig ein. Allerdings war alles besser als diese Albträume, weshalb sie dieser Leere dankbar war.

Mit schleppenden Schritten bewegte sie sich in das Badezimmer. Einen Blick in den Spiegel, der über dem Waschbecken aus Porzellan hing, wagte sie nicht. Sie ahnte, wie schrecklich sie aussah, weshalb sie sich sofort unter die Dusche stellte. Das warme Wasser ließ sie sich ein wenig entspannen. Jedoch nur ein wenig. Ihr Körper war zwar hier in der Duschkabine, doch ihre Gedanken hingen immer noch am gestrigen Abend fest. Alessandro… Am liebsten würde sie seinen Namen einfach vergessen. Es gab wichtigeres, worüber sie nachdenken sollte. Zum Beispiel über T. S. O. M. oder Kane oder sonst irgendjemanden. Alles war besser, als über ihn nachzudenken. Allerdings wusste sie gar nicht so recht, was sie über T. S. O. M. denken sollte. Es ergab einfach alles keinen Sinn. Weshalb brachten sie wahllos Menschen um? Welchem Zweck diente es? Einen Grund musste es doch geben. Vielleicht könnte sie später am Tag einen der Hüter fragen. Nicht Mr. Havering: Er würde ihr nur etwas Nichtssagendes antworten. Matts Vater war eindeutig die bessere Wahl. Ihn würde sie fragen.

Eilig drehte sie das Wasser zu und trocknete sich mit dem weißen Handtuch, das über einem Haken hing, ab. Der Spiegel war durch die Hitze und Feuchtigkeit beschlagen. Glück gehabt. Ansonsten hätte sie nun in ihre übermüdeten schwarzen Augen gestartet. Sie hatte sich noch immer nicht an diesen Anblick gewöhnt. Jedes Mal, wenn sie diese tiefe Schwärze sah, gefror ihr das Blut in den Adern. Schnell setzte sie die Kontaktlinsen ein und streifte sich ihre Kleidung über.

...

Es war früher Nachmittag, als Scarlett nun vor Mr. Lyalls Tür stand. Nachdem sie geklopft hatte, bat er sie mit einem Ruf herein. Sie trat ein und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Sie mochte die Atmosphäre des Arbeitszimmers. Es war sehr heimelig mit dem Teppichboden, dem kleinen Schreibtisch und dem dämmrigen gelben Licht der Glühlampen. Auch die gedeckten Farben ließen sie ein wenig die Anspannung verlieren. Als Ryan Lyall sich nicht zu ihr umwandte und weiter auf seiner Tastatur herum tippte, räusperte sie sich.

»Scarlett.«, stellte er fest. Seine Haltung war ruhig und gelassen, aber in seinen Augen lag Verwunderung. »Was machst du hier?«

»Ich wollte wissen, ob Sie etwas Neues zu T. S. O. M. erfahren haben?« Sie sollte lieber nicht so direkt sein. Er würde sich ansonsten vermutlich wundern, wie sie darauf kam, also beließ sie es bei dieser ungenauen Frage.

»Ich denke doch, dass du das mitbekommen hättest.«, entgegnete er, allerdings keineswegs abfällig, sondern nur feststellend.

»Wissen Sie nicht irgendetwas, was wir bisher nicht wussten? Vielleicht weshalb, diese Sekte oder was auch immer T. S. O. M. sein mag, diese Leute ermordet?« Gespannt wartete sie seine Antwort ab. Es konnte doch nicht sein, dass niemand etwas über die Gründe dieser ›Organisation‹ wusste.

»Es tut mir leid, Scarlett. Ich weiß auch nicht mehr, als du.«

Enttäuscht sah Scarlett durch den Raum, bevor sie sich bedankte, umdrehte und ging.

Die Flure waren leer, obwohl es erst fünf Uhr war. Vermutlich waren alle, die hier lebten, in den unteren Etagen und blätterten durch ein paar alte Bücher, was Scarlett jetzt auch lieber tun sollte. Sie hatte sich vorgenommen, jeden Tag mindestens eine Stunde zu lernen, allerdings hat sie in letzter Zeit höchstens eine halbe geschafft, selbst an Tagen, an denen niemand ermordet oder entführt wurde.

Jedoch, als sie gerade dabei war, die Treppen hinabzusteigen, festigte sich etwas vor ihr in der Luft. Ein Zettel erschien aus dem Nichts vor ihr und glitt segelnd zu Boden. Sie runzelte die Stirn und sah sich verwundert um, aber es war niemand in ihrer Nähe. Trotz dessen hob sie den Fetzen auf und las sich durch, was darauf stand.

Er war von Alessandro, er erwartete sie in einer Viertelstunde zum Training. Sie verzog das Gesicht, steckte den Zettel aber dennoch ein. Sie wollte nicht hingehen, allerdings könnte sie ihn damit aufziehen, dass er gestern einfach so abgehauen war. Zudem war sie neugierig, wie er sich erklären würde. Sie ahnte, dass ihm das nicht leicht fallen würde.

Während sie auf den Trainingsraum zu lief, erblickte sie schon Alessandro an der Tür lehnen. Das leichte Lächeln auf seinen Lippen wirkte wie immer lässig und selbstgefällig, allerdings sah sie, wie sich seine Muskeln anspannten, als sie näher an ihn heran trat.

»Was war gestern los?« Sie machte sich nicht die Mühe, ihn zu begrüßen oder ihre Wut zu verbergen. Sie sah ihn an, als wollte sie ihn mit ihrem Blick erstechen. Sie sah ihm zwar ins Gesicht, doch ihr Blick ging an seinen Augen vorbei. Sie wollte ihn nicht ansehen, es würde nur bewirken, dass sie ihm nicht mehr standhalten konnte.

»Lass uns trainieren.«, sagte er mürrisch und drehte ihr den Rücken zu, während er den Trainingsraum betrat.

Mit schnellen Schritten kam sie ihm hinterher und packte ihn an der Schulter. »Das war keine Antwort.«
Mit einem flinken Ruck entzog er sich ihrer Hand und ging einfach weiter. Doch dann blieb er kurz stehen und drehte den Kopf zu ihr herum.

»Ich brauche dir nichts zu erklären.« Er wirkte ruhig, während er in die Waffenkammer ging, doch sie übersah das leichte zittern seiner Hände nicht.
Sie war immer noch wütend und sich sicher, dass kein triftiger Grund hinter seinem Verschwinden gestern steckte, doch irgendetwas war anders. Er war anders. Etwas hatte sich verändert, waren es nur seine Bewegungen, oder vielleicht mehr?

Als er aus der Waffenkammer trat, stutzte sie. Keine Messer, keine Klingen, keine Waffen. Lediglich zwei zusammengerollte Matten hatte er sich unter die Arme geklemmt.

»Kein Durchbohren von Körperteilen heute?« Der Sarkasmus in ihrer Stimme war nicht zu überhören, doch Alessandro ging nicht darauf ein.

»Nein.« Mit einem kurzen Knall ließ er die Matten aus rotem Kunststoff auf den Boden fallen.

Sie zog eine Augenbraue hoch.
»Ich denke, ich hab falsch angesetzt.«, begann er zu erklären. »Du weißt, ich bin kein Meister der Lehrkunst.«

Sie schnaubte. Und ob!

»Ich glaube, wir sollten lieber anfangen, deinen Körper zu trainieren, bis zur Grenze zu bringen und dann erst über Waffen und Übungskämpfe nachzudenken. Techniken und Strategien trainieren.« Ein kleiner Lichtstrahl brach durch seine zweifarbigen Augen, kam allerdings wieder zum Erliegen, als er sich auf eine der Matten setzte.

Er winkte Scarlett gegenüber von sich auf die andere Matte. Der Schaumstoff, aus dem sie bestand, wölbte sich leicht unter ihrem Gewicht.

...

Die Trainingsstunde verlief anders als die anderen. Geordnet und geplant, ohne Fehler, ohne herausfordernde Bemerkungen oder Blicke. Alessandro machte Übungen und Bewegungsabläufe vor und Scarlett imitierte diese. Eigentlich sollte sie sich über eine so ruhige und effektive Trainingsstunde freuen, doch das konnte sie nicht. Es war…langweilig. Keineswegs aufregend oder interessant. Einfach nur…langweilig. Es gab weder das Adrenalin, das durch die Aufregung der Kämpfe durch ihre Adern schoss, noch die brodelnde Wut, bei seinen spitzen Bemerkungen. Sie hätte nie gedacht, dass sie die einmal vermissen würde…Quatsch natürlich tat sie das, nicht im Sinne von vermissen, sie musste sich nur umgewöhnen und letztendlich würde es ihr so besser gefallen.

So gab sie sich auch im Training. Sie ließ Alessandro spüren, dass sie froh über diese Änderungen war. Dass sie glücklich war, nicht ständig seine Bemerkungen zu hören, sondern einfach nur zu trainieren.

Am Ende der Stunde packte er die Matten wieder in die Waffenkammer und als er zurück in die Halle kam, fügte sie zu ihrer zufriedenen Haltung noch hinzu: »Danke, dass du endlich mal ein vernünftiges Training mit mir gemacht hast.«

Er wirkte desinteressiert und als ob es ihm gleichgültig wäre, was Scarlett gesagt hatte, aber in seinen Augen sah sie, wie etwas zerbrach. Etwas, von dem sie nicht gewusst hatte, dass es da gewesen war. Es war ihr egal, sie würde ihn nie verstehen. Das schien auch Alessandro bewusst zu sein, als er nickte und sich aus dem Trainingsraum begab.

Sie sah ihm eine Weile nach, bevor sie sich ebenfalls auf den Weg zu ihrem Zimmer machte. Sie dachte noch einmal darüber nach, was gestern Abend geschehen war. Es musste irgendetwas mit Alessandros Einstellung zum Training geändert haben. Sie fragte sich sowieso, weshalb er überhaupt mit ihr trainierte, schließlich hatte er es nicht nötig. Doch seit dem heutigen Tag, als sie gesehen hat, was ihre Worte mit ihm gemacht haben, war sie sich nicht mehr so sicher, ob er sie wirklich hasste.

In dieser Nacht machte sie kein Auge zu. Ihre Gedanken wollten einfach nicht verstummen. Der Raum, in dem sie sich befand, war zwar still, doch in ihrem Kopf war es lauter als jemals zuvor. Das, was Scarlett in Alessandros Augen gesehen hatte, nahm sie mehr mit, als sie je zugeben würde.

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