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Was er mir wohl so wichtiges mitzuteilen hat?
Abwartend sehe ich ihn an und bemerke sofort sein überraschend freundliches Gesicht. "Nicht so der Basketball Fan?", fragt er belustigt und nickt in Richtung Jay. Fassungslos starre ich ihn mit halb geöffneten Mund an, unfähig etwas zu sagen. Mr. Eisbrocken kann etwas einigermaßen Normales von sich geben? Ist ja der Wahnsinn!
Aber genauso schnell wie ich meine Fassung verloren habe, habe ich sie auch wieder gefunden und entgegne patzig "Es ist zumindest nicht mein Lieblingssport!" und kehre ihm wieder den Rücken zu. Er braucht gar nicht glauben, dass ich, nur weil er schlagartig nett ist, mit ihm wie mit einer seidenbestrumpften Prinzessin umgehe - kann er vergessen!
Wobei - Prinzessin Eisberg wäre schon ein guter Name - ich überleg es mir doch noch einmal!
Anstatt mich nach dieser glasklaren Abfuhr, wie es jeder andere Mensch getan hätte, zu ignorieren, hackt der braunhaarige Schönling, pardon, Eisberg, nach. "Welche Art Sport magst du denn?"
Langsam wende ich mich erneut ihm zu und ziehe meine Augenbrauen verständnislos hoch. Warum will er das wissen? Ich mustere ihn durchdringlich, kann aber kein Zeichen dafür entdecken, dass er sich über mich lustig macht. "Ich tanze gerne...", offenbare ich ihm zögernd.
"Ballett?", meint Josh neugierig mit einem seltsamen Funkeln in den Augen.
Macht sich dieser Eisvogel gerade über mich lustig?
Könnte sein, könnte aber auch nicht sein.
"Nicht mehr. Vor einem Jahr habe ich damit aufgehört..."
"Wieso das?", fragt er und ich meine, den Hauch von Interesse in seinem Blick zu sehen.
"Ich hatte vor nach der Schule in eine richtige Tanzakademie zu wechseln, in der ich zur Profitänzerin ausgebildet werde. Um es kurz zu sagen: Ich war zu schlecht! Die Dame beim Vortanzen meinte, ich wäre ein wundervolles Mädchen und habe gewiss viel Talent, aber das Gesamtbild würde leider nicht dem einer Balletttänzerin entsprechen. An dem Tag ist ein Kindheitstraum von mir geplatzt und ich habe mir gewünscht, dort nie hin gegangen zu sein. Einige Zeit später hab ich da-", ich halte mitten unter meiner Erzählung inne. Warum erzähle ich ausgerechnet ihm das alles?
Mein Zuhörer scheint von meinem abrupten Abbruch sichtlich verwirrt zu sein und warte mit schief gelegten Kopf darauf, dass ich mit dem Erzählen fort fahre.
"Warum interessiert dich das überhaupt? Vorhin hast du dich ja nicht einmal für meinen Namen interessiert...?", frage ich misstrauisch nach.
Josh starrt mich eine Weile feindselig an, erwidert dann beleidigt "Dann lass es halt", erhebt sich vom Sofa und setzt sich vor seine Freunde auf den Boden.
Nicht einmal eine Minute lang halte ich aus, ohne meine vorherige Aussage zu bereuen. Da wollte der Eisberg schon einmal nett sein und dann bin ich so zickig. Ich sollte mich entschuldigen. Auch wenn dann meine Würde komplett weg ist - aber egal! Dann muss ich wenigstens kein schlechtes Gewissen mehr zu haben!
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470 Wörter
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