137. Über den Wolken
-Harrys Sicht-
Angelina war so wunderschön heute Abend. Das war sie immer, doch sie nach so langer Zeit wieder zu sehen, war für mich der schönste Anblick überhaupt. Und zu erfahren, dass sie nichts mit Roman hatte, dass dies nur ein schlechter Scherz meiner Gedanken war, machte mich innerlich zwar glücklich und ruhiger, zu wissen, welch einen Stress sie hatte, welche Gedanken sie sich in den vergangenen Tagen gemacht hatte, um häufiger bei mir sein zu können, und welch ein Opfer sie in gewisser Weise für mich brachte, wühlte mich wieder total auf. Ich war heilfroh über ihre Entscheidung, die sie tatsächlich von sich aus getroffen hatte, und nicht, weil ich sie dazu gedrängt hatte. – Sie hatte Recht, wahrscheinlich hätte ich das aus purem Egoismus getan. – Gleichzeitig wollte ich sie aber irgendwie strafen, für den Schmerz, den ich wegen ihr ertragen musste, auch wenn sie dafür nicht wirklich etwas konnte. Im Nachhinein fand ich mich selbst herzlos. Wie konnte ich sie nur absichtlich in dem Glauben lassen, ich hätte etwas mit einer anderen? Es hatte mir wesentlich mehr wehgetan, zu sehen, welch ein Kummer sie deswegen hatte, zu hören, dass sie wegen mir geweint hatte, und zu wissen, wie sehr ich sie damit verletzt hatte, als selbst wegen so einer Falschannahme zu leiden. Ihr Wohl war mir wichtiger als mein eigenes, doch ein bisschen quälen wollte ich sie dennoch. In ihrem weißen Kleid wirkte sie so unschuldig und sexy zugleich, dass es mir wirklich die Sprache verschlagen hatte, als sie an der Bar plötzlich vor mir stand. Nun stand sie vor mir im Aufzug. Meine Hände neben ihren Kopf stützend, drängte ich sie in eine Ecke und wäre am liebsten über sie hergefallen, doch ich tat es nicht. Stattdessen forderte ich von ihr: »Bevor wir gleich auf mein Zimmer gehen, möchte ich, dass du mir etwas versprichst.«
»Ehh, ja klar«, stammelte sie voller Vertrauen, doch sie wirkte ein wenig verwirrt.
Meine Lippen trafen auf ihren Mundwinkel, um ihr mit einem behutsamen Kuss schon mal zu danken, außerdem hatte ich solch eine körperliche Sehnsucht nach ihr, dass ich es eigentlich kaum aushalten konnte sie nicht zu küssen und sie nicht zu berühren, trotzdem bat ich sie um einen Gefallen: »Egal wie sehr wir es wahrscheinlich beide wollen... Halte mich bitte davon ab, mit dir zu schlafen, bis wir bei mir in L.A. sind, okay?« Ich quälte mich damit selbst, das war mir durchaus klar.
»Harry... w-was... warum?«, stotterte sie leise. Ihre großen, fragenden Augen sahen mich ängstlich an. »Eigentlich dachte ich, du willst mit mir einen sinnlichen Abend verbringen. Harry was ist los?«
»Den werden wir haben Angelina«, versprach ich ihr. »Nur weil wir keinen Sex haben, heißt das nicht, dass wir uns nicht küssen können, nur Berührungen unterhalb der Gürtellinie wären dann tabu.« Ich lächelte sie an und hatte so unendliche Lust auf meine Freundin, doch die wollte ich mir auch noch eine Weile verwahren.
»Harry das ist grausam, was du von mir verlangst. Weißt du, wie lange wir uns nicht gesehen haben? Das schaffe ich nicht!«
»Natürlich schaffst du es. Du bist die stärkere von uns beiden, versprich es mir bitte Angelina«, flehte ich. Ich wusste, dass ich ihr nicht lange widerstehen konnte. Sie nach so langer Zeit wieder zu spüren, wäre das größte für mich gewesen. Ich wollte es einfach hinauszögern um es danach umso mehr genießen zu können. Aber ich wusste, dass ich selbst zu schwach dafür war.
»Warum willst du das denn überhaupt?«, fragte sie verzweifelt.
Ich verteilte einige Küsse auf ihrer Schulter und ließ meine Hände auf ihre Hüften gleiten. »Nenne es Steigerung der Vorfreude«, klärte ich sie auf.
»Du weißt schon, dass du ein wenig sadistisch veranlagt bist?«, beschwerte sie sich leicht schmollend.
»Vielleicht bin ich das, aber bitte versprich es mir Angelina«, bat ich sie erneut.
»Das ist grausam, aber ok«, versprach sie mir und nickte. »Aber nur, wenn du aufhörst, mich Angelina zu nennen.«
-Angelinas Sicht-
Harry lächelte mich an und zog mich, oben angekommen, aus dem Fahrstuhl heraus. »Wenn das der Preis ist, den ich für dein Versprechen bezahlen muss, dann nenne ich dich gerne Angel«, sagte er verschmitzt. Er hatte wohl gedacht, er könnte mich mit der geforderten Abstinenz wieder wahnsinnig machen, so wie vor unserem ersten Mal.
Gerade im Zimmer angekommen, fing ich an, sein Hemd weiter aufzuknöpfen, bis es ganz offen war. »Das darf ich doch, oder?«, nuschelte ich gegen seine Lippen ohne ihn danach zu küssen, denn das übernahm er für mich. Meine Lippen gehörten, voll und ganz, ihm.
Das Hemd streifte er sich selbst über die Arme. Und weil es nicht von alleine runterrutschen wollte, schleuderte er es mit einer kräftigen Armbewegung einfach auf den Boden. »Darfst du«, keuchte er dabei und machte ein paar Schritte auf mich zu, sodass ich automatisch nach hinten wich, weil eigentlich gar kein Platz mehr zwischen uns war. Doch dann drehte ich ihm meinen Rücken zu.
»Ich würde mir gerne etwas Bequemeres anziehen. Hilfst du mir mal bitte bei dem Reißverschluss?«, bat ich ihn und wartete, bis er ihn geöffnet hatte. Als ich mich wieder zu ihm drehte, strichen meine Hände zärtlich über seinen Schmetterling hinweg. Am Hosenbund machten sie Halt und umschlossen die Schnalle seines Gürtels. Ich zerrte leicht daran, bis der Gürtel aufging und machte den obersten Knopf seiner Hose auf. »Meine Hände dürfen nicht tiefer, richtig?«, fragte ich unschuldig. Ich wollte gar keine Antwort auf meine Frage haben. »Was hältst du von kuscheln?«, fragte ich ihn betont gelangweilt und fing an seine Tattoos nachzuzeichnen. Erst die Schwalbe auf seiner rechten Brust, dann den großen Schmetterling und zu guter Letzt, die Blätter auf seinem Bauch. Seine Haut war so irre weich. Sie war warm und fühlte sich samtig an.
Mein Kopf war leicht geneigt, ich sah ihn nicht wirklich an. Plötzlich spürte ich seine Hand in meinem Genick. Er drehte meinen Kopf zu sich nach oben. »Was hältst du hiervon?«, fragte er mich und fing an mich stürmisch zu küssen. Nach kurzer Zeit, hatte er mir das weiße Kleid beinahe vom Leib gerissen und mich ein wenig unsanft auf das Bett verfrachtet. Bevor er zu mir ins Bett kam, zog er sich seine Hose aus und machte damit weiter, womit er aufgehört hatte. Harry küsste mich und wanderte mit seinen Lippen über meinen Körper, bis zu meinem Bauchnabel, weiter nicht. Doch er hakte seine Finger in meinen Slip und war im Begriff, ihn mir einfach auszuziehen, als ich flink nach seinen Händen langte und sie festhielt.
»Das lässt du schön bleiben Herr Styles«, warnte ich ihn. Immerhin musste ich ihm etwas versprechen und an Versprechen hielt man sich nun mal.
»Angel«, bettelte er, »dich stört doch der Stoff bestimmt.«
»Nicht so sehr wie dich«, machte ich ihm klar. Ich nutze einen resignierenden Moment von ihm, drehte ihn auf den Rücken, und saß nun auf ihm drauf. Behutsam fing ich an, seinen Körper mit immer tiefer wandernden Küssen zu verwöhnen. Bei dem Spiel, was wir spielten, hatten wir einfach die Positionen getauscht. Nun war ich diejenige, die ihn ausziehen wollte.
Harry hatte sich in Windeseile aufgesetzt und mich wieder unter sich vergraben. »Vergiss es Engelchen. Die ziehst du mir nicht aus«, zeigte Harry Stärke. Er küsste mich und ließ seinen Körper auf mich nieder sinken.
»Aber ich dachte, du schläfst gerne ohne«, stöhnte ich mittlerweile Atemlos, von unserem wilden Geknutsche.
Mein Freund fing an, sich an mir zu reiben. Es waren eindeutige Bewegungen. »Du weißt, was du mir versprochen hast Angel?«
»Weiß ich«, keuchte ich. Währen ich versuchte sein schweres Körpergewicht von mir runter zu stemmen, um wieder die Oberhand zu gewinnen. Es entstand ein Gerangel. Ein Kampf gegeneinander und ein Kampf gegen die Lust. Wir waren beide so unendlich heiß, bis wir irgendwann nicht mehr gegeneinander kämpfen, sondern gemeinsam gegen unsere Lust ankämpfen wollen. Nur verhielten sich unsere Körper anders, als es unser Verstand von ihnen verlange. Mittlerweile hatten wir uns gegenseitig komplett ausgezogen, versuchten aber dennoch, nicht miteinander zu schlafen. Über Harry kniend, spürte ich etliche Zeit später seine Erektion zwischen meinen Beinen und wie er seine Hüften anhob, um in mich einzudringen. »Harry nicht«, forderte ich kaum hörbar von ihm. Mein Körper zitterte vor Lust.
Genau wie ich, konnte Harry kaum noch normal atmen. Sein Brustkorb bewegte sich. »Ich kann nicht mehr«, schnaufte er gequält. »Bitte brich dein Versprechen Angel«, verlangte er von mir.
»Ich kann nicht... Versprechen bricht man nicht Harry«, stieß ich mit letzter Kraft hervor. Harry versuchte meine Hüften festzuhalten, damit ich ihm nicht ausweichen konnte.
Wieder hob er seine Hüften an und er hätte es fast geschafft. »Bitte...«, wimmerte er und schaute mit tief in die Augen. »Bitte Angelina.«
Noch nie hatte ich solch eine Erleichterung gespürt, als jemand meinen vollen Namen ausgesprochen hatte. Ich hatte Harry dieses Versprechen abgegeben, aber nur solange er mich nicht mehr Angelina nennen würde. Nun brach ich meinen Widerstand und ließ Harry in mich eindringen. »Oh Fuck!«, stöhnte er laut, und sprach damit aus, was ich mir gerade dachte. Harry schloss seine Augen und sah mich wieder an, als er sich lustvoll in mir bewegte. So viele Wochen waren vergangen, als wir uns zuletzt so spüren durften. Es war fremd, es war vertraut. Meine Ektase ließ mich lauter bunte Farben sehen, Rehe springen, Fische schwimmen... Harry war mit Sicherheit eine unzulässige Droge, die all meine Sinne unzurechnungsfähig machte.
Dümmlich grinsend, erwachte ich aus meinem glückseligen Rausch. Seinen Oberkörper über mich gebeugt, lag Harry neben mir, auf seinem Bauch und strich mit seinen Fingern sanft über meinen Haaransatz. »Bist du glücklich?«, fragte er mich breit lächelnd.
Ich nickte schnell. »Das heißt fast«, korrigierte ich hinterher. »Also ich wäre glücklicher, vorausgesetzt, du sorgst dafür, dass ich irgendwie nach L.A. komme, weil ich... ähm... hab nämlich noch kein Ticket gebucht«, gestand ich ihm ein wenig verlegen.
Er kniff ein Auge zusammen. »Ach so ist das«, meinte er kopfnickend. »Heißt das etwa, du verlangst gerade von mir, dass ich dir geschäftliche Flugtickets bezahlen soll?«, fragte er grinsend. »Ich dachte du musst geschäftlich dort hin und bist hier nur auf Durchreise.«
»Eben... hier in Chicago, bin ich privat«, lachte ich. »Ich habe den Flug also nur wegen dir getätigt und das wolltest du zukünftig bezahlen. Und da ich mich gerade selbständig mache, muss ich auf meine Finanzen achten. Das heißt, eigentlich machst du das ja. Du kannst mir das Geld, was ich für das Ticket von Stuttgart nach Chicago, bezahlt habe, also auch zurückzahlen und das nach L.A. zahle ich se– «
"Zahle ich selbst, damit alles seine Richtigkeit hat und ich es auch vernünftig abrechnen kann", wollte ich sagen, doch plötzlich klebten seine Lippen auf meinen. »Ich zahle dir sogar beide, wenn du jetzt wieder aufhörst zu quasseln. Das Päckchen Ohropax, damit du hinter der Bühne arbeiten kannst, werde ich mir dann grade noch so leisten können«, nuschelte er, ohne seine Lippen auch nur einen Millimeter von meinen zu nehmen. Doch dann stützte er seinen Kopf neben mir, mit seiner Hand ab und grinste mich an.
»Was ist?«, fragte ich ihn irritiert und drehte mein Kopf ein wenig weiter zu ihm.
»Nichts, ich freue mich nur, dass du scheinbar lernfähig geworden bist. Dann wird aus dir ja doch noch eine vernünftige Studentin und irgendwann eine richtig gute Chefin.«
Ich boxte ihn leicht. »Hey, was soll das denn heißen?«
Im nächsten Moment rollte ich mich auf ihn drauf, knabberte an seinen grinsenden Lippen und versuchte ihn gleichzeitig durchzukitzeln. Wir alberten herum, bis wir erschöpft aufeinander sanken und irgendwann einschliefen.
Geweckt wurden wir durch ein Hämmern an der Türe. Für Harry hieß es nun Koffer packen. Mein Koffer stand immer noch bei Louise im Zimmer und es war wirklich eine gute Erfindung des Hotelpersonals, in jedes Zimmer Zahnbürsten zu legen. Denn außer meinem weißen Kleid, das mir Harry in der Nacht zuvor, zuvorkommender Weise ausgezogen hatte, war wirklich alles in meinem Koffer.
Später im Flugzeug überließ mir Harry den Fensterplatz, weil ich bei weitem noch nicht so oft geflogen war wie er. Wir quatschten über meine Pläne und wie ich mir das alles vorgestellt hatte. Und er war überrascht, wie durchdacht das alles war. Nach meinen ersten Infos, hatte er ein wenig Bedenken, ob das tatsächlich alles so funktionieren könnte. Aber Roman und ich hatten ganze Arbeit geleistet und ich war mir sicher, dass ich es schaffen konnte. Zumindest, wenn Harry mich nicht ständig von der Arbeit ablenken würde, wie zu Hause auch. Und auch gegen seinen unverwechselbaren Charme, halfen Ohrstöpsel sicherlich nicht.
Zufrieden drehte ich mich zur Seite, kuschelte mich an ihn und spielte gedankenverloren mit dem Kreuz seiner Kette. Wir waren einfach nur glücklich, dass wir uns wieder hatten und brauchten eigentlich nicht viel zu reden. Dass wir in keinem Privatjet saßen, störte uns wenig. Die Leute hier drin ließen uns in Ruhe, und sollte uns jemand zusammen sehen, beziehungsweise Harry erkannt haben, war mir das nun auch egal.
»Oh, schau mal«, sagte er nach einer Weile.
Ich drehte meinen Kopf, weil er hinter mich zeigte. Aber ich sah nichts außer dem weiten Himmel und drehte mich noch weiter um, sodass mir mein Genick schon fast wehtat.
Er beugte sich ein wenig über mich, um selbst besser nach unten aus dem Fenster sehen zu können. Dann fing er an, im Zickzack, von einer auf die nächste Wolke zu zeigen und zählte dabei. »Eins, zwei, drei, vier, fünf, aaahm... sechs, sieben... acht... neun.« Selbstsicher teilte er mir nun mit: »Das da, ist Wolke Nummer neun.«
»Harry?« Ich schaute ihn ein wenig entgeistert an. »Wir haben in Deutschland nur sieben Wolken.«
Sein Blick verfinsterte sich. »Ja, Gott sei Dank, sind wir gerade nicht in Deutschland, sonst könnte ich jetzt mit dir nicht auf Wolke Nummer neun schweben.« Er war wirklich heilfroh, das sah man ihm an.
»Nein, ich meine doch, das heißt bei uns "im siebten Himmel" oder "auf Wolke sieben", und nicht "Wolke Nummer neun", wie bei euch.«
»Scheiß egal welche von den beiden... Hauptsache wir befinden uns auf der selben Wolke.« Drollig süß, legte er die Haut zwischen seinen Augen noch mehr in Falten. So verlockend knuffig, dass ich ihn einfach küssen musste. »Du versaut einem auch jede Romantik«, beschwerte er sich leise schmunzelnd.
»Und wie kannst du dir so sicher sein, dass das da die richtige Wolke war?«, wollte ich von ihm wissen.
»Das erkennt man doch Angelll«, brummte er mich an, als hätte ich das wissen müssen.
»Ach ja, und woran?«, fragte ich gespannt.
»Es war die größte von allen. Und sie sah am weichsten aus«, teilte er mir schief grinsend mit. Klar... Wie konnte ich nur so dumm sein? Und wie konnte er nur immer so hinreißend sein, ohne es zu wollen oder sich dabei die größte Mühe zu geben? Ich liebte ihn einfach viel zu sehr.
Lächelnd kuschelte ich mich an Harry und er fing irgendwann an mit seinem Handy zu spielen. Auf einmal erschrak ich, weil Harry mich aufgeregt anstupste und aus dem Fenster zeigte.
»Siehst du?«, fragte er, und zeigte mit seinem Finger auf Los Angeles.
Es war schon eine ganze Weile vergangen, seit dem wir an Wolke neun und sieben vorbeikamen und gemeinsam darüber hinweg schwebten.
Ich rappelte mich etwas auf und schaute raus. Irgendwie war ich nun auch aufgeregt, da ich noch nie hier gewesen war und hoffte den Hollywood Schriftzug zu sehen, den ich bisher nur von der Mattscheibe meiner Flimmerkiste her kannte. Aber ich suchte ihn vergebens.
Dann zeigte Harry in eine bestimmte Richtung. »Da hinten steht mein Haus«, verriet er mir strahlend.
»Wo?«, fragte ich und wollte es genau wissen.
»Wir sehen es von hier nicht wirklich, aber du wirst es ja später sehen.«
Bis es so weit war, zeigte er mir noch ein paar Sachen, die man im Landeanflug von hier oben aus tatsächlich erkennen konnte und dann trennten sich unsere Wege erst einmal. Ich wollte und sollte auch nicht, mit Harry gemeinsam durch den riesigen Flughafen laufen, an dem er bei jedem Schritt von zehn neuen Paparazzi begrüßt wurde. Auf den Videos, die ich bisher gesehen hatte, sah es zumindest so aus. Schon in Chicago, gingen wir getrennt zum Flugzeug, aber LAX musste für ihn wohl schlimmer sein, als ich es mir vorstellen konnte. Während sich um Harry Bodyguards kümmern mussten, konnte ich unbemerkt vor ihm aussteigen und wurde von Lucas abgeholt.
Wir begrüßten uns und machten uns gleich auf den Weg zu seiner neuen Firma, damit ich für morgen gleich wusste was mich dort erwarten würde.
Noch auf dem Weg dorthin, scrollte ich durch meine Twitter-Timeline, und es war erschreckend wie schnell irgendwelche Videos von Harry im Netz waren.
»Alles klar?«, fragte mich Lucas. »Vermisst du ihn schon wieder?«
»Klar vermisse ich ihn, aber schau dir das mal an.« Ich drehte mein Handy an einer roten Ampel zu Lucas. »Das war Harry vor ein paar Minuten am Flughafen. Mir kommt das immer noch so unwirklich vor. Ich glaube ich werde mich nie daran gewöhnen, dass man sich so um ihn reißt.«
Ich scrollte ein wenig weiter und aktualisierte meine Timeline.
›Harry vor ein paar Minuten am Flughafen von L.A.‹ Ein Bild von ihm strahlte mir zu diesem Post entgegen.
›Harry ist in L.A.‹
›Es wird gesagt, dass Harry mit einem unbekannten Mädchen im Flugzeug gekuschelt haben soll, bisher gibt es aber noch keine Fotos dazu.‹
›Harry gestern Abend, mit seiner angeblichen Freundin. Die beiden sollen alleine in einer Pianobar gewesen sein. Sorry wir haben keine schärferen Bilder.‹
»Ach du kacke«, entkam es mir. Lucas drehte seinen Kopf zu mir.
»Es gibt Bilder von Harry und mir aus dem Hotel in Chicago, als wir in einer Bar getanzt haben. Man erkennt weder ihn noch mich richtig, aber wer weiß, was da noch für Bilder folgen. Im Flugzeug wurde Harry wohl auch erkannt. Wir müssen echt besser aufpassen.«
»Ja solltet ihr«, riet mir Lucas. »Es könnte dich wichtige Aufträge kosten, wenn du im Internet angefeindet wirst. Einige Geschäftspartner sehen es vielleicht als eigene Werbung, wenn die Freundin von Harry Styles für sie arbeitet. Aber wenn du in der Presse erst mal zerfetzt wirst, dann wird es dir beruflich eher schaden als weiter helfen, zumindest solange du noch in den Startlöchern stehst. Du solltest dich jetzt entscheiden, ob ihr euch erst outen wollt und abwartet bis sich die ganze Aufregung gelegt hat, oder ob ihr noch warten wollt, bis du richtig fußgefasst hast. Aber so halbe Sachen sind weder für eure Beziehung noch für deine Karriere gut. Und ich an deiner Stelle, würde mich ganz klar, erst mal für den Beruf entscheiden. Das ist ja keine Entscheidung gegen Harry. Ihr seid doch auch so Glücklich.«
»Ja ich weiß«, erwiderte ich betrübt und las noch einige Tweets, bevor wir ausstiegen.
›Harry ist mit seiner angeblichen Freundin in L.A.‹
›Lasst Harry doch in Ruhe seine freie Zeit genießen. Und wenn das mit seiner Freundin ist, dann müssen wir das akzeptieren.‹
›Mädels in L.A. haltet die Augen offen. Wär doch gelacht wenn wir nicht raus finden mit wem sich H trifft.‹
Ich schnaufte gestresst und schlug die Autotüre zu.
»Vorsicht Lina! Geh in Deckung!!«, rief Lucas plötzlich. Ruckartig drehte ich mich um und bekam es wirklich mit der Angst zu tun.
๛
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro