132. Halluzinationen
Gähnend schaltete ich mein Handydisplay erneut an, da es mittlerweile ausgegangen war. An der Nachricht, die ich darauf fand, hatte sich nichts geändert. Ich las sie ein zweites Mal.
Unbekannt: [Hey Angelina, ich bin's, Zayn. Kümmer dich mal bitte um deinen Freund. Bitte melde dich bei ihm. Es ist wirklich dringend!!! Der raubt uns allen noch den letzten Nerv. Deine Nummer hab ich übrigens von Liam, hoffe das ist ok?]
Zayn... mit dem hatte ich irgendwie am wenigsten gerechnet. Verwirrt speicherte ich mir erstmal seine Nummer ins Handy und rief ihn dann an.
»Hey Lina. Sorry, hab ich dich geweckt?« Er klang etwas erstaunt, dass ich zurückrief. Es war aber auch kein Wunder, denn bei mir war es mitten in der Nacht, oder eher schon morgens, wenn man es genauer nahm.
»Hi Zayn. Nein ich bin noch wach. Was stellt Harry denn mit euch an? Erzählt er euch etwa wieder irgendwelche total spannenden Geschichten?« Ganz sachte ließ ich die Ironie in meiner Stimme durchklingen.
»Nein, schön wär's. Er singt den ganzen Tag. Und so langsam kann ich es echt nicht mehr hören. Ich hab das Zimmer direkt neben ihm.«
»Er singt...«, sagte ich trocken. »Also ich fände es wesentlich beunruhigender, wenn er es nicht tun würde. Ist es nicht das, was ihr alle tun solltet, und das, womit ihr euer Geld verdient?«
»Jaaa schon«, sagte er drucksend und flüsterte dann fast. »Aber der hat se grad echt nicht mehr alle. Ich kann das Lied bald nicht mehr hören und wir müssen es noch ein paarmal auf der Bühne singen. Ich hätte gestern fast gekotzt, als es dran war.«
»Warum? Was singt er denn?«, fragte ich halb lachend. Irgendwie hatte ich keinerlei Mitleid mit Zayn.
»Er sing 'Right Now'. Seit Stunden schon. Und ich kann's echt nicht mehr ab. Er hört das Lied auf Dauerschleife. Wenn ich Glück habe, trägt er Kopfhörer. Das macht sein herzzerreißendes Mitjammern aber nicht wirklich besser. Louis kommt dabei ja noch ganz gut weg, den Part überspringt er nämlich. Niall und Liam will er auch nicht hören. Er fängt also immer erst bei seinem eigenen Solo an.«
»Du meinst bei: And we won't be going home«, fing ich an zu singen. »For so long, for so long. But I know... I won't be on my own... on my own. I'm feeling like- «
»Jetzt fang du auch noch an. Hör auf! Ich kann's echt nicht mehr hören. Das hat sich bei mir schon total ins Gehirn gefressen.« Ich konnte Zayn fast bildlich vor mir sehen, wie er sein Gesicht verzog, während er sprach.
»Right now«, summte ich leise weiter. »I wish you were here with me.
'Cause right now... Everything is new to me... You know I can't fight the feeling.«
»Ich leg gleich auf! Halt die Klappe. Ohne scheiß, mir wird schlecht, wenn ich meinen Part hören muss«, bremste mich Zayn.
‚And every night I feel it. Right now... I wish you were here with me'‛, dachte ich mir dann noch zu Ende. Zayn zuliebe. »Armer Harry«, sagte ich bedrückt. »Er fühlt sich halt alleine.«
»Armer Harry?!!«, sagte Zayn entsetzt. »Und was ist mit mir? Tu was dagegen Lina. Er singt das doch nur, weil er dich so schrecklich vermisst und du kaum Zeit für ihn hast. Ich glaube er leidet irgendwie an Liebeskummer, und das Gefühl kennt er normal nicht. Er hat einfach keine Ahnung, wie er mit so viel Sehnsucht umgehen soll.«
»Was soll ich denn machen Zayn?! Für mich ist es auch nicht leicht. Und ich kann es nun mal gerade nicht ändern, dass ich so viel zu tun hab. Und für die Zeitverschiebung kann ich noch weniger. Das muss Harry verstehen. Und sag ihm, dass er sich halt eine andere Beschäftigung suchen soll.«
»Danke für dein großes Herz, er wird sich sicherlich riesig über deine Anteilnahme freuen. Aber davon abgesehen, hat er schon eine Beschäftigung gefunden. Ich war schon ein paar Mal bei ihm drüben. Also entweder liegt er regungslos im Bett, hat sich den iPod ins Ohr gestöpselt und singt dabei, oder, ich vermute, wenn es ihm ein bisschen besser geht, dann hat er die Musik auf voller Lautstärke und strickt nebenher.«
»Er macht was?!«, fragte ich ungläubig.
»Er strickt!«, wiederholte Zayn einen halben Ton höher.
»Du meinst Stricken, wie Stricken. Also das was meine Oma immer gemacht hat. Das mit richtiger Wolle und so?«
»Was weiß ich, was deine Oma immer getan hat, aber genau das Stricken meine ich. Die Fans werfen ihm schon Wolle auf die Bühne.«
Ich musste loslachen. »Gut zu wissen, dass er das kann. Ich wollte es mir von meiner Oma immer zeigen lassen. Irgendwie kam es nie dazu, aber jetzt kann es mir ja Harry beibringen.«
»Strickt von mir aus gemeinsam... Aber sag ihm bitte, dass er dabei NICHT. mehr. SINGEN. soll!«
»Zayn, momentan weiß ich noch nicht mal, wie mein eigenes Leben weiter gehen soll. Ich steh momentan vor einigen wichtigen Entscheidungen. Und nach heute Abend, hat sich für mich einfach alles verändert. Alles sieht wieder ganz anders aus. Ich muss mir gerade klar darüber werden, was ich überhaupt will und... Man Zayn, es ist alles so... egal... es ist halt etwas kompliziert gerade. Ich kann dir das jetzt nicht erklären, aber ich werde mich gleich bei Harry melden, okay?«
»Mach das bitte. Aber sag ihm nicht, dass ich mich bei dir beschwert hab«, bettelte er mich an, bevor wir uns verabschiedeten.
Noch auf dem Parkplatz startete ich einen Videoanruf zu Harry. Er ging schneller ran, als ich "Skype" sagen konnte.
»Angel? Warum bist du wach? Ist was passiert?«, fragte er nervös.
»Nein, nein, alles ok bei mir«, beruhigte ich ihn.
Er runzelte seine Stirn. »Wo bist du überhaupt?«
»Ich bin noch in Stuttgart. Ich war mit Roman Essen.«
»Mit Roman...?« Harry schaute mich ganz wirsch an. Ich konnte seinen Blick schlecht zuordnen. »Sprichst du von Smirkov? Roman Smirkov?«
Ich nickte schnell.
»Was war das für ein Essen? Frühstück? Oder zählt das noch zum Abendessen? Angelina, es ist zirka vier Uhr morgens bei euch! Und seit wann sprichst du diesen Arsch mit dem Vornamen an?«
Ich schaute auf meine Uhr und seufzte: »Ja ich weiß, ich sollte ins Bett. Mein Tag morgen wird anstrengend. Und das mit Roman erzähle ich dir, wenn wir uns sehen Harry.«
Harry schwieg, er war irgendwie nicht sonderlich gut drauf. Deswegen wollte ich ihm jetzt auch nicht erzählen, das ich höchstwahrscheinlich nicht nach L.A. ziehen würde. Seit Roman und ich uns etwas angenähert hatten, stand ein Umzug nach L.A. eigentlich nicht mehr zur Debatte. Nun stand ich aber vor der qualvollen Wahl: Eine sichere Karriere in Deutschland an Romans Seite, wobei er mal wieder die zweite Wahl wäre, oder eine erfüllte Beziehung mit Harry und eine berufliche Zukunft, die für mich noch ungewiss war. Ich musste abwägen, womit ich eher zurechtkommen würde, und das ohne Harrys Überredungskünste.
-Zayns Sicht-
Ich wusste nicht, was Angelina Harry erzählt hatte, aber es hatte gewirkt. Harry sang 'Right Now' nur noch auf der Bühne, dafür hatte er aber eine noch miesere Laune als zuvor, und zwar so schlecht, dass es für die ganze Crew gereicht hätte.
»Man Harry, jetzt reiß dich mal am Riemen. Das ist heute unser letzter Gig hier in Chicago und dann kannst du nach viereinhalb Wochen endlich wieder zu deinem Engelchen fliegen.« Wir befanden uns gerade entlang des Weges zu unseren Zimmern, als der Versuch, Harry Aufzumuntern, kläglich in die Hose ging. Weder das federleichte Schwingen meiner Arme, noch mein anmutiger Galoppschritt, zeigten positive Auswirkungen auf seine Laune.
»Mach dich nicht lächerlich«, sagte er verachtend, bevor er weitersprach. »Mein Engelchen, Zayn... hat mich in der letzte Woche fast immer nur weg gedrückt, wenn ich sie angerufen habe.« Im Vorbeigehen schlug er gegen den Zipfel eines Handtuches, das aus einem Sammelwagen für dreckige Wäsche heraus hing. »Und irgendwann später hat sie mir geschrieben, dass es ihr leid tut, dass sie keine Zeit hatte, weil sie auf irgendwelchen Ämtern rum gesprungen ist und angeblich "wichtige Termine" hatte.« Harry tat gerade so, als ob ihn seine Freundin anlügen würde.
»Ja, aber sie ist nun mal eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Du wusstest doch von Anfang an, dass es mit euch beiden nicht leicht werden würde«, versuchte ich ihn daran zu erinnern, wie optimistisch er gewesen war, dass sie es irgendwie schaffen würden.
Harry runzelte seine Stirn, seine Stimme klang zynisch. »Ich glaube, der einzige, der momentan irgendeinen Erfolg verbuchen kann, ist dieser Roman Smirkov. Und das bei meiner Freundin. Gestern war das Release von 'Steal My Girl'... Irre, findest du nicht?«
»Roman? Wer auch immer... Glaubst du etwa, sie geht dir fremd?«, fragte ich meinen Kumpel zögerlich.
»Jedenfalls scheint sie momentan gerne Zeit mit ihm zu verbringen, und das, obwohl sie ihn angeblich nicht leiden kann. Zayn... Sie kann ihn nicht ausstehen und sie war mit ihm Essen! Bis vier Uhr nachts!! Welches Restaurant hat in Deutschland so lange offen? Und außerdem redet sie mit mir nicht über ihn. Wenn ich nachfrage, blockt sie ab. Sie meint nur, dass alles in Ordnung sei, nur glaube ich ihr das irgendwie nicht. Sie ist so komisch seit dieser Nacht.«
Ich fand das auch alles sehr merkwürdig. Kurz dachte ich daran, wie ich ihr wegen Harry geschrieben hatte. Es musste genau diese Nacht gewesen sein, von der mein Kumpel nun sprach. Sie klang tatsächlich kühl, am Telefon. Eigentlich war ich davon ausgegangen, es wäre die Müdigkeit gewesen. Aber so im Nachhinein erinnerte ich mich, dass sie von irgendwelchen Entscheidungen sprach, die sie zu treffen hatte. Und dass sich in dieser Nacht alles für sie verändert hatte. Mir gingen einige Dinge durch den Kopf, die ich Harry lieber nicht erzählen wollte, doch er musterte mich, wissend was in meinem Kopf vor sich ging.
»Siehst du? Du denkst genau dasselbe wie ich«, erkannte Harry mit kopfnickender Zustimmung meiner Gedanken. Er kannte mich einfach zu gut.
»Hey Kumpel. Es ist bestimmt alles ganz harmlos. Sprich sie doch einfach darauf an.«
»Zayn. Als ich mit ihr geskypt habe, hab ich im Hintergrund die Leuchtreklame von einem Hotel erkannt, das nicht weit weg von ihrer Arbeit ist. Was gibt es da noch draufanzusprechen? Scheinbar haben sie es sich da ein paar Stunden einfach gemütlich gemacht. Und siehst du das?« Harry fummelte an seinem Handy herum und hielt es mir vor die Nase. »Gestern habe ich diese Bilder im Internet entdeckt, die einige Fans gemacht haben, die Angelina in einem Café erkannt haben. Die Frau ist eindeutig Angelina und weißt du wer das andere ist?« Ich schüttelte meinen Kopf und blieb schließlich vor meinem Zimmer stehen. »Das ist Roman Smirkov, mit dem sie neuerdings befreundet ist. Und findest du nicht, dass das wie Händchenhalten aussieht? Und siehst du, wie nahe sie sich stehen? Fehlt nur noch das Bild davon, wie ihre Lippen aneinander kleben.«
»Man Harry, mach jetzt bloß nichts unüberlegtes. Du weißt, was nach Südamerika dabei raus gekommen ist.«
»Keine Sorge«, beruhigte er mich und steckte sein Handy wieder weg. »Ich werde in unserer kurzen Tourpause wie geplant zu ihr fliegen. Ich befürchte nur, dass sie es vergessen hat. Sie hat nämlich kein einziges Wort mehr darüber verloren, so sehr vermisst sie mich.«
Ich klopfte Harry Mut machend auf die Schulter. »Ich bin mir sicher, das wird sich alles aufklären.« Das war zumindest das, was ich für ihn hoffte.
»Klären wird es sich bestimmt, aber ob es so gut für mich ausgeht? Ich denke halt, dass sie jemanden brauch, mit dem sie mehr Zeit verbringen kann. Vielleicht gibt ihr dieser Roman gerade die Geborgenheit, die sie benötigt, die ich ihr leider nicht geben kann.... Verdamm Zayn..!!! Sie hat geheult, nachdem wir Telefonsex hatten. Erst dachte ich, es ist, weil sie mich so vermisst, aber inzwischen glaube ich einfach, dass da noch mehr dahinter steckt. Sie hat sich einfach noch nicht getraut mir am Telefon zu sagen, dass es aus ist. Außerdem bekomme ich heute nur ihre Mailbox ran.«
»Telefonsex??? Okay, das will ich jetzt nicht wissen. Aber hör auf, dir Gedanken zu machen Harry! Angelina liebt dich, das sieht doch ein Blinder.« Mir tat das alles so weh, denn ich befürchtete, dass er rechthaben könnte, aber das musste ich ihm ja nicht unbedingt auf die Nase binden. »Jetzt geh erst mal duschen, wie du es vorhattest, und mach dich fertig für die Bühne. Wir sehen uns gleich«, sagte ich noch, bevor er in seinem Zimmer verschwand und ich im Gang auf Niall und Louis traf.
»Ja, den beiden tut es einfach nicht gut, wenn sie sich so lange nicht sehen«, war auch Louis' Meinung, als wir über Harrys Laune sprachen und auch darüber, dass er davon ausging, dass sich Lina für einen anderen entschieden hatte, den sie häufiger sehen konnte.
»Harry kommt wohl jedes Mal auf komische Gedanken, wenn wir lange auf Tour sind. Aber mal ehrlich Leute...«, verriet uns Niall. »Jay hat mir geschrieben, wie Angelina gerade drauf ist. Sie weiß auch nicht, was gerade mit der ist. Aber angeblich ist sie schlecht gelaunt, wenn sie Kontakt zu Harry hatte, und sie redet wohl viel von diesem Roman. Kennt ihr den?«
»Laut Harry, haben die beiden neulich, die halbe Nacht miteinander verbracht«, klärte ich meine Kollegen auf.
»Ihr glaubt doch nicht, dass sie was mit dem Kerl hat, oder?«, fragte Louis, doch unsere Blicke zweifelten allesamt. »Echt jetzt Jungs? Glaubt ihr wirklich? Ich kann mir das bei Angelina irgendwie nicht vorstellen.«
»Die Nacht war in einem einen Hotel, Lou«, ergänzte ich vorsichtig.
Ein leises »Ohhh...«, war seine Antwort darauf.
»Nee, oder?«, fragte Niall ungläubig. »Verknallt die sich gerade wirklich in nen anderen? Jaycee meinte, dass Angelina seit ein paar Tagen total besessen davon ist, mit diesem Roman zusammenzuarbeiten. Sie konnte mir das auch alles nicht so genau erklären, was die miteinander zu schaffen haben. Aber sie sehen sich wohl sehr oft.«
Plötzlich wurde schräg gegenüber eine Türe geöffnet und Liam kam heraus. »Hey Leute... Ist das ne Gruppensitzung von der ich nichts weiß... oder was macht ihr alle hier?«, fragte er mit spaßender Vorwurfhaltung.
Bevor jemand antworten konnte, kam auch Harry aus seinem Loch gekrochen und wir machten uns geschlossen auf den Weg.
»Hey Liam! Sind deine Finger noch nicht an deinem Handy festgewachsen?«, spaßte Louis, da Liam gerade ununterbrochen darauf rum tippte. »Was treibst du eigentlich?«
Sein neutraler Blick änderte sich schlagartig zu einem breiten Grinsen: »Schauen, ob vielleicht jemand Harrys Grübchen auf e-Bay verkauft. Er sieht echt scheiße ohne die Dinger aus. Wird Zeit, dass er sie wieder bekommt.«
Harry funkelte ihn aus seinen Augenwinkeln böse an. »Wenn es dir nicht passt, wie ich aussehe, Liam, dann sieh mich einfach nicht an.«
»Wooo-hohoo... Was hab ich gemacht?!«, staunte Liam abwehrend über Harrys patzige Reaktion.
Harry beruhigte sich vor unserem Auftritt wieder etwas. So ganz konnte er den Schalter aber nicht umlegen, als wir bei 'Midnight Memories' auf die Bühne liefen, die mir immer noch viel zu riesig vorkam. Er zog die Show durch, er lachte sogar. Irgendwie machten ihn die Fans wohl gerade glücklich. Aber wer ihn besser kannte, wusste, dass seine gute Laune auch ein wenig aufgesetzt war.
Gerade als wir 'Right Now' sangen - und ich konnte nicht von mir behaupten, dass ich den Song die letzten Tage sonderlich vermisst hätte - war es Harry, der mir mitten in meinem ersten Refrain plötzlich auf dem Arm herumhämmerte und mir aufgeregt, »Sing schneller Zayn!«, entgegen brüllte.
Ich runzelte meine Stirn ein wenig und vergaß fast weiter zu singen, doch dann war Liam dran. »Was..? Sing schneller Zayn...«, wiederholte ich, psychisch gestresst durch Harrys Verhalten. »Was ist denn das für ne blöde Aufforderung Harry? Drehst du jetzt völlig am Rad, oder was?«, fragte ich ihn. Konnte er das Lied jetzt selbst nicht mehr hören und wollt, dass es schneller vorbei war? Das wäre auf jeden Fall kein Wunder gewesen. Ich hätte ihn verstehen können, wenn ihm das Lied nun zu den Ohren raus kam.
»Ich hab Lina gesehen. Ich muss so schnell wie möglich hier runter«, erklärte er mir, bevor er selbst sang.
Ich dachte, jetzt ist alles vorbei und er fängt an zu halluzinieren. Der Song hatte wohl total seinen Verstand benebelt. Blöderweise ertappte ich mich aber dabei, wie ich im Publikum, selbst nach ihr Ausschau hielt. Liam stupste mich an, als ich dabei tatsächlich meinen nächsten Einsatz verpasste.
»Harry du spinnst doch«, sagte ich zu ihm, nachdem das Lied zu Ende war.
»Nein, ich hab sie gesehen. Ich schwöre es. Ich bin doch nicht bekloppt!!«, war Harry felsenfest überzeugt davon, dass er noch alle Tassen im Oberstübchen hatte.
»Da bin ich mir manchmal nicht so sicher«, erwiderte ich und bekam für diesen Satz einen todbringenden Blick von Harry zugeworfen. Er beharrte darauf, dass er sie gesehen hatte. »Ach ja? Und wo ist sie dann hin?«, fragte ich, von überheblicher Neugier geplagt. Harry hatte sie echt nicht mehr alle. Angelina war nicht hier, auch wenn er sich das noch so sehr wünschte.
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