Harry zögerte ein wenig, bevor er auf das Klingeln reagierte, holte dann aber tief Luft und strich mit dem Daumen schließlich über sein Smartphone, um das Gespräch anzunehmen.
»Mum?«, sagte er einfach nur.
»Sorry, wenn ich euch störe, aber ich weiß jetzt, an wen mich Angelina erinnert hat«, sprudelte seine Mutter aufgeregt los. »Ich hab die alten Bilder raus gesucht, aber das, was du mir geschickt hast, konnte ich nicht finden. Es ist ähnlich, aber ich konnte es im Album einfach nicht finden.« Natürlich konnte sie es nicht finden, denn wenn in Annes Fotoalbum ähnliche Bilder waren, dann hatte sie Harrys Vater gemacht und nicht mein Onkel. »Ich verstehe es nicht... Es fehlt keins. Wann hast du dir das denn geklaut Harry?«, fragte sie nach, ohne eine Antwort zu bekommen. »Na ist ja jetzt auch egal... Aber mir ist der Blick des Mädchens wieder aufgefallen. Mir fällt ihr Name einfach nicht mehr ein, aber ihr Blick... genauso verliebt sieht dich Angelina immer an.«
»Sie heißt Angelina, Mum«, sagte Harry ganz ruhig.
»Hab ich mich versprochen? Angelina. Hab ich doch gerade gesagt, oder?«, fragte sie verstört.
»Nein Mum. SIE, das fast vierjährige Mädchen an deinem Bett heißt Angelina«, wiederholte er nun ausführlicher und in unverblümter Direktheit. Harry wirkte gefasst und war wirklich ruhig. Fast so, als ob er mal wieder einen schlechten Witz erzählen würde, bei dem er selbst keine Miene verzog bis die ersten lachen mussten, worüber er sich dann freute.
»Harry, deine Witze sind manchmal echt grausam und wir lachen trotzdem jedes Mal drüber, aber das ist der schlechteste Witz den du je erzählt hast.«
Er räusperte seine männliche Stimme und rubbelte seine Nase.
»Ok. Du machst keine Witze«, bemerkte seine Mutter nun. »Und du wolltest mir gerade auch nicht sagen, dass dieses Mädchen und deine Freundin nur zufällig denselben Namen tragen?« Sie ließ es weniger wie eine Frage klingen. Ihr war klar, was ihr Sohn gerade gesagt hatte. »Harry das ist ja...« Anne brach mitten im Satz ab und wusste nicht, was sie sagen sollte. Für eine kurze Zeit, war es ganz still.
»Ja, mir fallen auch keine Worte dazu ein«, gab Harry bekannt. »Nur noch eins...«, wollte er dann wissen. »Wie war deine Zimmernummer Mum? Weißt du das noch?«
Ich schaute ihn blöd an. 'Hat er denn jetzt keine anderen Probleme, als die Zimmernummer, die er nach seiner Geburt hatte?', fragte ich mich.
»Ohhh, die habe ich nie vergessen. Wir hatten Zimmer 97. Also 0 Punkt 97, um genau zu sein. Aber warum willst du das wissen?«
»Ich erkläre es dir später irgendwann. Danke Mum. Hab dich wahnsinnig lieb«, verabschiedete er sich von Anne, zog ein Knie nach oben auf das Sofa und drehte sich dabei zu mir.
Harry schaute mich fieberhaft an. »Null neun Lina, was ist die nächste Zahl?« Ich runzelte meine Stirn, weil ich nicht wusste, in welchem Zug er gerade fuhr. »Wie ist die nächste Zahl Angelina?«, fragte er noch einmal, bis es in meine Hirn laut schepperte. Schnell griff ich zu meinem Taschenrechner und berechnete erneut die Wurzel aus diesen mysteriösen 4.048.627. Ich drehte das kleine Display von meinem Taschenrechner zu Harry, so dass er es sehen konnte und kaute dabei auf meiner Unterlippe rum.
»Sieben«, sagte ich starr und schaute tief in Harrys beunruhigte Augen. »Nicht null neun, sondern null neun sieben«, widerholte ich.
Die nächste Zahl bedeutete also nicht, dass wir uns im September wieder trennen würden, so wie wir das spaßeshalber angenommen hatten. Das Ergebnis 2012,12002624097, stand bisher für die wichtigsten Orte, oder witziger Weise, die Zimmernummern aus unserem gemeinsamen Leben. In Berlin hatten wir die Zimmer 24 und 26. 2012,12 war Die Jahreszahl und der Monat, in dem uns unser Schicksal wirkungsvoll daran erinnert hatte, dass es den anderen gab. Unser Zusammenprall in London war bestimmt kein Zufall. Ich war mir nun zu 100 Prozent sicher, dass meine Oma uns damals absichtlich zueinander geführt hatte, damit mir der Gedanke an Harry, über meine schwere Zeit mit Sandro hinweghelfen konnte. Schon damals, war es ein magischer Augenblick, als wir gemeinsam auf dem Boden lagen, doch erst in Berlin waren wir beide bereit füreinander; bereit für diese große Liebe, die bereits direkt nach Harrys Geburt entstanden war; das wussten wir jetzt.
Ob diese beiden Nullen tatsächlich eher eine liegende Acht waren, würde uns unsere Zukunft zeigen. Doch bedeutete sie dann unendliche und bedingungslose Liebe oder gar Liebe bis in alle Ewigkeit? Was prophezeite einem die Unendlichkeit in einem sterblichen Leben? Würde die Liebe mit dem Tod enden, oder ging sie darüber hinaus? War Liebe unsterblich? Die Unendlichkeit wäre sicherlich lange. Würden wir es also je erfahren, was das alles zu bedeuten hatte? War das hier tatsächlich unser Schicksal, das Harry praktisch in die Wiege gelegt wurde. War dieses Unglaubliche wirklich wahr, Zufall, oder doch nur ein gemeine Täuschung unserer Wahrnehmung? War es etwas, das wir einfach glauben wollten und uns zurechtgelegt hatten, um einen geliebten Menschen nicht zu vergessen, oder war es tatsächlich meine Großmutter, die für uns da war, auch nach ihrem Tod? Gäbe es auch für Harry und mich ein Leben nach dem Tod? Würden wir meine Großeltern oder andere verloren geglaubten Menschen dann wieder sehen? Ich wollte daran glauben, dass meine Großmutter immer noch bei mir war, wenn auch in anderer Form. Sie war immer in meinem Herzen. Genau wie in meinem Song für sie, wusste ich, dass Engel niemals sterben konnten. Und sie war offensichtlich hier; unsichtbar und beschützend. Ein Häftling meines Herzens.
...gefangen...
Ein Gefangener, genau wie Harry. Keine Sterblichkeit dieser Welt, könnte ihn je aus meinem Herzen reißen. Sein Name hatte sich dort eingebrannt; bereits am Tage seiner Geburt. Und nichts... nichts könnte das je ändern, da war ich mir sicher.
Ich summte das Lied, was ich für meine Grußmutter geschrieben hatte, ganz leise vor mich hin und fing an meine Lippen für ein paar zaghafte Worte zu bewegen: »...believe in your fate... obvious here, invisible, protective... a prisoner of my heart, captive... above in the sky, angels will never die...«
Harry nahm meine Hand und legte sie bei sich auf die Brust. Das machte er immer, wenn er mir zeigen wollte, was er gerade fühlte. Ich spürte, wie sein Herz unaufhörlich dagegen hämmerte. Sein Atem war unruhig, im Gegensatz zu meinem. Ich atmete ruhig und tief in meinen Brustkorb, in der Hoffnung, mein Herz hätte mehr Platz, wenn er sich aufblähte, denn mein Herzschlag machte Harrys Konkurrenz. Es war alles so unglaublich.
»Das ist einfach unmöglich«, wisperte Harry. Er schaute mich an und strich mit seinen Fingern zaghaft meine Wange entlang. Als könne er nicht glauben, dass ich vor ihm saß. Ich, das Mädchen aus seiner Vergangenheit, das nun eine Hand von ihm nahm, um ihn fest zu halten. Harry drehte unsere Hände so, dass unsere Handflächen wieder flach aufeinander lagen. Erneut betrachtete er den Größenunterschied. Er fing an zu lächeln und sagte: »Damals waren deine Hände noch größer als meine.« Er schnaubte belustigt. »Und weiß du, dass es sogar ein Bild von uns gibt, wo du mich auf die Lippen küsst.«
»Gibt es nicht«, sagte ich ungläubig.
»Doch gibt es«, behauptete er. »Ich zeige dir alle, wenn wir mal wieder bei meiner Mutter sind.« Er tippte sich seitlich auf die Lippen. »Ich schwöre... Genau hier hast du mich geküsst.«
Sein lächeln war so ansteckend, dass ich einfach mitgrinsen musste, mich nach vorne beugte und seinen Mundwinkel küsste. »Hier?«, fragte ich ihn, nur ein paar Millimeter von ihm entfernt.
»Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht war es auch hier«, erwiderte er leise, drehte seinen Kopf ein wenig und landete mit seinen weichen Lippen direkt auf meinen. Ganz behutsam fing er an mich zu küssen und schloss seine Augen. Mein Atem wurde unruhiger. So langsam realisierte ich, dass Harry tatsächlich meine Kindheitsliebe war, die ich so schnell wieder verloren hatte, und jetzt waren wir gemeinsam hier. Nur langsam forderte Harry mehr, um mir die Möglichkeit zu geben, aufzuhören, aber das wollte ich nicht. Seine zärtlichen Lippen zu spüren, war eines der schönsten Dinge auf der Welt. Ich bekam mit, wie mühsam und zittrig Harry Luft holte, während wir uns küssten. Der pulsierende Druck an meinem Hals, ließ mich selbst kaum atmen. Harry war der Mann, den ich mein Leben lag gesucht hatte. Ich bekam eine schaurige Gänsehaut, die sich über meinen Körper legte, während er sich langsam über mich beugte, immer weiter, bis ich schließlich auf meinem Rücken lag und er über mir war. Ich erinnerte mich an London, an unseren Zusammenprall, wie Harry auf mir lag, und daran, wie wir uns dabei fast geküsst hätten, damals schon. Doch irgendetwas hatte uns beide davon abgehalten. Wir waren einfach noch nicht bereit dazu. Es diente nur dazu, den jeweils anderen in Erinnerung zu rufen. Ihn jetzt zu küssen, war einfach nur wunderschön. Harry hatte meinen Kopf zwischen seinen Armen eingekeilt, sein Körper wurde schwerer, Harry war so liebevoll. Ich musste an die Zeit in Berlin zurück denken, wie wir uns dort im Gang erneut begegnet waren und wie wir uns das erste Mal geküsst hatten, im Wasser, auf der Treppe, im Pool. Und ich erinnerte mich an unseren Kuss, hier auf diesem Sofa, als Harry nach der Messe das allererste Mal bei mir gewesen war und mir zum ersten Mal gesagt hatte, wie sehr er mich lieben würde. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie lange ich tatsächlich gewartet hatte, diese Worte von ihm zu hören. Harrys Kuss wurde intensiver und ich erinnerte mich daran, wie viel Sehnsucht ich nach ihm hatte und angefangen hatte mich unter ihm zu bewegen, obwohl ich es sein lassen sollte. Genau diese Sehnsucht spürte ich jetzt, und genauso spürte ich Harrys Verlangen, durch den Stoff unserer Hosen. Ich bewegte meine Hüften und bemerkte, wie auch Harry sich immer stärker gegen mich presste. Er unterbrach unseren Kuss für einen kurzen Moment und schaute mich verlangend an. Seine Augen waren nur halb geöffnet. »Ich will dich spüren«, wisperte er mit lustuntermalter Stimme und hatte kaum Luft zum Sprechen. Dieses Mal stand uns nichts im Wege, so wie vor ein paar Wochen. Als Zeichen, dass ich es auch wollte, fing ich an, ihn auszuziehen. Harry griff zwischen uns, um meine Hose zu öffnen. Kleidungsstück für Kleidungsstück fiel neben uns auf den Boden. »Ich liebe dich«, flüsterte er mir zu, nachdem mein Oberteil nicht mehr an meinem Körper war. Unter Küssen beugte er sich erneut über mich. Mein Körper zitterte, genau wie seiner. Mit einem kurzen Blick in meine Augen, fragte er mich, ob er wirklich mit mir schlafen dürfte. Als Antwort darauf, zog ich seine Hüften an mich heran. Wenig später waren wir eins, mit einem Gefühl, das sich nicht beschreiben ließ.
Wie im Zeitraffer, gingen mir alle möglichen Dinge durch den Kopf, unterbrochen von unserem sinnlichen Stöhnen, so leise, dass man es kaum hören konnte. Harrys Hände vereinten sich mit meinen. Wir hielten uns ganz feste. »Ich liebe dich Harry«, flüsterte nun auch ich. Ein sanftes Lächeln konnte ich von ihm vernehmen, bevor er mich wieder küsste und in mich drang, so tief es ihm möglich war. Die Muskeln seiner Armen waren angespannt, als er sich gefühlvoll bewegte. Irgendwann gehörten meine Gedanken nur noch ihm und als unsere Lust den Höhepunkt erreicht hatte, fühlte ich mich, als würden wir gemeinsam schweben. Raum und Zeit spielte keine Rolle, es zählte das "Jetzt".
»Du zitterst ja immer noch«, bemerkte Harry, inzwischen seitlich, neben mir liegend.
»Du aber auch Harry«, lächelte ich zufrieden und genoss es einfach nur, seine Nähe zu spüren, während wir uns langsam von unserem Beischlaf erholten.
Den Rücken hatte Harry zur Lehne gedreht, seinen Arm hatte er unter meinen Kopf geschoben. »Da siehst du mal, welche Auswirkungen du nach 20 Jahren noch auf mich hast.« Ich musste grinsen. Er schaute mich lächelnd an und beobachtete mich. Ein Bein hatte er über meine geschlagen, den anderen Arm hatte er über mich drüber gelegt, seine Augen wanderten über mein Gesicht, sein Blick wurde ernster. »Damals war ich noch zu klein und konnte dich nicht in den Arm nehmen, deswegen musstest du das für mich übernehmen Angelina. Aber jetzt kann ich es. Und ich verspreche dir, dass ich dich nie wieder loslassen werde.« Er zog mich ganz dicht an sich heran. »Nie wieder, hörst du? Nie wieder«, flüsterte er und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren.
Mit meinen Fingern strich ich zärtlich seinen Arm auf und ab. »Harry?«, fragte ich nachdenkend. »Glaubst du, dass meine Oma wirklich noch hier ist und uns beobachtet?«
»Na ich hoffe doch nicht, dass sie uns gerade dabei zugesehen hat, was wir gemacht haben«, nuschelte er in mein Ohr.
Ich musste lachen. »Ich glaube so viel Anstand hat sie, dass sie uns dafür alleine lässt«, behauptete ich.
Ausgelöst durch ein platschendes Geräusch, schnellte Harrys Kopf nach oben. »Oder auch nicht«, äußerte er sich zu der plötzlichen Unruhe auf meinem Tisch, denn wie von Geisterhand, war ein Fotoalbum von dem anderen gerutscht und auf die Tischplatte geplatscht. Vermutlich weil ich es unachtsam, mit der Kante auf ein anderes gelegt hatte. Oder nicht? So genau konnte ich mich nicht mehr erinnern.
»Harry, mach mir keine Angst. Das wird mir jetzt echt etwas zu unheimlich. Und ich will nicht, dass uns meine Oma so sieht.« Ganz schnell bekam ich wieder Gänsehaut und rubbelte schaudernd meinen Arm.
Harry beugte sich über mich drüber und gabelte kurzerhand mein Oberteil vom Boden auf. »Dann solltesten wir uns besser anziehen«, sagte er und drückte es mir in die Hand. Ihm war das gerade wohl selbst nicht so ganz geheuer, denn eigentlich war er gerne nackt und zog sich nun freiwillig an.
Kaum hatten wir uns angezogen, klingelte mein Telefon. Ich wollte aufspringen, wurde aber durch Harrys Hand zurückgezogen und landete auf seinem Schoß. »Hey! Wohin so eilig?«, fragte er mich.
»Na schauen, wer mir geschrieben hat«, sagte ich, ins Regal, zu meinem Handy zeigend.
»Vielleicht war es ja deine Oma«, lächelte er.
»Harry, hör auf damit«, beschwerte ich mich. Ich fand das alles schon unheimlich genug. Nachrichten aus dem Jenseits, hätten mir jetzt gerade noch gefehlt.
»Ok. Aber ich lass dich trotzdem nicht mehr los. Nie wieder. Das habe ich dir doch gesagt.«
An der Hand zog ich ihn hinter mir her. »Ich bin gespannt, wie du das anstellen willst«, ärgerte ich ihn.
»Jaaa, okay«, seufzte er, da er wusste, dass dies nicht möglich war. »Aber zumindest heute nicht mehr.«
»Ich muss später aber noch mal auf die Arbeit. Ich wollte mir doch den Kleinbus von unserer Marketingabteilung ausleihen, damit wir morgen alle mit einem Fahrzeug nach Düsseldorf können«, erklärte ich ihm.
»Nimmst du mich mit?«, fragte er mich.
»Nein Harry. Ich will auch noch kurz zu Lucas ins Büro und du machst nur Chaos dort!«, schimpfte ich.
Harry schmollte mit seinem süßen Dackel-Blick. »Ach komm schon. Ich bin dann auch ganz lieb. Hauptsache ich kann bei dir sein.«
Ich schielte genervt zur Decke und versprach ihm, es mir nochmal zu überlegen. Aber er wusste ganz genau, dass er schon längst gewonnen hatte. Er grinste blöd.
Schließlich nahm ich mein Smartphone in die Hand und sah, dass Jaycee mir ein Video geschickt hatte. Folgende Worte hatte sie dazu geschrieben:
Jaycee: [Das hat meine Mum immer gehört, als sie wegen mir im Krankenhaus lag. Ich hab mir das Video irgendwann später aufs Handy geladen, als sie mir davon erzählt hat. Dachte vielleicht willst du das haben, als Erinnerung. Du musstest dir das bestimmt 10.000 x anhören, als du uns mit Grandma besucht hast. Vielleicht ist es ja sogar der erste Song, den du mit Harry zusammen gehört hast. Stell dir das mal vor. OMG!! Das ist so megakrass!! Niall und mir geht das immer noch nicht in den Kopf, was ihr uns vorhin gesagt habt. Meldet euch, okay? Hab dich lieb. :-*]
Ich tippte auf die Datei und fing an zu staunen. Natürlich erkannte ich den Song sofort bei den ersten Klaviertönen. Es war kein anderes Lied als 'You' von Ten Sharp. Ich hatte es Harry sogar schon mal vorgespielt, bei unserem kleinen Privatkonzert. Er hatte lautstark mitgesungen und mir hinterher verraten, dass es irgendwie immer sehnsüchtige Gefühle in ihm auslösen würde. Nun wussten wir auch warum. Auch für mich, war der Song immer etwas Besonderes gewesen. Harry und ich lauschen dem Lied und der Stimme des Sängers.
»It's... all right with me... as long as you... are by my side
Talk... or just say nothing... I don't mind your looks never lie
I was always on the run... finding out... what I was looking for... and I was always insecure... just until I found«
»Oh Gott, Harry. Hörst du das?« Ich lachte und zeigte ihm mein Handy, auch wenn er es deswegen nicht besser hören konnte, aber wir schauten uns das Video nun gemeinsam an. »Hörst du den Text?«, fragte ich nach. Diese Textzeilen waren so wahr. Der Song beschrieb unser Leben fast perfekt.
Harry nahm mir das Telefon aus der Hand und machte lauter. Wir lachten ausgelassen. »YOU, you were always on my mind«, sang wir beide den Refrain mit und strahlten uns gegenseitig an. »YOU, you're the one I've been living for... YOU, you're my everlasting fire... you're my always shining star«
»DU...«, sagte Harry überzeugt, »...bist definitiv die Liebe meines Lebens. Und DU, bist diejenige, für die ich überhaupt lebe. Das kannst du jetzt nicht mehr abstreiten. Wir sind so was von füreinander bestimmt und ich bin so froh, dass ich dich endlich gefunden habe«, äußerte sich Harry vergnügt, während mein Handy noch vor sich hin dudelte.
Er nahm mich aufgedreht in den Arm und küsste mich. Ich wusste nicht ob ich lachen oder heulen sollte, denn es war einfach nur unglaublich, was wir über unsere Vergangenheit alles herausgefunden hatten. Es war eine Irr-Fahrt der Gefühle; für uns beide. Harry fing an, mit mir durch die Wohnung zu tanzen. Das Lied hörten wir noch, gefühlte tausendmal. Sogar im Auto lief es später, als wir gemeinsam zu mir auf die Arbeit fuhren, um das größere Auto zu holen. Natürlich hatte ich Harry mitgenommen. Er durfte sogar mit zu Lucas ins Büro und er traute seinen Ohren kaum, als ich mit meinem Chef sprach. Harry sah mich ganz entgeistert an.
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