Eben noch total euphorisch in Lukes Armen gelandet, änderte sich Jays Gesichtsausdruck schlagartig. Sie begann wieder auf eigenen Beinen zu stehen und starrte ernst und nachdenkend, was sie heute noch geplant hatte, auf seine Brust. »Ja man... Voll der Scheiß. Ich hab vergessen mein Bett frisch zu beziehen und meine Mutter killt mich, wenn ich das nachher nicht noch mache, weil sie morgen Waschtag hat«, sagte sie, von Unlust geplagt und total genervt.
»Deine Mutter hat sonntags Waschtag? Ach komm schon«, sagte Luke ungläubig und nahm seinen Arm von ihr weg. »Aber ich kann dir ja helfen, das Bett frisch zu beziehen«, bemerkte er mit einem Augenzwinkern.
Plötzlich ging eine laute Sirene los. Alle Köpfe drehten sich unweigerlich zu Niall, der wie besessen auf seinem Handy herum drückte. »Sorry Leute«, erwiderte er unbeholfen auf unsere Blicke. »Ein Kumpel hat mir gerade ein total bescheuertes Video geschickt.« Unschuldig hob er seine Hände und Schultern an, als wolle er sich für die Störung entschuldigen.
Jaycee war die einzige von uns, die sich von dem lauten Geräusch nicht stören ließ. Sie hatte Luke weiter angestarrt. »Sag mal«, fragte sie ihn mit grimmigem Blick, »baggerst du mich gerade etwa an?«
Niall begann zu husten.
»Ich wollte doch nur nett sein«, behauptete Luke.
Jay erlaubte sich einen ganz kurzen Blick zu Niall. »Danke, ich bin bestens versorgt«, antwortete sie schnippisch. »Aber darf ich mal?«, fragte sie Luke und fasste ihm an sein Lippenpiercing.
Er zuckte, runzelte seine Stirn und wich schnell zurück. »Was hast du vor?«, wollte er beunruhigt wissen und schaute sie skeptisch an, während er, nach hinten gelehnt, ihre Hand von seinem Gesicht weg drückte.
»Ich hasse diese Dinger. Das sieht doch total hässlich aus«, ließ Jay verlauten. »Kann ich es dir nicht einfach raus machen?«
»Bist du bescheuert oder so?«, fragte er sie entgeistert und sah sie giftig an.
Jaycee fing an auf ihrer Unterlippe rum zu kauen: »Wenn ich jetzt "ja" sage, was passiert dann?«
Luke wurde wachsam, irgendwie grübelnd, kurz: er schaute komisch. Meine Cousine war ihm wohl nicht so ganz geheuer. »Wenn du es raus machen darfst, nimmst du mich dann mit zu dir nach Hause?« Er zog eine Augenbraue nach oben und sah sie fragend an.
»Ne, aber kann ich trotzdem ein Autogramm von dir haben?«, forderte Jaycee.
»Aber immer doch«, sagte Luke breit grinsend und zog einen Edding aus seiner hinteren Hosentasche, den er wohl von einem Fantreffen noch mit sich trug. »Auf einen Zettel, oder darf ich mir ein Körperteile von dir aussuchen?«
»Ähmmm, ja also... das kommt jetzt drauf an«, stotterte Jay misstrauisch. »Ich ziehe mich nicht vor dir aus!«
»Quatsch. Halt einfach still«, bat Luke meine Cousine und fing an, ihr einfach auf die Stirn zu kritzeln.
Sie grinste und schielte nach oben, aber sehen, konnte sie es natürlich nicht, was er da trieb. »Ich hoffe, das geht bis Montag wieder weg«, wünschte sie sich. Aber sie hielt still und Luke vollendete sein Werk. Jaycee trug es mit purem Stolz. Niall versuchte sich prustend ein Lachen zu verkneifen. Harry schüttelte seinen Kopf. Und mir tat Jaycee einfach nur irgendwie leid, oder auch nicht. Doch Zeit, Jaycee in den Spiegel sehen zu lassen, hatten wir nicht. Es wurde ernst. Die erste Truppe musste auf die Bühne und Jay wollte sich 5 Seconds of Summer nicht entgehen lassen, schon gar nicht, wo sie jetzt ein Autogramm von Luke hatte, das jeder sehen konnte.
»Bleibst du noch hier?«, fragte mich Harry, als ich mit Jay mit wollte. »Du kannst sie dir doch morgen, beim nächsten Konzert, anschauen.«
Ich hatte gar nicht mehr daran gedacht, dass Harry morgen ja schon wieder einen Gig hier hatte. Das Ganze, was für mich heute wie ein netter und aufregender Ausflug war, war Alltag für ihn. Natürlich wollte ich ihn noch nicht alleine lassen. Ich saß noch eine ganze Weile bei ihm auf dem Schoß und wunderte mich, wie ruhig er sein konnte, und das, obwohl man die Fans bis hier hin kreischen hören konnte. Doch kurz vor dem Auftritt merkte ich, wie sie allesamt etwas unruhiger wurden. Liam fing an sein Mikro in der Luft herum zu werfen und ich wollte mich so langsam vom Acker machen. Harry gab mir noch mal einen kleinen Kuss und dann verschwand ich zu Jay vor die Bühne.
Heute konnte ich das Konzert tatsächlich in vollen Zügen genießen. Dieses Mal war ich darauf vorbereitet, was mich erwarten würde, und ich hatte das Konzert ohne Komplikationen durchgehalten. Harry blühte richtig auf, auf der Bühne. Es war so toll, ihn dabei zu beobachten. Mir wurde klar, wie sehr es sein Leben war. Wie gern er da oben stand, obwohl er manchmal richtig schüchtern sein konnte. Von Unsicherheit, war ihm auf der Bühne allerdings nichts anzumerken. Er hatte einfach verdammt viel Spaß mit seinen Kollegen. Jay und ich tobten mit den anderen Fans vor der Bühne. Alles war wie eine riesengroße Party, die leider viel zu früh zu Ende ging.
Als die Show vorbei war, kämpfte ich mich mit meiner Cousine zurück in den Backstage-Bereich. Es waren einfach zu viele Leute, die hier durch die Gegend rannten, aber schließlich kamen wir bei den Jungs an.
Harry hatte sich gerade sein Shirt ausgezogen, um sich etwas anderes anzuziehen, vermutete ich. »Und? Was sagst du jetzt zu deinem ersten richtigen Konzert, bei dem du dich nicht hinter der Bühne versteckst?«, wollte er lächelnd von mir wissen.
Ich musste grinsen. »Ihr seid gut.«
»Nur gut?«, hakte er nach und legte einen Arm um meine Taille, so entblößt wie er obenrum war.
»Harry, du weißt, dass ich euch toll finde. Und...« Ich pausierte, weil mich sein breiter werdendes Lächeln irritierte.
»Und was?«, fragte er und stupste mit seinem Nasenrücken meine Wange an, bevor er sie küsste.
Nun mischte sich Jaycee von der Seite mit ein. »Hast du sie nicht gesehen? Sie verhält sich wie der größte Fan aller Zeiten.«
Natürlich hatte mich Harry während des Auftrittes gesehen, deswegen wahrscheinlich auch sein bescheuertes Grinsen. Unerwartet ließ er mich total entsetzt los und starrte mich entgeistert an. »Du Groupie!!!«, ärgerte er mich mit tiefer Monsterstimme. »Von wegen Fan... Du willst doch nur meinen Körper und hemmungslosen Sex mit mir.« Angetörnt leckte er sich einen Finger ab und schob seine Hände dann total verführerisch seinen Körper entlang nach unten, während er seine Hüften nach vorne schob und sexy kreisen ließ. Ich starrte auf die Wellen seiner Bauchmuskeln. Er sah so heiß aus, dass ich das Gefühl hatte, seinen nassen Finger zischen zu hören, als er auf seinen Körper traf. Mir wurde ganz schummrig bei dem Anblick und ich bekam weiche Knie, obwohl es mein Freund war. Er überraschte mich immer wieder. Ich hatte keine Ahnung, was ihn da gerade geritten hatte, aber wahrscheinlich waren es noch die Nachwirkungen von seinem Auftritt.
Harry mimte den sexy Playboy und grinste mich im nächsten Moment so süß und lieb wie ein unschuldiger Engel an. Ich wusste nicht, ob mich das jetzt antörnte, oder ob ich ihn einfach nur knuddeln wollte. Er machte es einem echt nicht leicht. Seine Mimik änderte sich oft im Sekundentakt, und was er im Kopf hatte, war unberechenbar, aber oft so charmant.
»Ich finde dich wirklich sexy, wenn du auf der Bühne stehst und tanzt«, gab ich zu. »Und ich bin gerne dein Groupie.«
Harry zog sich ein anderes Shirt über, schlang dann seinen Arm um meinen Hals und zerrte mich sanft an sich heran. »Ich habe eigentlich nicht vor mit Groupies zu schlafen, aber das sollte ich jetzt vielleicht ausnutzen. Bei dir könnte ich eine Ausnahmen machen, wenn du willst«, murmelte er mir entgegen und machte mir ein unsittliches Angebot. »Willst du heute Nacht mit mir auf mein Hotelzimmer kommen?«
»Harry, wozu ein Hotel? Wir sind in London.« Mehr sagte ich dazu nicht.
»Hey, das war ein einmaliges Angebot, du Spielverderber«, warnte er mich. »An deiner Stelle, würde ich mir das schwer überlegen. Ich würde uns auch extra ein Zimmer buchen.«
»Nur wenn ich dort auch was zu essen bekomme. Ich sterbe nämlich gleich vor Hunger«, sagte ich.
»Aaaaaahhhmm«, überlegte Harry mit einem verschmitzten Grinsend. »Von was für einem Hunger sprechen wir denn dieses Mal?« Ich sah ihn zerknirscht an und war froh, dass er Gedanken lesen konnte. »Ja ja, schon gut«, sagte er dann. »Ich hab bei Little Things auch schon überlegt, was wir nachher noch essen könnten«, plauderte er nun.
Ich war schockiert. »Du denkst auf der Bühne darüber nach, was du dir später noch zwischen die Kiemen schiebst?«
Er war verwundert, warum er das nicht tun sollte und sah mich dementsprechend an. »Ja klar. Denkst du bei der Arbeit etwa nicht darüber nach, was du dir kochst, wenn du nach Hause kommst.«
Ich war total bestürzt. »Das ist doch was vollkommen anderes. Du sollst singen, wenn du auf der Bühne stehst, Harry.«
»Ich saß dabei auf der Bühne«, verbesserte er mich. »Außerdem hatte da Louis gerade von einer Tasse Tee gesungen.«
»Wie auch immer...! Was ist, wenn du deinen Einsatz deswegen verpasst oder dich versingst?«
»Dann singen unsere Fans für mich... Und wenn ich bei anderen Liedern statt "it's gotta be you" einfach "big brown poo", oder irgend sowas gesungen habe, dann hat das kein Schwein gestört! Unser Management reißt mir deswegen jedenfalls nicht den Kopf ab. Aber ich bin gespannt, wie du das Lucas erklären willst, wenn du bei einer wichtigen Endabrechnung mal einen Zahlendreher machst, weil du dir gerade überlegt hast, ob du dir zum Abendessen lieber 112 oder 121 Gramm Nudeln machen sollst«, übertrieb er und warf mir einen 'und-jetzt-bist-du-wieder-dran'-Blick zu.
Jaycee wieherte los wie ein krankes Fohlen. Und ich war nun schwer beleidigt, wegen Harry.
»Ach komm schon. Jetzt schmoll nicht.« Er machte meinen Schmollmund übertrieben nach und hatte dabei wieder seinen Dackel-Blick drauf, dem man nicht widerstehen konnte.
Ich versuchte weiter beleidigt zu sein, aber es ging nicht. Ich musste lachen, aber ich wollte es nicht und versuchte es weiterhin zu verhindern.
»Komm schon, komm schon... Lach mein Engel«, ärgerte mich Harry provozierend und grinste dabei gemein. Ich haute ihm dafür links und rechts eine in die Rippen. Lieb gemeint natürlich. Ich schmollte, bis wir schließlich beide lachen mussten, uns knuddelten, und offiziell wieder lieb hatten.
»Okay, wo gehen wir jetzt hin?«, fragte Jay, die mittlerweile auch Hunger bekommen hatte, genauso wie Niall. Der auch mit wollte.
Louise schloss sich uns ebenfalls an und wir gingen in eine kleine Snackbar, bevor die ganzen Fans hier raus gelassen wurden und uns folgen konnten. Wir hatten also einen kleinen Vorsprung und hofften, wieder dort weg zu sein, bevor uns der erste Fan entdeckte, dann verpetzte, und somit das ganze Stadion hier her lockte.
Natürlich wurden Harry und Niall trotzdem bemerkt, aber das stellte zunächst keine Gefahr für uns dar, denn Jaycee war die größere Attraktion, als wir noch vor dem Imbiss standen. Gerade als wir in die Snackbar gehen wollten, kamen uns drei Kerle in unserem Alter entgegen. Der eine gaffte Jaycee unentwegt auf die Stirn, sodass sie einfach nicht anders konnte, als ihren Mund aufzumachen. »Was ist..? Neidisch..? Willste auch sowas haben?«, fragte sie ihn entnervt und zeigte sich selbst auf die Stirn.
Der Typ grinste sie an. »Ja mal schauen. Ich überleg's mir noch. Ich lass es dich dann wissen«, sagte er und zwinkerte ihr zu. Seine beiden Kumpels hatten angefangen zu Lachen und gingen schließlich an uns vorbei.
»Willst du ihr nicht so langsam mal sagen, dass sie sich das Gekritzel von Luke wegmachen sollte?«, fragte mich Harry.
Ich war gemein. »Nö wozu?«, fragte ich.
Niall störte es offensichtlich auch nicht, wie Jay rum rannte. Louise mischte sich da gar nicht erst mit ein. Und Harry war es nun auch egal. Das Essen war wichtiger: »Mädels, was wollt ihr essen? Ich lad euch ein.«
Meine Cousine galoppierte direkt nach vorne an die Theke. Lou war sich noch unschlüssig, was sie essen wollte und ich konnte mir einen grimmigen Blick nicht verkneifen. Harry wusste warum und verdrehte genervt seine Augen. »Zur Feier des Tages Angel. Weil es heute dein erstes, komplettes Konzert war«, versuchte er mich dazu zu überreden, dass er ausnahmsweise meine Rechnung bezahlen durfte.
Ich schielte ihn nur wortlos an.
»Jaycee, sag mal!«, rief er und äugte mit einem Auge zu ihr rüber. »Du kennst deine Cousine doch schon ein paar Tage länger als ich... Kannst du mir nicht verraten, wie ich es schaffe, meine Freundin einfach mal zum Essen einzuladen, ohne dass sie meckert?« Ihn störte es nicht, dass noch andere Menschen hier anwesend waren und etwas von unserer Beziehung mitbekommen konnten. Ich erinnerte mich noch vage an einen Satz von ihm: »Wenn es raus kommt, kommt es raus... und wenn nicht, dann halt nicht.« Scheinbar legte er es jetzt drauf an. Aber was hätte ich mich jetzt auch beschweren sollen. Schließlich war es meine Idee, dass er der Welt zeigen sollte, dass wir zusammen gehören, wenn er es für richtig hielt.
»Vergiss es Harold«, nanntet ihn Jay. »Wenn das ein Ziel in deiner Beziehung mit ihr ist, dann mach lieber gleich Schluss mit ihr oder lebe mit einer Enttäuschung. Sie wird sich nicht einladen lassen, wenn du sie nicht zwingst.«
Harry sah jetzt nicht sonderlich enttäuscht aus. Im Gegenteil. Seinem Grinsen sah ich an, das er gerade dabei war, etwas auszuhecken. »Gar keine so schlechte Idee«, knurrte er vor sich hin. »Danke Jay.«
Er kam auf mich zu und ich sah ihn angesäuert an, während sich mein Hirn schon mit ihm unterhielt: ‚Wage es nicht, mir zu drohen, dass du mit mir Schluss machen willst, wenn ich mich nicht einladen lasse.‛ Ich war meinen Prinzipien mindestens genauso treu wie er seinen. Er würde es also bereuen.
Harry griff nach meinen Händen und ich ließ es sogar geschehen. »Mein liebes Engelchen«, fing er an zu sprechen. »Da du freiwillig nie nachgeben würdest, sehe ich mich leider gezwungen so zu handeln.«
‚Waaaaage es nicht Harold‛, schimpfte mein Kopf mit ihm. Der Name gefiel mir in dieser Situation ausgesprochen gut.
»Das machst du jetzt nicht wirklich Harry?« Ich war fassungslos und schüttelte, meine Frage unterstützend, mit dem Kopf.
Er grinste sich dumm und dämlich und sprach weiter: »Weißt du noch, was du mir in den Brief vom siebten Tourtag geschrieben hast?« Ich nickte unsicher. »Ich hätte da echt große Lust darauf«, erzählte er mir verlegen, ein wenig belanglos den Boden betrachtend. »Aber da du mich leider nicht mehr anfassen darfst, bis du dich von mir einladen lässt...«
‚Och nöö, nicht schon wieder.‛ Er brauchte gar nicht weiter zu reden. Geradeeben hatte er das Anfass-Verbot wieder ins Leben gerufen. Er wollte mich wieder mit Liebesentzug bestrafen. Eigentlich dachte ich, das Verbot hätte er unwiderruflich aufgehoben. Noch so einen Abend wollte ich nicht durchleben, obwohl es anfangs ganz lustig gewesen war. Das von Brief Nummer sieben war mir völlig egal, aber ihn nicht anfassen zu dürfen? Seine Lippen nicht zu küssen, wenn mir danach war?
»Nicht mal kuscheln?«, versuchte ich mit ihm zu handeln. Ganz langsam schüttelte er seinen Kopf, presste seine Lippen aufeinander und schaute mir mit halb gesenktem Kopf in die Augen. »Es geht nur um ein popeliges Sandwich Harry. Meinst du nicht, der Preis, den ich dafür bezahlen muss, ist etwas zu hoch?«
»Genau, es geht nur um ein popeliges Sandwich, mein Engelchen. Aber okay, gleichen wir die Höhe meines Einsatzes doch einfach an«, schlug er mir vor und ließ meine Hände los. Die entstandene Distanz quälte mich sofort. »Du zahlst keinen einzigen Flug mehr, den du wegen mir tätigen musst. Das übernehme, ab sofort, ich für dich. Und du lässt dir das Geld zurückzahlen, was du für die letzten beiden Tickets bezahlt hast.«
So hatte ich das nun auch wieder nicht gemeint. »Das ist Erpressung Harry!«
»Nenne es wie du willst. Und glaube nicht, dass es mir selbst leicht fällt, auf Nummer sieben und alles andere zu verzichten.«
»Okaaaay, ich nehme das Thunfisch-Sandwich«, entgegnete ich ihm patzig. Da ich in unserer kostbaren Zeit keine Lust auf Liebesentzug hatte, gab ich lieber klein bei.
»Braves Mädchen«, ärgerte er mich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Es stand keiner mit gezücktem Handy herum, also war es ok. Das hieß zumindest: Keine Beweise auf Twitter. Sowieso, sahen die Leute hier drin nicht unbedingt nach Fans aus. Wahrscheinlich waren die alle noch im Stadion oder ums Stadion herum verteilt.
Wir gingen zur Theke, an der Jay, Niall und Lou schon ungeduldig auf uns warteten.
»Was hast du für die Flüge bezahlt?«, fragte mich Harry plötzlich. »Ich überweis es dir später.
»Hey, du darfst mich zum Essen einladen, das wolltest du doch.«
»Darum ging es nicht mehr Engelchen. Aber ich glaube, da unterhalten wir uns nachher noch mal drüber.«
Ich versuchte nicht sauer auf ihn zu sein und den Abend zu genießen. Wir hatten alle etwas zu essen gefunden und saßen gerade lachend an einem Tisch, als Jaycee plötzlich anfing in Zeitlupentempo zu kauen. Sie schaute über mich hinweg und verfolgte irgendetwas mit ihren Augen. Gezwungenermaßen drehte ich mich um, um zu schauen was sie sah. Der Typ von vorhin kam geradewegs auf uns zugelaufen und legte meiner Cousine einen Zettel vor die Nase. »Ich habe es mir überlegt. Ich würde das da gerne haben«, sagte er und zeigte dabei kurz auf Jaycees Stirn. »Also ruf mich an, wenn du Zeit hast. Vielleicht morgen?«, fragte er und zwinkerte ihr zu.
Langsam kauend, warf Jaycee einen kurzen Blick auf den kleinen Zettel, auf dem eine Telefonnummer stand, und schaute dann dem Kerl hinterher, der einfach so wieder gegangen war, ohne noch irgendetwas zu sagen. Dann sah sie Harry und mich an, weil wir direkt gegenüber von ihr saßen. »Luke hat gar nicht seinen Namen auf meine Stirn geschrieben, richtig?«, fragte sie mit vollem Mund. Harry und ich schüttelten grinsend den Kopf. Jay legte ihr belegtes Baguette beiseite und kramte schnell ihr Telefon hervor, um ihre Handykamera als Spiegel zu benutzen.
Harry und ich kniffen unsere Augen ein wenig zusammen, als sie anfing, sich maßlos darüber aufzuregen, was Luke ihr auf die Stirn gemalt hatte.
»DAS IST JETZT NICHT WAHR!!«, wetterte sie los. Niall ging neben ihr in Deckung. Und Louise saß zu ihrem Glück, diagonal zu Jay und am weitesten von ihr entfernt.
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