119. Massenhaft Dates für Harry Styles
Harry schaute mich einfach nur an. Ein kleines Lächeln lag auf seinen Lippen. Auch einige Sorgen spiegelten sich immer noch in seinem Blick wider, aber er sagte nichts.
Meine Augen wanderten bewundernd über sein Gesicht. »Du bist so wunderschön«, hauchte ich und strich ihm einige Haare aus dem Gesicht. »Dein ganzes Wesen... wie du handelst, was du sagst... Du bist so wundervoll Harry.« Er schaute mich immer noch an und schniefte, abwartend was ich zu sagen hatte. Er hörte mir einfach zu. »Die Art und Weise, wie du mich liebst, wie ich dich liebe... es tut so weh. Es ist so schön, aber es tut auch so weh... Ich kann meine Gefühle für dich gar nicht beschreiben.« In seinen Augen konnte ich lesen, dass er mich vollkommen verstand. »Wie du mit all den Leuten umgehst, die dich lieben und auch mit denen, die dich hassen. Ich liebe dich dafür. Ich liebe dich dafür, wie du mich respektierst und wie du mich liebst.« Plötzlich musste leise Lachen. »Du kannst manchmal so kindisch sein. Und ich liebe dich sogar dafür.« Er musste selbst darüber lächeln und zeigte mir genau dieses schiefe, verschmitzte Grinsen, was ich so gerne an ihm mochte. »Ich liebe dein Grinsen«, gestand ich ihm dann. »Und wie erwachsen du trotz allem sein kannst, wenn es nötig ist... Ich liebe dich für alles, wer du in deinem Herzen bist. Mit dir an meiner Seite, bin ich der glücklichste Mensch, den es gibt.« Mir war es wichtig, dass er das wusste, wie atemberaubend toll ich ihn fand. Nur ihn, und keinen anderen. »Ich könnte dich niemals verlassen Harry, es würde mich genauso zerstören wie es dich kaputt machen würde. Wir gehören zusammen, was auch immer passiert und wie schwer es auch für uns werden wird. Bitte hör auf zu glauben, dass ich mir jemals einen anderen suchen werde, weil ich mit deinem Leben nicht klar kommen könnte.« Kurz senkte ich meinen Blick etwas nachdenklich.
»Aber du hast genauso viel Angst wie ich, was uns erwarten wird«, sprach er ganz leise.
»Ja ich habe Angst Harry. Je mehr ich von deinem Leben mitbekomme, desto dankbarer bin ich, dass wir noch nicht wirklich aufgeflogen sind. Es grenzt an ein Wunder, dass uns in Deutschland noch keiner entdeckt hat und dass die, die Bescheid wissen, es nicht in die Welt posaunen. Lass uns versuchen es geheim zu halten so lange es geht, und so lange uns das Versteckspiel nicht zu sehr belastet. Vielleicht gewöhne ich mich bis dahin an deinen Ruhm und an das, was du für andere in der Öffentlichkeit bist.«
»Versuche es, dich daran zu gewöhnen«, sagte Harry plötzlich. »Wenn du es schaffst, dann verrate mir bitte, wie du es gemacht hast.« Er nahm meine Hände wieder in seine. »Engelchen... du wirst es nicht schaffen dich hundertprozentig daran zu gewöhnen. Ich hab keine Ahnung, warum und woher uns die ganzen Leute kennen und was sie so toll an uns finden. Es ist einfach nur Wahnsinn, wie sich das alles entwickelt hat. Du weißt, ich selbst schaffe es nicht, mich daran zu gewöhnen, das ist unmöglich und irgendwie ist es auch gut so wie es ist. Ich verlange nicht von dir, dich der Öffentlichkeit zu präsentieren und mit mir bei Veranstaltungen vor die Kameras zu treten. Ich möchte dich aber auch nicht bis in alle Ewigkeit verleugnen müssen. Aber vorerst ist es mehr als ok für mich, so wie es gerade ist. Wir sollten es genießen, dass wir in Deutschland mehr oder weniger unsere Ruhe haben, weil mich dort einfach niemand vermutet. Aber auch das wird sich ändern, wenn wir an anderen Orten öfters miteinander gesehen werden. Ich hab es dir noch nicht gesagt, um dich nicht zu beunruhigen, aber die Leute erkennen dich mittlerweile wieder. Auf Twitter wird gerätselt, wer du bist.«
»Harry, ich weiß«, verriet ich ihm. »Ich weiß von Jay, was sie und Fabian gemacht haben, um uns zu decken.«
»Fabian kann froh sein, dass das Bild, auf dem er dich küsst, nur mit Photoshop bearbeitet wurde und dass ich weiß, wer dich da eigentlich geküsst hat«, grinste Harry kurz. »Aber du hast gesehen wie schnell uns Leute zusammen sehen und neugierige Fragen stellen. Es werden immer mehr Bilder von uns zusammen auftauchen, und die Leute da draußen sind nicht dumm. Ich bin Jay dankbar dafür, dass sie so schnell reagiert hat, als das Foto von uns und der Umkleide aufgetaucht ist.«
»Aber deine Fans hängen dir sowieso ständig neue Affären an, wenn du mit einem Model, einer Sängerin oder einem anderen Mädchen gesehen wirst, und sie beruhigen sich dann wieder«, machte ich auch mir selbst Mut.
»Lass dich von sowas bitte nie verunsichern«, bat er mich besorgt. »Mich hat das bisher immer total genervt, dass ich angeblich jedes weibliche Wesen hier auf diesem Planeten date, mit dem ich gesehen werde, aber im Moment bin ich froh, dass unsere Fans so rumspinnen. Glücklicherweise lenkt es von uns ab, aber irgendwann will ich solche Schlagzeilen nicht mehr. Irgendwann sollen alle wissen, wen ich liebe. Noch nicht jetzt, aber- «
»Harry?«, unterbrach ich ihn. Da ich sah, wie unglücklich ihn das alles machte, hatte ich eine Entscheidung getroffen, über die ich mich selbst wunderte, aber ich meinte es ernst. Und ich war mir bewusst darüber, was ich gerade sagte. »Wenn du meinst, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Dann erzähl es ihnen einfach, okay?«
Er atmete tief ein und wieder aus. »Ich stelle mich nicht auf die Bühne und sage: "Hey hört mal, das ist übrigens meine Freundin" und "Tut mir leid, dass es mit allen anderen nicht geklappt hat", falls du das denkst... Wenn es raus kommt, kommt es raus Angel, und wenn nicht, dann nicht. Ich bin keinem Rechenschaft schuldig, auch wenn ich mich manchmal so fühle. Aber ich fühle mich so schlecht gegenüber unseren Fans. Ich habe Angst sie zu enttäuschen, wenn sie raus bekommen, dass es dich gibt. Ich würde am liebsten allen von ihnen sagen, wie wichtig sie mir sind, aber das geht nicht.« Plötzlich grinste er mich an und scherzte. »Ich kann doch schließlich nicht alle daten.«
Ich musste lachen. »Nein, da hättest du viel zu tun und keine Zeit mehr für mich.«
Harry warf mir einen vernichtenden Blick zu. Seiner Meinung nach kam das wohl gar nicht in Frage. »Siehst du, deswegen date ich lieber nur dich.« Dann überlegte er: »Stell dir mal vor, ich werde 100 Jahre alt, dann hätte ich noch etwa, ahm, warte...« Er drehte seine Augen nach oben und suchte dort nach dem Ergebnis.
»Ungefähr 30-tausend Tage zu leben?«, half ich ihm bei der Rechnung, die er vermutlich vor hatte, auf die Sprünge.
»Ja, kann hin kommen«, erwiderte er. Er hatte seinem wirren Blick nach aber keine Ahnung, ob das stimmte. »Das heißt... nur die Fans von dieser Stadiontour betrachtet, müsste ich dann am Tag, ahhhm, uuhhhhh... wenn ich die Besucherzahl gerecht durch fünf teile, wegen der anderen Jungs...« Er grübelte und versuchte mit seinen Fingern zu rechnen.
Ich holte mein Handy raus, weil, selbst mir Zahlengenie, die Rechnung zu kompliziert wurde. Von Harry hatte ich erfahren, wie viele Karten verkauft wurden.
»Dann sind das ungefähr 24 Mädchen am Tag, die du daten musst«, hatte ich ausgerechnet. »Wenn du nicht schläfst, dann ist das ein Mädchen pro Stunde. Plus den Fans, die euch noch nie live gesehen haben, und plus denen, die euch nur auf einer anderen Tournee gesehen haben.«
Harry kniff seine Augen leicht zusammen, das eine Auge mehr, als das andere. »Gott sei Dank gehen manche Fans auf mehrere Konzerte und fallen somit wieder raus aus der Rechnung. Und Gott sei Dank haben wir alle vier Jahre ein Schaltjahr, sonst hätte ich echt ein zeitliches Problem.« Die Schaltjahre, die Harry aus seinem Dilemma halfen, spielten natürlich eine sehr wichtige Rolle. Was für ein Glück Harry doch hatte. Die Ironie triefte schon sabbernd auf den Boden.
»Ohh ja, ganz toll. Dann hast du ganze 20 Tage mehr Zeit«, lachte ich, weil das alles so absurd war.
»Dann hättest du also nichts dagegen, wenn ich mich mit allen treffe?«, ärgerte er mich.
»Nicht, wenn mir jede von ihnen fünf Minuten ihrer Zeit an mich abtritt«, erklärte ich großzügig.
»Warte mal... das sind ahm...«
»Zwei Stunden an Tag Harry«, kam ich ihm zuvor.
»Viel zu wenig, wenn du mich fragst«, nuschelte er, als seine Lippen schon wieder grinsend, halb an meinen hingen.
»Finde ich auch«, murmelte ich zustimmend zurück.
»Dann also lieber keine massenhaft Dates für mich«, grinste Harry und gab mir einen kleinen Kuss. Plötzlich sah er kurz zum Haus und dann wieder in mein Gesicht. »Was hältst du davon, wenn wir so langsam mal zu den anderen gehen?«
Mir wurde etwas unwohl, bei dem Gedanken, doch ich nickte. Wir erhoben uns von der Steinmauer, klopften uns den feinen Straßensand, der an uns hängen geblieben war, vom Hintern und liefen ein Stück an der Hauswand entlang zum Eingang.
Langsam schob Harry die Haustüre vor mir auf, die Gemma und die Jungs nur angelehnt hatten. Harry war ganz dicht hinter mir, als ich das Haus betrat. Ich ließ meinen Blick durch den Flur schweifen und traute mich nicht weiter zu gehen. Es war ein ganz normales Haus, doch ganz anders als mein eigenes. Es duftete nach Essen, auch wenn es schon spät war. Ob es ein Geruch war, der Harry zu Hause fühlen ließ, wenn er hier war? Ich ließ alles auf mich wirken, holte unsicher Luft und spürte Harrys Finger unerwartet an meiner Hand und wie sie sich langsam zwischen meine eigenen Finger fädelten.
»Mum hat "Toad in the hole" gemacht«, lächelte er glücklich, als ich zu ihm zurück sah.
»Deine Mutter hat Kröten in Löcher gesteckt?«, entgegnete ich ihm verwirrt.
Harry musste lachen. »Das ist wie Yorkshire Pudding, aber mit Würstchen und Soße, kennst du das nicht?« Ich musste mit dem Kopf schütteln. Die britischen Essgewohnheiten fand ich manchmal ziemlich gewöhnungsbedürftig. Was Jaycee alles so in sich hineinstopfte, war nicht mehr normal. »Das musst du wirklich mal probieren Angel. Das erinnert mich immer an meine Kindheit, an Mum und an zu Hause.« Harry strahlte so zufrieden, dass ich beschloss, Anne irgendwann heimlich nach dem Rezept zu fragen, wenn ich sie besser kannte.
Unauffällig versuchte ich mit meinen Blicken alles in mir aufzusaugen, was ich hier sah. Flüchtig schaute ich auf einige Stufen, die nach oben führten und drückte Harrys Hand unbewusst, fester in meiner, damit er mich nicht los ließ und ich womöglich alleine hier stand. Dabei war ich normalerweise gar nicht so schüchtern.
»Alles ok?«, fragte er mich. Ich nickte. Es war nur eine ungewohnte Situation für mich. Mir fremde Stimmen, drangen aus einem Raum nebenan. Bis auf Gemma und inzwischen die beiden Cousins, kannte ich hier doch niemanden. »Meine Familie ist großartig, du wirst es sehen«, sagte Harry, da er wohl bemerkt hatte, wie ich zögerte, weiter zu gehen. »Ich zeige dir später alles ausführlicher, aber jetzt lass uns erstmal die anderen begrüßen. Sie warten sicherlich schon auf uns.«
Er schob mich ein wenig voran. Hand in Hand betraten wir schließlich das Wohnzimmer. Gemma schaute zu uns und sprang vom Sofa auf. »Da seid ihr ja endlich«, rief sie halb. »Ist alles wieder ok bei euch?«, fragte sie. Sie sah mich kurz an, als ob sie eigentlich mich fragen wollte, ob es mir wieder gut ging. Harry zeigte ihr wortlos seinen nach oben gerichteten Daumen. Er grinste, ich lächelte nickend, und sie warf sich uns beiden strahlend um den Hals.
»Oww, Gem, lass mich los, du erwürgst mich«, nörgelte Harry, der etwas gebeugt dastand, weil ihn seine Schwester im Genick nach unten zog.
Harry wurde von seiner Familie begrüßt und Gemma stellte mir Ella vor. Ihre Cousine. Danach gaben mir Onkel Mike und Tante Dee freundlich die Hand. Wir starteten ein wenig Smalltalk, nichts außergewöhnliches. Matty und Ben hatte ich davor schon gesehen und zu guter Letzt kam auch noch Anne um die Ecke gelaufen. Ich erkannte sie sofort, auch wenn ich Harrys Mutter bisher nur vom Bildschirm und von dem kurzen Telefonat, das ich mir ihr führen durfte, kannte.
Anstandshalber hatte ich Harrys Hand los gelassen. Er konnte sich auch gar nicht erst beschweren, da er von seiner Mutter direkt geknuddelt wurde. Er schloss sie liebevoll in seine Arme und hätte sie wohl nicht mehr los gelassen, wenn ich nicht daneben gestanden wäre, doch dann löste er sich von ihr, griff wieder nach meiner Hand und zog mich an sich heran.
»Mum, das ist Angelina«, stellte er mich glücklich vor. Seine Lippen verzog er dabei zu einem Lächeln, so süß, so verlegen.
Anne gab mir sofort eine warmherzige Umarmung. »Hi Angelina, ich bin Anne«, sagte sie. »Schön dich endlich mal live zu sehen. Harry hat mir schon jedes Bild gezeigt, das er wohl von dir besitzt«, verriet sie mir.
Aus dem Augenwinkle linste ich kurz zu ihm rüber. ‚Na, ich hoffe doch nicht!‛, warnte ihn mein Kopf, denn die letzten Bilder, die ich für ihn und die Südamerikatour gemacht hatte, waren eher privater Natur und nur für seine Augen bestimmt.
»Geht es dir denn wieder besser?«, fragte sie mich besorgt. Wahrscheinlich hatte Gemma ihr schon erzählt, was auf dem Konzert passiert war.
»Warum fragt eigentlich keiner, wie es mir geht?«, beschwerte sich Harry mit seiner kränklichen Stimme. Er klang plötzlich fürchterlich mitleiderregend.
»Och mein Baby«, äußerte sich Anne mütterlich rührend und schloss ihren Sohn beschützend in ihre Arme. Eine große Portion Sarkasmus schwang zwar im Unterton ihrer Stimme mit, doch sie hätschelte und kraulte ihn fürsorglich, und er zeigte sich verschmust wie ein Stubentieger. Er hatte seinen Kopf bei Anne über der Schulter hängen und hatte seine Augen genießend geschlossen. Es war so schön die beiden anzusehen.
»Muuuum!!! Schau dir an, was Dusty schon wieder gemacht hat!«, schlug Gemma plötzlich Alarm.
Anne horchte auf und sah zu ihrer Tochter, die neben einem schwarz-weiß gefleckten Kater stand, der einen schwarzen Punkt auf der Nase hatte. Neben ihm eine Maus, nicht mehr ganz so lebendig.
»Hier, übernimm du mal«, forderte Anne von mir und drückte mir ihren Sohn regelrecht in den Arm. Nun klammerte er sich einfach an mich. Ich kraulte ihn auf dieselbe Art. Zumindest glaubte ich das.
»Bei dir funktioniert das nicht Engelchen«, murmelte er in meine Haare.
»Warum? Was mache ich falsch?«, fragte ich ihn etwas enttäuscht.
»Du machst alles richtig, aber du bist nicht mein Mum«, nuschelte er. »Wenn du mich im Nacken kraulst entspannt mich das nicht. Dann werde ich höchstens heiß«, erklärte er mir und grinste mich spitzbübisch an.
Empört trat ich ihm auf den Fuß. Von wegen krank, er war frech! So schlecht konnte es ihm also gar nicht gehen.
»Nimm wenigstens mal den anderen«, lamentierte er leise und hustete direkt danach.
»Bist du immer noch heiß?, fragte ich ihn.
Er deutete das nun etwas anders und langte sich an die Stirn. »Irgendwie schon. Ich glaub ich bekomm Fieber.«
Ich fasste an seinen Kopf und musste zugeben, dass er wahrscheinlich Recht hatte. Wir kuschelten uns zusammen aufs Sofa, damit er nun endlich ein wenig Ruhe bekam, die er wohl dringend benötigte, auch wenn alle wild durcheinander quasselten.
»Angel, komm mir lieber nicht zu nahe, sonst wirst du auch noch krank«, teilte er mir sorgend mit, als ich meinen Kopf an seinen lehnte.
Ich sah ihn besorgt an. »Ist das jetzt schon der Fieberwahn?«, wollte ich von ihm wissen. »Eben vor der Türe hat es dich auch nicht gestört deine Bazillen zu verteilen.«
»Ok, du hast recht. Wenn, dann ist es eh schon zu spät«, grinste er verführerisch und näherte sich meinen Lippen.
Flüsternd wollte ich ihn davon abhalten, mich jetzt zu küssen. »Nicht vor deiner Familie Harry.« Aber dann war es schon zu spät. Er zog mit seinen Zähnen auffordernd an meiner Unterlippe und presste seine Lippen zärtlich auf meine.
Die anderen waren sowieso mit der Entsorgung der Maus beschäftigt. Fast alle jedenfalls. »Hey Harry«, plapperte Matty drauf los und attackierte uns mit einem Kissen, welches kurz darauf von Harrys Kopf abprallte und auf dem Boden landete. »Wenn du Hunger hast, dann warte wenigstens bis die zweite Ladung Toad in the hole fertig ist. Deine Mutter hat gerade nochmal was in den Ofen geschoben, weil wir schon alles aufgegessen haben.«
»Gebt dem Affen doch einfach ne Banane«, mischte sich Ben mit ein.
»Ich bin krank. Lass mich in Ruhe du Idiot«, meuterte Harry.
»Umso schlimmer. Du steckst sie an«, zeterte Ella klugscheißerisch.
»Ihre Eltern sind Ärzte, sie weiß schon was sie tut«, behauptete Harry.
»Ich hätte auch gerne so eine persönliche Krankenschwester«, erwähnte Matty breit grinsend und Gemma verpasste ihm im Vorbeigehen ebenso einen Klaps auf den Hinterkopf, wie sie es zuvor im Auto bei seinem jüngeren Bruder gemacht hatte.
»Auuu... hör auf damit«, fauchte er seiner Cousine empört entgegen und rieb sich fassungslos den Hinterkopf.
»Kinder... hört auf euch zu streiten«, versuchte Harrys Onkel zu schlichten und alles war still. Wenigstens für kurze Zeit.
Vor mich hin schmunzelnd, war ich froh in einer ganz normalen und unkomplizierten Familie gelandet zu sein. Ich fühlte mich direkt heimisch. Auch Robin, Harry Stiefvater war zu uns gestoßen und hatte das Essen dabei, von dem Harry gar nicht so viel angerührt hatte, weil es ihm immer schlechter ging und er noch nicht mal mehr Lust hatte zu Essen.
Schutzsuchend hatte er sich bei mir in den Arm gekuschelt. Ich sah ihn nur verliebt an und gab ihm einen langen heilenden Kuss auf seine heiße Stirn.
Seine Mutter beobachtete uns und schaute mich irgendwie merkwürdig an.
Passte es Anne etwa doch nicht, dass ihr Sohn nun eine Freundin hatte? Hätte sie sich lieber selbst um ihren kranken Sohn gekümmert? Ich war durch ihren Blick etwas verunsichert. Sie sah ihren Sohn so selten. Vielleicht hatte sie Angst, dass ich ihn ihr wegnehmen würde. Kurze Zeit später schien sie in ihren Gedanken versunken zu sein. Und was sie dann sagte, verwunderte mich und Harry.
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