#12 Geister der Zukunft II
Grace braust durch die engen Gassen zwischen den Lagerhallen, um zum großen Footballstadium dahinter zu kommen. Kurz vor dem Gassenende steigt er von dem Gefährt ab und stellt es an die Wand, bevor er am Regenrohr die Lagerhallenwand hochklettert und oben angekommen seinen Greifharken benutzt um sich auf die hohe Wand des Stadions zu katapultieren. Dort gelandet setzt er sich auf den fünfzig Zentimeter breiten Rand und lässt seine Beine lässig über den Tribünen baumeln. Schnell holt er aus seinen Technikhandschuh ein Kabel heraus, das er in das Panel neben ihm einstöpselt. Mit einigen schnellen Codeeingaben aktiviert er die Scheinwerfer und das ganze Stadion wird von Licht überflutet. Lächelnd aktiviert er seinen Komm wieder. "Alles ist fertig für die Show.", gibt er durch. "Er ist mir wie geplant auf den Fersen, Ankunft eta 75 Sekunden.", erwidert sein Freund. Grace nickt für sich und versucht die alte Melodie seiner Kindheit zu pfeifen. Er schafft die ersten Töne, dann bricht er ab, weil er nicht mehr weiterweiß. Verärgert runzelt er seine Stirn und ärgert sich kurz, dann hört er jedoch ein Zischen und springt auf den großen Kunstrasen. Geschmeidig rollt er sich ab, genau richtig, als die zwei verschwommenen Streifen in das Stadion stürmen, etliche Runden um die Tribünen drehen, unverkennbar kämpfen und so einen kleinen Wirrbelsturm um sich bilden, der so stark ist, dass die Banner von überall weg gerissen werden und mitfliegen. Grace legt zwei der Ampullen aus dem Lederetui in jeweils einen Pfeil, entfaltet den zusammengeklappten Bogen, spannt einen der Pfeile ein und zieht die Sehne ruhig bis zu seinem Kinn. Mit einem Zungenschnalzen klappen die eingebauten Linsen in seinen Masken heraus und die Welt erscheint ihm nun im Detektivmodus. Unverkennbar sieht er die beiden Streifen aus Wärme, die die beiden Flitzer beim Laufen erschaffen. Er konzentriert sich auf eine Stelle, kneift sein linkes Auge leicht zusammen und spannt die Bogensehne noch etwas weiter, bevor er den Pfeil abschießt. Das Timing passt perfekt und der gelbgekleidete Flitzer taumelt kurz, bevor er weiterrennt.
Pace grinst und bremst sich ab, macht in der selben Bewegung eine 180 Grad Drehung, ein Fuß fest auf dem Boden platziert, und beschleunigt dann mit Leichtigkeit sein Tempo um das doppelte. Diese eine Sekunde, die Grace für ihn erkaufte, dieses eine Stolpern seines Feindes, reicht für ihn locker aus um den Reverse Flash einzuholen und am Nacken zu packen. Er ist jetzt so schnell, dass der Zeitreisende sich noch nicht mal richtig umdrehen kann, bevor er durch einen Schlag und die entstehende Flugkraft von der Tribüne auf die Mitte des großen Rasen geworfen wird. Grace legt schnell den zweiten Pfeil ein und schießt sofort. Auch dieser bohrt sich tief in das Bein des Flitzers.
Thwanes Geschwindigkeit verringert sich und er hört auf zu vibrieren. Seine Gesichtszüge verschwimmen nun nicht mehr und der Zorn sowie eine kleine Spur Unsicherheit sind klar erkennbar. "Wer seid ihr und was macht ihr mit mir?" Pace hockt sich neben dem am Boden liegenden Flitzer und ein grässliches Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus. Langsam streckt er einen Finger aus, faziniert von der Hilflosigkeit des Zeitreisenden, und stupst den Pfeil in Thwanes Bein an. Dieser zischt gequält auf und wiederholt schwach seine Frage. "Was macht ihr mit mir?" "Ach, foltern, Angst einjagen, dies das. Du weißt schon, das was wir brauchen um dir klarzumachen, dass du nicht wieder in diese Zeit kommen sollst. Denn das... würde. so. gar. nicht. in. unseren. Plan. passen." Mit jedem Wort stupst Pace den Pfeil erneut an. Grace verschränkt seine Arme und bleibt schräg hinter Pace stehen, beobachtet das Spektakel und beschützt seinen Freund. Vor emotionalen als auch vor physischen Schmerzen. "Du solltest dich nicht bewegen können, im Pfeil waren Naniten, genau auf den Stoffwechel eines erwachsenen Speedsters abgestimmt. Du solltest dich die nächste Viertelstunde nicht bewegen können, was uns genug Zeit für unser Vorhaben gibt. Eher gesagt für seine Rache." Pace hat sich zu Grace umgedreht, während der sprach und er sieht den blau-schwarz gekleideten Mann mit einem durch und durch liebevollen Blick an, so als ob der Mann mit den rabenschwarzen Haaren seine ganze Welt wäre. Einen Moment halten sie Augenkontakt, eisblau trifft smaragdgrün und Sekunden vergehen ohne Geräusche. Doch dann keucht Thwane erneut vor Schmerz auf und zerstört so den Moment. Pace richtet seine Aufmerksamkeit wieder auf ihn und umfasst erneut den Pfeilschaft. Diesmal belässt er es nicht nur bei einem Stupsen, sondern drückt die Spitze zuerst so tief wie möglich in das Fleisch, bis sie auf den Knochen trifft. Eobard schreit vor Schmerz und der Gesichtsausdruck des Rothaarigen wird immer leidenschaftlicher, je mehr Schmerzen Thwane empfindet. Schließlich reißt er den Pfeil mit einem Ruck aus Eobards Bein. Die Schreie von Thwne erfüllen das ganze Stadion und Grace ist insgeheim überrascht wie laut dieser Schreihals sein kann. Mit Stolz beobachtet er seinen Freund, wie er da steht, erhoben über Thwanes Körper, ein grausames Lächeln auf seinen Lippen, in seinem schwarz-roten Anzug, der seine Taille und seinen wunderbaren Bauchmuskeln perfekt betont, eine Hand in die Hüfte gestützt, die andere ballt eine Faust um den vor Blut tropfenden Pfeil. Endlich hat er die Kontrolle über sein Leben, die er schon immer wollte, etwas was Grace ihm schon immer von Herzen wünschte. Endlich schafft er es seine Dämonen zu besiegen, sowohl die physischen als auch seine geistigen.
Ein Windstoß rauscht ins Stadion und die beiden blicken alarmiert auf. Als Pace Flash erblickt erstarrt er einen Moment, dann stößt er Reverse Flash den Pfeil in den Zwischenraum seines rechten Schulterblattes und dreht sich um, um seinen Freund im Brautstil hochzunehmen. Bustäblich so schnell wie ein Blitz flüchtet er vor dem rotgekleideten Mann, den er insgeheim immer noch Onkel Barry nennt. Doch der "schnellste Mann der Welt" verfolgt sie quer über das Land, irgendwann verlassen sie sogar das und weiten ihre Reichweite auf den Kontinenten aus. Wally packt die Angst und er schöpft seine letzten Reserven aus, steigt von 200 000 Kilometer pro Sekunde auf 250 000 Kilometer pro Sekunde, schneller als sein Onkel je war. Mit seinen letzten Kräften schafft er es gerade so einen Vorsprung aufzubauen und ihm zu entkommen. Wäre er doch nicht so ausgehungert gewesen...
Ich suche die ganze Zeit ein anderes Wort für Speedster, doch mir fällt nur Flitzer ein und ich glaube ich muss euch nicht erklären was das heißt xD. Ich würde Pace höchst ungern damit bezeichnen. Und ich hoffe inständig, dass ich das nicht schon aus Versehen verwendet habe...
Bye Fancrew!
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