11
Während Lottie und Ellie sich unterhielten und auch als wenig später Lola und Anastasia an ihrem Tisch auftauchen, zog Shaha sich in die Rolle der Beobachterin zurück. Genau, wie sie es so oft tat.
Die erste wirkliche Reaktion ihrerseits geschah erst, als Lola vor Lottie auf die Knie ging und theatralisch schwadronierte: »ES TUT UNS SO LEID!«, woraufhin Shaha eine ihrer dunklen Brauen hob und der eis-blonden bei ihrem weiterem Monolog lauschte.
»Wir schwören, wir haben es NIEMANDEM gesagt, wir haben keine Ahnung, was passiert ist!« Irgendwie erinnerte sie an einen bettelnden Welpen, wie sie so auf dem Boden kniete.
Unerwarteterweise griff sie in ihre Tasche und holte eine Schachtel Pralinen hervor. Tomkins feinste Karamell-Selektion, war es in zart geschwungenen Buchstaben darauf gedruckt. Lottie und Shaha starrten beide das Stück Pappe an und tauschten schließlich einen Blick. »Steh auf, Lola! Mach dich nicht lächerlich.«, zischte Anastasia und ihr Französischer Akzent übernahm ein wenig die Überhand, als würde er von starken Emotionen angezogen werden. »Wir haben es niemandem gesagt.«, versicherte sie dann fest. »Versprochen. Keiner von uns. Wir wissen wirklich nicht, wie es herausgekommen ist.«. Sie starrte so ernst in Lotties Richtung, dass sie sogar zu vergessen schien, ihre Sonnenbrille wieder auf zu setzen.
Auf einmal fiel allen Ellie auf, die das ganze noch immer still kauend beobachtete.
»Wer ist das?«
»Das ist Ellie.«
»Ich bin Ellie.«, ertönten die Stimmen der beiden Mädchen synchron.
»Okay, aber WER ist sie?«
Anastasia fragte Ellie regelrecht aus und schließlich führte eines zum anderen, bis eben jene dunkle Gewitterwolke nach einer ungewöhnlich heftigen Reaktion auf die Ankündigung Anastasias aus dem Saal stürmte.
Besorgt tauschten die übrigen drei Ivy Schülerinnen einen Blick, bevor sie sich zusammen erhoben und den Frühstückssaal verließen.
Den gesamten restlichen Tag verbrachten die drei damit, nach Ellie zu suchen. Nun, Shaha und Lottie jedenfalls, Vlada verließ ihre Suchaktion nach der Mittagspause um etwas wichtiges zu erledigen, genauer ging sie nicht darauf ein.
Lottie sah wahrhaft elend aus und Shaha konnte nicht anders, als mit ihr mit zu fühlen. Sie hatte doch versucht die Gerüchte zu bereinigen.
Warum hatte Ellie überhaupt so heftig reagiert? Kannte sie etwa die wahre Prinzessin von Maradova? Verwirrt schüttelte Shaha den Kopf, bevor sie sich für die letzten Stunden von Lottie verabschiedete und ihr noch einmal viel Erfolg bei ihrer Suche Wünschte, ehe sie ihr ein letztes aufmunterndes Lächeln zuwarf und sie schließlich alleine zurückließ.
Arme Lottie.
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