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25. | R Y L E R [1]

G E G E N W A R T

(überarbeitet / verlängert am 22.10.1019 )

Ich wusste nicht genau, was mich geweckt hatte. Aber ich wusste, dass ich nicht einer meiner Alpträume gewesen war.

Müde blinzelte ich hoch zur Decke und beobachtete wie im warmen Sonnenlicht Staubpartikel glitzerten. Einen Augenblick beobachtete ich sie, wie sie in der Luft tanzten, bis die Tatsache sackte, dass die Sonne bereits aufgegangen war.

Was zur...

Verwirrt kniff ich die Augen zusammen. Ich schlief nie lange genug, um von den kräftigen Strahlen der Sonne am frühen Morgen begrüßt zu werden. In der Regel dämmert es noch, wenn es nicht sogar noch total finster vor den Fenstern war.

Ich wollte auf die Uhr schauen, um zu sehen wie spät es schon sein musste. Doch als ich mich zu meinem Wecker drehen wollte, erinnerte das warme Gewicht an meiner Seite mich daran, dass ich nicht allein in meinem Bett lag.

Charlie lag dicht an meine Seite gepresst in meinem Arm. Sie hatte den Kopf auf meiner Schulter gebettet, obwohl ich mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte, dass das wirklich bequem sein sollte. Beschweren würde ich mich allerdings nicht. Eines ihrer Beine hatte sie angewinkelt und zwischen meine geschoben, während ihr schlanker Arm quer über meinem Bauch lag und ihre Finger dabei gefährlich nahe dem Bund meiner Hose kamen.

Genau diese Finger gruben sich jetzt widerstrebend in meine Hüfte. „Nein", brummte sie so leise an meinem Hals, dass ich sie fast nicht verstand. Sie nuschelte doch irgendetwas schlaftrunken vor sich hin, doch da sie sich noch fester an mich presste und ihr Gesicht an meinem Hals vergrub, verstand ich nicht, was sie sagte. Aber das brauchte ich nicht.

Stattdessen lächelte ich schläfrig auf sie hinunter, schob eine Hand in ihr zerwühltes Haar und spielte verträumt damit. Ich war immer noch so benommen von diesen erholsamen Stunden Schlaf, dass mein Kopf absolut leer gefegt war. Bis auf den Gedanken, dass Charlie direkt in meinem Armen döste. Ihre ruhige, gleichmäßige Atmung, die von ihr ausgehende Wärme und ihr vertrauter Duft hätten mich beinahe auch wieder in den Schlaf gewiegt.

In diesem Augenblick empfand ich einen Frieden, der mir die letzten Monate fremd geworden war. Wie lange war es her, dass ich mich so sicher und geborgen gefühlt hatte, wie von einer warmen Umarmung eingehüllt zu sein?

In diesem Augenblick schienen die vergangenen Monate zu verblassen und die beängstigenden Fragen über unsere Zukunft wirkten mit einem Mal nicht mehr ganz so furchteinflößend.

Seltsam, wenn man an Gestern dachte, wo uns beide das Pech regelrecht verfolgt hatte. Aber für diesen kurzen Augenblick, indem wir eng aneinander gekuschelt im Bert lagen und friedlich dösten, zählt das alles irgendwie nicht mehr.

Und solange ich konnte, wollte ich unsere kleine Seifenblase aufrecht erhalten und dieses kleine Bisschen Frieden darin auskosten. Vielleicht war das egoistisch oder dämlich, denn früher oder später würden wir dieses Bett verlassen müssen. Aber das würde ich hinauszögern, solange ich konnte.

Der Gedanke tauchte vor mir auf, ob vielleicht irgendwann Charlies und meine Zukunft in einem anderen Leben so ausgesehen hätte. Früher hatten wir darüber gesprochen gemeinsam nach Boston zu gehen, dort zu studieren und uns ein kleines, bezahlbares Einzimmerapartment zu mieten.

Laut Charlie bräuchten wir nicht mehr, da wir die meiste Zeit Zuhause wahrscheinlich eh im Bett verbringen würden. Ich erinnerte mich noch an das verspielte Lächeln, dass sie mir dabei zugeworfen hatte. Wie ein Engel, der etwas schrecklich Unanständiges vorhatte.

Wir hatten solange darüber gesprochen, wie wir unsere Wohnung einrichten würden, wie wir uns am Abend von unserem Tag erzählten und sonntags im Bett frühstückten. Obwohl nur fünf Monate zwischen heute und damals lagen, waren wir zu diesem Zeitpunkt noch so naiv und voller Hoffnung gewesen. Damals hatten wir noch dieses Urvertrauen gehabt, dass das Leben alles schon richten würde.

Wie wir solche Pläne schmiedeten, schien das alles noch soweit entfernt und surreal zu sein. Mir war nur bis jetzt nie klar gewesen, wie sehr ich mich gefreut hatte, diese Pläne in die Tat umzusetzen und wie sehr ich mittlerweile um das Leben trauerte, dass ich vielleicht mit Charlie hätte haben können.

Während ich von einer Zukunft träumte, die wir wohl niemals haben würden, schlief ich wieder ein. Doch als ich später wieder wach wurde, lag ich allein in meinem Bett.

Für einen Augenblick fragte ich mich, ob die gestrige Nacht vielleicht gar nicht passiert war, doch dann entdeckte ich ihre Tasche an meine Schranktüren gelehnt. Ich seufzte und rieb mir über das Gesicht.

Die Tür wurde leise geöffnet und Charlie kam auf Zehenspitzen herein geschlichen, mit nichts als einen Handtuch um den Körper geschlungen.

Ich schluckte schwer. Mit zusammengekniffenen Augen zwang ich mich, den Anstand zu bewahren und nicht darüber nachzudenken, dass sie unter dem weißen Handtuch nackt war. Einem Handtuch, das sie lediglich vor ihrer Brust verknotet hatte. Es wäre ein leichtes, daran zu ziehen und...

Verdammt, Ryler, benimm dich. Nach allem, was ich beim letzten Mal verbockt hatte, sollte ich nicht einmal an sowas denken. Ganz zu schweigen, dass es mich zu einem triebgesteuerten Arschloch machte.

„Guten Morgen", entfuhr es mir mit einer vom Schlaf belegter Stimme. Ehrlich gestanden, wollte ich ihr gegenüber fair sein, statt sie weiter heimlich zu beobachten.

Aber sie zuckte zusammen und ihr Kopf fuhr ruckartig zu mir herum. Erschrocken stieß sie mit ihrer Hüfte gegen meinen Schreibtisch, während eine Hand fest den Knoten vor ihrem Handtuch umklammerte.

„I-Ich dachte, du würdest noch schlafen", stammelte sie und eine hinreißende Röte färbte ihre Wangen.

‚Jetzt würde ich definitiv nicht mehr schlafen', dachte ich bei einem Blick auf ihre nackten Beine. Stattdessen war ich hellwach.

Ich war fast schon enttäuscht, sie nicht genug erschreckt zu haben, dass sie das Handtuch vor Schreck fallen ließ, um zu sehen, wo sie noch alles errötete. Doch ich schob den Gedanken augenblicklich beiseite.

Stattdessen setzte ich mich im Bett auf und drückte meine Decke noch etwas fester in meinen Schoß, um die eindeutige Reaktion auf ihren Aufzug zu verbergen. So früh am Morgen und ein halbnacktes, verführerisches Mädchen war eine Kombination, die jeden Kerl umbrachte. Oder zumindest seinen klaren Verstand.

„Hab ich dich geweckt?", fragte sie zerknirscht und schob sich eine feuchte Haarsträhne aus dem Gesicht, den Knoten in ihrem Handtuch nach wie vor fest umklammernd.

Ich schüttelte den Kopf und rieb mir mit einer Hand den Schlaf aus den Augen.

„Nein, ich habe erstaunlicherweise geschlafen, wie ein Stein", erklärte ich. „Dank dir", fügte ich lächelnd hinzu. Ich wusste gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal so gut geschlafen hatte. Und vielleicht war es einfach meine Erschöpfung nach den Ereignissen des gestrigen Tages und diesem emotionsgeladenen Augenblick zwischen uns letzte Nacht gewesen, dem ich es verdankte, nach etlichen Monaten mal wieder ausgeschlafen zu sein. Dennoch hatte ich das Bedürfnis, mich bei ihr irgendwie zu bedanken.

Nun vertiefte sich das Rot ihrer Wangen und sie biss sich auf die Lippen. Auch das noch. Sie wollte es mir scheinbar heute Morgen besonders schwer machen. Vielleicht war das eine Art Rache des Universums für all die Dinge, die ich schon verbockt hatte, indem es mich mit diesem Anblick regelrecht folterte.

„Ich wollte nur kurz meine Sachen holen. Ich hab sie vergessen mit ins Bad zu nehmen", erklärte sie irgendwann.

„Du wolltest? Vergangenheit? Heißt das, es hat sich etwas daran geändert?"

Ich grinste kokett, bevor ich begriff, was ich da eigentlich angedeutet hatte. Ich befürchtete fast schon, dass sie mit irgendetwas nach mir werfen und mich als ein perverses, egoistisches Schwein beschimpfen würde. Übelnehmen könnte ich es ihr nach den letzten Tagen nicht. Aber stattdessen brach sie in Gelächter aus.

„Vielleicht", meinte sie augenzwinkernd in meine Richtung.

Es war nur ein Scherz, genau dasselbe, dass sie in meine Worte hineininterpretiert hatte. Dennoch hüpfte mein Herz aufgeregt bei diesen Worten, während eine ganz andere Region mindestens genauso interessiert aufgehorcht hatte. Ich biss die Zähne zusammen.

Ein gewisser Teil von mir, konnte nichts gegen die Enttäuschung tun, die aufkam, als sie doch zu ihrer Tasche ging. Schließlich klemmte sie sich ihre Kleider unter den Arm.

„Ich ziehe mich nur schnell an", erklärte sie, ehe sie auch schon aus meinem Zimmer spaziert war. Sobald ich die Badezimmertür hinter ihr zufallen hörte, ließ ich mich zurück in die Kissen fallen und vergrub stöhnend mein Gesicht in meinen Händen.

Als auch ich eine gute halbe Stunde später frisch geduscht und angezogen das Bad verließ, folgte ich den Stimmen von Charlie und meinem Dad in die Küche. Dort saßen sie sich gegenüber an dem kleinen, runden Tisch und unterhielten sie über irgendetwas.

Akela, der eben noch seine Nase im Napf neben der Tür vergraben hatte, entdeckte ich mich als erster und kam hechelnd auf mich zu. Zur Begrüßung kraulte ich ihn liebevoll hinter den Ohren, als Charlie in ihrem Satz innehielt und zu mir aufsah.

Auch mein Dad drehte sich auf seinem Stuhl zu mir um und schenkte mir ein breites Lächeln. „Guten Morgen, du Langschläfer", begrüßte er mich und schob einen Stuhl für mich zurück, um mir zu bedeuten, dass ich mich zu ihnen setzen sollte. „Oder sollte ich dir lieber einen schönen Mittag wünschen?", feixte er mit Blick auf die Uhr. Es war kurz nach zwölf.

„Morgen, Dad", erwiderte ich, statt auf seine Frage einzugehen. Fragend wandte ich mich an Charlie, als ich hinüber zu den Küchenschränken ging. „Habt ihr schon gefrühstückt?"

„Ich habe schon gegessen, aber Charlie hatte auf dich warten wollen", erklärte Dad, bevor er den letzten Schluck seines Kaffees herunter kippte. „Frühstückt ihr ganz in Ruhe. Ich mache mich dann schon mal an die Arbeit."

Damit schob er seinen Stuhl zurück, stand auf und stellte seine Tasche in die Spüle. Doch bevor er aus der Küche verschwand, richtete sich sein Blick wieder auf Charlie. „Wie gesagt, wenn du es dir anders überlegst, du kannst solange bei uns bleiben, wie du das möchtest. Vorausgesetzt, du hältst es solange mit so vielen Chaoten aus."

Auf Charlie erschien ein freundliches Lächeln. „Danke, ich weiß ihr Angebot sehr zu schätzen."

Mein Dad schüttelte tadelnd den Kopf. „Charlie, wir hatten doch schon lange geklärt, dass du mich duzen sollst. Ich komme mir dann noch älter vor, als ich mich sowieso schon fühle."

Charlie murmelte eine Entschuldigung, bevor mein Vater mir noch einmal auf die Schulter klopfte. „Nimm dir heute ruhig einen Tag frei, Junge", meinte er lediglich an mich gewandt.

Unsicher sah ich ihn an. Ich wusste, dass wir noch ein paar Dinge zu tun hatten und mit ein paar Dingen im Rückstand waren. Aber er lächelte mir beruhigend zu.

„Ich werde es auch einen Tag ohne dich in der Werkstatt schaffen. Kümmer dich lieber um dein Mädchen. Sie scheint dich gerade mehr zu brauchen", sagte er so leise, dass nur ich ihn hören konnte.

Ich wies ihn nicht darauf hin, dass Charlie nicht mein Mädchen war. Zumindest nicht mehr.

Stattdessen schenkte ich ihm ein dankbares Lächeln, ehe er nochmal meinen Nacken drückte, wie er das immer machte und dann aus der Küche verschwand. Nur wenige Augenblicke später hörte ich die Wohnungstür hinter ihm zufallen.

Ich wandte mich wieder an Charlie, die geistesabwesend in die Luft starrte und auf ihrer Unterlippe kaute. Räuspernd zog ich ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich und weg von den dunklen Gedanken, die sie sich gerade machte. Ich wusste ganz genau, wie jemand aussah, wenn er an etwas Schlechtes dachte. Immerhin begegnete ich diesem Ausdruck jeden Tag im Spiegelbild. Und Charlie stand es quasi in Großbuchstaben auf der Stirn geschrieben.

Blinzelnd sah sie auf und ließ ihre Unterlippe wieder frei. „'Tschuldige, ich war irgendwie abgelenkt", murmelte sie und schob sich die Haare hinters Ohr. Sie waren noch immer etwas feucht und da sie sie an der Luft trocknen ließ, ergossen sie sich in sanften, kastanienbraunen Wellen über ihren Rücken.

„Was willst du frühstücken?", fragte ich sie und begann in den Schränken zu wühlen. „Wir haben Müsli, Froot Loops, Toast", zählte ich mit Blick in die Schränke auf, ehe ich hinüber zum Kühlschrank ging. „Ich kann dir aber auch Joghurt anbieten, falls du welchen möchtest."

Ich nahm einen Joghurt heraus, doch mit Blick auf das Datum, stellte ich fest, dass der längst abgelaufen war. „Okay, ich kann dir keinen Joghurt anbieten", erklärte ich, als ich im selben Zuge den Joghurt im Mülleimer versenkte.

Charlie kicherte hinter mir. „Schon gut. Mir reicht Müsli."

„Wirklich?", hakte ich nochmal nach. „Falls du Joghurt willst, kann ich auch kurz zu dem Supermarkt um die Ecke fahren und dir welchen-"

„Nein, alles gut. Ich will keinen Joghurt, wirklich", versuchte sie mich zur beruhigen. „Aber ich werde mir für später auf jeden Fall merken, dass du für mich zum Supermarkt gefahren und Joghurt gekauft hättest. Wenn ich wieder meine Eisvorräte aufstocken muss, wirst du von mir hören", versprach sie mir grinsend.

Ein Teil von mir hätte ihr gerne erklärt, dass ich sogar viel mehr für sie tun würde, doch selbst in meinem Kopf klang das schrecklich abgedroschen. Also behielt ich es für mich und salutierte. „Stets zu ihren Diensten."

Sie lächelte und ich stellte nacheinander das Müsli, zwei Schalen, Löffel und Milch auf den Tisch. Die Stuhlbeine schabten beim Zurückschieben über den Boden, bevor ich auf dem Stuhl ihr gegenüber Platz nahm, wo mein Dad eben noch gesessen hatte.

Schweigend machten wir unser Müsli und begannen zu essen. Minutenlang wechselte keiner ein Wort. Nur der helle Klang des Löffels, wenn er gegen die Schale schlug und Akelas Pfoten auf dem alten Fußboden, immer wenn er durch die Wohnung lief.

„Danke", murmelte ich nach einer Zeit und lehnte mich zurück.

Verwirrt ließ Charlie den Löffel sinken und zog fragend die Brauen zusammen.

„Ich meinte es ernst, als ich mich bei dir bedankt habe. Wegen gestern Nacht. Ich hätte dir zwar den Anblick wirklich gerne erspart, aber trotzdem, Danke."

Sie sah mich lange an. Dann nickte sie. „Kein Problem."

„Dass sehe ich anders. Die meisten wären heillos überfordert und manche würde es wahrscheinlich nicht einmal kümmern. Gerade nach dem, was in letzter Zeit zwischen uns vorgefallen ist." Ich schluckte schwer. Noch immer zog sich mein Herz schmerzlich zusammen, wann immer ich an diesen Abend dachte. Daran, wie verletzt sie gewesen war und wie sehr ich ihr weh getan hatte. Wieder einmal.

„Aber du bist bei mir geblieben. Du hast"-, ich suchte ihren Blick - „Du hast mir beim Atmen geholfen."

Sie erwiderte meinen Blick und gerade als sie etwas sagen wollte, klingelte es auf einmal. Ich war noch so gefangen in dem türkisblau ihrer Augen, dass ich das Klingeln erst gar nicht richtig wahrnahm. Als sie jedoch den Blick abwandte und plötzlich ein Handy aus ihrer Hosentasche zog, blinzelte ich irritiert.

Doch statt den Anruf anzunehmen, starrte sie ihr Handy hin und her gerissen an, bevor sie plötzlich das Telefonat ablehnte. Das Klingeln verstummte augenblicklich und legte das Handy vor uns auf den Tisch.

Fragend sah ich sie an.

„Mein Dad", erklärte sie seufzend. „Als Lebenszeichen von mir wird er sich damit zufrieden geben müssen, dass ich seine Anrufe wegdrücke."

Besorgt runzelte ich die Stirn, denn obwohl sie sich bemühte, taff zu klingen, sah ich ihr an, wie sehr ihr dieser Streit mit ihrem Vater zu schaffen machte. Ihr Vater mochte manchmal streng und überfürsorglich machen und ganz sicher hatte er schon einige, falsche Entscheidungen getroffen. Dennoch waren die beiden füreinander das letzte bisschen Familie, was sie noch hatten.

Charlie war ein harmoniebedürftiger Mensch und sie brauchte ihre Familie, ihren Dad.

Ich seufzte, denn ein Teil von mir war nach wie vor absolut erschüttert und kochte regelrecht vor Wut, dass ihr Vater die Hand gegen sie erhoben hatte. Aber mein Verstand wusste, dass er das aus Angst um sie getan hatte. So paradox, dass auf den ersten Blick auch wirken musste. Und in Angst traf man oft schrecklich dumme Entscheidungen und tat Dinge, die man so nie tun würde.

„Bist du sicher, dass du ihm nicht zumindest eine Nachricht schreiben willst? Nur damit er weiß, dass alles mit dir okay ist?"

„Vielleicht später", murmelte sie achselzuckend und hob die Schale an ihre Lippen, um die übrige Milch zu trinken. Als sie sie absetzte, beobachtete ich schmunzelnd, wie sie sich den Milchbart von der Oberlippe leckte.

„Gut, was machen wir dann heute solange?"

„Wir?", fragte sie überrascht, bevor sie seufzend den Kopf schüttelte. „Ryler, du weißt, ich kann nicht hier bleiben. Irgendwann wird der Geduldsfaden meines Dads reißen und er wird wissen wollen, wo ich bin. Und sobald ihm klar wird, dass ich nicht bei Ava sein kann, wird er hier her kommen. Spätestens, wenn er meinen Wagen vor eurem Haus sieht, wird er wissen, dass ich hier bin und ich will nicht schuld sein, dass-"

„Du wirst an gar nichts schuld sein, denn er wird deinen Wagen nicht vor unserem Haus stehen sehen", schnitt ihr das Wort ab.

„Wird er nicht?", fragte sie, scheinbar nicht sicher, was ich jetzt vor hatte. Immerhin hatte ich gestern noch versucht, sie zum Bleiben zu überreden. Allerdings würde es nicht bedeuten, dass ich es nicht trotzdem später versuchen würde. „Wirfst du mich jetzt raus? War die Nacht mit mir im Bett doch etwas zu heftig für dich?", fragte sie und das Lächeln kehrte zurück in ihr Gesicht.

Ich hob eine Braue und sobald ihr klar wurde, wie sie wohl geklungen hatte, wurde sie knallrot. Lachend warf ich den Kopf in den Nacken und wenige Sekunden später stieg auch Charlie mit ein. Wir lachten so laut, dass Charlie sich an ihrem Lachen verschluckte und leise hüstelte. Doch ihre Augen tanzten glücklich.

Sobald wir uns beruhigt hatten, griff ich nach unseren leeren Schalen und stand auf. Ich stellte sie in der Spüle ab.

„Also, warum wird er mein Auto nicht vor eurem Haus sehen? Was hast du damit vor?"

Ich lehnte mich mit der Hüfte gegen die Küchenzeile und grinste.

„Nicht ich habe etwas damit vor, sondern wir", erklärte ich und deutete mit der Hand zwischen und hin und her.

Charlie kniff fragend die Augen zusammen. „Haben wir das?"

Ich nickte eifrig. „Ja, lass uns irgendwo hinfahren und irgendetwas unternehmen." Charlie wirkte nicht überzeugt. „Komm schon. Was willst du sonst den ganzen Tag machen? In irgendeinem Motel sitzen und mehr Geld bezahlen als nötig? Vergiss nicht, da bezahlst du nach Stunden", erinnerte ich sie. „Und dein Dad würde nie auf die Idee kommen, dass du mit mir zusammen bist. Denn angenommen er würde wirklich hier vorbei fahren. Dein Wagen steht nicht vor unserem Haus, aber meiner schon und da die Werkstatt geöffnet ist, wird er denken, dass ich heute arbeite."

Ganz sicher konnte ich mir nicht sein. Aber ich wollte sie nicht allein lassen, denn ich hoffte, sie dennoch dazu überreden zu können, nicht im Motel zu schlafen. Der Gedanke stieß mir immer noch sauer auf.

Allerdings konnte es nicht falsch sein, wegzufahren, falls ihr Vater tatsächlich hier vorbei fahren sollte. Zuzutrauen wäre es ihm.

Nachdenklich kaute Charlie auf ihrer Unterlippe.

„Komm schon."

Sie seufzte ergeben. „Was schwebt dir vor?"

Ich verkniff mir einen kleinen Freudentanz, sondern streckte bloß grinsend die Hand aus. „Wo sind deine Autoschlüssel?"





A/N: Hey!

Drei Dinge:

1. Heute habe ich zum ersten Mal gearbeitet.

2. Morgen beginnt wieder Schule. Ich freue mich auf meine Freunde und auch gewisse Fächer, aber mir graut es vor dem Aufstehen.

3. Es gibt nur noch 3 Kapitel aus der Gegenwart (ö) Vielleicht vier, wenn ich eines der Kapitel teile. Kaum zu glauben, oder?

Übrigens kann ich es nicht erwarten, Maleficent zu sehen. Ich liebe den ersten Teil. So eine verdammt tolle Adaption. Auch wenn mich nervt, dass die Besetzung von Phillip geändert worden ist.

Übrigens weiß ich immer noch nicht, was ich nach TSWRF schreiben möchte und ob ich es schaffe, noch diesen Monat dieses Buch zu beenden. Ober ich werde es weiter versuchen.

Frage der Woche:

Was denkt ihr, wird noch passieren in den nächsten Kapiteln aus der Gegenwart?

Habt eine schöne Woche, aber an alle, die noch Ferien haben, behaltet es für euch. Tut mir den Gefallen. Seid lieb und genießt schweigend, ja?





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