6 | Jayden
„Jayden halt bitte mal still. Es ist nicht mehr viel zu machen", ermahnte mich abermals meine Stylistin Skyla, die nun etwas genervt das Puder auf meinem Gesicht verteilte. Genervt lehnte ich mich nur wieder in den Sitz zurück auf dem ich die ganze Zeit saß und mich einpudern ließ.
Meiner Meinung nach war dieses ganze stylen total überflüssig, aber Jimmy sah etwas anders und meine Crew anscheinend auch. Und ihnen konnte ich mich schlecht widersetzen.
Dagegen spielte ich nur angespannt mit meinem Handy in der Hand herum, was vor wenigen Minuten aufgeblinkt hatte, sodass mir eine Nachricht von Chloe angezeigt wurde.
Wieder mal hatte ich diese aber ignoriert. Selbst als mein Telefon angefangen hatte zu klingeln, hatte ich es auf den fragenden Blick von Skyla einfach stumm gestellt, sodass es nun nicht mehr wie verrückt in meiner Hand vibrierte.
Unterbrochen wurden wir aber abermals, als Skyla gerade ihre Pinsel einräumte und sich anschließend mit einer Bürste an meine Mähne auf dem Kopf machen wollte.
Zum Glück, denn so musste ich sie nicht davon abhalten meine „Frisur", die mir eigentlich relativ gut gefiel, zu zerstören.
Andererseits war der Grund, weswegen wir beim Fertigmachen unterbrochen wurden, nicht sonderlich erfreuend. Oder besser gesagt die Person, die nun vor meiner Nase stand.
Denn nun durfte ich in das Blau schauen, welches Chloes Augen besaßen.
Verdatterte starrte ich sie an. Wie kam sie denn hier her? Wobei die bessere Frage wohl war, wer sie in den Backstage Bereich gelassen hatte?
Skyla, die ebenfalls sichtlich verwundert war, warf mir nur einen Seitenblick zu, wobei sie fragend eine Augenbraue anhob. „Ähm...soll ich euch mal alleine lassen?", konnte ich sie auch schon fragen hören, worauf ich keine Antwort gab. Stattdessen starrte ich immer noch Chloe an, wobei in mir die Wut hochkam auf denjenigen, der sie hereingelassen hatte.
Chloe schien das aber nicht zu interessieren. Stattdessen schenkte sie Skyla nur ein falsches Lächeln und nickte leicht. „Ja, das wäre sehr nett. Dann könnten Jayden und ich etwas ungestört reden"
Skyla ließ abermals ihre Augen zu mir wandern und musterte mich verwirrt. Sie wusste wer Chloe war und sie wusste ebenfalls, dass es zwischen ihr und mir nicht nur zu einmal Krach gekommen war.
Trotzdem zuckte sie anschließend leicht mit den Schultern, bevor sie mit einem Nicken verschwand.
Ich konnte noch sehen, wie Chloe sie mit ihren blauen Augen verfolgte, bevor diese sich wieder auf mich richtete. Bis sie es aber geschafft hatte ihren Mund zu öffnen, hatte ich sie schon längst unterbrochen. „Was machst du hier?", kam es auch schon in einem knurrenden Ton aus mir heraus, wobei ich meine Augen zu Schlitzen zusammenkniff.
„Ich hatte dir doch geschrieben, dass ich vorbeikommen. Du solltest mal deine Nachrichten lesen. Anstatt die ganze Zeit nur vor dich herzuglotzen", entgegnete sie nur mit einem spitzen Ton, was mich noch angespannter machte. Langsam erhob ich mich aus dem Stuhl, sodass ich nun auf sie herunterschauen konnte. So hoch waren ihre High Heels dann doch nicht.
„Nur weil wir damals in dem Club was hatten, heißt das nicht, dass wir jetzt wieder zusammen sind"
Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich darauf nicht, als ich diese Worte in den Mund nahm. Trotzdem konnte ich etwas Enttäuschung in ihren Augen wahrnehmen.
„Ich weiß", kam esc schließlich mit einer festen Stimme von ihr, wobei ihrer Haltung nach zu urteilen sie nicht so selbstsicher aussah, wie sie klang.
„Und weswegen bist du dann hier?", probierte ich ihr weiter auf die Sprünge zu helfen. Etwas musste man doch aus ihr herausbekommen. „Man kann ja nicht normal mit dir am Telefon reden, also bin ich hergekommen. Carter hat mir von deinen Plänen mit der Tour erzählt"
Verdattert starrte ich sie an.
Was hatte sie da gerade gesagt?
Gestern Abend hatte ich in meinem Hotelzimmer während des Zockens noch mit Carter telefoniert, wobei wir irgendwann mehr miteinander geredet hatten, als gezockt.
So war mir auch herausgerutscht, dass ich überlegt die Tour fürs erste zu pausieren. Irgendwie wollte ich erst das mit Rose klären, bevor ich schließlich rüber nach Europa reiste.
Durch die Tour konnte ich nicht nach LA, wo sie momentan war und anders Kontakt mit ihr aufnehmen ging nicht. Sie nahm nicht meine Anrufe entgegen und von meinen Nachrichten brauchte ich erst gar nicht anfangen zu sprechen.
Die Frage war jedoch, warum hatte Carter Chloe davon erzählt? Schließlich war es doch nur ein Gedanke gewesen und kein fester Beschluss.
Zudem Jimmy auch nicht sonderlich erfreut darüber sein würde.
Schließlich hatte die Tour sehr viel Aufwand für ihn bedeutet und nun die ganzen Termine zu verschieben war wahrscheinlich noch einmal anstrengender.
„Also?", plapperte Chloe auch schon weiter und hob dabei fragend eine Augenbraue an, als wäre das Nichts worüber sie gerade redete. „Wirst du es durchziehen und sie abbrechen?"
Immer noch verdattert starrte ich sie an, wurde aber auch schon von einer Stimme unterbrochen, als ich sie gerade anweisen wollte nun endlich aus dem Backstagebereich zu verschwinden.
„Was abbrechen?", konnte ich Jimmy auch schon fragen hören und durfte ein paar Sekunden später in die Augen meines Managers schauen, die mich nur fragend anblickten.
„Ähm...", kam es nur aus mir heraus, wobei ich spüren durfte, wie sich nun die Blicke der beiden auf mich legten. „Na die Tour", entfuhr es Chloe darauf. Nun hätte ich sie am liebsten gepackt und den Fans, die draußen in der Konzerthalle standen zum Fraß vorgeworfen, sodass sie am besten nie wieder einen Ton hervorbringen konnte.
Stattdessen hielt ich mich aber zurück und beobachtete Jimmy nur dabei, wie sein Blick noch verwirrter wurde. Anschließend richtete er sich an Chloe und schenkte ihr ein kleines Lächeln, wobei ich sehen konnte, dass dieses ziemlich gefakte war. „Würdest du Jayden und mich für ein paar Minuten alleine lassen?", konnte man ihn auch schon fragen hören, worauf sie schließlich nickte. Davor ließ sie es sich aber nicht nehmen mir nochmal einen intensiven Blickkontakt zu schenken, wobei ich diesen jedoch nicht sonderlich erwiderte.
Anschließend war sie auch schon zwischen den ganzen Menschen verschwunden, die ebenfalls im Backstagebereich herum streunerten. Jimmy dagegen packte mich nun etwas am Arm und zog mich mehr in eine Ecke, wo man uns nicht so gut hören konnte.
„Abbrechen?", konnte ich ihn schließlich auch schon entsetzt fragen hören und sehen, wie seine dunklen Augen über mich wanderten und empört anstarrten.
„Sag mal was denkst du dir bitte?"
„Hör zu....es war nur ein Gedanken, okay", probierte ich mich zu verteidigen und hob meine Hände dabei abwehrend an. „Ich hatte nur mit Carter darüber nachgedacht und irgendwie hat Chloe davon erfahren"
Kopfschüttelnd fuhr Jimmy sich darauf durch die Haare, wobei er mich immer noch fassungslos anschaute. „Jayden, Jayden, Jayden!", konnte ich ihn anschließend auch schon murmeln hören, was meine Laune nicht ganz hob.
„Was denkst du dir nur dabei? Weißt du eigentlich wie viel Arbeit diese Tour war? Einfach so abbrechen wäre ein riesiger Verlust"
„Es ging ja auch nicht um Abbrechen sondern Pausieren. Ich will einfach davor das mit Rose geklärt haben und dann weitermachen"
Immer noch betrachtete mich mein Manager, als hätte ich ihm gerade verkündet, dass ich meine komplette Karriere an den Nagel hängen wollte.
„Außerdem weißt du, dass sobald sie Musik herausbringt. Die ganzen Medien wieder ein Auge auf uns geworfen haben. Es wäre besser sich jetzt zu vertragen", probierte ich es weiter. Vielleicht konnte ich es ja tatsächlich schaffen ihn umzustimmen. Immerhin kam eine Pause momentan nicht gerade schlecht.
Jimmy dagegen seufzte nur.
„Ihr beiden könntet auch einfach mal normal miteinander reden, dann müssten wir hier gar nichts abbrechen", murmelte er drauf. Trotzdem schwand meine Hoffnung immer noch nicht. „Wäre es denn wirklich so schlimm, wenn man es machen würden. Ich meine eine Pause würden alle gut tun. Ich könnte das mit Rose klären und danach weiter machen und mich auch richtig auf die Tour konzentrieren"
Angespannt betrachtete mich Jimmy, bevor sein Blick einmal zum Boden wanderte und ich hören konnte, wie er die Luft ausstieß. „Man könnte es machen, aber ich denken das würde ein Menge Zeit beanspruchen all das zu organisieren"
„Also heißt das, dass du es machen würdest?", hakte ich fragend nach, wobei ich leicht eine Augenbraue anhob. Irgendwie konnte ich mir nicht ganz vorstellen, dass er wirklich darauf einging.
„Ich überlege es mir", entgegnete er darauf, wobei er mich mit einem strengen Blick musterte. „Heißt aber nicht, dass es ein fester Beschluss ist, also pass auf, wem du das alles erzählst. Und pass auch darauf auf, was Chloe von sich gibt. Bei ihr bin ich mir immer noch nicht so sicher"
Anschließend hatte er sich umgedreht und war wieder in das Getümmel eingetaucht, dass im Backstagebereich herrschte. „Und beeil dich! In wenigen Minuten musste du auf der Bühne sein!", konnte ich ihn aber trotzdem noch rufen hören, bevor er wirklich verschwunden war.
Man könnte echt meinen es ist ein Wunder aber ich habe die totale Motivation an diesem Buch weiter zu schreiben. Es sind tatsächlich schon drei Kapitel vorgeschrieben
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