28
Wir fanden letzten Endes irgendwie doch ein Dorf. Es war winzig. Wahrscheinlich auch auf keiner Landkarte verzeichnet. Tatsächlich wirkte es ausgestorben, was man aber auch darauf schieben konnte, dass es ja Nacht war.
Die Zeit war wie im Flug vergangen, wie wir dahin fuhren mit Kurs auf mein Traumziel. Zudem hatten wir es außerdem geschafft, uns nicht mehr zu streiten. Bemerkenswert... Wir hatten um genau zu sein relativ gut sogar geredet, als wär der Streit am heutigen Nachmittag nie gewesen.
Nun fuhren wir in das kleine Dorf ein. Es schien aus einer Kreuzung mit vielleicht 10 Häusern zu bestehen. Wirklich ein Klecks in der Landschaft mehr nicht.
Trotz der sehr bizarr winzigen Größe des Dorfes versprach es Hoffnung auf einen bequemeren Schlafplatz als die Fußmatten der Autorückbank es gewesen wären.
Über Christians Gesicht flog ein Lächeln, welches sofort auf mein eigenes Gesicht übersprang.
Das Einzige, was eventuell problematisch werden könnte, war die Zeit. Wer bitte würde um circa 2 Uhr nachts aufstehen und zwei wildfremde zu sich nach Hause lassen? Noch dazu Punks? Richtig! So gut wie niemand würde das tun.
Christian fuhr einmal durch den Ort hindurch, dann parkte er sein Auto souverän im Straßengraben.
Der Braunhaarige drehte sich zu mir. "Wie denkst du, sollten wir weiter machen? Ich mein, hier schlafen wollen wir beide nicht, oder?", er wirkte verunsichert, auch wenn er sich das anhand seiner Gesichtszüge nicht anmerken ließ.
Ich beschloss, dass es besser wäre, ihn zwischenzeitlich abzulenken:"Wieso hast du hier geparkt?", wollte ich daher wissen.
Christian grinste mich an. "Tjaaa... Ich habe auf meiner Straßenseite 'n erleuchtetes Fenster gesehen... Wir sollten Kiesel sammeln, wenn du weißt, worauf ich hinaus will." Und da war es wieder. Sein altvertrautes Grinsen. Es tat so unheimlich gut es zu sehen, dass mir warm wurde. Dieses Grinsen war so abartig. Abartig warm, fröhlich und ehrlich.
Als Teddy aus dem Auto stieg, realisierte ich erst, dass er es tatsächlich ernst meinte.
Er ging ein Stück an der Fahrbahn entlang und bückte sich dann, schien etwas in der Hand abzuwiegen. Daraufhin drehte er sich zum Auto um.
Sein Gesicht konnte ich nicht erkennen, aber ich war sicher, er blickte vorwerfend, da ich nicht half.
Leise fluchend öffnete ich die klemmende Autotür. Die Nacht war wärmer als ich bei dem klaren Sternenzelt erwartet hätte.
Ich ging sofort Richtung Christian. Dieser sammelte bereits weiter Steinchen und lud diese in seine Hosentaschen. Sah ziemlich doof aus, um ehrlich zu sein.
Zaghaft begann ich ebenfalls Kiesel vom Straßengraben aufzulesen. Ich bezweifelte, dass wir wirklich alle davon brauchen würden.
Erst als auch meine Taschen voller Steine waren, gab sich Christian zu Frieden mit unserer Arbeit. Zielstrebig ging er in die Richtung des Hauses, aus welchem er meinte, Licht gesehen zu haben.
Etwa eine halbe Stunde später kannte ich die verschiedenen Anstrichfarben der Häuser auswendig und ich wusste, dass es genau zwölf Häuser waren.
Mehr als dieses sinnlose Wissen hatte uns das nächtliche Verlassen unseres Wagens also nicht gebracht.
Wir waren nirgendwo untergekommen und hatten nicht einmal das erleuchtete Fenster gesehen, von welchem Christian vorher geredet hatte.
An unseren hängenden Köpfen hätte wirklich jeder unsere Enttäuschung ablesen können, doch dort war niemand, der uns hätte sehen können.
"Und was machen wir jetzt?", wollte Christian wissen, schien aber keine Antwort auf seine Frage zu erwarten.
Ich zuckte demzufolge mit den Schultern und er nickte.
Innerhalb der kurzen Zeit, die wir uns nur kannten, hatte ich seine Körpersprache so zu deuten gelernt, dass ich wusste, wie er tickte. Ich glaube, das passiert aber bei egal wem, wenn man für mehrere Wochen nur zu zweit ist.
Ich mochte es nicht, Christian traurig zu sehen. Fast brach es mir das Herz ihn so am Boden zu sehen. Enttäuscht von der Welt.
"Soll ich fahren?", schlug ich ihm also vor.
Christian drehte sich zu mir, da ich ein Stück hinter ihm gelaufen war, und nickte kaum merklich.
Ich versuchte ihm mein der Situation entsprechend bestes Lächeln zu schenken, wusste jedoch nicht, ob das funktionierte, wie ich es mir gewünscht hätte. Da mein Weggefährte jedoch anfing zu lachen, war ich mir sicher, dass das Lächeln seine Wirkung, die es eigentlich erzielen sollte, verfehlt hatte.
Der Rest der Nacht verlief recht eintönig. Wir fuhren über Land. Weites Land ohne auch nur die kleinste Abwechslung. Keine Dörfer oder Hausansammlungen. Nicht mal mit Christian konnte ich mich unterhalten, da dieser auf dem Beifahrersitz eingeschlafen war. Daraufhin hörte ich also über Kopfhörer meine Musik.
Ich wollt ihn nicht wecken und umfuhr daher so gut es ging die Wegunebenheiten der Straße.
Scheinbar gelang mir das recht gut, da Christian erst am nächsten Morgen aufwachte und mich verstohlen angrinste. Seine Haare waren zerzaust und in seinen Augenwinkeln war eine leichte Salzkruste aus Schlafsand bestehend zu finden. Seine Augen wirkten kleiner als sonst. Und trotzdem fand ich ihn unheimlich niedlich.
Sobald ich diesen Gedanken auch nur zu Ende gedacht hatte, polterte die Stimme in meinem Kopf wieder einmal:-JIMMY! Jetzt hör endlich auf mich! Würde er auch nur irgendwas von dir wollen, hätte er dich längst gefragt! Zeit genug hatte er immerhin!-
Hätte ich auf dem Christians jetzigen Platz gesessen, hätte ich mir mit Sicherheit die Fingernägel in die Kopfhaut gebohrt, aber so konnte ich das Lenkrad nicht loslassen und musste irgendwie versuchen, damit klar zu kommen.
"Morgen", murmelte Christian. Auch seiner Stimme merkte man an, dass er gerade erst wach geworden war und doch trug er schon dieses unbeschreibliche Lächeln auf den Lippen.
"Morgen Schlafmütze!", lachte ich und fuhr vor einer Verkehrstafel in den Straßengraben, damit wir einen Fahrerwechsel machen könnten.
Als ich aus dem Metallhaufen stieg, warf ich einen Blick auf das Schild vor mir. Ein äußerst freundliches Schild, wie ich feststellte. Es zeigte Richtung Autobahn. Endlich würden wir wieder Orientierung haben.
Ich zog also den immer noch sehr schläfrigen Christian aus dem Auto und schüttelte ihn ersteinmal. Dann zeigte ich ihm das Schild.
Christian selbst begann laut zu jubeln und zog mich kn eine Umarmung. Ich konnte nicht anders und musste laut lachen.
-------------
So und das war's für jetzt! Hab mir was überlegt: bei 1000 Reads gibts in der Story irgendwie Kekse!
Und ich hab endlich Leudeeees rausgesucht, die etwa so aussehen wie die Hauptcharaktäre (der mit Hut als Christian und der andere als Jimmy)
Und hier noch was: auch wenn die beiden Mitglieder aus Payale Royale sind, ist das keine Fanfic über die Band, sondern die passen super auf die Figuren meiner Story! TROTZDEM IST DIE BAND COOL!
Hab das Kapitel mit Mr. Doctor Man von den auf Endlosschleife geschrieben.....
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro