Kapitel 1
Der Qualm von einer halb gerauchten Zigarette stieg in den einst blauen Himmel auf. Inzwischen haben sich graue Wolken vor die glühende Sonne geschoben und unterstrichen damit perfekt Bards düstere Stimmung. Um ihn herum lagen die Leichen seiner Freunde und Kollegen. Alle waren tot, alle außer Bard, der einfach seine Zigarette rauchte und auf die blutigen Überreste der anderen Soldaten starrte. „Hättet ihr nur auf mich gehört“, murmelte er leise. „Du bist Schuld“, raunte ihn eine Stimme zu, „Du hättest dich mehr ins Zeug legen müssen um diese Idioten von dem größten Fehler zu bewahren den sie in ihrem Leben machen konnten. Den Fehler der sie ins Grab brachte. Aber du hast versagt. Du versagst immer! Du bist ein Versager, Bard!“ Der Soldat kniff die Augen zusammen und versuchte die Stimme zu ignorieren. Doch die Stimme ließ nicht locker.
„Es war deine Schuld!“
„Ich konnte nichts dafür. Ich habe doch versucht sie zu warnen!“
„Und dabei hast du gründlich Versagt. Wie immer!“
„Nein!“
„Bard!“
„Lass mich in Ruhe!“
„Bard!!!“
„Du sollst mich in Ruhe lassen!“
„BARD!!!!“
Genau in diesem Moment wurde der Soldat durch einen heftigen Ruck zurück in die Wirklichkeit gebracht. „Finny! Als ich sagte du sollst ihn wecken, meinte ich damit nicht, dass du ihn wortwörtlich aus den Bett schmeißen sollst!“, zeterte ein Stimme, die Bard nur zu gut kannte. „Tut mir leid, Mr. Sebastian. Ich wollte ihn nur ganz sanft an die Schulter fassen und dann ist es schon passiert. Ich habe wohl mal wieder meine Kräfte unterschätzt“, sagte eine andere Stimme beschämt. Bard atmete erleichtert auf, als er fest stellte, dass er nur geträumt hatte. Als er schließlich langsam die Augen öffnete, ergaben die Sätze die die beiden Personen vorhin gesagt hatten auf ein mal Sinn, denn Bard lag auf den Boden neben seinen Bett und im nächsten Moment, kniete sich ein besorgter Finny neben ihn. „Es tut mir so leid! Ich wollte dich nicht aus dem Bett werfen. Geht es dir gut?“, fragte er hektisch. Bard wollte gerade erwidern das alles in Ordnung sei, als sich ein weiterer Mann zu ihnen stellte. „Das ist jetzt das fünfte mal in Folge, dass du verschlafen hast und dann nicht wach zu kriegen bist. So geht es nicht weiter!“, polterte der Mann los, welcher niemand anderes als der Butler Sebastian Michaelis war. Bard kratzte sich verlegen am Kopf und überlegte, wie er sich da raus reden sollte. Er wollte gerade zu einer Erklärung ansetzten, als der Butler seufzte und mit einen genervten Unterton meinte, dass Bard sich einfach schnell fertig machen und in die Küche kommen sollte. „Wir erwarten Heute Besuch und müssen das Essen dafür vorbereiten“, erläuterte Sebastian und verließ dann eilig das Zimmer.
Als Bard die alltägliche Morgen Routine hinter sich gebracht hatte, ging er nach Sebastians Anweisungen in die Küche. Er versuchte den Albtraum von letzter Nacht zu verdrängen, immerhin war das alles schon so verdammt lange her und er war auch schon so verdammt lange kein Soldat mehr. Bard arbeitet seit ganzen drei Jahren als Koch bei den Phantomhives, auch wenn seine Kochkünste zu wünschen übrig ließen. Doch Heute wollte er es schaffen. Er würde ganz alleine ein wohlschmeckendes Menü zaubern und Sebastian stolz machen. Ohne Flammenwerfer, ohne Explosionen! Was konnte da schon schief gehen?
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