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Keep Breathing


"I feel the Earth shaking under my feet
I feel the pressure building until I can't breathe
And it takes everything
And it all spills out
Reckless but honest words leave my mouth
Like kerosene on a flame of doubt
I couldn't make it right
Alarms will sound
But it's too late for holy water now
Sooner or later the fire dies down
I'll open up my eyes..."

-Anger, Sleeping At Last


"Gott, ich kann in diesem verdammten Ding nicht atmen!", fluchte ich leise und zupfte zum tausendsten Mal an dem altmodischen Stoff des Kleides, das ich trug.

"Das 'Ding', das du meinst, heißt Korsett", erwiderte Elena, die neben mir in einem ähnlichem Aufzug lief, belustigt, "Aber ich weiß, was du meinst."

"Ich finde immer noch, dass das eine blöde Idee war", meinte ich kopfschüttelnd, während ich suchend über den Stadtplatz sah, über den wir gerade gingen.

Heute war es so weit. Heute war das große Fest zum Gründertag, wo die Stadt ihren 150. Jahrestag feierte. Und um das zu ehren, fand natürlich eine große Parade statt, die schon die ganze letzte Woche vorbereitet worden war.

Caroline hatte den Miss Mystic Falls Umzugswagen noch gestern Abend fertiggestellt, wie Elena mir erzählt hatte, so dass unserem oder eher Carolines großem Auftritt nichts mehr im Wege stand.

An sich war die ganze Sache gar nicht so schlimm. Das eigentliche Problem, das ich hatte, war erst heute Morgen entstanden, als ich erstmals die Kleider gesehen hatte, die Elena für uns beide besorgt hatte. Es waren Kleider, die dem 19. Jahrhundert nachdesignt worden waren.

"Jetzt sei doch nicht so! Es wird ihnen gefallen, glaub mir!", sagte Elena, die meinen düsteren Blick bemerkt hatte, was mich lautlos seufzen ließ. Sie sah das Ganze im starken Gegensatz zu mir ziemlich entspannt.

Ich war jedoch nicht sonderlich scharf darauf, Damon unter die Augen zu treten, wenn nicht nur mein Gesicht, sondern auch der ganze Rest meines Äußeren aussah wie Eveline.

Natürlich wusste ich, dass ihm die Ähnlichkeit egal sein würde, doch unangenehm war es mir trotzdem.

Elena schien an sowas gar keine Gedanken verschwendet zu haben. Aber sie war ohnehin sehr sorglos in letzter Zeit, genauer gesagt seit sie vorgestern mit Bonnies Hilfe das Gilbert-Gerät deaktiviert hatte, um mich zu befreien.

Ich war deswegen auch mehr als froh, doch mit diesem Kleid würde ich mich deswegen trotzdem nicht anfreunden!

"Da vorne ist unser Wagen", riss mich Elena aus den Gedanken und ich folgte ihrem Blick zu dem blumigen Umzugswagen, wo ich bereits Caroline mit Matt erkannte, die zusammen Fotos schossen.

"Dann können die Jungs ja nicht weit sein", murmelte ich, als ich sie auch schon entdeckte.

Damon und Stefan standen etwas abseits vom Wagen und unterhielten sich. Alle beide trugen den gleichen altmodischen Anzug und kurz fragte ich mich, ob das lediglich Nachbildungen oder tatsächlich originale Kleidungsstücke waren.

Damon schien meinen Blick wohl zu spüren, denn er sah plötzlich auf und schaute suchend über den Platz bis unsere Blicke sich kreuzten. Ich merkte, wie er innehielt und mich einfach nur musterte, jedoch konnte ich aus der Entfernung seinen Gesichtsausdruck nicht deuten. Stefan schien sein Starren zu bemerken, denn er folgte kurz darauf dem Blick seines Bruders und entdeckte uns ebenfalls.

Ich merkte, wie Elena lächelte, ehe sie langsam einen Knicks machte. Ich schüttelte nur den Kopf.

Das war langsam echt übertrieben. Ich sah schon aus wie Eveline, so verhalten würde ich mich ganz sicher nicht.

Schnellen Schrittes, zumindest so schnell wie es dieses sperrige Kleid zuließ, überquerte ich den Platz, um zu Damon zu treten, während Stefan mir kurz zunickte, ehe er an mir vorbei Elena entgegenlief.

Nervös werdend sah ich nun zu dem schwarzhaarigen Vampir auf, dessen Blick ich selbst aus der Nähe noch immer nicht deuten konnte.

"Es tut mir leid!", sagte ich sofort, "Das mit den Kleidern war Elenas Idee. Ich wollte dich nicht-" Ich wurde unterbrochen, als Damon sich ohne Vorwarnung zu mir herunterbeugte und meine Lippen mit einem Kuss verschloss.

Etwas perplex sah ich ihn an, als er sich wieder von mir löste und schief lächelte.

"Dir muss nichts leid tun. Du bist wunderschön", sagte er, was mich etwas rot werden ließ.

"Danke", murmelte ich verlegen, "Du siehst auch nicht schlecht aus", ich strich über den rauen Stoff seines Jacketts, ehe ich fragend zu ihm aufsah, "Sowas hast du also damals getragen?" Damon lachte leicht.

"Eher selten. Ich habe solche Anlässe gehasst", erwiderte er.

"Wirklich?", fragte ich teils belustigt teils ungläubig, "Ich hätte eher gedacht, dass du nur auf Festen warst."

"Nur wenn mein Vater mich dazu zwang", antwortete er schulterzuckend, "Und wenn ich dort war, ließ sich die Zeit meist mit ein paar Damen vertreiben." Er grinste bei den letzten Worten und ich verdrehte die Augen. Ja, das passte schon eher zu ihm.

"Natürlich war keine von ihnen so hübsch wie du", fügte er da schnell hinzu und gab mir einen flüchtigen Handkuss, was mich noch immer belustigt den Kopf schütteln ließ.

"Nicht sehr überzeugend, wenn eine der Damen genauso ausgesehen hat wie ich", sagte ich und hob herausfordernd die Augenbrauen, was nun Damon die Augen verdrehen ließ.

"Du weißt, wie ich das meine", sagte er seufzend.

"Ja, ja", erwiderte ich mit einem gespielt beleidigten Unterton, ehe wir beide lachen mussten.

"Ich liebe dich", sagte ich da wie von allein, woraufhin er sich vorbeugte, um mich sanft zu küssen.

Ich spürte einen leichten Stich in meiner Brust, als ich seinen Kuss erwiderte, ehe ich innerlich über mich den Kopf schüttelte.

Wieso machte ich mir immer noch Gedanken darüber? Ich wusste doch, dass wir die gleichen Gefühle füreinander hatten, also warum erwartete ich so sehr, dass er sie aussprach?

"Alles okay?", fragte Damon, der sich etwas von mir gelöst hatte, besorgt und ich nickte schnell.

"Ja, klar! Alles gut", sagte ich möglichst unbekümmert, doch ich konnte an seinem skeptischen Blick sehen, dass er mir nicht so recht glaubte.

Ich konnte ihn nicht darauf ansprechen. Es war einfach so albern, dass ich mir Gedanken darüber machte.

"Alie?" Dankbar für die Unterbrechung drehte ich mich bei dem Ruf um, nur um überrascht die Augenbrauen zu heben, als ich Bonnie erkannte, "Hey, ähm... ich wollte nur hallo sagen und... fragen wie es dir geht." Unsicher blickte sie mich an und ich atmete hörbar aus.

Da war sie ja.

Ich hatte sie bereits gestern den ganzen Tag gesucht, doch sie war einfach unauffindbar gewesen. Doch jetzt stand sie direkt vor mir und nun tat ich das, was ich eigentlich schon gestern hatte tun wollen.

Entschlossen lief ich auf sie zu, ihren fragenden Blick ignorierend, ehe ich sie einfach ohne Worte in meine Arme schloss.

Ich spürte wie sie meine Umarmung zögerlich erwiderte und musste lächeln.

"Mir geht es gut", antwortete ich ihr leise, ehe ich mich von ihr löste, "Mir geht es sogar mehr als gut und das nur dank dir."

"Du musst dich nicht bedanken, ehrlich, ich-", fing sie an, doch ich unterbrach sie sofort.

"Doch muss ich. Bonnie, was du getan hast ist einfach unglaublich!", sagte ich kopfschüttelnd und griff nach ihren Händen, um sie fest zu drücken, "Du hattest keinen Grund uns zu helfen und trotzdem hast du es getan. Durch dich konnte Elena mich befreien ohne, dass Damon und Stefan in Gefahr geraten. Nur dank dir sind wir alle in Sicherheit. Ich danke dir aus tiefstem Herzen." Ehrlich blickte ich sie an und sah mit Freude, dass sie mein Lächeln etwas erwiderte, ehe sie schwer schluckte.

"Schon gut", murmelte sie mit belegter Stimme, was mich, falls das überhaupt möglich war, noch mehr zum Lächeln brachte. Hatte ich sie mit meinen Worten etwa zu Tränen gerührt?

"Ich wollte dir auch danken." Damon war hinter mich getreten und als ich über die Schulter zu ihm sah, konnte ich erkennen, dass er seine Worte ebenfalls absolut ehrlich meinte.

Ich spürte wie Bonnie meine Hände losließ und etwas zurückwich, jedoch schien sie ihm trotzdem zuzuhören.

"'Das Gerät mit Emilys Zauber hätte mich umbringen können. Ich nehme das, was du getan hast, nicht auf die leichte Schulter'", fuhr Damon fort, "'Ich danke dir!'"

Ich sah wieder zu Bonnie, die nun leicht die Stirn runzelte.

"'Ich habe es für Elena und Alie getan'", sagte sie abwehrend.

"'Das weiß ich. Trotzdem bin ich dir sehr dankbar... Und ich schulde dir was'", sagte Damon fest und ich triumphierte innerlich, als ich den Unglauben in Bonnies Gesicht sah. Endlich konnte auch sie einmal seine gute Seite sehen.

"Wir beide schulden dir was", fügte ich noch hinzu und lächelte Damon glücklich an.

Bonnie hatte uns wirklich das Leben gerettet.

"Zoey, Schatz!", hörte ich da plötzlich die Stimme meiner Mutter, was mich aufsehen ließ, "Die Parade fängt jetzt an. Ab auf den Wagen mit euch beiden!" Sie war zu uns getreten und schob Damon und mich eilig Richtung Umzugswagen, was mich kurz lachen ließ.

"Ja, ja, schon gut", sagte ich zu meiner Mutter, ehe ich mich noch kurz zu Bonnie wandte, "Wir sehen uns später, ja?" Die Schwarzhaarige nickte nur.

"'Viel Spaß bei der Parade'", sagte Damon noch zu ihr, ehe er mir folgte und wir zusammen zum Miss Mystic Falls Wagen gingen, wo sich die anderen bereits aufgestellt hatten.

"Dann wollen wir mal", sagte ich leise und tauschte kurz einen amüsierten Blick mit Damon, bevor wir zusammen auf den Wagen stiegen und uns neben Elena und Stefan stellten.


***


"Himmel, ich krieg endlich wieder Luft!", sagte ich erleichtert, als ich mit meinem Kleid auf dem Arm aus der Toilette im Grill trat und Damon erleichtert anlächelte, der im Eingangsbereich auf mich gewartet hatte. Es war einfach unglaublich, wie sehr mir dieses verdammte Korsett die Luft abgeschnürt hatte.

"Du hättest dich schon seit Stunden umziehen können", meinte der Schwarzhaarige grinsend, während ich zur Bar lief und das Kleid dort in einem großen Karton hinter der Theke verschwinden ließ. Matt hatte diesen netterweise für uns dort hingestellt, damit wir unsere Wechselsachen nicht die ganze Zeit rumtragen mussten.

"Sag das mal meiner Mutter", antwortete ich Damon kopfschüttelnd, ehe ich mich wieder zu ihm drehte. Meine Mutter hatte darauf bestanden, dass ich das Kleid noch bis zum Abend anbehielt, um das Ambiente zu bewahren oder sowas.

Elena, Stefan und sogar Damon hatten sich bereits vor Stunden umgezogen, doch nun war auch ich endlich erlöst und hatte Freizeit.

"Und was machen wir jetzt?", fragte Damon nach, der wohl mal wieder genau wusste, was ich dachte und ich grinste.

"Ich will jetzt jede Menge Zuckerwatte, Popcorn und einen Kuss", zählte ich auf und Damon lachte leise.

"Zwingend in dieser Reihenfolge?", fragte er und trat an mich heran.

"Nein", murmelte ich und küsste ihn kurz, "Aber die Zuckerwatte hat Vorrang."

"Dann sollten wir hingehen, bevor der Stand zumacht", sagte Damon amüsiert, "Das Feuerwerk fängt gleich an."

"Dann los!" Ich griff nach seiner Hand und zog ihn mit nach draußen.

Obwohl die Sonne schon längst untergegangen war, herrschte draußen noch immer großer Trubel auf dem Stadtplatz. Nicht verwunderlich, schließlich wollten alle das Feuerwerk sehen, was das Fest offiziell abschließen würde.

"Wo war das nochmal?", fragte ich leise und blickte mich suchend um. Ich hatte den Zuckerwatten-Stand vorhin nur flüchtig gesehen.

"Zuckerwatte gibt es da hinten", erwiderte Damon und nickte zur anderen Seite des Platzes, wo ich den heiß ersehnten Stand schnell entdeckte. Die Schlange davor war sogar inzwischen etwas kleiner geworden.

"Wer zuerst da ist!", sagte ich da und grinste Damon herausfordernd an, doch ehe er etwas erwidern konnte, wurden wir plötzlich von der Seite angesprochen.

"Damon!" Zeitgleich drehten wir uns um und ich erkannte Anna, die uns ernst anblickte. Was wollte sie denn hier?

"'Immer noch hier?'", fragte Damon nur desinteressiert.

"Wir müssen reden", sagte Anna leise und ich runzelte die Stirn, ehe ich fragend zu Damon sah, der jedoch auch keine Ahnung zu haben schien, was sie wollte.

"Nathalie!", rief da plötzlich noch jemand und ich blickte zu meinem Vater, der gerade auf uns zukam.

"Geh ruhig. Ich klär das", sagte Damon leise zu mir und ich nickte, ehe ich mich etwas von ihm entfernte und meinem Vater entgegenkam.

"Was ist los?", fragte ich ihn, als ich seinem Blick begegnete, der mich unweigerlich stutzen ließ. So besorgt und ernst hatte ich ihn ja noch nie gesehen.

"Wieso bist du noch hier?", fragte er streng und ich hob irritiert die Augenbrauen.

"Sollte ich das nicht?", fragte ich nach.

"Ich hatte deinem Bruder schon vor einer Stunde gesagt, dass er nach Hause fahren und dich mitnehmen soll!", sagte mein Vater nun etwas aufgebracht, doch ich konnte nur verständnislos den Kopf schütteln. Ich hatte Tyler ja eben noch an der Bar gesehen. Und da hatte er kein Wort zu mir gesagt und auch nicht den Anschein gemacht, dass er gehen wollte.

"Davon weiß ich nichts. Tyler ist noch mit Caroline und Matt im Grill. Sie spielen Billard, glaub ich", sagte ich schulterzuckend, doch der noch immer ernsthaft besorgte Blick meines Vaters ließ mich unsicher werden, "Dad, was ist denn los?" Er atmete einmal tief durch, ehe er mich leicht an den Schultern griff.

"Ich will, dass du nach Hause fährst, Kleines. Jetzt. Nimm Damon und deine Freunde mit. Ihr müsst sofort von hier verschwinden", sagte er eindringlich, was mich noch mehr verwirrte. Er tat gerade so, als würde hier jeden Moment eine Bombe hochgehen.

"Aber warum? Stimmt etwas nicht?", fragte ich verständnislos.

Ich sah, wie er mit sich rang, und verschränkte die Arme. Er verschwieg mir doch eindeutig etwas.

"Ich kann es dir nicht erklären. Nicht jetzt. Bitte, du musst mir vertrauen. Fahr nach Hause, damit ich weiß, dass du in Sicherheit bist."

Einen Moment lang sah ich ihn noch unsicher an, ehe ich etwas seufzte und nickte. Ich würde schon herausfinden, was los war.

"Okay. Ich... Damon ist mit dem Auto hier, ich kann bei ihm mitfahren", sagte ich und merkte, wie mein Vater erleichtert aufatmete, "Soll ich Tyler Bescheid sagen?"

"Nein, das mach ich", sagte er kopfschüttelnd, "Fahr du nach Hause."

"Okay", wiederholte ich und mein Vater wandte sich bereits ab, ehe ich noch etwas sagte, "Dad?", fragend drehte er sich noch einmal zu mir, "Muss ich mir Sorgen machen?"

Sein ernster Blick wich bei der Frage etwas.

"Nein, Kleines", sagte er leise und lächelte sanft, "Es wird alles gut. Wir haben es im Griff."

Ich nickte ein wenig und sah dabei zu, wie er sich diesmal endgültig abwandte und eilig davonging, als ein dunkles ungutes Gefühl in mir hochstieg.

"Zoey!", riss mich Damons Stimme aus meinen Gedanken und ich drehte mich zu ihm, "Wir haben ein Problem!" Er trat an mich heran und ich sah die gleiche Besorgnis in seinem Blick, die ich auch bei meinem Vater bemerkt hatte.

Ich spürte, wie mein ungutes Gefühl schlimmer wurde und schluckte.

"Was ist los?", fragte ich angespannt.

"Die Gruftvampire sind hier!", sagte Damon und Panik stieg in mir hoch.

"Was?!"

"Sie wollen Rache an den Gründerfamilien", fuhr er fort und mir ging ein Licht auf.

"Das hat er gemeint", murmelte ich leise und Damon sah mich fragend an, "Mein Vater hat mich eben gebeten sofort nach Hause zu fahren. Er wollte mir nicht sagen, weswegen."

"John weiß, dass sie heute angreifen", erwiderte Damon nickend, "Er will die Erfindung gegen sie einsetzen-"

"Die nicht funktionieren wird", fiel ich ihm ins Wort und meine Panik wuchs. Die Gruftvampire würden uns alle töten, wenn wir nichts unternahmen.

"Wir kriegen das hin", sagte Damon beruhigend, der meinen Blick bemerkt hatte, "Bleib dicht bei mir." Er griff nach meine Hand und zog mich mit sich, während ich verzweifelt versuchte tief ein- und auszuatmen, um ruhig zu bleiben.

"'Ric!'", rief Damon da und ich sah auf. Er hatte Alaric an einem der Stände entdeckt.

Dieser blickte bei dem Ruf auf, ehe er fragend zu uns trat.

"'Haben Sie diese schicken kleinen Vampirwaffen im Wagen?'", fragte Damon leise.

"'Ja'", antwortete Alaric etwas perplex, "'Warum fragen Sie?'"

"'Weil der Platz nur so von Gruftvampiren wimmelt. Es wäre nicht schlecht, ein zwei Pfähle zu haben'", erklärte Damon schnell. Alaric schien diese Information schneller zu verkraften als ich zuvor, denn er nickte gefasst.

"'Ja, verstanden'", sagte er, ehe er auch schon loslief.

"Und jetzt?", fragte ich Damon leise, als ich ein vertrautes Lachen hörte, was mich über die Schulter zu Elena blicken ließ, die gerade mit Stefan die Straße entlanglief.

Damon schien die beiden auch entdeckt zu haben, denn er lief schnurstracks auf die beiden zu, während er meine Hand noch immer eisern festhielt und mich so nah an sich heranzog, dass ich stets dicht neben ihm war.

"'Hey'", sprach Damon die beiden an, als er bei ihnen ankam, "'Maximal fünfzehn Worte: Die Gruftvampire sind hier! Ihr Ziel sind die Gründerfamilien!'", er ließ meine Hand los und schob mich zu Stefan herüber, "'Schaff die beiden hier weg! Sofort!'" Elena und Stefan sahen ihn entsetzt an und Damon wollte sich bereits abwenden, als ich seine Hand griff.

"Nein! Warte! Ich werde dich nicht allein lassen!", protestierte ich und er drehte sich langsam wieder zu mir.

"Zoey, du bist eine Lockwood! Sie haben es auf dich und auch auf Elena abgesehen! Stefan wird euch beide in Sicherheit bringen!" Er wollte sich erneut abwenden, doch ich hielt ihn mit aller Kraft fest.

"Er hat recht, Alie", sagte nun Elena, "Wenn das stimmt, müssen wir den anderen Bescheid sagen und sofort hier weg!"

"Ich bleibe bei dir!", sagte ich an Damon gewandt und blickte ihn entschlossen an, ohne auf Elenas Worte zu achten. Das ungute Gefühl erfüllte mich noch immer mit schrecklicher Angst und genau dieses Gefühl sagte mir, dass ich mich nicht von ihm trennen durfte.

Damon sah mich einen Moment unschlüssig an, ehe er aufgebend seufzte.

"Na schön, dann komm!", sagte er und griff erneut nach meiner Hand, ehe er weiterlief und ich ihm folgte.

"'Moment, wartet! Wo geht ihr hin?!'", rief Stefan uns hinterher.

"'Wir sind über die fünfzehn Worte schon weit hinaus, Stefan!'", antwortete Damon nur, als wir auch schon in der Menschenmenge verschwanden, die sich bereits um die Bühne bildete.

Das Feuerwerk würde in wenigen Minuten losgehen.

"Wohin gehen wir?", wiederholte ich Stefans Frage, als wir wieder aus der Menge heraustraten und Damon sich suchend umsah.

"Wir müssen John darüber aufklären, dass sein kleiner Trumpf nicht funktionieren wird", murmelte Damon, "Die Erfindung hat nur einen Wirkungsbereich von mehreren hundert Metern. Das heißt, er muss hier irgendwo sein." Ich nickte etwas und schaute mich ebenfalls suchend um.

Wo könnte John unauffällig und ungestört dieses Ding aktivieren?

Da sah ich es.

"Dort!", sagte ich zu Damon und deutete auf das alte Gebäude in dem ich als Kind unzählige Stunden mit Elena verbracht hatte, "Das ist die alte Gilbert-Praxis. Elenas Vater hat dort gearbeitet. Seit seinem Tod steht sie leer."

"Bingo", murmelte Damon, als ein Polizist aus dem Gebäude trat.

Wir setzten uns in Bewegung und betraten das Haus in dem Moment, als das Feuerwerk hinter uns einsetzte.

Ich brauchte einen Augenblick, um in dem schlecht beleuchtetem Raum etwas zu sehen, ehe ich John erkannte, der an dem alten verstaubten Tresen stand und das kleine Zahnrad in den Händen hielt, was die Erfindung vermeintlich aktivieren würde.

"'Haben Sie die geringste Ahnung, was Sie getan haben?'", fragte Damon, kaum dass die Tür hinter uns zugefallen war, was John nur unbeeindruckt zu uns aufsehen ließ.

"'Ja. Das habe ich tatsächlich'", antwortete er nur, als er das Zahnrad in eine merkwürdig aussehende Konstruktion einsetzte, die auf dem Tresen lag.

Ein kaum wahrnehmbarer leiser Piepton trat plötzlich an mein Ohr und ich runzelte die Stirn, als Damon neben mir mit einem Mal aufschrie und sich zusammenkrümmte.

"Damon!", rief ich erschrocken auf und hielt ihn fest, "Was ist mit d-" Ich hielt inne, als der Piepton plötzlich lauter wurde, so laut und hochfrequent, dass mein Trommelfell zu explodieren schien.

Ich keuchte auf und ließ Damon los, ehe ich fest die Hände auf meine Ohren presste, was aber rein gar nichts brachte. Der Ton wurde nur schlimmer und lauter, so dass es sich anfühlte als würden Nadeln durch meinen Kopf gestochen werden. Ich schrie auf und mir stiegen von dem Schmerz Tränen in die Augen.

Was war das?! Was geschah hier?!

Ich merkte am Rande wie Damon neben mir zu Boden ging, während nun auch meine Knie nachgaben und mein Sichtfeld begann zu verschwimmen.

Es tat so weh! Der Ton brannte sich durch meine Ohren in meinen Kopf und schien alles auf seinem Weg zu zerstören.

Der Schmerz wurde unerträglich und ich schrie mir die Seele aus dem Leib, als mich irgendjemand grob packte und ich einen kleinen Stich am Arm spürte, ehe die Schmerzen überhand nahmen und alles schwarz wurde.


***


-Damons Sicht-



"Zoey! Wach auf!" Damon konnte seine eigene Stimme bei dem Lärm kaum hören. Der ganze Raum war von Schreien, Knistern und dem Brechen von Holz erfüllt. Flammen nahmen ihn in Besitz, drängten sich wie ein immer enger werdender Kreis um Damon und das Mädchen, das er fest in seinen Armen hielt und immer wieder schüttelte. Sie wachte einfach nicht auf.

Damon schüttelte den Kopf und sah sich vergeblich wie so oft zuvor schon nach einem Fluchtweg um, der schlichtweg nicht existierte.

Wie hatten sie nur in diese tödliche Lage kommen können?

Wie hatte das Gerät, das Bonnie deaktiviert hatte, dennoch funktionieren können?

Damon schnaubte und Zorn stieg in ihm hoch. Diese Frage konnte er sich beantworten.

Was er sich eigentlich fragen müsste, war: Wie hatte er nur so dumm sein und Bonnie glauben können, dass sie es deaktiviert hatte?

Doch das war unwichtig. Viel wichtiger war, wieso Nathalie mit ihm hier drin war.

Wie hatte sie ebenfalls den hochfrequenten Pfeifton wahrnehmen können, damit man sie irrtümlich für einen Vampir hielt?

Aber das war nicht einmal das Schlimmste.

Damon blickte für einen Moment hinter sich zu dem leblosen Körper von Richard Lockwood.

Auch Nathalies Vater war hier unten eingesperrt worden. Genau wie Nathalie hatte auch er auf das Gerät reagiert, ohne ein Vampir zu sein.

Hilflos hatte Damon mitansehen müssen wie er von einem der Gruftvampire angegriffen und umgebracht worden war, genauso wie John Anna getötet hatte, bevor er den gesamten Keller, in dem sie eingesperrt waren, in Flammen gesetzt hatte.

Er hatte sie alle hier unten zum Sterben zurückgelassen.

Verzweifelt blickte Damon auf Nathalie herab, die noch immer bewusstlos in seinen Armen lag. Sie hatte bereits ihren Vater verloren. Und nun würde sie auch selbst hier sterben, wenn Damon keinen Ausweg finden würde.

Schnell schüttelte der Schwarzhaarige erneut den Kopf. Nein! Das würde er nicht zulassen!

Wenn er hier drin sterben würde, sei's drum! Doch Nathalie durfte nicht sterben! Nicht sie!

"Zoey!", rief Damon erneut, von neuer Entschlossenheit gepackt und schüttelte sie heftiger, "Bitte! Wach auf!" Und da reagierte sie endlich.

Er spürte wie sie in seinen Armen leicht zuckte, ehe sie flatternd die Augen aufschlug und sich verwirrt umsah.

"Damon?", hauchte sie und kurz durch flutete ihn Erleichterung, "Wo-" Sie konnte nicht weitersprechen, da sie in diesem Moment ein heftiger Hustenanfall überkam. Schnell zog Damon sie in eine aufrechte Position, damit sie besser atmen konnte, während sie erstickt nach Luft rang.

Für einen kurzen Augenblick kam Damon die Erinnerung an Eveline in den Sinn, die ebenfalls hustend in seinen Armen gelegen hatte.

Sie hatte er nicht retten können. Das würde ihm kein zweites Mal passieren!

"Was ist passiert?", fragte Nathalie röchelnd, ehe sie wieder hustete, was Damon besorgt die Stirn runzeln ließ. Sie konnte als Mensch nicht so lange im Rauch atmen wie er.

Sie würde ersticken noch bevor das Feuer sie erreichte.

"Das Gilbert Gerät", erklärte Damon bitter, "Es hat uns außer Gefecht gesetzt."

"Aber wie...?", begann Nathalie unter weiteren Hustenanfällen, "Bonnie...?"

"Sie hat gelogen", sagte er und sah Nathalie direkt an. Er beobachtete wie Schock und Enttäuschung in ihr Gesicht trat, ehe sich ihre Augen leicht mit Tränen füllten.

"Wie konnte sie das tun?", hauchte sie und Damon zog sie instinktiv an sich, "Wie konnte sie uns das antun?"

"Ich weiß es nicht", murmelte Damon nur. Er brachte es nicht über sich ihr die Wahrheit zu sagen.

Dass Bonnies Hass auf Vampire größer gewesen war als ihre Liebe zu Nathalie und Elena.

Kurz war es still zwischen den beiden, während Damon sich wieder umsah. Außer ihnen schien bereits jeder hier unten vom Feuer erfasst worden zu sein...

Er spürte, wie Nathalie in seinen Armen erbebte, als sie erneut hustete, ehe sie langsam zu ihm aufsah.

"Damon...", murmelte sie und ihre Stimme begann heiser zu klingen, "Werden wir hier sterben?"

"Nein!", sagte Damon sofort und wischte mit dem Daumen die Träne weg, die ihren Augen entkam und über ihre Wange lief, "Wir kommen hier raus! Wir finden einen Weg!" Er blickte auf, in der noch so geringen Hoffnung, dass das Feuer inzwischen an manchen Stellen nachgelassen hatte und vielleicht einen Weg hinaus ermöglichte. Doch dem war nicht so.

Die Flammen ragten noch immer in unglaublicher Größe um sie herum auf. Das Einzige, was sich geändert hatte, war der Lärm.

Die Schreie waren verstummt.

Man hörte nur noch das Knistern des Feuers und ab und zu ein Krachen, wenn Holz irgendwo nachgab.

"Ich bin so müde...", kam es leise von Nathalie und erschrocken sah Damon wieder zu ihr hinunter. Sie war in seine Arme zurück gesunken und ihre Lider hatten sich halb geschlossen, während ihr Blick abwesend und weit entfernt wirkte.

Ihr Körper war dabei abzuschalten.

"Nein, nein, nein!", rief Damon aus und strich ihr das Haar aus dem Gesicht, "Gib jetzt nicht auf! Bleib wach! Hörst du? Bleib bei mir!"

Ihr Blick fokussierte sich wieder ein wenig und sie sah zu ihm auf, ehe sie traurig lächelte.

Ihr Husten hatte aufgehört, was absolut kein gutes Zeichen war. Sie hatte den Rauch bereits im bewusstlosen Zustand viel zu lang eingeatmet.

"Ich liebe dich...", hauchte sie mit gebrochener Stimme, was Damon energisch den Kopf schütteln ließ. Nein, das durfte sie nicht sagen! Er konnte nicht zulassen, dass dies die letzten Worte waren, die sie wechseln würden. Nicht genau die gleichen Worte, die er und Eveline zueinander gesagt hatten, bevor sie gestorben war.

Nathalie war nicht Eveline! Sie würde nicht sterben!

"Liebst du mich auch?", fragte Nathalie da kaum hörbar und er schluckte schwer. Ja, er liebte sie. Viel zu sehr. Und ihm war klar, wieso sie ihn das fragte. Er hatte es nie zu ihr gesagt. Nicht etwa, weil er ihre Gefühle nicht erwiderte, sondern weil noch nie etwas Gutes daraus entstanden war. Eveline war gestorben, nachdem er es zu ihr gesagt hatte, Katherine hatte ihn verraten und auch Nathalie hätte er beinahe, kurz nachdem er einmal versucht hatte, es ihr zu sagen, für immer verloren. Diese drei verfluchten Worte brachten nichts als Unglück! Doch das hatten sie auch so schon. Und Damon war es ihr schuldig, es zumindest einmal laut gesagt zu haben.

"Natürlich liebe ich dich", sagte er da schließlich und blickte sie direkt an, ehe er stutzte, "Zoey?" Ihre Augen waren geschlossen und erst jetzt merkte er, dass sie schlaff in seinen Armen lag.

"Nein!" Er spürte wie ihm die aufkommende Panik die Kehle zuschnürte, als er ihre Atmung prüfte. Schwach und rasselnd. Aber sie war da.

'Atme weiter', schoss es Damon durch den Kopf, als er sie fest an sich drückte, 'Atme weiter. Hör nicht auf zu atmen. Atme weiter. Immer weiter...'

In diesem Moment spürte Damon plötzlich wie sich das Feuer um sie herum unnatürlich schnell zurückzog, fast so als hätte man es auf Sparflamme gedreht, und der Weg zur Treppe frei wurde. Keine Sekunde später, sah er eine Gestalt, die die Treppe hinunterrannte und direkt auf sie zukam.

"'Damon!'", rief jemand und der Schwarzhaarige war noch nie so erleichtert gewesen die Stimme seine Bruders zu hören, "'Komm hoch!'"

Stefan war vor ihm in die Knie gegangen und hob Nathalie leicht an, während er sich Damons rechten Arm um die Schulter legte, ehe er aufstand und ohne Probleme das Gewicht von beiden hielt. Mit übermenschlicher Geschwindigkeit rannten sie die Treppen nach oben durch den Flur, ehe sie durch die Haupttür nach draußen an die kühle Nachtluft kamen.

Damon ließ seinen Bruder los und hielt sich mit Mühe auf den Beinen. Das Eisenkraut hatte noch immer nicht ganz nachgelassen.

"Oh Gott! Alie!", hörte er Elena entsetzt rufen und er sah zu ihr und Bonnie, die neben ihr stand. Da wurde es Damon klar. Das Feuer war aufgrund eines Zaubers zurückgegangen. Bonnie hatte ihnen da raus geholfen.

Einzig und allein diese Tatsache hielt Damon in diesem Moment davon ab ihr die Kehle zu zerfetzen. Ohne ihren Verrat wäre Nathalie nie in diesem Keller gewesen.

"Sie atmet noch", sagte Stefan, der Nathalie noch immer auf dem Arm hatte, "Aber ihr Puls ist schwach."

Besorgt griff Damon nach ihrem Arm. Sie mussten auf dem Weg nach draußen doch noch mit dem Feuer in Kontakt gekommen sein. Sie hatte leichte Verbrennungen.

"Könnt ihr ihr kein Blut geben?!", fragte Elena, die ebenfalls zu Nathalie getreten war und blickte flehend zwischen den Brüdern hin und her. Damon unterdrückte ein spöttisches Schnauben.

Würde ihr das helfen, hätte er ihr das bereits im Keller gegeben!

"Vampirblut würde zwar ihre Verbrennungen heilen, aber-", begann Stefan, als Damon ihn unterbrach.

"Das Blut wird sie nicht davor retten, an einer Rauchvergiftung zu ersticken! Sie muss in ein Krankenhaus! Jetzt!", sagte er ungeduldig und Stefan nickte, ehe sie sich in Bewegung setzten.


***


-Nathalies Sicht-


Ein regelmäßiges Piepen drang an mein Ohr, als die Schwärze sich schließlich zurückzog und ich in die Realität zurückfand.

Ich spürte eine weiche Unterlage und einen merkwürdigen Druck auf meinem Gesicht. Dennoch fiel mir das Atmen federleicht.

Ich öffnete die Augen etwas und sah an eine weiße Decke. Ich blinzelte ein paar Mal, ehe ich mich weiter in dem Raum umsah, in dem ich lag, als mein Blick auf den Monitor neben meinem Bett fiel, der meinen Herzschlag anzeigte.

Krankenhaus... Ich war in einem Krankenhaus...

Waren wir dem Feuer entkommen?

Wo war...

"Damon?", hauchte ich, als die Angst in mir hochkroch, "Damon?!" Da nahm ich die Sauerstoffmaske, die ich trug, erstmals wahr. Ich griff nach ihr und zog sie mir vom Gesicht, ehe ich mich aufrichtete und suchend im Raum umsah.

"Damon?!", rief ich erneut, doch meine heisere Stimme war nur halb so laut, wie ich es gerne gehabt hätte.

Da ging plötzlich die Tür auf und unendliche Erleichterung durchflutete mich, als ich den schwarzhaarigen Vampir erkannte.

"Hey, du bist wach", sagte er, als er an mein Bett herantrat und ich sofort nach seinen Händen griff, während die Erleichterung mir die Tränen in die Augen trieb.

"Oh Gott sei Dank", murmelte ich und er ließ sich neben mir auf dem Bett nieder, ehe ich ihn komplett in meine Arme zog, "Du lebst..."

"Mir geht's gut", sagte Damon leise, "Uns beiden geht es gut."

Ich nickte etwas und löste mich wieder von ihm, um ihn fragend anzusehen.

"Was ist passiert? Wie sind wir hierher gekommen?" Ich räusperte mich kurz, um etwas von meiner Stimme zurückzubekommen.

"Bonnie", antwortete Damon schlicht und ich runzelte die Stirn, "Sie hat einen Zauber ausgesprochen, dass das Feuer so weit in Schach gehalten hat, dass Stefan zu uns reinkommen und uns rausholen konnte." Ich spürte wie Wut in mir hochstieg und presste fest die Lippen aufeinander. Ohne Bonnies Zutun wäre das alles gar nicht erst passiert.

"Wir haben dich dann sofort hierher gebracht, um deine Rauchvergiftung zu behandeln", fuhr Damon fort, "Aber der Arzt meinte, dass du wieder gesund wirst." Ich nickte verstehend. Deswegen hatte ich die Sauerstoffmaske getragen.

Ich atmete tief durch und drückte Damon nochmals an mich. Es war ein Wunder, dass wir da lebend rausgekommen waren.

"Ich bin so froh, dass es dir gut geht", sagte ich leise, als er mich plötzlich etwas von sich wegschob und mich ernst ansah, "Was ist?"

"Ich...", er hielt kurz inne, ehe er nochmal anfing, "Ich muss dir etwas sagen. Und ich bin mir nicht sicher, ob du es verkraften wirst." Vollkommen verwirrt sah ich ihn an.

"Wovon redest du?", fragte ich nach. Wir waren dem Feuer doch entkommen. Uns beiden ging es gut. Was konnte da jetzt noch so schlimm sein, dass ich es nicht verkraften würde?

Damon schwieg einen Moment lang und ich sah, wie er mit sich rang, als müsste er überlegen, welche Worte er wählte.

"Es... es geht um deinen-" Weiter kam er nicht, da es im diesen Moment an der Tür klopfte.

Damon atmete hörbar aus und blickte genervt Richtung Tür, was ich ihm zögernd nachtat, als diese aufging und Elena hereintrat.

"Hey...", sagte diese leise, als ihr Blick auf uns fiel.

"Hey", erwiderte ich und lächelte ein wenig, bevor ich besorgt zu Damon sah. Was hatte er mir sagen wollen?

Doch der Schwarzhaarige wich meinem Blick nur aus und sah stattdessen zu Elena.

"Ich dachte, du wolltest deine Sachen nach Hause bringen?", fragte er verwirrt, als sie an mein Bett trat.

"Das mache ich noch", sagte sie nickend, "Ich wollte nur sichergehen, dass es-", sie räusperte sich kurz, "Alie gut geht." Fragend sah sie zu mir.

"Alles okay", sagte ich nickend und Elena seufzte erleichtert.

"Ich bin so froh, dass euch beiden nichts passiert ist", sagte sie und legte eine Hand auf Damons Schulter, was mich verwirrt die Augenbrauen heben ließ. Seit wann ging sie denn so freundlich mit ihm um?

Anscheinend bildete ich mir diese ungewohnt fürsorgliche Geste nicht nur ein, denn auch Damon blickte Elena perplex an, ehe er sich vom Bett erhob und sich so ihrer Hand und leider auch meiner Nähe entzog.

Ich holte Luft, um etwas zu sagen, als ich heftig husten musste. Die verdammte Rauchvergiftung zeigte immer noch Wirkung.

Erst jetzt spürte ich wie ausgetrocknet meine Kehle eigentlich war.

"Geht's?", fragte Damon besorgt und trat wieder ans Bett heran, während ich mich in die Kissen zurücksinken ließ.

"Ja", krächzte ich, als mein Hals sich wieder beruhigte, "Haben wir hier irgendwas zu trinken?" Zeitgleich sahen sich Damon und Elena suchend um.

"Ich hol dir etwas", sagte Damon da, als keiner von ihnen fündig wurde, und drückte mir einen flüchtigen Kuss auf die Stirn, ehe er das Zimmer fast schon zu eilig verließ.

Ich sah ihm kurz nachdenklich hinterher.

Was immer er mir sagen wollte, es machte ihm offenbar zu schaffen. Und anscheinend wollte er es mir auch nicht vor Elena mitteilen.

Ich blickte zu meiner besten Freundin, die mich ebenfalls musterte, allerdings mit gedankenverlorener, sogar fast trauriger Miene.

"Ist bei dir und Stefan alles okay?", fragte ich besorgt, was sie wohl in die Realität zurückholte, da sie schnell nickte.

"Ja, uns geht's gut", antwortete sie.

"Ist noch jemand bei dem Feuer verletzt worden?", fragte ich weiter. Nicht, dass es noch mehr Menschen wie mich gab, die ausversehen dort eingesperrt worden waren.

"So weit ich weiß nur die Vampire", sagte Elena stirnrunzelnd und ließ sich neben mir auf das Bett sinken, "Jenna trifft sich gerade mit dem Brandmeister. Angeblich sollen marode Leitungen das Feuer verursacht haben."

Ich schnaubte.

"Natürlich", murmelte ich kopfschüttelnd. Sicherlich hatte das John alles eingefädelt.

Ich schluckte schwer als ich den aufkommenden Zorn zurückdrängte.

John... Derjenige, der mir etwas von Familie vorgeheuchelt hatte...

Er hatte mich eigenhändig in diesen Keller gesperrt.

Ich wurde aus den Gedanken gerissen, als Elena plötzlich aufsah und Richtung Tür blickte, als hätte sie etwas gehört. Und das obwohl es fast totenstill war.

"Was?", fragte ich irritiert und schaute ebenfalls zur Tür.

"Nichts", erwiderte Elena kopfschüttelnd und drehte sich zu mir, "Es wird nur langsam Zeit für mich zu gehen." Ein Grinsen erschien auf ihrem Gesicht, wodurch ein ungutes Gefühl in mir aufstieg. Sie verhielt sich verdammt seltsam.

In dem Moment schlug die Tür auf und ich zuckte unwillkürlich zusammen, als ich Damon sah, der ins Zimmer gestürmt kam und Elena nun mit seinem Blick fixierte.

"Geh sofort weg von ihr!", rief er aus und kam bedrohlich auf die Dunkelhaarige zu, was mich erschrocken die Augenbrauen heben ließ.

Elena war nun aufgestanden hob langsam die Hände, fast so als würde Damon eine Waffe auf sie richten.

Was ging hier vor?!

"Was zum Teufel soll das?", fragte ich, "Was ist hier los?"

"Was willst du hier?!", rief Damon, der noch immer Elena fixierte und meine Frage gar nicht beachtete, zornig.

"Wie ich schon sagte: Meine beste Freundin besuchen", kam es von Elena, jedoch in einem so sarkastischem Ton, der so gar nicht zu ihr zu passen schien.

"Elena, was ist mit dir los?", fragte ich leise. Wieso war sie so verändert?

"Das ist nicht Elena!", rief Damon aus, der die Dunkelhaarige nach wie vor nicht aus den Augen ließ, "Die hat mich nämlich gerade angerufen und nach dir gefragt!"

Blankes Entsetzen stieg in mir hoch, als ich es in diesem Moment erkannte.

Das war nicht meine beste Freundin... Sondern ihre Doppelgängerin...

Das hier war...

"Katherine", hauchte ich und die Dunkelhaarige drehte sich zu mir um.

"Gut kombiniert, Alie!", sagte sie und betonte den Namen spöttisch, was mich scharf Luft holen ließ.

Sie war Elena so ähnlich... Ihr Gesicht, ihre Stimme... Ich hatte nicht einmal im Entferntesten daran gedacht, dass sie nicht Elena sein könnte und das obwohl mir ihr seltsames Verhalten aufgefallen war.

"Ich bring dich um!", rief Damon da aus, als er im gleichen Moment auch schon auf sie losging. Ich hielt angsterfüllt die Luft an, als Katherine in übermenschlicher Geschwindigkeit herumschnellte und seinen Angriff mit Leichtigkeit abwehrte, ehe sie ihn quer durch den Raum in eine Zimmerecke warf.

Keine Sekunde später stand sie plötzlich am Fenster und öffnete es, ehe sie sich nochmal zu Damon drehte.

"Wir finden noch Zeit für eine richtige Begrüßung, Damon", säuselte sie und mir wurde bei dem verführerischen Grinsen, das auf ihrem Gesicht erschien, speiübel, "War schön dich kennenzulernen, Nathalie", sagte sie nun an mich gewandt, "Und dein Gesicht wiederzusehen." Damit sprang sie aus dem Fenster.

Wie erstarrt blickte ich auf die Stelle, an der sie eben noch gestanden hatte und versuchte mein rasendes Herz zu beruhigen.

"Dieses verdammte Miststück." Ich sah zu Damon hinüber, der sich keuchend aufgerichtet hatte und nun zum Fenster lief, um suchend hinauszusehen.

Ich konnte es nicht glauben. Katherine war hier gewesen. Direkt neben mir. Ich war mit ihr allein gewesen! Sie hätte mich auf der Stelle töten können!

"Oh Gott...", entwich es mir leise und ich ließ mich ins Kissen zurücksinken, als mir schwindelig wurde.

"Alles okay?", fragte Damon, der besorgt zu mir herumfuhr und an mein Bett trat, "Hat sie dir etwas getan?"

"Nein...", antwortete ich kopfschüttelnd und schluckte schwer, ehe ich fragend zu ihm aufsah, "Was wollte sie hier?"

"Ich weiß es nicht", erwiderte Damon abwesend und ich musterte ihn besorgt. Katherines Anblick musste alle Wunden in ihm wieder aufgerissen haben.

"Hey", murmelte ich und griff sanft nach seiner Hand, was ihn in die Realität zurückzuholen schien, "Wir werden schon mit ihr fertig, okay?" Kurz sah er mich unschlüssig an, ehe er den Druck meiner Hand erwiderte und leicht nickte.

Da klopfte es wie eben schon an der Tür und ich fuhr unwillkürlich zusammen. Auch Damon spannte sich an, als die Tür sich öffnete.

Jedoch war es diesmal nicht Katherine, die hereinkam, sondern Tyler, was mich innerlich aufatmen ließ.

"Nathalie!", rief er erleichtert, als er mich sah und lief zu mir hinüber, um sich neben mir niederzulassen und mich zu umarmen, "Ich hab es eben gehört! Geht es dir gut? Ist alles okay?" Er löste sich von mir und musterte mich besorgt von Kopf bis Fuß, während ich lautlos seufzte. Diese Fragen wurden mir gerade eine Spur zu oft gestellt.

"Mir geht es gut, Ty!", sagte ich augenverdrehend.

"Ja, klar", sagte mein Bruder kopfschüttelnd, ehe er sich zu Damon wandte, der nach wie vor neben meinem Bett stand und sich nicht rührte, "Wie geht's ihr?", fragte Tyler nun ihn, was mich nochmals seufzen ließ.

"Laut dem Arzt wird sie wieder gesund", antwortete der Schwarzhaarige schlicht, was Tyler etwas beruhigt nicken ließ.

"Sag ich ja", sagte ich und versuchte mich an einem Lächeln, als mir erstmals die Schramme auffiel, die Tyler an der Stirn hatte, "Was ist das?" Besorgt strich ich sein Haar zurück, um die Wunde besser sehen zu können, während Tyler schuldbewusst zu Boden sah.

"Ich...", fing er zögerlich an, "Wir... hatten einen Autounfall."

"Wer ist wir?!", fragte ich erschrocken und dachte an unsere Eltern, als schreckliche Angst in mir hochkam.

"Matt, Caroline und ich", erklärte Tyler, "Dad hatte mir die Schlüssel für seinen Wagen gegeben und uns gebeten sofort heim zu fahren." Ich erinnerte mich an das Gespräch von vor ein paar Stunden, als unser Vater mich um das gleiche gebeten hatte. Ich hätte auf ihn hören sollen.

"Was ist passiert?", fragte ich leise.

"Ich bin zuerst ganz normal gefahren", antwortete Tyler, der noch immer zu Boden sah, "Aber dann war da plötzlich...", er hielt inne, als wüsste er nicht wie er es erklären sollte , ohne dass ich ihn für durchgeknallt hielt, "Da war so ein Geräusch... Ein Ton... Wie ein Tinnitus. Es fühlte sich an, als würden mir Nadeln durch den Kopf gestochen werden." Entsetzt sah ich auf zu Damon, der meinen Blick ernst erwiderte. Tyler hatte es auch gehört?! Wie konnte das sein? Wie konnten er und ich als Menschen auf ein Vampir-Gerät reagieren?!

"Ich hab die Kontrolle über den Wagen verloren", fuhr Tyler fort, "Matt und ich hatten nichts abgekriegt, aber Caroline...", er hielt inne und ich sog scharf Luft ein, "Sie wird gerade operiert."

"Sie wird schon wieder", sagte ich schnell, ehe ich Tyler in meine Arme zog, "Sie wird wieder gesund. Ganz sicher!" Ich klang überzeugender, als ich mich fühlte, jedoch ließ ich auch keinen anderen Gedanken zu. Caroline würde nicht sterben! Und Tyler würde sich nicht für alle Ewigkeit die Schuld geben müssen!

Ich sah erschrocken auf, als ich plötzlich Schritte hörte, und löste mich von Tyler, um wie die anderen zur Tür zu blicken, die Tyler offengelassen hatte.

Sheriff Forbes stand dort und die Sorge und Angst in ihrem Blick ließen mich schwer schlucken.

"Wie geht es Caroline?", fragte Damon, der ihren Blick wohl ebenfalls bemerkt hatte.

"'Die Ärzte tun was sie können'", antwortete sie mit belegter Stimme, ehe sie zu uns sah, "Nathalie, Tyler... habt ihr eure Mom angerufen?"

"'Ich hab ihr eine Nachricht hinterlassen'", antwortete Tyler nickend, "'Und gesagt, dass wir hier sind.'"

Sheriff Forbes schloss kurz die Augen, ehe sie tief Luft holte, was mich leicht die Stirn runzeln ließ.

"'Dann ruft sie jetzt an'", sagte sie leise, was mich noch mehr verwirrte.

"Warum?", fragte ich und sie setzte zu einer Antwort an, als Damon dazwischen ging.

"Liz! Können Sie draußen mit Tyler sprechen? Ich muss allein mit Nathalie reden", sagte er und blickte sie eindringlich an, während ich nur fragend zwischen den beiden hin und her sah. Tyler schien auch ahnungslos zu sein, was mich noch unruhiger machte. Die beiden wussten doch etwas, was wir nicht wussten.

Sheriff Forbes zögerte kurz, ehe sie Damon etwas zunickte und bittend zu Tyler sah.

"Kommst du mal bitte mit raus?" Tyler sah zögernd zu mir und ich nickte ihm, wenn auch unsicher, zu, was ihn langsam aufstehen und aus dem Raum gehen ließ. Er schloss die Tür hinter sich und sofort blickte ich zu Damon, der sich nun wieder neben mir auf dem Bett niederließ und mich ernst ansah.

"Was ist hier los, Damon?!", fragte ich ihn und fuhr mir unruhig durchs Haar.

Der Schwarzhaarige hielt einen Moment inne, ehe er hörbar ausatmete.

"Ich wollte es dir vorhin schon sagen", sagte er leise, "Bevor Katherine aufgetaucht ist..."

"Mir was sagen?", fragte ich verständnislos, "Damon, komm schon! Sag es mir einfach! Wie schlimm kann es schon sein?" Ich griff wieder nach seinen Händen und hielt sie fest, während ich ihn abwartend ansah. Er nickte bei meinen Worten etwas, ehe er tief Luft holte.

"Es geht um deinen Vater", sagte er da und ich spürte wie mir kalt wurde, "Als... als das Gerät losging... Da haben nicht nur du und Tyler darauf reagiert", ich blickte ihn wie erstarrt an, während die Kälte sich noch weiter in meinem Körper ausbreitete, "Dein Vater wurde auch außer Gefecht gesetzt. Sie... sie haben ihn für einen Vampir gehalten." Seine Worte drangen langsam wie durch Watte zu mir durch und ich begann zu zittern.

"Nein...", murmelte ich kaum hörbar und versuchte meine Hände zurückzuziehen, als ich langsam verstand, was er mir sagen wollte, "Nein... das ist nicht..." Damon verhinderte meinen Rückzugsversuch und griff wieder nach meinen Händen, die inzwischen von der Kälte in meinem Inneren langsam taub zu werden schienen, während er mir fest in die Augen sah.

"Er war mit uns unten im Keller eingesperrt", redete er weiter, "Er war mit in dem Feuer-"

"Nein!", rief ich nun lauter, als die Kälte sich nun nach und nach in Schmerz wandelte und sich ein gigantischer Druck auf meine Brust legte, der mir den Atem nahm, "Nein, das kann nicht sein!" Es konnte nicht das sein, was ich dachte. Ich lag falsch.
"Zoey-", begann Damon, doch ich schnitt ihm das Wort ab.

"Wenn.... wenn er mit uns da unten war-", ich holte zitternd Luft, "Wenn er... Wie ist er dann da raus gekommen? Es gab keinen anderen Ausgang außer der Treppe, die... die war..."

"Zoey!", sagte Damon eindringlich und blickte mich mitfühlend an, "Er ist nicht raus gekommen." Als hätte man mir mit diesen Worten einen Dolch in die Brust gerammt spürte ich dort einen unerträglichen Schmerz, der sich von dort ausbreitete und durch meinen gesamten Körper schoss.

"Dein Vater ist tot, Zoey..." Ich hörte seine Worte mehrfach in meinem Kopf wie ein Echo, ehe ich sie und den damit verbunden Schmerz abschmetterte und von mir wegdrückte, bevor mich das Grauen ganz erfassen konnte.

"Nein!", ich schüttelte heftig den Kopf, "Das ist nicht wahr! Er ist nicht... er kann nicht... Er muss entkommen sein!", ich sah Damon an, als sich dieser schwindend geringe Hoffnungsschimmer in mir ausbreitete, "Vielleicht ist er auf dem gleichen Weg rausgekommen wie wir, vielleicht hat Bonnie-"

"Er ist nicht rausgekommen!", wiederholte Damon kopfschüttelnd, der meine Hände noch immer eisern festhielt, "Ich habe gesehen, wie er starb. Einer der Gruftvampire hat ihm das Genick gebrochen! Er war tot, bevor ihn das Feuer erreichte-"
"NEIN!" Ich erkannte meine eigene Stimme nicht wieder, die noch nie so hoch und schrill gewesen war. Das war nicht wahr! Wenn ihn die Gruftvampire angegriffen hatten, dann...

Ich hielt inne und atmete tief ein und aus im verzweifelten Versuch meine Fassung wiederzukriegen, als ein dunkler Gedanke in mir aufstieg.

Wenn er von Gruftvampiren angegriffen worden war... Wieso hatte Damon ihn nicht davor bewahrt?

Langsam sah ich zu dem Schwarzhaarigen auf, als unfassbare Wut und Enttäuschung in mir aufstiegen, die den grauenvollen Schmerz komplett verdrängten.

Damon hatte mich auch vor den Gruftvampiren beschützen können! Warum also hatte er meinen Vater nicht gerettet? War es ihm einfach egal gewesen?

"Zoey", murmelte Damon sanft und ich sah wie er eine Hand ausstreckte, um über Wange zu streicheln, "Es tut mir so leid." Ich schreckte unwillkürlich vor seiner Hand zurück, ließ seine Berührung nicht zu.

"Du sagtest, du hättest gesehen, wie mein Vater starb", begann ich leise, was Damon etwas nicken ließ, "Du hast gesehen, wie ein Vampir ihn-", ich hielt kurz inne, als meine Stimme wegbrach und meine Augen sich mit Tränen füllten, doch ich hielt sie zurück. Stattdessen blickte ich Damon direkt an, während sich meine gesamte Wut und Enttäuschung in meine nächsten Worte legten.

"Wieso hast du ihn nicht gerettet?", meine Stimme war zuerst kaum mehr als ein Flüstern, doch sie wurde mit jedem Satz lauter, "Wieso hast du nichts getan, als sie angriffen? Warum hast du nichts unternommen?!"

Ich riss meine Hand aus seiner und wandte den Blick ab, als eine einzige Träne über meine Wange rann, welche ich trotzig wegwischte.

Wie hatte er mir das antun können?

"Zoey, ich konnte nicht-", fing Damon an, doch ich hob nur abwehrend die Hand, was ihn wieder verstummen ließ.

"Nein, hör auf", sagte ich kopfschüttelnd, "Ich will es nicht hören", ich war nicht in der Lage ihn anzusehen, während ich sprach, "Bitte geh einfach."

"Zoey, du musst mir zuhören! Ich-", begann er da erneut, was bei mir das Fass zum Überlaufen brachte.

"ICH SAGTE, DU SOLLST VERSCHWINDEN!", schrie ich ihn an, als im gleichen Moment die Tür aufging und ich durch meinen tränenverschleierten Blick Tyler erkannte, der langsam neben mich trat.

"Ich glaube, es wäre besser, wenn du jetzt gehst", sagte er an Damon gewandt und auch, wenn seine Stimme gefasst war, hörte man, dass er keinen Widerspruch duldete.

Ich merkte, wie Damon noch kurz unschlüssig zu mir sah, während ich seinem Blick noch immer auswich, ehe er aufstand und schnellen Schrittes zur Tür ging, bevor diese mit einem sehr lauten endgültigen Knall zuschlug. Ich wusste, dass ich ihn wütend gemacht hatte, doch es kümmerte mich nicht.

Ich zuckte erschrocken zusammen, als ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter spürte und langsam zu Tyler aufsah, der sich neben mich gesetzt hatte und mich traurig ansah.

Ich spürte, wie mein Zorn auf Damon langsam nachließ und stattdessen der Schmerz mit furchtbarer Kraft zurückkehrte und mir den Atem raubte.

Ein Schluchzen entkam meiner Kehle und ich wurde endgültig blind durch die Tränen, die nun haltlos über meine Wangen liefen und nicht mehr aufhören wollten.

Tyler zog mich in seine Arme und ich klammerte mich verzweifelt an ihm fest, während meine gesamte Welt, wie ich sie bisher gekannt hatte, komplett über mir zusammenbrach.

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