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Dear Diary

Hallo liebe Leser,
Bevor ich euch bereits mit diesem Vorwort langweile, mache ich es kurz. Diese Story ist das angekündigte Remake meiner alten nicht mehr existenten Story "Will it ever end" (früher online auf Fanfiktion.de).  Die Grundidee ist noch die gleiche und manch einer von euch wird das ein oder andere Detail wiedererkennen, trotzdem wird diese Geschichte etwas anders sein als die alte.

Für alle Neuankömmlinge, ihr müsst die alte Geschichte nicht kennen und ich freue mich sehr, dass ich euer Interesse geweckt habe!
Zur Klärung: Keiner der hier aufgeführten Charaktere, außer Nathalie, Eveline, Kyara und eventuell Davina (noch nicht sicher, ob sie vorkommt), gehören nicht mir sondern Lisa J. Smith und den Machern von Vampire Diaries. Zitate aus der Serie sind mit '...' gekennzeichnet.
Ich entschuldige mich schon einmal für jedwede Zeichen- und Rechtschreibfehler, die mir entgangen sind, und hoffe sie stören den Lesefluss nicht zu sehr!
Viel Spaß!
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Liebes Tagebuch....

Beginnt man das wirklich so? Naja, was soll's.
Also, wie fange ich an?

Mein Name ist Nathalie Lockwood. Na gut. Eigentlich Nathalie Zoey Lockwood, doch außer meiner Mutter verwendet keiner sonst meinen Zweitnamen, worüber ich auch ganz froh bin. Meine Freunde nennen mich fast alle Alie, wahrscheinlich weil ihnen mein normaler Name zu lang ist, aber das stört mich nicht weiter.
Ich bin momentan siebzehn Jahre alt und wohne (welch Überraschung!) noch bei meinen Eltern. Wir leben in Mystic Falls, einer relativ langweiligen Kleinstadt in Virginia, von welcher mein Vater im Übrigen der Bürgermeister ist. Deswegen kann man mich wohl auch als "reich" bezeichnen (dieses Adjektiv passt wohl auf jemanden, der in einer Villa wohnt und eine fast endlos EC-Karte besitzt), doch ich mag es nicht sonderlich als verzogenes verwöhntes Gör gesehen zu werden, denn so bin ich nicht... Glaub ich. Viel schlimmer ist da mein (Zwillings-)Bruder, der wohl gerade eine Phase hat, in der er versucht der größte Macho-Arsch des Jahres zu werden. Und als wäre das nicht schlimm genug, muss ich auch noch als die "kleine Schwester" ständig überwacht werden (und das nur wegen ZEHN MINUTEN Altersunterschied!) und jeder Kerl, der sich mir nährt und meinem werten Bruder nicht passt, wird erstmal ordentlich... Wie drücke ich das elegant aus: "verunstaltet".
Tja, aber ich liebe Tyler trotzdem... Irgendwie. Frage mich auch manchmal warum. Wahrscheinlich weil ich biologisch dazu gezwungen werde.

Neben meinem Bruder gibt es natürlich noch andere, die einen großen Teil meiner Zeit stehlen, aber dennoch einen wichtigen Platz in meinem Leben einnehmen. Da wäre meine Freundin Caroline, welche von Zeit zu Zeit etwas schwierig sein kann, Bonnie, die gerne mal mit ihren imaginären Hexenkräften prahlt und natürlich meine allerbeste Freundin Elena. Wir kennen uns alle schon aus dem Kinderbett, doch bei Elena habe ich das Gefühl, wir wären Seelenverwandte. Ich kann mit ihr über alles reden und wir hatten noch nie Geheimnisse voreinander. Jedoch macht die Ärmste momentan eine schwere Zeit durch, da sie vor ein paar Monaten ihre Eltern bei einem Autounfall verloren hat. Seitdem hat sie es nicht gerade leicht und auch ihre Tante Jenna, die nun das Sorgerecht hat, und ihr Bruder Jeremy haben zu kämpfen.
Apropos Jeremy. Mit ihm und mir ist es etwas kompliziert.

Sagen wir, er will schon ewig etwas von mir und vor dem Unfall hatte ich auch ein wenig Interesse an ihm gehabt. Aber eben nur ein wenig, denn ich hatte in seiner Gegenwart immer das Gefühl, dass ich doch etwas anderes haben will. Trotzdem hatte ich ein paar Dates zugestimmt und es hat auch echt Spaß gemacht, doch dann war der Unfall, wodurch Jeremy in eine heftige Emo-Phase geraten ist. Jetzt läuft er nur noch in schwarz rum, trägt schwarzen Nagellack und nimmt sogar Drogen.
Tja und genau das hat mich abgeschreckt. Natürlich hatte ich versucht für ihn und Elena da zu sein, jedoch fühle ich mich in Jeremys Gegenwart nun einfach nicht mehr wohl... Elena meint ja, dass er immer noch in mich verknallt ist, aber so wie er jetzt ist sehe ich keine gemeinsame Zukunft für uns beide...

Wow! Das klang ja fast poetisch. Ich könnte Schriftsteller werden... Nicht.
Ach Gott... Ich wünsche mir echt, ich hätte mal normale Probleme.

Obwohl ein normales Problem habe ich momentan: Schule. Und zwar ist heute der schlimmste Tag im Jahr: Der erste Schultag nach den Sommerferien.
Und der würde langweilig sein wie immer. Es sei denn Gott erhört meine Gebete und lässt dort mal irgendwas Spannendes passieren. Das wäre doch mal was!


Ich gab einen langen Seufzer von mir und schlug das kleine Büchlein zu, um es mitsamt Stift wieder in die Tasche auf meinem Schoß zu stecken.
"Was hast du da gemacht?", fragte Tyler, der neben mir saß und das Auto fuhr, welches uns zur Schule brachte. Dass wir uns trotz unseres Geldes ein Auto teilen mussten, verdankten wir dem Geiz meiner Eltern und der Tatsache, dass mir keiner in meiner Familie zutraute allein Auto zu fahren. Pffff...
"Tagebuch schreiben", gab ich zur Antwort und rieb mir die Augen. Zu wenig Schlaf gehabt wie üblich.
Tyler runzelte die Stirn.
"Seit wann schreibst du Tagebuch?", fragte er irritiert.
"Seit 5 Minuten etwa." Und seit Elena meinte, es würde mir gut tun, es mal zu versuchen.
"Ist dir dein altes Hobby etwa zu langweilig geworden?", fragte Tyler scherzhaft, doch ich hörte trotzdem den kleinen Hoffnungsschimmer in seiner Stimme und musste mir ein Lachen verkneifen. Meine Mutter hatte mich vor gut 10 Jahren einmal, Gott weiß warum, in einen Gesangsunterricht gesteckt und seitdem hatte ich eine Begeisterung für das Singen entwickelt. Ich übte meist in meinem Zimmer und versuchte nicht allzu laut zu sein, denn ich bezweifelte, dass sich mein Geträller wirklich gut anhörte, doch da Tyler sein Zimmer direkt nebenan hatte... Tja. Ich war ihm damit zumindest schon oft genug auf die Nerven gegangen. Jedoch hatte er noch nie behauptet, dass es schief geklungen hatte, genauso wenig wie Caroline. Sie war neben Tyler die Einzige, die meinen Gesang hören durfte. Ich traf mich öfter mit ihr, da sie meine Begeisterung für das Singen teilte, doch im Gegensatz zu ihr hatte ich nicht vor, mich jemals vor ein Publikum zu stellen. Dazu war ich viel zu unsicher.
"Erde an Nathalie!", riss mich da Tyler aus meinem Gedankengang und ich sah zu ihm auf.
"Was?"
"Ich hatte dich gefragt, ob du ein neues Hobby gefunden hast?", wiederholte er augenverdrehend und diesmal gelang es mir nicht, ein Lachen zurückzuhalten. Obwohl er sich nach Jahren daran gewöhnt haben müsste, dass ich mit den Gedanken öfter mal woanders war, nervte es ihn immer noch, wenn ich ihm irgendwann keine Antwort mehr gab.
"Tut mir leid, Tyler. Aber nein", sagte ich schmunzelnd und er seufzte, als er in diesem Moment den Wagen anhielt. Erstaunt blickte ich auf. Waren wir etwa schon da?
Tatsächlich standen wir auf dem bereits gut gefüllten Schulparkplatz.
"So kleine Schwester. Zeit sich zu trennen", sagte Tyler, als er sich abschnallte und nach seiner Tasche auf dem Rücksitz griff, während er meinen bösen Blick mit einem provozierenden Grinsen quittierte, "Sei schön brav." Ich gab nur ein beleidigtes Brummen von mir, als wir gleichzeitig ausstiegen. Er wusste, dass ich es hasste, wie ein kleines Mädchen behandelt zu werden, vor allem da wir eigentlich gleich alt waren.
"Ich warte nach dem Unterricht hier auf dich, also beeil dich bitte und verschwende nicht wieder deine Zeit in der Drogenecke", sagte ich zu ihm, ehe ich die Autotür zuschlug und Richtung Schulhof ging ohne Tyler nochmal anzusehen.
"Ruf mich an, wenn was ist", rief er noch und ich lächelte etwas. Er war zwar ein Arsch, aber wenn ich in Schwierigkeiten kam, war er immer für mich da. Auch wenn er zurzeit an einer Geschmacksverirrung namens Vicky Donovan litt. Sie war die Drogenbraut schlecht hin, tausend Mal schlimmer als Jeremy, und definitiv ein schlechter Umgang für Tyler. Aber der sah wahrscheinlich sowieso eher ihren Arsch als ihre Persönlichkeit.
Kopfschüttelnd schlängelte ich mich zwischen den vielen Schülergruppen hindurch auf der Suche nach meinen Freunden, jedoch konnte ich von den Mädels niemanden auf dem Hof entdecken.
Ob sie schon drin waren?
Als hätte mein Handy die Frage gehört, vibrierte es plötzlich in meiner Hosentasche.
Seufzend griff ich danach und blickte auf das Display, während ich die Tür, die in das Gebäude führte, ansteuerte.

Von Elena, 7:47 AM
Warte beim Schließfach auf dich :)

Aha, da hatte sich Elena also versteckt. Ich setzte an, eine Antwort zu tippen, als ich direkt in jemanden hineinlief und durch den Stoß mein Handy fallen ließ.
"Gott! Kannst du nicht aufpassen?!", fluchte ich und funkelte mein Gegenüber verärgert an, wen ich kurz darauf als Jeremy erkannte.
"Alie?", fragte er, als hätte er etwas gebraucht, um mich zu erkennen, "Hey... Was machst du denn hier?", fragte er und ich hob kurz die Augenbrauen, ehe ich mich kurz nach meinem Handy bückte, um es wieder aufzuheben.
"Ich gehe hier zur Schule, so wie letztes Jahr und das Jahr davor und auch das davor", antwortete ich und stemmte die Hände an die Hüfte, um ihn skeptisch zu mustern. Hatte er wieder Drogen genommen, dass er so komische Fragen stellte?
"Ja, ja. Ich weiß... ich- ich meinte nur, dass... also...", stotterte er und senkte etwas verlegen den Blick, was ich zugegeben ganz süß fand."Was meintest du?", versuchte ich ihm zu helfen und lächelte ihn fragend an.
"Ich meinte, ich habe dich gesucht", vollendete er schließlich seinen Satz und versuchte ebenfalls zu lächeln.
"Tja, hier bin ich, also was ist los?"
"Ich wollte dich fragen, ob wir uns heute Abend vielleicht treffen können. Im Grill oder so?" Erwartungsvoll blickte er mich mit seinen großen braunen Augen an und sah dabei fast aus wie ein Welpe, der auf seine Streicheleinheiten wartete. Ich spürte wie mir bei diesem Anblick das Herz leicht schwer wurde. Ich war ihm über die Ferien so oft wie möglich aus dem Weg gegangen, in der Hoffnung, dass er vielleicht über mich hinweg käme. Da hatte ich wohl falsch gedacht.
"Jeremy, tut mir leid, aber ich treffe mich heute Abend schon mit Elena und den anderen im Grill", antwortete ich und es war sogar die Wahrheit. Wir hatten uns gestern Abend ausgemacht, dass wir heute dorthin gehen würden. Jedoch war ich froh, dass ich diese Ausrede im Moment parat hatte.
Versteht mich nicht falsch, Jeremy konnte wirklich hammer süß sein, wenn er wollte. Aber eben nur wenn er wollte und wenn dies nicht der Fall war, war er wieder der Junge mit dem ich nichts zu tun haben wollte: Ein drogennehmender Rebell, der fast immer mies gelaunt war und drohte von der Schule zu fliegen. Ich wusste, dass es ihm zurzeit echt schlecht ging, aber immer, wenn ich oder Elena versuchten ihm zu helfen, blockte er ab. Und mit so jemanden konnte und wollte ich nicht zusammen sein. Er war dabei richtig abzustürzen.
"Also, was sagst du Alie?", riss mich Jeremy aus meinen Gedanken und ertappt blickte ich auf.
"Ähm... von mir aus?", antwortete ich unsicher und hoffte, dass er mir gerade keine wichtige Frage gestellt hatte.
Sein Blick hellte sich auf und ich biss mir leicht auf die Lippe.
"Gut! Dann treffen wir uns heute Abend um acht um Grill. Da hast du noch genug Zeit, um mit Elena was zu machen." Verflucht! Hätte ich doch mal zugehört!
Ich zwang mir ein Lächeln auf und nickte etwas, woraufhin er mich kurz umarmte und mir, bevor ich irgendwie reagieren konnte, einen Kuss auf die Wange drückte.
Er lächelte mich noch kurz an, ehe er sich auch schon umdrehte und davon eilte, während ich erstmal perplex meine Wange berührte. Es fühlte sich seltsam an. So seltsam, dass ich nicht einordnen konnte, ob es ein gutes oder schlechtes Gefühl war. Verdammt nochmal, konnte sich mein Körper nicht mal entscheiden, ob er sich von diesem Kerl angezogen fühlte oder nicht?
Seufzend schüttelte ich den Kopf, um den Gedankenwirrwarr darin loszuwerden, ehe ich schließlich ins Schulgebäude ging.
Ich bahnte mir irgendwie einen Weg zwischen den Schülermassen hindurch bis zu dem Gang, wo sich die Spinds befanden und brauchte gar nicht lange, um Elena zu entdecken. Die wurde nämlich gerade von Caroline fast erwürgt, welche sie in einer überschwänglichen Umarmung hielt. Daneben stand Bonnie, welche mich schon entdeckt hatte und mir einen "Typisch"-Blick zuwarf. Ich erwiderte ihren Blick und gesellte mich still zu den dreien.
"'Wie geht's ihr? Geht's ihr gut?'", fragte Caroline, die sich wieder von Elena gelöst hatte, nun an Bonnie gewandt und ich verkniff es mir meine Augen zu verdrehen. Das war eine furchtbare Angewohnheit von Caroline, immer andere zu fragen, anstatt die betreffende Person direkt anzusprechen.
"'Caroline, ich bin hier'", sagte da Elena, die das gleiche zu denken schien und hob leicht die Hand,"'Und mir geht's gut. Danke!'"
"'Wirklich?'", fragte die Blondine nach und Elena nickte
"'Ja. Viel besser'", fügte sie noch hinzu, als ihr Gegenüber und zugegeben auch Bonnie sowie ich nicht überzeugt wirkten. Wem ging es denn nach gerade einmal 3 Monaten nach einem Unfall, in dem man seine Eltern verloren hatte, denn gut?
Caroline schien ihr noch immer nicht zu glauben und schloss sie nochmal in die Arme.
"'Oh du Ärmste'", murmelte sie, während Elena sichtlich damit kämpfte nicht die Augen zu verdrehen.
"'Okay, Caroline'", sagte die Dunkelhaarige, in der Hoffnung Caroline verstand den Wink.
Und das tat sie. Sie löste sich von Elena und lächelte noch einmal. Etwas übertrieben, oder?
"'Sehen wir uns nachher?'", fragte sie noch, was Elena bejahte, ehe sie sich von ihr und Bonnie abwandte und Richtung Klassenzimmer verschwinden wollte. Dabei sah sie jedoch mich und umarmte mich mit einem flüchtigen "Hey Alie!", bevor sie endgültig davon rauschte.
Ich hatte nicht mal die Zeit ansatzweise zu reagieren, so schnell ging das vonstatten.
Ich hob nur leicht die Augenbrauen und wandte mich zu Bonnie und Elena, welche mich nun auch entdeckt hatte.
"Da bist du ja endlich!", sagte sie und lächelte mich an.
"Jap, wurde von deinem kleinen Bruder aufgehalten, aber dich hat es ja schlimmer erwischt wie ich sehe", antwortete ich und verschränkte grinsend die Arme.
Elena hob die Hände.
"'Kein Kommentar'", sagte sie nur und ich nickte immer noch grinsend, während Bonnie einfach nur den Kopf schüttelte.
"Ich sag auch nichts dazu'", meinte sie, ehe wir uns zu dritt Richtung Klassenraum begaben.
"Was wollte Jer denn von dir?", fragte da Elena an mich gewandt, während wir durch die Gänge liefen.
"Naja...", sagte ich gedehnt, "Es kann sein, dass ich aus Versehen zugestimmt habe mich mit ihm heute Abend im Grill zu treffen. Nachdem wir drei zusammen gegessen haben, meine ich."
"Du hast aus Versehen zugestimmt?", fragte Bonnie belustigt nach, während Elena grinsend den Kopf schüttelte.
"Zoey, Zoey... Immer mit dem Kopf woanders", sagte die Braunhaarige und ich warf ihr einen warnenden Blick zu.
"Lass das", grummelte ich und gab ihr einen leichten Stoß in die Seite, was sie aber nur breiter grinsen ließ. Sie wusste genau, dass ich es nicht mochte, mit meinem Zweitnamen angesprochen zu werden, genauso wie sie wusste, dass ich öfter mal mit den Gedanken abschweifte und deswegen in unangenehme Situationen geriet wie diese jetzt mit Jeremy.
"Okay, tut mir leid", gab Elena da nach, als sie erneut meinem bösen Blick begegnete, "Aber immerhin hat es etwas Gutes. Du hast ein Date!" Ich sah sie zweifelnd an.
"Ich sehe leider nicht, was daran gut sein soll", murmelte ich.
"Ach komm schon, gib Jeremy eine Chance!", sagte Elena und ich unterdrückte ein Seufzen. Ging das wieder los.
Ich hatte keine Ahnung, warum Elena mich mit Jeremy verkuppeln wollte, jedoch versuchte sie es immer und immer wieder.
"Ich habe ihm schon mindestens fünf gegeben", widersprach ich und Elena wollte etwas erwidern, als Bonnie uns plötzlich unterbrach.
"'Guckt mal, wer ist denn das?'", fragte sie und wir folgten ihrem Blick durch eine offene Tür, die ins Sekretariat führte, zu einem groß gewachsenem Jungen, der mit dem Rücken zu uns stand und gerade mit der Sekretärin am Schreibtisch ihm gegenüber sprach. Er trug eine altmodische Lederjacke, eine verwaschene Jeans und hatte dunkelblondes Haar. Mehr konnte ich von meiner Position aus nicht erkennen.
"'Ich sehe nur einen Rücken'", sagte Elena schulterzuckend
"'Ist aber ein scharfer Rücken'", sagte Bonnie.
"Und ein scharfer Arsch", fügte ich hinzu und kurz grinsten wir drei uns an.
"Er muss neu hier sein", überlegte Elena, während wir den Kerl noch immer anstarrten. Natürlich möglichst unauffällig.
"'Ich spüre Seattle'", sagte da Bonnie, die konzentriert die Augen verengt hatte," 'Und er spielt Gitarre.'"
Ich lachte zeitgleich mit Elena auf.
"'Du musst diese Medium-Geschichte voll ausreizen, hm?'", fragte Elena und Bonnie nickte.
"'Offenbar ja'", meinte sie.
"Du könntest mal rausfinden, wie er heißt, wenn du so hellseherisch bist", sagte ich amüsiert und als wäre es eine Aufforderung gewesen, verengte Bonnie wieder die Augen und starrte den Typen an. Ich schüttelte lachend den Kopf.
Ich wankte noch, ob ich ihr glauben sollte, dass sie eine Hexe war, oder nicht. Einerseits wusste sie wirklich manchmal Dinge, die sie nicht wissen konnte, andererseits war es einfach absolut absurd. Das hier war schließlich die Realität und nicht Harry Potter oder sonst irgendein anderes Fantasy-Buch.
"'Ich komm gleich wieder'", sagte da Elena plötzlich und lief davon Richtung Toiletten, wo ich gerade noch so Jeremy verschwinden sah.
Oh nein. Also hatte ich vorhin richtig gelegen. Er nahm noch immer Drogen.
"Lass uns schon mal gehen, Bonnie", sagte ich zu der Schwarzhaarigen neben mir, die noch immer gebannt auf den Neuzugang starrte, welcher sich in diesem Moment umdrehte und das Zimmer verließ.
Okay, ich musste zugeben, er sah tatsächlich ziemlich gut aus, aber ich stand eher auf Dunkelhaarige deswegen hielt sich meine Begeisterung darüber in Grenzen.
Mr. Unbekannt ging an uns vorbei, ehe er zwischen den anderen Schülern im Gang verschwand, wobei er den Blick fast jeden Mädchens auf sich zog.
"So genug gegafft. Jetzt komm endlich!", sagte ich nun etwas bestimmter und zog Bonnie, die noch immer nicht auf mich reagierte, am Arm. Da schien sie in die Realität zurückzukehren.
"Ja, ja. Schon gut", murmelte sie etwas ertappt, was mich leicht lachen ließ.
"Was? Das ist seit langem mal wieder der erste Typ an unserer Schule, der echt heiß ist, also lass mich starren!", meinte Bonnie und schürzte beleidigt die Lippen und ich schmunzelte.
"Okay, okay, aber lass uns jetzt echt zu Geschichte gehen. Ich habe keine Lust gleich in den ersten 5 Minuten 'getannert' zu werden", sagte ich und setzte das Wort mit den Fingern in Gänsefüßchen, während ich es sagte. Mr. Tanner war unser Geschichtslehrer und dafür bekannt auf Schülern herumzuhacken, wenn sie auch nur eine Sache nicht wussten. Zudem war er auch noch der Trainer unseres Footballteams "Timberwolves" was erschreckend gut zu ihm passte. Zumindest wenn es für einen Footballtrainer üblich war, jeden einzelnen Spieler zur Schnecke zu machen.
Etwa 2 Minuten vor Unterrichtsbeginn kamen Bonnie und ich in den Klassenraum wo schon fast alle Plätze belegt waren. Unter den ganzen vertrauten Klassenkameraden, mit welchen ich aber so gut wie nie sprach, entdeckte ich Matt, dem ich kurz zuwinkte. Matt war Elenas bester Freund, frisch getrennter Ex-Freund und kleiner Bruder der Drogenbraut Vicky. Elena hatte nach dem Unfall mit ihm Schluss gemacht und obwohl es schon Monate her war, trauerte Matt ihr noch immer nach. Der Arme.
Weiter meinen Gedanken nachhängend nahm ich an meinem üblichen Tisch Platz und Bonnie tat es mir nach.
Gerade noch rechtzeitig zum Klingeln kam dann auch noch Elena hereingestürmt, gefolgt von dem Neuzugang. Und Elenas Gesichtsfarbe nach zu urteilen, die einer überreifen Tomate glich, war sie wohl schon mit ihm in Kontakt gekommen. Und das wahrscheinlich durch einen ungewollten Zufall. Ich sah Elena nur fragend an, was sie mit einem "Frag-Nicht"-Blick erwiderte.
Ich lächelte nur in mich hinein, als Mr. Tanner auch schon mit dem Unterricht begann.

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