Burning Heart
"I set fire to the rain
And I threw us into the flames
Where I felt something die, 'cause I knew that
That was the last time, the last time
Sometimes I wake up by the door
As if that heart you caught is still waiting for you
Even now when it's already over
I can't help myself from looking for you..."
-Set Fire To The Rain, Adele
Absolute Stille breitete sich im Raum aus, als ich schließlich mit meiner Erzählung endete und sowohl Elena als auch Stefan mich entsetzt ansahen. Damon und ich hatten die beiden, nachdem wir sie gefunden hatten, in einen leeren Klassenraum geführt und sie über Caroline aufgeklärt.
Und anscheinend waren die beiden nun genauso ratlos, wie ich mich fühlte.
"'Wie ist das passiert?'", fragte Stefan da schließlich und begann im Raum auf und ab zu laufen.
"'Ich hab ihr mein Blut gegeben und Katherine hat sie offenbar getötet'", sagte Damon schulterzuckend, "'Und A plus B ergibt...?'"
"'Aber wieso?'", fragte Elena und man hörte den Schock deutlich in ihrer Stimme.
"'Weil Katherine eine manipulative, dreckige, kleine Nutte ist'", zischte Damon und ich sah ihn kurz ungläubig an.
"Und das aus deinem Mund", sagte ich leise, worauf ich einen zornigen Blick von ihm kassierte, was ich jedoch ignorierte. Ich bezweifelte, dass sich seine Gefühlslage für Katherine so schnell geändert hatte. Oder doch?
"'Und sie hat gesagt, das Spiel beginnt. Was soll das bedeuten?'", fragte Stefan, der unser Wortgefecht gar nicht beachtete.
"'Dass sie unfair spielt'", erwiderte Damon, "'Und will, dass wir das wissen.'"
"Was ist überhaupt ihr Ziel?", fragte ich und fuhr mir aufgebracht durchs Haar, "Hier auftauchen und unsere Leben zerstören?" Erst lauerte sie Damon und mir auf, dann brachte sie uns auseinander, jetzt verwandelte sie Caroline in einen Vampir! Warum tat sie das? Was brachte es ihr? Auf was war sie aus?
"Du wirst erst wissen, was Katherine vorhat, wenn sie will, dass du es weißt", sagte Damon nur, was mich schnauben ließ.
"Toll", murmelte ich. Also sollten wir hier einfach warten, wie Lämmer, bis sie uns ins Verderben stürzte?!
"'Caroline muss ja völlig von Sinnen sein. Sie weiß ja gar nicht wie ihr geschieht!'", meinte Stefan nachdenklich, was mich nur den Kopf schütteln ließ. Sie wirkte vorhin nicht wirklich unsicher oder verwirrt.
"'Oh, ich denke, das weiß sie'", sprach Damon meine Gedanken aus, "'All meine Manipulationen aus der Vergangenheit haben während ihrer Verwandlung ihre Kraft verloren.'" Ich schluckte schwer. Caroline wusste ganz genau, was mit ihr los war. Die Frage war nur, ob das nun gut oder schlecht war.
"'Wir müssen sie finden'", sagte Stefan ernst und ich seufzte lautlos. Das war uns schon klar!
"'Jap'", sagte Damon zustimmend, "'Und sie töten.'" Mit weit aufgerissenen Augen sah ich erschrocken zu ihm auf. Das war doch absurd!
"Bitte was?", fragte ich nach und auch Elena und Stefan sahen ihn schockiert an.
"'Du wirst Caroline nicht töten!'", sagte die Dunkelhaarige ernst.
"'Sie weiß, wer wir sind! Sie ist eindeutig eine Belastung, wir müssen sie loswerden!'", erklärte Damon gelassen und ich holte entsetzt Luft. Wie konnte er nur so denken?!
Ich setzte zu einem Widerspruch an, doch Stefan kam mir zuvor.
"'Damon, das kommt nicht infrage'", sagte der Blonde genauso ernst, wie Elena zuvor und ich atmete beruhigt aus. Wenigstens hatte ich die beiden auf meiner Seite.
"'Muss ich euch etwa die tragische Geschichte von Vicky Donovan ins Gedächtnis rufen?'", fragte Damon und legte den Kopf leicht schräg.
Kurz wurde mir übel, als ich an Vicky zurückdachte, doch ich verdrängte den Gedanken schnell wieder.
"Das kann man doch gar nicht miteinander vergleichen!", sagte ich kopfschüttelnd und verschränkte die Arme. Immerhin war Vicky drogenabhängig gewesen und hatte sich auch so nie für ihre Mitmenschen interessiert. Ihr Vampirdasein hatte diese Rücksichtlosigkeit verstärkt und zu ihrem Untergang geführt. Caroline war ganz und gar nicht so!
"Ach nein?", fragte Damon unbeeindruckt, "'Speziell Caroline wird als Vampir nicht weit kommen! Ihre Mutter ist eine Vampirjägerin!'", er hielt kurz inne, jedoch fiel keinem von uns darauf ein Gegenargument ein, "'Kommt schon, wir wissen doch alle wie die Geschichte endet! Wir springen jetzt einfach zum letzten Kapitel und-'"
"'Das steht nicht zur Wahl, Damon!'", unterbrach Elena ihn entschlossen.
"'Nein?'", fragte der Schwarzhaarige mal wieder unbeeindruckt und ich trat wütend einen Schritt auf ihn zu.
"Wir werden Caroline nicht töten, ohne ihr zumindest eine Chance gegeben zu haben!", rief ich aus, als Damon an mir vorbei zu seinem Bruder sah.
"'Dein Schweigen ist ohrenbetäubend, Stefan'", sagte er und fragend drehte ich mich zu dem Blonden herum, der mit gerunzelter Stirn zu Boden sah, "'War das nicht auch ein Schuljahrmarkt, bei dem du Vicky gepfählt hast? Na, wenn das keine Stadt ist, in der sich die Geschichte wiederholt. Du weißt, ich hab recht.'" Stefan löste sich bei Damons Worten von der Wand, an der er gelehnt hatte, ehe er an ihm vorbei Richtung Tür lief.
"'Wir werden sie nicht töten!'", sagte er noch an den Schwarzhaarigen gewandt, ehe er den Raum verließ. Elena folgte ihm auf dem Fuß und ich tat es ihr nach.
"'Das ist die einzige Möglichkeit'", hörte ich Damon hinter mir noch sagen und die Gleichgültigkeit in seiner Stimme brachte wie vorhin schon das Fass in mir zum Überlaufen.
"Was, wenn ich es wäre?!", fragte ich wütend und fuhr zu ihm herum, "Was, wenn Katherine mich getötet und in einen Vampir verwandelt hätte?! Würdest du dann auch zum letzten Kapitel blättern und mich töten?! Nur, weil du dadurch vielleicht nicht auffliegst?!", herausfordernd sah ich ihn an und war wenig überrascht, als er mir nicht antwortete und meinem Blick auswich, "Dachte ich mir!" Damit wandte ich mich ab und lief Stefan und Elena hinterher, die bereits vorgegangen waren.
Natürlich wollte Damon Caroline ausschalten. Schließlich war ihm ihr Tod herzlich egal. Genauso wie ihm wahrscheinlich Jeremy egal gewesen war. Ich schüttelte leicht den Kopf, als ich den dicken Kloß in meiner Kehle wieder herunterschluckte.
War von seiner guten Seite eigentlich irgendwas echt gewesen oder hatte er sie mir nur vorgespielt, weil er an mir interessiert gewesen war?
Ich wurde aus den Gedanken gerissen, als ich schließlich zu Stefan und Elena aufholte und wir das Schulgebäude verließen.
"'Du bist wohl der gleichen Meinung wie Damon'", sagte Letztere gerade und sah zu Stefan auf, der einfach nur zu Boden starrte und stur geradeaus lief, "'Stefan?'"
Auch ich blickte den Blonden fragend an, als er an einer Popcornmaschine vorbeilief und hörbar dagegen schlug, was mich zusammenzucken ließ.
Was war denn in ihn gefahren?!
"Beruhige dich!", sagte ich erschrocken und sah mich nach den Leuten um, die neugierig in unsere Richtung schauten, aber zu weit weg waren, um uns zu verstehen.
"'Damon hat recht'", sagte Stefan und ich sah ihn ungläubig an, ehe er schon fortfuhr, "'Nicht damit, was wir tun sollten, aber damit, was passieren wird. Katherine hat praktisch Carolines Todesurteil unterschrieben.'" Ich atmete hörbar aus und ließ mich gegen den Popcorn-Automaten sinken. Damit hatte er tatsächlich recht. Wie hoch standen die Chancen, dass Caroline so überleben würde?
"'Wir dürfen es nicht dazu kommen lassen!'", sagte Elena fest und ich bewunderte in dem Moment ihre Zuversicht.
Warum war Katherine nur hier? All das Übel ging momentan nur von ihr aus.
"Wieso tut sie das nur?", fragte ich leise, ehe ich zu Stefan aufsah, in der geringen Hoffnung von ihm eine vernünftigere Antwort zu kriegen als von Damon.
"Ich denke, sie will mich damit verletzen", antwortete der Blonde ebenso leise, worauf ich verwirrt die Stirn runzelte, "Sie hat gestern bei ihrer Ankunft klargestellt, dass sie mich zurückwill. Ich habe mich geweigert und ich denke, das ist das Ergebnis davon."
"Das hat sie gesagt?", fragte ich vollkommen ungläubig und sowohl Stefan als auch Elena nickten leicht, "Und sofort im Anschluss rennt sie zu Damon und fällt ihm um den Hals, oder was?!" Ich spürte wie der Zorn heiß in mir brodelte und begann erstmals Mordgedanken gegenüber diesem verdammten Miststück zu hegen. Sie war wegen Stefan angeblich zurückgekommen und da sie ihn nicht rumkriegen konnte, schnappte sie sich Damon, der weniger willensstark war?!
"Keine Ahnung, aber irgendwas muss zwischen den beiden vorgefallen sein", sagte Stefan nun nachdenklich, worauf ich ihm einen mehr als giftigen Blick schenkte, was ihn sofort abwehrend die Hand heben ließ, "Ich meine, nach dem Zwischenfall mit dir."
"Inwiefern?", fragte Elena nach und auch ich wurde neugierig. Was sollte denn bitte noch passiert sein?! Sicher hatten die beiden den Abend noch gut vergnügt, bevor Damon dann vollkommen betrunken zu mir gekommen war.
Mir wurde übel bei dem Gedanken und ich verdrängte ihn schnell wieder.
"Ich weiß auch nicht. Aber so wie er heute drauf war, schien er nicht sonderlich gut auf sie zu sprechen zu sein. Fast als hätten sich seine Gefühle für sie um 180 Grad gewendet", meinte Stefan stirnrunzelnd, woraufhin ich die Augen verdrehte.
"Das kaufst du ihm doch nicht ab, oder?", fragte Elena kopfschüttelnd und sprach damit genau meine Gedanken aus. Das war wirklich mehr als absurd!
Stefan antwortete nicht auf Elenas Frage, da er in diesem Moment plötzlich aufblickte und sich alarmiert umsah. Da wurde auch mir wieder bewusst, dass wir gerade ganz andere Probleme als Damon und Katherine hatten, und ich blickte den Blonden besorgt an.
"Was ist? Hörst du was?", fragte ich nach.
"Nein, Blut...", murmelte er, "Ich kann Blut riechen." Oh nein.
Ich wechselte einen angespannten Blick mit Elena, ehe wir Stefan durch die Menschenmenge über den Jahrmarkt folgten. Er führte uns abseits zu einigen verlassenen LKWs, mit denen wohl die ganzen Attraktionen hertransportiert worden waren.
Und hier roch Stefan das Blut? Das war absolut nicht gut.
"Wo ist sie?", fragte ich leise, als wir zwischen den Wagen hindurchliefen, die gespenstische Schatten warfen, als ich plötzlich etwas hörte.
"'Nein, sag sowas nicht! Du musst mir helfen! Bitte, hilf mir! Bitte!'" Ich erschauderte als ich die Verzweiflung in Carolines Stimme hörte, ehe wir um eine Ecke bogen und ich die Szene sah.
Caroline stand neben einem entladenen LKW mit blutüberströmtem Gesicht und auf der Ladungsfläche lag ein Mann mit einer Bisswunde. Sie hatte bereits jemanden getötet...
Ihr direkt gegenüber stand Damon, der sie nun in seine Arme zog, während sie unkontrolliert schluchzte.
"'Alles wird wieder gut'", hörte ich Damon beruhigend sagen, als wir näherkamen, "'Alles wird gut. Das ist die einzige Möglichkeit...'" Ich schrie entsetzt auf, als ich den Pfahl in Damons Hand sah, den er über Carolines Rücken erhoben hatte, als Stefan im selben Moment vorschnellte und die beiden auseinander riss. Erleichtert atmete ich auf, ehe ich auch schon gemeinsam mit Elena zu Caroline hinüberrannte.
"'Stefan!'", hörte ich Damon protestieren, doch das ignorierte ich, als ich bei der Blonden ankam und sie festhielt. Wir hatten sie gefunden! Nun konnte ihr nichts mehr passieren! Insbesondere nicht durch Damon.
"'Geh weg von mir!'", schrie Caroline da und stieß Elena, die neben mir gestanden hatte von sich, "'Du hast mich umgebracht!'" Sie umklammerte schmerzhaft fest meine Arme, während sie Elena panisch anstarrte.
"'Nein, nein, nein, Caroline, das war ich nicht, das weißt du! Das war Katherine!'", versuchte Elena sie zu beruhigen, doch Caroline schüttelte energisch den Kopf.
"'Nein! Wieso sieht sie dann so aus wie du?! Und warum hat sie mir das angetan?!'" Carolines letzte Worte gingen halb in Schluchzer unter, während sie sich immer noch an mich klammerte, als würde nur ich sie vor allem retten können.
"Schhhh", murmelte ich und strich ihr beruhigend übers Haar, "Es ist okay. Alles ist bald wieder okay." Ich konnte mir nicht ansatzweise vorstellen, was sie momentan fühlen musste.
"'Stefan, wir müssen sie reinbringen!'", hörte ich Elena sagen, die den Blonden bittend ansah, welcher immer noch seinen Bruder in Schach hielt.
"'Alles in Ordnung, Caroline. Komm mit'", sagte er jedoch dann beruhigend, ehe er sich langsam von Damon abwandte und Carolines Hand griff, um sie aus meinen Armen mit sich zu ziehen.
"'Sie wird sterben! Es ist nur noch eine Frage der Zeit!'", rief Damon aus und ich warf ihm einen hasserfüllten Blick zu. Warum ließ er sie nicht endlich in Ruhe?
"'Ja, mag sein. Aber heute Abend nicht!'", widersprach Stefan und wollte sich endgültig abwenden.
"Oh doch, jetzt!'", zischte Damon da und ich konnte gerade noch sehen, wie er vorschnellte.
Rein reflexartig sprang ich ihm in den Weg, bevor er Caroline ganz erreichte, und mir lief es eiskalt den Rücken herunter, als ich Carolines Zittern hinter mir spürte und den hölzernen Pfahl sah, den Damon nur Zentimeter über meiner Brust hielt.
Der Schwarzhaarige selbst schien wie erstarrt zu sein, doch an seinen Blick, der sich eisern in meinen bohrte, konnte ich sehen, dass er nicht vorhatte nachzugeben.
"Damon, hör sofort auf!", hörte ich Elena rufen, doch das hatte keinen Effekt.
"Geh beiseite!", murmelte Damon gefährlich leise und hob den Pfahl etwas höher.
"Nein!", erwiderte ich und war überrascht von mir selbst wie sicher meine Stimme klang.
"Ich sagte, geh beiseite!", wiederholte er und ich sah, wie der Zorn in seinen Augen aufflackerte.
"Nein!", rief ich unnachgiebig, "Du wirst keinem, der mir wichtig ist, mehr etwas antun! Nie wieder!"
Diese Worte ließen ihn nun tatsächlich innehalten und für eine Sekunde konnte ich wieder Reue in seinen Augen erkennen, ehe er einfach nur emotionslos lächelte und den Pfahl sinken ließ.
"'Was ab jetzt passiert, ist deine Schuld'", sagte er noch, ehe er sich einfach abwandte und davon ging.
Ich spürte, wie mir ein gewaltiger Stein vom Herzen fiel und meine Selbstbeherrschung kurzerhand in sich zusammenbrach, als ich hörbar aufatmete. Tränen schossen mir in die Augen und schnell vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen, um sie zu verbergen.
"Alie, alles okay?!" Ich konnte nicht wirklich auf Elenas Frage reagieren, zu sehr war ich damit beschäftigt, meine Gefühle wieder unter Kontrolle zu kriegen. Ich würde nicht wegen ihm weinen!
"Okay, Caroline, wir müssen das Blut abwaschen", hörte ich Stefan sagen, "'Es ist alles in Ordnung, komm.'"
"'Caroline?'", sagte da plötzlich noch eine andere Stimme, was mich erschrocken hinter mich sehen ließ. Bonnie stand am Rande des Platzes und blickte vollkommen entsetzt auf Caroline, die nach wie vor blutüberströmt war.
"'Nein! Du... du kannst kein...'" Ich sah, wie sie auf die Blonde zulief und sie am Arm griff. Ihr Hexengespür gab ihr die eindeutige Antwort auf ihre nicht ausgesprochene Frage und wie unter Schock blickte Bonnie langsam zu der Leiche auf der LKW-Ladefläche.
"Oh Gott", wimmerte sie und lief zu dem Mann hinüber, nur um festzustellen, dass bereits jede Hilfe zu spät kam.
Ich konnte nur verbittert den Kopf schütteln. Ohne Zweifel würde sie jetzt Caroline vollkommen im Stich lassen. Wie sollte Bonnie auch in ihrem Vampirhass irgendwie mit sich vereinbaren, für sie da zu sein, vor allem jetzt wo Caroline sie am dringendsten brauchte? Immerhin war sie jetzt nur noch eine von denen.
"'Bonnie?'", wimmerte Caroline leise und ich sah sie mitleidig an, als sie von Stefan weggezogen und Richtung Damentoiletten geführt wurde. Bonnie reagierte nicht auf den Ruf, was mich wenig überraschte, sondern starrte einfach weiterhin auf die Leiche.
Ich schreckte leicht zusammen, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Elena war neben mich getreten und musterte mich besorgt, was mich nur leicht den Kopf schütteln ließ.
"Mir geht's gut", murmelte ich, jedoch wirkte Elena nach ihrem Blick zu urteilen nicht überzeugt.
"'Ich kann nicht glauben, was da passiert ist!'", sagte Bonnie leise, die ihren Blick nun abgewandt hatte, und ich spannte mich an, als ich den unterdrückten Zorn in ihrer Stimme hörte. Wem würde sie jetzt wieder die Schuld in die Schuhe schieben?
"'Jetzt schmoll nicht deswegen! Du musst eine Leiche begraben!'", erschrocken sah ich zu Damon, der zurückgekommen war und eine Schaufel in der Hand hielt, "'Ich dachte, du hast hier das Sagen, oder nicht?'" Fragend hielt er mir die Schaufel hin und ich biss mir in dem Moment so fest auf Lippen, um die Fassung zu behalten, dass ich Blut schmeckte. Wie konnte er nur so sein?!
In diesem Moment trat jedoch Elena einen halben Schritt vor mich und bevor ich reagieren konnte, gab sie ihm eine schallende Ohrfeige.
Damons Kopf flog zur Seite und für einen Augenblick war es vollkommen still, ehe er langsam wieder zu Elena und mir aufsah und die Augen verengte.
"Mach das nie wieder." Seine Stimme war so leise wie die Ruhe vor dem Sturm und ich erzitterte, als er uns die Schaufel vor die Füße warf und sich wie eben schon einmal von uns abwandte.
Ich schloss schmerzerfüllt die Augen, als ich leicht den Kopf auf Elenas Schulter sinken ließ, ehe ich plötzlich einen qualvollen Schrei hörte und erschrocken aufsah.
Damon, der eben noch im Begriff gewesen war, davon zu gehen, hatte sich nun zusammengekrümmt und hielt sich schreiend seinen Kopf, was mich besorgt die Stirn runzeln ließ. Was war los mit ihm?
"Damon?", fragte ich unsicher, als er unter Schreien auf die Knie sank und ich hilfesuchend zu Elena sah. Diese hatte den Blick jedoch auf etwas hinter mir gerichtet und eine üble Ahnung stieg in mir auf, als ich mich umdrehte und ebenfalls in jene Richtung sah.
Bonnie stand noch immer dort und fixierte Damon mit hasserfülltem, dennoch konzentriertem Blick. Sie tat ihm das an!
Kurz stieg Sorge in mir hoch, doch ich beruhigte mich schnell wieder. Sie konnte ihm mit so einem Zauber lediglich Schmerzen bereiten. Es würde ihn nicht weiter in Gefahr bringen...
"Bonnie, was...", begann Elena verwirrt, hielt jedoch inne, als plötzlich ein Wasserschlauch, der nahe neben uns gelegen hatte, begann Wasser zu sprühen und sich eine Pfütze am Boden ausbreitete, die sich rasch in Damons Richtung bewegte. Dieser lag inzwischen komplett am Boden und schrie noch immer qualvoll.
"Bonnie, was hast du vor?", fragte ich leise und trat einen Schritt in Damons Richtung, als ich spürte, wie nun doch Angst in mir hochstieg. Was wollte sie mit dem Wasser?!
"'Ich hab dir gesagt, was passiert, wenn noch irgendjemand verletzt wird'", sagte Bonnie kalt, während sie noch immer Damon fixierte, und ich starrte sie fassungslos an. Das konnte nicht ihr Ernst sein! Sie konnte ihn doch nicht hierfür verantwortlich machen!
"'Das habe ich nicht getan!'", rief Damon unter Schmerzen aus.
"'Bonnie, das war nicht seine Schuld!'", unterstützte auch Elena, was Bonnie zu ihr sehen ließ.
"'Alles, was hier passiert, ist seine Schuld, Elena!'", rief sie aus und ich holte entsetzt Luft.
"Das kannst du nicht ernst meinen!", rief ich aus und sah zwischen ihr und Damon, den das Wasser nun erreicht hatte hin und her, "Du kannst ihm doch nicht für alles die Schuld geben!"
In diesem Moment ging das Wasser vom Schlauch aus plötzlich in Flammen auf und bahnte sich unfassbar schnell einen Weg direkt auf Damon zu.
Grauenvolle Furcht erfasste mich, als ich das Feuer sah und unweigerlich an den Moment im Keller zurückdenken musste, als Damon und ich im Feuer eingesperrt gewesen waren.
"Bonnie, was soll das?! Hör auf!", rief ich aus, doch die Dunkelhaarige reagierte nicht, "BONNIE, HÖR AUF! DU WIRST IHN TÖTEN! STOPP!" Wie in Trance starrte Bonnie auf das Feuer, das Damon fast erreicht hatte, welcher durch die Schmerzen noch immer bewegungsunfähig war.
Ich spürte, wie mein Körper sich verselbstständigte und ich zu Damon hinüberrannte.
"ALIE, NICHT!", hörte ich Elenas Schrei hinter mir, doch darauf achtete ich nicht.
Ich würde ihn nicht sterben lassen! Niemals!
Ich fiel neben ihm auf die Knie und umgriff seine Arme, im verzweifelten Versuch ihm von den Flammen wegzuziehen, doch ich schaffte es nicht. Nur am Rande bemerkte ich Damons schwachen Versuch mich von sich und somit vom Feuer wegzustoßen, doch die Schmerzen nahmen ihm zu viel Kraft, als dass es ihm gelungen wäre.
"BONNIE, DU WIRST SIE BEIDE UMBRINGEN! BITTE!", schrie Elena entsetzt, was nach wie vor nicht das Geringste bewirkte, als sich meine beste Freundin wieder zu mir wandte, "ALIE, LASS IHN LOS!"
"NEIN!" Ich erkannte meine eigene Stimme nicht wieder, als sie schrill durch die Nacht schallte, ehe die Flammen bei uns ankamen und Damons Unterkörper erfassten. Ich hörte Damons nicht enden wollenden Schrei und in schrecklicher Panik klammerte ich mich mit aller Kraft an ihm fest, während ich zeitgleich den gleißenden heißen Schmerz an meinem rechten Arm spürte, der bereits die Flammen streifte.
"BONNIE! HÖR! AUF!" Verschwommen sah ich wie Elena zu der Schwarzhaarigen sprintete und sie an den Schultern packte, ehe sie sie immer wieder schüttelte.
Und genau dadurch schien Bonnie wohl aus ihrer Trance zu erwachen und die Konzentration zu verlieren, da sie plötzlich zu Elena aufsah und das Feuer mit einem Schlag erlosch.
Ich zitterte am ganzen Leib, während ich hörte, wie Damon unter mir erstickt nach Luft rang, und ich meinen Kopf für einen kurzen Moment auf seiner Brust sinken ließ.
Er lebte noch... Wir lebten noch...
Verzweifelt versuchte ich die grausigen Erinnerungen vom brennenden Keller aus meinem Kopf zu verbannen. Wir waren nicht mehr dort. Es ging uns gut.
"'Wieso?! Wieso hast du mich aufgehalten?!'", rief Bonnie zornig aus, was mich wieder aufsehen ließ. Sie hatte Elena von sich gestoßen und sah nun zu mir.
"Wie konntest du nur?!", rief sie noch immer bebend vor Zorn, "Wie kannst du nach all dem, was passiert ist, nach allem, was er getan hat, was er dir angetan hat, noch immer auf seiner Seite stehen?!"
Absoluter heißbrodelnder grenzenloser Hass stieg in mir auf, als ich den Blick meiner ehemaligen Freundin erwiderte und die Stimme erhob.
"Weil das hier nicht seine Schuld ist!", rief ich aus und umklammerte Damons Arme fester, "Ja, er hat schon viele schlimme Dinge getan! Dinge, die ich ihm vielleicht nie verzeihen kann, aber das hier hat er nicht zu verantworten!", ich sah, wie Bonnie zum Widerspruch ansetzte, doch ich sprach schon weiter, während meine Stimme mit jedem Satz lauter wurde, "Der Mann dort ist tot, weil Caroline ihn umgebracht hat! Sie hat sich in einen Vampir verwandelt, weil Katherine sie getötet hat und sie mit Damons Blut im Körper gestorben ist! Du hast Damon genötigt ihr das Blut zu geben! Damit sie den Autounfall überlebt, den Tyler verursacht hat, weil er auf das Gerät reagiert hat, das du nicht deaktiviert hast! Deswegen ist das alles hier passiert! Also wenn du jemandem die Schuld geben willst, dann nur dir selbst!"
Zitternd rang ich nach Luft, während ich Bonnie weiterhin fixierte, bereit mich und auch Damon gegen alles zu verteidigen, was sie uns verbal oder auch physisch noch entgegen schleudern würde.
Jedoch starrte mich die Schwarzhaarige nur fassungslos an und etwas ungläubig sah ich die Tränen, die über ihre Wangen rannen.
Da ergriff Elena ihre Schultern und ich sah, wie sie sie leicht mit sich zog.
"Wir sollten jetzt gehen", sagte meine beste Freundin leise, "Komm, ich fahr dich nach Hause." Ich sah Elenas besorgten Blick, mit dem sie mich musterte, als sie Bonnie bestimmend mit sich zog, und nickte ihr teils erleichtert teils dankbar zu.
Indem sie Bonnie von uns wegbrachte konnte sie verhindern, dass sie nochmal auf uns losging.
Stumm sah ich zu, wie die beiden davon gingen und versuchte tief durchzuatmen, als mir plötzlich ein Schluchzen entwich und ich erst in diesem Augenblick merkte, dass ich weinte. Erst jetzt spürte ich die Nässe auf meinen Wangen und die Tränen, die von meinem Kinn beständig herunter tropften und Damons Hemd befleckten, den ich noch immer eisern umklammerte.
Wie von selbst fand mein Blick seinen und ich konnte den Ausdruck in seinen Augen nicht deuten, als er sich langsam etwas aufrichtete.
Ich wollte mich ihm entziehen, ihn von mir wegstoßen, seine Nähe auf keinen Fall zulassen, als er mich sanft an sich zog, doch dafür hatte ich keine Willenskraft mehr.
Kampflos ließ ich die Umarmung zu, während mich Schluchzer um Schluchzer schüttelte und alle Gefühle, die ich den ganzen Tag in mir eingeschlossen hatte, aus mir herausbrachen.
Damon sagte nichts. Er hielt mich einfach nur fest und ohne, dass ich es wollte, stieg ein wenig von der alten vertrauten Geborgenheit in mir hoch, die ich vorher immer bei ihm verspürt hatte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit wurden meine Schluchzer schließlich schwächer, ehe sie ganz aufhörten und ich einfach nur noch still ein- und ausatmete. Langsam erlangte ich die Kontrolle über meinen Körper und meine Gefühle zurück und ich löste vorsichtig den Griff um Damons Arme, durch den meine Finger schon ganz taub geworden waren.
Ohne den geringsten Widerstand ließ Damon mich los, als ich mich etwas zurückzog und zögerlich zu ihm aufsah.
Sein Blick wirkte traurig, als er mich einfach nur musterte, ehe er vorsichtig mit einer Hand eine Haarsträhne aus meinem Gesicht hinter mein Ohr strich. Ich spürte seinen Daumen auf meiner Wange, wie er sanft die Tränen wegwischte, was mich jedoch unweigerlich zurückschrecken ließ.
Ich musste hier weg! Ich hatte ihn bereits viel zu sehr an mich herangelassen!
Hastig entzog ich mich ihm ganz, ehe ich mit wackligen Beinen aufstand und einfach weglief, ohne mich nochmal umzusehen.
Ich spürte Damons Blick in meinem Rücken, jedoch tat er nichts, um mich aufzuhalten. Ich ertappte mich dabei, wie in mir der Wunsch aufkam, dass er es getan hätte, doch ich verbannte ihn schnell aus meinem Kopf.
Ja, ich liebte Damon immer noch. Das war mir heute mehr als nur bewusst geworden, doch es änderte nichts. Ich hatte gestern und auch heute wieder gesehen, wozu er fähig war. Er hatte mich einfach für Katherine fallen gelassen, Jeremy getötet und heute auch noch fast Caroline. Es war besser für mich und alle Beteiligten, wenn ich mich von ihm abwandte.
Nur so konnte ich diesen Teufelskreis durchbrechen. Nur so konnte er mich nicht mehr immer wieder aufs Neue verletzen.
Erneut stiegen Tränen in mir hoch, doch ich schluckte sie herunter.
Ich wollte einfach nur noch nach Hause.
Diesem Gedanken folgend zog ich mein Handy aus meiner Hosentasche, als ich geschockt feststellte, dass ich unzählige Nachrichten von Tyler und Mason hatte.
"Verdammt", fluchte ich und räusperte mich, als ich hörte, wie gebrochen meine Stimme klang.
Ich hatte den beiden nicht Bescheid gesagt, wo ich hin gegangen war. Sie suchten mich schon über eine Stunde.
Ich antwortete auf Tylers letzte SMS, in der er gesagt hatte, dass er beim Parkplatz wartete, und beschleunigte meinen Schritt. Hoffentlich hatten sich er und Mason nicht zu viele Sorgen gemacht.
Kurz besah ich prüfend meine Kleidung, als ich beim Parkplatz ankam und atmete auf, während ich hastig mit dem Ärmel über mein Gesicht wischte, um die letzten Tränen zu beseitigen. Nur meine Jacke hatte etwas vom Feuer abbekommen. Doch da sie sowieso schwarz war, war der Brandfleck in der Dunkelheit kaum zu sehen.
Ich fuhr erschrocken zusammen, als ich plötzlich mit jemandem zusammenstieß.
"Hey, hey, nicht so eilig!" Ich sah auf zu einem blonden Jungen, der etwa in meinem Alter war.
"Entschuldigung", murmelte ich und normalerweise wäre die Situation nicht im mindesten angespannt gewesen. Jedoch hatte ich das leichte Lallen in seiner Stimme gehört und auch sein verschleierter Blick, mit dem er mich von Kopf bis Fuß musterte, verriet mir, dass er sturzbetrunken war. Und genau das machte mir Sorgen.
Zögernd machte ich Anstalten an ihm vorbeizugehen, als er sich mir absichtlich in den Weg stellte und dümmlich grinste.
"Wohin willst du denn, hm?", fragte er nach und ich schluckte als mir übel wurde.
"Nach Hause", antwortete ich knapp, ehe ich mich etwas schneller an ihm vorbeidrängte, so dass er keine Chance hatte mir den Weg nochmal zu versperren.
Ich wollte nur weg hier!
"Hey, warte doch mal!" Ich schrie schmerzerfüllt auf, als er mich am rechten Arm festhielt. Sein Griff war eigentlich nicht im Entferntesten fest oder grob gewesen, doch da er mich genau an meinen Verbrennungen berührte, schossen nahezu unerträgliche Schmerzen durch meinen Arm, welche mir den Atem nahmen.
Der Fremde hatte mich sofort losgelassen und ich spürte seinen mehr als verwirrten Blick auf mir, während ich verzweifelt meinen Arm umklammerte und darauf wartete, dass der Schmerz nachließ.
"HEY!" Erschrocken sah ich auf, als ich Tyler erkannte, der auf uns zulief und den Jungen mit wütenden Blick fixierte. Oh nein. Aus seiner Sicht musste das Ganze völlig falsch ausgesehen haben.
"Lass sie gefälligst in Ruhe!", rief mein Bruder aus und stieß den Jungen grob zurück.
"Ganz locker, Alter" Der Junge lallte mehr denn je, als er fast belustigt die Arme hob.
"Tyler, es ist alles gut...", versuchte ich meinen Bruder zu beruhigen, während ich vor Schmerz die Zähne zusammenbiss. Er sollte mit diesem Jungen, der einen guten Kopf größer als Tyler war, keinen Streit anfangen. Vor allem nicht, wegen etwas, das nicht passiert war.
"Ich hab gesagt, du sollst dich verpissen!", rief Tyler noch immer zornig und stieß den Jungen erneut, dessen Belustigung nun verschwand. Ebenfalls wütend werdend schubste er Tyler zurück, worauf bei meinem Bruder wohl endgültig die Sicherungen durchbrannten.
"Tyler, nicht!", rief ich aus, als er auf den Jungen losging und die beiden in eine Prügelei gerieten, "Aufhören!" Verzweifelt blickte ich mich nach Hilfe um, als ich zu meiner unendlichen Erleichterung Mason entdeckte, der gerade von der anderen Seite des Parkplatzes zu uns lief.
"Mason!", rief ich erleichtert und lief ihm etwas entgegen, "Hilf mir, bitte! Tyler ist-"
"Ich sehe es!", fiel mir Mason ins Wort, als er auch schon an mir vorbeilief und versuchte die beiden zu trennen, "Tyler! Was soll das?! Tyler!" Er schaffte es tatsächlich sie etwas auseinanderzuziehen, als der Junge sich plötzlich zu Mason umdrehte und ihn mit voller Kraft in den Bauch schlug. Ich presste entsetzt eine Hand auf den Mund, als Mason rückwärts umfiel und hart gegen ein Auto knallte, dessen Alarmanalage dadurch losging. Wütender als zuvor ging Tyler erneut auf den Fremden los, während ich ängstlich zu Mason hinüberrannte, der sich mit zusammengekniffenen Augen seinen Bauch hielt.
"Bist du okay?", fragte ich besorgt. Da riss er plötzlich die Augen wieder auf und ich erstarrte.
In seinem Gesicht stand die die gleiche unaufhaltsame Wut, die ich schon so oft bei Tyler gesehen hatte, jedoch war es nicht das, was mich schockiert Luft holen ließ. Masons Augen, die sonst immer stahlblau gewesen waren, hatten nun eine leuchtend goldene Farbe angenommen.
"Du... D-Deine...", stotterte ich und blinzelte einige Male, in der festen Annahme, dass ich es mir einbildete. Doch die Farbe war deutlich zu sehen und bevor ich noch irgendwas sagen konnte, war Mason aufgesprungen, riss Tyler von dem Jungen weg, ehe er diesen mit nur einem einzigen Schlag zu Boden brachte.
"Was zum...?", begann Tyler, der Mason nun genauso erschrocken musterte wie ich, was darauf schließen ließ, dass er ebenfalls die goldenen Augen gesehen hatte.
Mason beachtete ihn jedoch gar nicht, sondern drehte sich zu mir um, um mich auf die Füße zu ziehen. Dabei stellte ich ausatmend fest, dass seine Augen wieder normal waren und auch die Wut war von seinem Gesicht verschwunden.
"Kommt, verschwinden wir von hier. Schnell!", sagte er angespannt, ehe er mich mit einem kurzen Seitenblick auf den bewusstlosen Jungen mit sich zog und auch Tyler mit seiner freien Hand einen leichten Schubs gab, damit er sich in Bewegung setzte.
Vollkommen verwirrt ließ ich mich mitziehen, während meine Gedanken um das gerade Geschehene kreisten.
Goldene Augen... unkontrollierte Wut... unmenschliche Kraft...
Ich konnte es nicht mehr verleugnen.
Irgendwas stimmte hier ganz gewaltig nicht. Und ich musste herausfinden, was.
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