~Ally POV~

Gerade hatte ich den Sattel meines Pferdes zurück gebracht, als ich heraustrat und die Menge schon wartend um Levi stand.

'Stimmt, er muss ja jetzt jemanden küssen...'

,,Also, Heichou? Sie müssen es machen!", forderte ihn Mikasa frech auf und als Antwort stöhnte er gespielt genervt auf.

,,Haah, ihr habt Glück, ich hab 'nen guten Tag. Und ich weis auch, was ihr euch allesamt wünscht, dann möchte ich ausnahmsweise mal nachgeben."

Eigentlich hatte ich ja erwartet, dass er mich nehmen würde, aber urplötzlich packte er Eren am Kragen und zog ihn zu sich herunter.

Uns allen klappten die Kinnladen herunter und Erens Kopf glich sogleich einer Kirsche.

Ein dumpfes Kichern ertönte und Levi lies ihn wieder los, er hatte kurz bevor ihre Lippen aufeinander lagen ihn nicht mehr weiter nach unten gezogen.

,,Haha, ihr Idioten. Als ob halt."

Und aus mehr oder wenig heiterem Himmel drehte er sich zu mir -ich stand direkt neben Eren- und er drückte mich nach hinten.

Seine linke Hand stützte meine Schultern und seine rechte meinen Rücken, um mich dann zu küssen. Ein tosender Applaus begann und ein einstimmiges ,,Awwww<3!" erklang.

Nach ein paar Sekunden lies er mich plötzlich los und nachdem ich noch immer in einer Art Schockstarre war, fiel ich gerade wie ein Brett nach hinten.

Gottseidank gab es da aber noch Eren, welcher mich schnell genug auffing, als sich in und vor mir alles drehte.

Dass wir uns küssten war ja nichts ungewöhnliches mehr, aber vor all den anderen... vor allem so vielen... sehr ungewohnt... zu ungewohnt....

,,Hey, Ally, alles klar?", drang die Stimme des brünetten wie in Watte gepackt zu mir hindurch und ich konnte nicht mal richtigen nicken, als er seinen Kopf direkt über meinem hatte.

Verwirrt riss ich meine Augen auf, völlig perplex und überrumpelt, als plötzlich ein Fuß mitten in Erens Gesicht trat und den Jungen einige Meter nach hinten schleuderte.

Ich weiß nicht wie Levi das gemacht hatte, denn er war mit beiden Füßen nach vorne direkt auf ihn zugesprungen, hatte ihn weggeschleudert und hielt mich dann einige Zentimeter über dem Boden in seinen Armen.

,,Eren!!", rief Mikasa besorgt und lief sogleich auf ihn zu. Sich den Kopf reibend richtete er seinen Oberkörper wieder auf und sah hämisch zu dem Corporal.
,,Danke, Mikasa."

Mein Blick fiel auf Levi, welcher eine riesige Wut in sich aufbrodelnd hatte und Eren wohl am liebsten auf der Stelle erschossen hätte. Oder wenigstens skalpiert.

'Was hat der denn? Und was wollte Eren gerade damit bezwecken? Mir näher ins Gesicht sehen? Hab ich da etwas -außer meiner Nase-?'

,,Oi, steh' wieder auf.", kommandierte der Schwarzhaarige und zog mich an beiden Händen haltend auf die Beine.

,,D-Danke.. Sir..."
,,Tch... wieso bist du denn schon wieder so rot?"

Vorsichtig nahm er meinen Kopf zwischen seine beiden Hände und sah mir tief in die Augen. Ich starrte zurück und schien mich in seinen Seelenspiegel zu verlieren, sie waren so unfassbar faszinierend!

,,Och guckt mal, wie lieb die sich haben! Komm, Berthold, schnapp dir den kleinen, ich nehm' Ally und wir stecken sie in ein Zimmer!"

Bevor ich reagieren konnte, hatte mich Ymir schon über die Schulter geworfen und trug mich in das Haus hinein. Der Größte der Runde hatte sich wohl doch überreden lassen, denn auch er hatte Levi sich über die Schulter geschmissen.

Ohne auf unsere Protestschreie zu achten, lief die Gruppe in das Gebäude und schleppte uns immer weiter.

,,Hey!! Ymir!! Lass mich los!!"
,,Nix da, Schätzchen."
,,Ach, jetzt komm schon!!", nölte ich weiter herum.
,,Die Antwort bleibt ›nein‹."

Verzweifelt sah ich zu Levi, welcher gerade den armen Berthold zusammenstauchte.
,,Oi!! Wenn du mich nicht sofort wieder auf den Boden lässt, kannst du was erleben!!"

Doch sein Gesprächspartner war wohl nicht so kommunikativ wie meine.

,,Mikasa! Armin! Eren! Macht doch was!"
Auf mein Betteln hin schüttelten sie nur belustigt ihre Köpfe, welche ich ihnen in diesem Moment am liebsten abgerissen hätte.

,,Ihr seid doch alles Idioten!!"
Aus meiner Verzweiflung heraus fing ich an auf den Rücken der braunhaarigen zu trommeln, als meine Augen plötzlich zu einer Person etwas weiter hinten fielen.

Eigentlich kein Mensch, eher ein etwas. Die blonden Haare des jungen Mannes und der freche Gesichtsausdruck ließen sofort Wut in mir aufkommen.

Dieser Idiot war daran Schuld, dass mich Levi und co. mal fast für ganz meschugge gehalten hatten!

Aber dass er sich -nach Kuchels kleiner Rausschmeissaktion- doch noch in meine Nähe traute, verwunderte mich sehr.

Er war der Geist von damals, welcher das riesen Chaos in Erwins Büro angerichtet hatte. Ich hatte ihn lange nicht mehr gesehen -und Geister allgemein-.

,,L-Leute! Da kommt der Kommandant!", flüsterte Armin ängstlich und sah nervös hin und her. Dass da aber gerade der Chef vom Laden kam, interessierte Ymir einen feuchten Dreck, auch als der Blonde etwas verwirrt zu uns sah.

,,Hey! Erwin! Hilf mir sofort hier runter!", brüllte Levi aufgebracht.
,,Huch, was macht ihr denn da?"
Er überging einfach seinen Hilferuf.

,,Wir stecken sie in ein Zimmer -ist 'ne Art Verkupllungsaktion- und hoffen, dass dann 'ne Kinderüberraschung dabei rauskommt.", gab die mit den Sommersprossen offen zurück.

Mir stieß sofort die Röte ins Gesicht und auch Levi schien es sehr unangenehm zu sein.

,,Aha, na dann viel Glück."
Und somit wandte er sich ab.
Dieser Idiot ging einfach!

,,Erwin, verdammte Scheisse, du Arschloch!!", keifte der Schwarzhaarige, worauf man nur ein leises Kichern des angesprochenen hörte.

,,Du bist doch schon erwachsen, Levi, da wirst du es doch wohl noch mit ein paar Jugendlichen aufnehmen können."

Der Commander verschwand in der Dunkelheit des Ganges und ich konnte nur fassungslos den Kopf schütteln
,,Ich raff's nicht mehr...."

,,Berthold! Lass mich runter!"
Keine Reaktion. War aber wohl die falsche Lösung.
,,Tut mir leid, das ist jetzt wirklich nichts persönliches!"

Kinder, merkt euch schon mal jetzt: Don't fuck with Levi.

1. Er ist meins

2. Wenn doch wird er euch nicht nur den Arsch versohlen

3. Ich weis, dass du gerade pervers gedacht hast, schließlich sind wir alle ein und die selbe Fandom

Der Schwarzhaarige schlang sein rechtes Bein einmal quer über den Bauch des Jungen und er knallte seinen rechten Ellenbogen direkt auf seinen Hinterkopf.

Ein Knacken ertönte, Berthold fiel mit den Armen fuchtelnd nach unten und kam mit einem lauten Geräusch auf dem Boden an. Erschrocken blickten wir Levi an, welcher mit monotonem Gesichtsausdruck -wie immer- seine Hände abklopfte.

,,Tch, ich hab noch was zu erledigen."
Ohne irgendwem auch nur eines Blickes zu würdigen stolzierte er den Gang entlang, bis auch ihn die Dunkelheit verschluckte.

,,Autsch...", murmelte der Geschädigte und rieb sich mit verzogener Miene den Kopf.
,,Alles okay, Berthold?", hackte Eren vorsichtig nach.
,,Jaja, alles gut. Ich hab dir gesagt dass das 'ne blöde Idee war, Reiner..."

,,Der Spaß war es wert, mein Lieber."
,,Awwwww!", schnurrte ich mit gekräuselten Lippen.

Alle Blicke lagen nun auf mir, besonders der wütende Blick von Christa machte mir Sorgen.

,,Wie war das?", knurrte der Blonde und mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken.
,,Ä-äh, g-gar nichts. Ist mir wohl so rausgerutscht, hehe... LAUF, YMIR!!!"

Wie aufs Kommando stürmte die Brünette mit mir auf der Schulter los und schon nach einigen Abzweigungen konnte man die Protestrufe nicht mehr hören.

,,Puh, danke, hast was gut bei mir."
,,Du wirst dir noch früh genug wünschen, es wäre nicht so.", gab sie zurück, voraufging ich Ymir nur fragend von hinten ansah.

,,Wo gehst du hin? Lass mich doch runter."
,,Nö, ich schmeiß dich noch schnell ins Bett und verdufte dann auch."

Wir kamen wohl gerade an, denn sie riss eine Tür mit Schmackes auf und warf mich dann in den Raum hinein. Gottseidank landete ich auf meinem weichen Bett, doch bevor ich mich bedanken und gleichzeitig auch beschweren konnte, fiel die Tür mit einem Krachen wieder zu.

Etwas verwirrt blinzelte ich ein paar mal, schüttelte anschließend meinen Kopf kurz und schwang dann meine Beine aus dem Bett, um an meinen Schrank zu gelangen.

Erst jetzt viel mir auf, wie sehr der Tag an meinen Kräften gezehrt hatte. Vor mir drehte sich schon alles und ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten.

Schon halb schlafend zog ich mir ein schwarzes Top an und eine kurze, gleichfarbige Hose, die in etwa die Länge einer Boxershorts hatte.

Doch gerade als ich mir das Oberteil anzog, sah ich ziemlich unschöne Flecke an Rande meines Bauches. Entsetzt fasste ich mit einem Finger dagegen, wobei mich ein entsetzlicher Schmerz durchfuhr.

Noch ein letztes Mal sah ich vor mir auf das Bett, schaffte es aber nicht mehr dorthin und alles wurde dunkel.

~Erzähler~

Es war mitten in der Nacht, als Hanji plötzlich auf die Überreste der 104ten Trainingseinheit gestoßen war -ganz zu ihrer Überraschung. Sie war nur zwischenzeitlich anwesend, da sie am nächsten Vormittag mit Levi und dem Kommandanten eine Besprechung hatte.

Fröhlich summend hüpfte sie die Gänge entlang, in Richtung Allys Schlafzimmer.
,,Ally? Bist du noch wach?", fragte sie halblaut, während die Brünette anklopfte.

Keine Reaktion. Erneut wiederholte sie die Bewegung und wurde etwas lauter.
,,Ally?"
Wieder nichts.

'Eigentlich müsste sie noch wach sein, nachdem was Eren mir erzählt hat....'
,,Ally, ist alles okay? Bist du da überhaupt drinnen?"

Die Wissenschaftlerin testete das Schloss, indem sie die Türklinke sachte nach unten drückte. Zu ihrer Überraschung sprang die Sicherung sogar heraus und sie konnte den Raum betreten -was sie auch sofort machte.

,,Al-"
Weiter sprach sie nicht, da ihre Augen auf einem Körper hängen blieben, welcher reglos am Boden lag.

Erschrocken lies Hanji sich direkt neben der Schwarzhaarigen auf den Boden sinken und legte ihre Hand auf den Bauch der jungen Frau. Eigentlich wollte sie sie gleich wieder zurück ziehen, denn ihr Körper war eiskalt.

Die Brünette beugte ihren Kopf nach unten, legte ihn auf ihre Brust, während sie mit ihrer anderen Hand mit einem Finger unter ihrer Nase die Atmung prüfte.

Wenige Sekunden später sprang sie erneut auf und rannte aus dem Zimmer.
,,Beweg' dich nicht von der Stelle!"

Wie auch immer die bewusstlose Ally sich hätte fortbewegen können.....

Etwas panisch stürmte die Frau zu dem Zimmer nebenan und klopfte lautstark dagegen.

,,Oi, das ist 'ne ziemlich unchristliche Zeit!", erklang es wütend von innen, doch die Brünette gab nichts darauf und riss die Türe auf.

,,Hanji? Weißt du wie spä-"
,,Komm sofort mit!"
,,Was ist de-?"
,,Ally! Sie liegt bewusstlos auf dem Boden!"

Sofort lies Levi die Bücher fallen, welche er gerade noch in den Händen gehalten hatte, und stolperte der Wissenschaftlerin hinterher. Seine Beine trugen ihn so schnell, dass er sie sogar überholte und somit der Erste im Zimmer seiner Freundin war.

Dort lag sie schlapp auf dem Boden, eine Hand lag neben ihrem Gesicht, die Andere ging über ihrem Bauch. Ihr Gesicht zeigte keine einzige Emotion, da ihre Augen geschlossen waren.

,,Ally!"
Panisch ging der Schwarzhaarige zu ihr und hob sie etwas nach oben.
,,Sie ist eiskalt....", stellte er fest.

,,Heb' sie bitte auf's Bett, ich hole ein paar Sachen aus dem Badezimmer!"
Der Hauptgefreite tat wie befohlen und hob die junge Frau wie eine Braut auf das Bett.

Er setzte sich einfach zu ihr auf die Matratze, während er ihren Körper eng an seinen presste. Somit lag Ally nun quasi zwischen seinen Beinen, der Rücken lehnte an der Vorderseite des Mannes. Mit einer Hand drückte er vorsichtig ihren Kopf gegen seine Brust und strich beruhigend mit einem Finger über ihre Wange.

,,Levi....", murmelte sie plötzlich abwesend, während ihr gesamter Körper anfing zu zittern.

,,Ally? Ich bin hier, antworte doch!"
Ein Anflug von Panik machte sich in seiner Stimme breit, als seine Freundin nicht mehr antwortete. Nur seinen Namen wiederholte sie immer wieder flüsternd.

,,So, das müsste es tun....", murmelte Hanji mit ein paar Mullbinden und Pflastern in der Hand. Während die Frau bewusstlos auf dem Boden gelegen war, hatte die Brünette etwas von ihrem Bauch sehen können, da ihr Top vom Sturz etwas verrutscht war.

Noch immer hielt der Schwarzhaarige das Mädchen in seinen Armen, als die Wissenschaftlerin sachte ihr Oberteil hochzog. Erschrocken sah sie, wie sich blaue Flecken und kleinere Blutergüsse um ihren Bauch sammelten. Auch kleinere Schnittwunden waren dabei.

,,Was habt ihr heute bitte gemacht....?", flüsterte die Brünette entsetzt, während sie anfing die junge Frau zu verarzten.

,,Wir waren Eislaufen -nicht meine Idee gewesen."
,,Ist Irgendetwas vorgefallen?"
,,Du meinst, ob sie-? I-ich hätte es nicht mitbekommen...."

,,Das würde auch ihre extreme Körpertemperatur erklären. Wenn sie nicht bald warm wird, wird sie vermutlich Fieber bekommen und falls es zu schlimm wird, haben wir keine Medikamente dagegen."

Erst seit kurzem waren Tabletten dagegen auf dem Mark, doch sie waren kaum getestet worden. Es war nichts unübliches, dass jemand aufgrund von Fieber starb.

Vorsichtig strich Levi Ally über den Kopf, welcher noch immer an ihm lehnte.
,,So, fertig. Am besten setzten wir sie in die heiße Badewanne."

Unfähig etwas zu erwidern, stand der Mann mit ihr in den Armen auf und trug sie zum Badezimmer. Dort angekommen setzte er ihren schlafenden Körper in die Wanne, während Hanji den Hahn aufdrehte.

Gerade wollte sich der Hauptgefreite zum Gehen abwenden, als eine eiskalte Hand plötzlich seine festhielt.
,,Levi...."

Erschrocken sah der Angesprochene zu der Schwarzhaarigen.
,,Ist sie etwa...?"
,,Wach? Nein, das denke ich nicht. Aber allem Anschein nach solltest du hierbleiben."

,,Aber-!"
,,Nix ›aber‹, sie wird dich schon nicht in Stücke schneiden."
,,Na hoffentlich...."

Langsam ging er in die Knie und streichelte mit seiner freien Hand sachte über ihren Kopf. Dass Hanji gerade gaffend daneben stand beachtete Levi einfach mal nicht.

Irgendwie war es auch für ihn entspannend, was in der Situation ja eigentlich ziemlich unangebracht war. Die Zeit verging, bis die Brünette anordnete, dass Ally nun heraus müsste.

Vorsichtig hob der Mann sie heraus und Hanji zog sie um, während er sich umdrehte. Nachdem Levi seine Freundin auch ins Bett gelegt hatte, verabschiedete sich die Veteranin und verließ den Raum.

Gedankenverloren strich der Schwarzhaarigen der schlafenden Person ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.
,,Was machst du bloß für Sachen...."

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Hi!💕

Sorry, dass das Kapitel so spät kommt, aber ich hatte vorher einfach keine Zeit😫

Mal wieder gehen die Credits für die Idee mit dem ins Eis einbrechen etc. an die liebe @NulaChan ❤️💕

Ich bin leider gerade voll in der Prüfungszeit, also hab ich kaum was zu erzählen ;-;❤️

Deswegen sag ich jetzt einfach mal tschüssi😂❤️

Lg, eure Kaori :*💕