Kapitel 165 "I'm only human"
Es tut mir leid, dass es im letzten Kapitel ein Missverständnis gab. Wächst auf meinem Mist, um genau zu sein lag es an meinem Schreibstil (für mich war die Sache klar, deswegen hab ich's nicht bemerkt) und ich Depp hab's am Ende auch noch unbewusst bestätigt -__- Sorry an der Stelle!
~Levi POV~
Es gab zwei Tote nach dem Anschlag und das was mir am meisten Angst einjagte, war, dass ich Mikasa nirgends gesehen hatte.
,,Und wer sind die beiden?", sagte ich mit fester Stimme und Erwin seufzte laut.
,,Einer der Neuen, sein Name war Jakob Blake und eine junge Frau. Ihr Name war Nifa."
,,Sie war doch bei Hanji mit im Team, oder?"
Er nickte.
,,Ja. Du solltest vielleicht mal nach ihr sehen."
Ich tat die gleiche Geste und lief los. Diese Nifa hatte ich sogar etwas gekannt, nicht sonderlich gut, doch ich hatte schon des Öfteren ein paar mal mit ihr zu tun gehabt. Sie hatte immer wie eine recht umgängliche Person gewirkt.
Gerade als ich um einen Tisch bog, sah ich zwei weiße Decken auf dem Boden ausgebreitet liegen und neben einer saß Hanji. Die Beine hatte sie an ihren Körper angelegt, die Arme herumgeschlungen.
Langsam ging ich neben ihr in die Knie und nahm die Frau vorsichtig in den Arm. Wir kannten uns lange genug, sodass wir nichts großartig hätten bereden müssen. Es tat ihr gut, so viel stand fest.
Die Hände der Wissenschaftlerin krampften sich in meinen Rücken und ich spürte, dass sie gerade in meine Schulter schluchzte. Solche Dinge waren ihr schon immer nahe gegangen.
Beruhigend strich ich mit einer Hand über ihren Rücken und mit der anderen drückte ich ihren Kopf vorsichtig an mich.
,,Schhh, es ist schon okay...", flüsterte ich, auch wenn mir bewusst war, dass es nichts an der Situation ändern würde. Die Brünette antwortete nicht und das wäre auch gar nicht nötig gewesen.
In dem Moment wusste ich ganz genau wie sie sich fühlte. Alleine und zurückgelassen mit einem unfassbar großen Schmerz.
,,Ausnahmsweise würde ich dir meinen Latz sogar als Taschentuch anbieten.", witzelte ich und es zeigte seine Wirkung. Unter einem weiteren Schluchzen lachte sie kurz los.
,,Das machst du echt?"
,,Da war ein Konjunktiv dabei."
,,Welcher von beiden?"
,,Ich hab nicht den geringsten Hauch einer Ahnung."
Vorsichtig löste die Brillenträgerin von mir und ich wischte ihr schnell die Tränen von den Wangen.
,,Besser?"
Sie nickte.
,,Du solltest lieber gehen, ich mach das schon."
Sie verstand sofort was ich meinte und stand sich die Hose abklopfend auf.
Es war Tradition die Flügel der Freiheit auf der Brust der Jacke der verlorenen Kameraden abzutrennen und sie als Andenken zu behalten. Denn die meisten bekamen nicht mal ein eigenes Grab und wurden einfach nur verbrannt und an einer Denkstätte verbuddelt. Also die Asche.
Auf dem Tisch neben mir lang noch ein unbenutztes -und überraschend scharfes- Messer, welches ich nahm und zog anschließend vorsichtig das Leinentuch zurück. Noch immer hasste ich es diese Aufgabe zu übernehmen, doch ich wollte es Hanji auf keinen Fall zumuten.
Vorsichtig zog ich den Stoff mit meiner linken Hand etwas straff und begann das Abzeichen herauszuschneiden. Beide nahm ich an mich. Wortlos erhob ich mich darauf hin und sah erneut nach den Verletzten.
*
Etwa zwei bis drei Stunden später befanden sich Erwin, Hanji und meine Wenigkeit auf der Krankenstation in Allys Zimmer und sahen zu Anna, welche gerade etwas gestresst durch die Türe kam.
Wie immer trug sie ihren Arztmantel und hatte ein Klemmbrett unter dem Arm.
,,Wie steht es?", fragte Erwin sogleich.
,,Ich habe noch versucht etwas bei den beiden herauszuholen, aber keine Chance. Sie waren sofort tot."
Mitfühlend legte der Kommandant eine Hand auf die Schulter der Brünette, welche gerade auf einem Stuhl saß. Betrübt sah sie zu Boden und sagte kein Wort. Es war wirklich lange her, dass ich sie so niedergeschlagen erlebt hatte.
,,Aber die restlichen Verletzten kommen ohne Probleme durch. Das ist auch die einzig gute Nachricht, die ich für euch habe."
,,Wie steht es um Ally?"
Das war eigentlich die einzige Frage gewesen, welche mich auch nur ansatzweise interessierte. Traurig atmete die Doktorin laut aus und seufzte:
,,Bei ihr sieht es nicht so gut aus. So ein schwerer Rückschlag ist nichts, was man auf die leichte Schulter nehmen sollte. Wie sie es krafttechnisch überhaupt von hier zum Esssaal geschafft hat ist ja schon verwunderlich, doch wie sie überhaupt aufgewacht ist kann ich mir nicht erklären. Ob sie durchkommt kann ich nicht sagen."
,,Aber sie ist wach, oder?", hackte Erwin nach. Wenn ich ehrlich war hatte ich mit einer anderen Reaktion gerechnet.
Betrübt schüttelte die Medizinerin ihren Kopf.
,,Nein."
Mein Herz zog sich zusammen und erneut fühlte ich diese Leere und Kälte. Sie hatte so gute Chancen gehabt und letztendlich erneut ihr Leben für das der Anderen geopfert.
,,Sein Name war Jakob Blake, richtig?", fragte ich zu dem Blonden gewandt, welcher nickte.
,,Ich spreche mal mit den Leuten aus seiner Trainingseinheit, ob er Freunde oder Familie hatte."
Eigentlich wäre ich lieber noch da geblieben, doch ich spürte, dass Anna noch etwas mit Erwin bereden wollte. Etwas, bei dem ich nicht dabei sein sollte.
So schnell gab ich mich aber nicht geschlagen und etwa drei Meter weiter im Gang neben der Türe blieb ich stehen und lehnte meinen Rücken gegen die Wand.
,,Das war aber noch nicht alles, oder, Anna?", hörte ich Hanji sagen.
,,Nein. Um ehrlich zu sein habe ich es etwas verschönert. Miss Ackermann wird nie wieder aufwachen und ihre Zeit läuft unaufhaltsam ab. Ich würde ihr höchstens noch einen Monat geben."
Während sie das gesagt hatte, liefen mir schon wieder Tränen über die Wange und in diesem Fall wollte ich sie nicht mal zurückhalten. Wozu auch?
,,Oh, die Testergebnisse vom Labor sind übrigens da, Erwin.", sagte die Wissenschaftlerin.
,,Und?"
,,Ally ist nicht schwanger."
,,Gottseidank...."
,,Also jetzt will ich aber mal wissen, wie ihr da drauf kommt.", antwortete die Ärztin belustigt.
,,Nun ja, an einem Abend haben die und ein paar andere mal dezent den Durst getrunken. Hatte somit zur Folge, dass sie die Kontrolle über sich selbst verloren und ich hab Ally und Levi aufgehalten bevor sie etwas...... intimer werden konnten."
Nebenan hörte man die Brünette schon kichern und wären es andere Umstände gewesen, hätte Hanji mitgelacht.
,,Jedenfalls hab ich danach beide an ihre Betten gekettet und irgendwie haben sie es geschafft sich loszumachen. Beide hatten keine Ahnung mehr was vorgefallen war und am nächsten Tag waren sie ausgesprochen gut drauf."
,,Okay, jetzt kann ich eure Sorge verstehen. Und du hattest Bammel davor, es ihm zu sagen, richtig, Erwin?"
,,Ja klar."
Ich wollte einfach nur noch weg von dort, weshalb ich leise davonschlich. Den Geräuschen nach zu urteilen hielten sich die Soldaten in einem der Gemeinschaftsräume auf.
Dort begab ich mich dann auch hin und steuerte direkt auf einen der neueren zu.
,,Kannte einer von euch Jakob Blake?"
Die Gruppe nickte betrübt und ein blonder Junge wandte sich direkt zu mir.
,,Sir, ich war sein bester Freund, Michael."
,,Weißt du, ob er noch Familie hatte?"
Er nickte.
Toll, die Situation wurde nicht gerade besser...
,,Michael, ich weiß, dass das keine angenehme Aufgabe ist, aber könnte ich dich bitte um etwas bitten?"
,,Selbstverständlich, Sir."
,,Gut, dann überbringe das bitte seinen Angehörigen."
Ich zog das herausgetrennte Abzeichen hervor und übergab es dem Jungen, welcher offensichtlich kurz vor den Tränen stand. Wortlos hob und senkte er seinen Kopf.
Da er direkt vor mir saß legte ich kurz meine Hand auf seine Schulter und verschwand dann erneut. Sie sollten jetzt lieber alleine sein, denn Trauern war nichts negatives, sondern etwas positives. Dadurch verarbeitete man nicht nur das Geschehene, sondern erwies den Personen somit noch ihren letzte Ehre.
Sobald Hanji wieder etwas besser drauf war, würde ich ihr selbstverständlich Nifas Flügel der Freiheit übergeben, doch im Moment wollte ich ihr das noch nicht antun.
~Erzähler~
Ein paar Tage verstrichen und nichts änderte sich zum Guten, mit Ausnahme der Personen, welche nur leicht verletzt worden waren. Die beiden Toten wurden traditionellerweise verbrannt und anschließend wurde ihre Asche bei einem Denkmal vergraben.
Tatenlos musste Levi Tag für Tag zusehen, wie es seiner Freundin immer schlechter ging. Ihm war klar, dass er sie nun endlich loslassen musste, doch er konnte noch keinen Abschied nehmen.
Auch den Anderen fiel natürlich auf, dass er sich immer weiter zurückzog und nie Lust darauf hatte mit irgendwem etwas zu tun zu haben. Doch sie respektierten es.
Eigentlich wollte Mikasa nur schnell nach einem Buch in der Bibliothek sehen, doch als sie sie leise betrat, hörte sie jemanden Klavier spielen. Verwirrt ging sie an den Rand des "Balkons", also den oberen Teil, und beugte sich leicht darüber.
Sofort erkannte sie Levi, welcher mit dem Rücken zu ihr an dem schwarzen Flügel spielte.
,,Was machst du hier?", fragte plötzlich eine leise Frauenstimme und die Schwarzhaarige musste sich zurückhalten, nicht loszubrüllen.
,,Nanaba!", zischte sie vorwurfsvoll, ,,Eigentlich wollte ich nach einem Buch sehen. Ich wusste gar nicht, dass er so gut spielen kann."
Nun setzte das Mädchen sich zu der blonden Frau an einen der Tische, von welchem man einen guten Blick auf den Pianisten hatte.
Abwegig bewegte Nanaba ihren Kopf sachte von links nach rechts.
,,Ich glaube, von den motorischen Fähigkeiten her ist er nicht gerade herausragend. Aber die Weise wie er spielt ist umwerfend. Ich höre ihm gerne zu -auch wenn er es nicht weiß."
Verständnisvoll nickte Mikasa.
,,Er spielt hier öfters?"
,,Früher schon, doch seit ein paar Monaten schon nicht mehr"
Sofort wusste die mit dem roten Schal was gemeint war, als sie den traurigen Blick der jungen Frau sah.
,,Seitdem er also Ally getroffen hat..."
,,Genau. Hanji hat ihm damals das Spielen beigebracht als er neu beim Aufklärungstrupp war. Obwohl er sich nichts hat anmerken lassen, machte er damals eine schwere Zeit durch. Ich denke, sie wollte ihm eine Möglichkeit geben, seine Gefühle zu zeigen. Und sei es nur für sich selbst. Das schreiben hat Erwin ihm damals dann gezeigt."
Irgendwie tat es beiden im Herzen unglaublich weh, zu wissen, dass sich Levis Leben so gebessert hatte und nun schlug es doppelt so hart zurück.
,,Ich dachte immer, Hanji würde nicht nachdenken, über das was sie sagt und tut....... Er spielt so... gefühlvoll..."
Nanaba nickte.
,,Dieses Lied habe ich noch nie zuvor gehört."
,,Komponiert er selber?"
,,Er entwickelt immer ein neues Lied nach einer Expedition. Quasi als Andenken an die gefallenen Kameraden."
Verwundert zog Mikasa ihre dünnen Augenbrauen näher zusammen.
,,Aber es war doch gar keine-... oh nein... es ist für Ally, hab ich recht?"
Traurig hob und senkte die Frau ihr gegenüber erneut ihren Kopf.
,,Bestimmt. Sie war ihm wirklich wichtig. Nun ja, vermutlich ist es besser, dass die beiden nie ein Paar geworden sind. Ansonsten möchte ich mir gar nicht vorstellen, wie er sich gerade fühlen würde...."
Als ihre Gegenüber keinen Mucks von sich gab und nur betrübt zu dem Mann hinunter sah, überkam die Blondine eine üble Vermutung.
,,......Oder?"
Einen kurzen Moment zögerte die Ackermann, doch letztendlich entschied sie sich dafür, dass es ja eh nichts verwerfliches daran gab.
,,Doch..... sie waren schon seit geraumer Zeit zusammen."
,,U-und wieso haben sie niemanden davon erzählt?! Nicht mal Hanji oder Erwin wussten etwas davon. Moment, woher weißt ausgerechnet du darüber bescheid?"
,,Sie hat es mir irgendwann mal anvertraut. Beziehungsweise hab ich's bemerkt. Und um deine Frage zu beantworten: Die beiden hatten leider etwas Probleme mit der Kommunikation im Thema Liebe. Ich glaube sie haben niemals ihre Beziehung preis gegeben, da sie sich nicht mal selbst darüber ausgesprochen hatten. Ally war nie der Typ für das kitschige ›Ich liebe dich.‹ gewesen und Levi ja erstrecht nicht."
,,Es muss schrecklich für ihn sein....",
Kaum erklangen die letzten Töne des Klaviers, blieb Levi einige Sekunden steif sitzen, bevor er seine Arme angewinkelt auf das schwarze Holz legte. Oben darauf platzierte er seinen Kopf und bewegte sich keinen Millimeter mehr.
Eigentlich hatten die beiden Frauen erwartet er würde jetzt gleich weinen, doch nichts geschah. Er fühlte sich viel zu einsam, als dass er es hätte können.
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Literally eure Vorstellung von mir:
So. Aaaaalso, wie schon am Anfang erwähnt: Für mich war klar, dass Ally nur für einen kurzen Zeitraum wach war und dann wieder ins Koma fällt (/Ohnmächtig). Jetzt hab ich das aber nicht explizit geschrieben und als ich Nachwort 'Ally ist wach!' geschrieben habe, meinte ich eher damit, dass sie für einen kurzen Moment wach war. Jaaaa, das war extrem dumm. Nichts, auf das ein Autor stolz ist....
Dieses Missverständnis habe ich erst dann gecheckt, als ich die Kommentare gelesen habe und war dann nur so: F*************ck.....
Na toll. Ich hoffe ihr könnt mir nochmal verzeihen😬
Lg, eure Kaori :*💖
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