Kapitel 103 "Der Hitlerbart"
~Ally POV~
Die ersten Tage vergingen wie im Flug, denn sie waren alle so ziemlich gleich. Levi und ich ritten in das nächste Dorf, checkten in einer Gaststätte ein und blieben dort für einen Tag und eine Nacht. Dann ging es weiter.
Während unserer Zeit konnten wir anfangs natürlich nicht rausgehen, denn mein Begleiter wurde immer sofort auf der Straße erkannt und ich konnte mich wegen meiner Verletzung kaum bewegen.
Da wir gerade beim Thema sind: es war etwas umständlich, ihm zu erklären, dass ich mich nicht selbst umziehen konnte. Ich hatte fast eine halbe Stunde vor mich hingequasselt und gestottert und als er es endlich verstanden hatte, drehte Levi seinen Oberkörper von mir weg, fing an zu dampfen und drückte sein rotes Gesicht in das Kopfkissen.
Wie wir so jemals zu etwas intimeren Angelegenheiten kommen sollten, war mir ein Rätsel....
Doch obwohl er mir beim an- und ausziehen half -die Unterwäsche übernahm ich selber- war die gemeinsame Zeit auch toll. Unsere einzige Beschäftigung war essen, schlafen und ganz viel kuscheln.
Mir war noch nie vorher aufgefallen, wie gemütlich es war auf Levi zu liegen. Der Duft, die Wärme, das Gefühl, ach, einfach alles war so atemberaubend an ihm.
Gottseidank waren wir den ganzen lieben langen Tag ungestört, da wir ja eh keinen Zimmerservice brauchten. Denn sobald wir in einem neuen Raum ankamen, putzte der kleine Teufel erstmal eine Viertelstunde lang. Mindestens.
Und wenn wir nicht gerade ritten -EIN PFERD, DENKT JETZT NIX ANDERES- trug Levi mich wie eine Braut durch die Straßen. Was natürlich noch mehr Aufmerksamkeit auf uns richtete als eh schon.
Ich war froh, dass ich nach zwei Tagen schon merkte, wie mein Zustand sich besserte. Wenn ich aufpasste, konnte ich sogar schon einen längeren Zeitraum gerade stehen.
Es war früh morgens, als ich mich nun schon seit gefühlt zehn Minuten hin und her wälzte. Warum ich mich als Dampfwalze nützlich machte ?
Ganz einfach, das zweite Gewicht auf der Matratze fehlte. Eigentlich hätte ich ja bloß meine Augen öffnen und dann aufstehen zu brauchen, um Levi zu suchen, doch mir fehlte es einfach noch am Orientierungssinn.
Irgendwann überredete ich mich dann doch noch innerlich und schlug meine Augen auf. Es war ziemlich hell, schätzungsweise elf bis zwölf Uhr.
,,Mmh, Levi?", murmelte ich vor mich hin. Ein kurzes Geräusch kam aus dem angeschlossenen Badezimmer. motivationslos richtete ich meinen Oberkörper auf und blinzelte einige Male.
,,Levi?"
Immer noch nichts. War der taub geworden?
Seufzend schwang ich meine Beine über den Rand des Doppelbettes und mit der Hand auf den Bauch gepresst stand ich von der Matratze auf.
Meine nackten Füße berührten den schon glatt getretenen und polierten Parkett und tapsten in Richtung des Badezimmers. Vorsichtig klopfte ich mit Zeige- und Mittelfinger an den Türrahmen und späte hinein.
Drinnen stand Levi vor dem Spiegel, oberkörperfrei, und fuhr mit einer Hand sein Kinn nach, die andere ruhte auf dem Rand des Waschbeckens.
Zwar war er eigentlich die ganze Zeit während unseres "Urlaubs" ohne Oberteil rumgelaufen, aber irgendwie starrte ich immer noch. Aber ich durfte das, schließlich war er ja auch irgendwo meins.
Und er starrte auch. Wenn er das durfte, durfte ich das ja schließlich auch.
Naja, dass er starrte lag vielleicht auch ein bisschen an meiner Kleidung, schließlich trug ich nur meine Unterwäsche und darüber ein etwas zu langes Hemd von Levi, an dem die Obersten zwei oder drei Knöpfe sich nicht mehr schließen ließen.
Anfangs war mir schleierhaft, warum er wollte, dass ich unbedingt das anzog, aber nach der Entdeckung der fehlenden Knöpfe war mir klar geworden warum.
Mein Ausschnitt gab ziemlich viel preis, wenn ich ihn nicht gerade zuhielt.
Jetzt aber mal wieder zurück in die Wirklichkeit!
Ich weiß, ich hab's oft genug gesagt, aber er sah verdammt noch mal heißer als der Teufel aus.
,,Was machst du?", fragte ich ihn und er drehte seinen Kopf kurz leicht zu mir.
,,Oh, Ally, du bist wach. Rasieren, nach was sieht's sonst aus?"
Das war nicht schnippisch gesagt, es war einfach nur eine Antwort.
Erst jetzt fiel mir so richtig auf, dass Levi einen kleinen Stoppelbart hatte und scheisse sah er auch noch mit der morgendlich zerstörten Frisur geil aus.
,,Steht dir aber."
,,Danke, ich mach ihn aber trotzdem ab."
,,Wieso?"
Nun endlich wand er sich ganz zu mir und ein kleines verschmitztes Lächeln legte sich auf seine Lippen:
,,Na, beim knutschen kratzt das doch bestimmt."
,,Hast auch wieder recht."
Vorsichtig ging ich weiter zu dem Schwarzhaarigen, welcher erneut in den Spiegel blickte.
Mit zusammengezogenen Augenbrauen fuhr ich kurz durch seine Haare.
,,Was wird das?"
,,Mein Spruch."
,,Okay, dann... was hast du vor?"
,,Hmmm...", meine Lippen verzogen sich zu einem fiesen Grinsen. ,,Dir 'ne Frisur verpassen!"
,,Oh Gott... schneid sie bloß nicht ab, Ally."
,,Ach, Quatsch mit Soße, das würde ich doch niemals machen."
Ich zog einen Haargummi von meinem Handgelenk -welche Frau hat denn bitte da nie einen dran rumgammeln?- und ich band Levis Haare zusammen. Mit etwas rumgefiesel saß die Frise.
Etwas überrascht drehte Levi seinen Kopf hin und her, und blickte abschätzend in sein Spiegelbild.
,,Und was bringt das jetzt?"
,,Naja, so erkennt dich keiner."
,,Ich seh aber aus wie'n Gangster."
,,Ist doch heiß."
,,Na dann."
Ich hatte ihm die ganze Mähne nach hinten gebunden und die Enden dann zu einem Zopf gebunden, welcher einen ein bisschen an ein Knäul erinnerte. Der Pony hing noch immer vorne heraus.
,,Levi?"
,,Ja, Süße?"
'Gott, wie schnuffig!'
,,Äh, darf ich... dich vielleicht rasieren?"
Überrumpelt blinzelte er ein paar mal.
,,Naja... schließlich machen wir Frauen sowas nie..."
,,Klar, kein Problem. Wenn's dir Freude bereitet."
Lächelnd nach ihm diesen Rasierschaum -oder was das auch immer war- ab und bevor ich ihm diesen in die Fresse klatschte, gab ich Levi noch schnell einen Kuss.
Wo er seine Hände jetzt hinlegte, damit ich auch ganz an seinem Körper klebte, brauch ich jetzt glaube ich mal nicht zu erwähnen.
Okay, ich mach's trotzdem. Es machte mir eigentlich nicht mehr sonderlich viel aus, wenn er seine Hände an meinen Hintern legte. Der werte Herr war ja schließlich auch nur ein Mann.
Vorsichtig klappte ich dieses kleine Rasiermesser -so taufte ich es einfach spontan- und fuhr mit der scharfen Seite über seine Wangen.
,,Musst nicht so zimperlich sein."
,,Ich will dir aber nicht wehtun."
,,Tch, so schnell geht das nun auch wieder nicht."
,,›Tch‹ mich nicht."
,,Ja, Mama."
Vorwurfsvoll sah ich ihn an und als ich sein verschmitztes Lächeln sah, konnte ich gar nicht mehr böse sein.
,,Du bist ein Idiot."
,,›Dein‹ Idiot."
,,Aber sowas von."
Unisono kicherten wir beide los, wir waren so bescheuert. Aber immerhin gemeinsam bescheuert.
Vorsichtig arbeitete ich mich weiter, während Levis Augen die ganze Zeit die meinen verfolgten. Doch ich lies mich nicht beirren, obwohl ich andauernd das Gefühl hatte, zurückstarren zu müssen.
,,Fertig."
Zufrieden betrachtete ich mein Werk und als er in den Spiegel sah, wechselte sein monotoner Gesichtsausdruck zu vollkommen verdutzt.
,,Was zum...?"
Jetzt konnte ich mir das Lachen nicht mehr verkneifen.
,,Es tut mir leid!! HAHA! Das wollte ich schon immer mal machen!"
Ich hatte ihm alles abrasiert, bis auf ein kleines Quadrat unterhalb der Nase.
,,Du freche Nudel, du!"
,,Neiiiin!!"
Schon zu spät. Er packte mich und kitzelte mich grob an den Seiten, während ich laut kreischend gegen seine harte Brust schlug.
Ja, hart. Verdammt hart sogar. Da konnte man sich ja die Hand brechen...
,,Leeviii!! Lass es! HAHAHA!! BITTE!!"
,,Vergiss es! Das war erst der Anfang!"
,,Neiin!"
Kein Erbarmen half. Er folterte mich noch kurz weiter, bevor der Herr endlich abließ.
,,Hah, danke!"
Erneut nahm ich die Klinge und schnitt die restlichen Stoppeln weg.
,,UAAHH!!", entfuhr mir ein Quietschen, als er mit plötzlich den Hintern gefühlt zerdrückte.
,,Böses Mädchen."
,,Sagt der, der mich gerade begrapscht."
,,Touché."
Der Schwarzhaarige beugte sich kurz zum Waschbecken, schaltete das Wasser an und spritzte sich das Nass kurz ins Gesicht. Ich reichte ihm ein Handtuch, welches er dankend annahm.
,,Levi?"
,,Mhm?"
,,Kannst du einmal aufhören so sexy zu sein?"
,,Wieso denn? Ich will dir doch schließlich gefallen."
,,Also dafür brauchst du nicht auch noch so unverschämt gut auszusehen, sodass ich mich neben dir richtig hässlich fühle."
,,Du bist nicht hässlich und wenn du jetzt irgendwas erwiderst, zieh ich dich aus."
,,Oh oh."
Ein fieses Grinsen legte sich auf die Lippen des schwarzhaarigen. Ich bemerkte wie er seine Muskeln anspannte, weshalb ich mit einem hohen Schrei 180 Kehrt machte und zurück ins Schlafzimmer rannte.
Aber nicht mit Levi. Seine Schritte waren direkt hinter mir zu hören, bis sich zwei Hände auf meine Schulterblätter legten und mich somit auf das Bett beförderten.
Ein erneuter hoher Laut entfloh mir und ich spürte, wie sich jemand auf mich stürzte. Gackernd versuchte ich mich aus dem Griff zu lösen, als ich schon wieder gekitzelt wurde.
Ich lag mit dem Rücken auf der Matratze und mein Hintern war auf seinem Schoß, die Beine am Körper vorbei. Der Mann beugte sich zu mir vor und ärgerte mich.
Ja, das sah ziemlich falsch aus.
Vor allem weil ich nur ein Hemd und Unterwäsche trug und Levi gerade mal 'ne Hose.
,,Lass es!! Bitte!! HAHAH!! ICH KRIEG KEINE LUFT MEHR!! LEEEVII!!"
Gefühlte zehn Stunden vergingen, bis der Angesprochene sich noch weiter zu mir herunter beugte und seine Lippen auf die meinen legte.
Murrend platzierte ich meine Hände an seinem Hinterkopf und zog ihn tiefer zu mir herunter. Ich spürte seine Zunge auf meinen Lappen -alias Lippen- und ich gewährte ihm Einlass.
Sofort nahm er an und genauso schnell gewann er auch die Oberhand.
,,Mh~ Heichou~....", murmelte ich in den Kuss hinein. Plötzlich lies er von mir ab:
,,Gesundheit."
,,Bitte was?!"
,,Sorry, den Witz wollte ich schon längst mal reißen!"
Kichernd schüttelte ich meinen Kopf.
,,Ich fasse es nicht! Du machst dich ja somit über dich selbst lustig!"
,,Ach halt doch die Klappe, ansonsten muss ich dich anders bestrafen."
,,Oh shit..."
Vorsichtig ging er zu mir herunter und drückte mein -oder eher sein- Hemd oben etwas weiter auf. Sanft küsste er meinen Hals und sog sich daran fest.
,,Ah~ Levi~...", entfuhr mir ein Stöhnen. Ein amüsiertes Kichern war von dem über mir zu hören.
,,Bitte~ man sieht das doch..."
,,Na und? In einer Woche nicht mehr. Im Übrigen, du hast ein tolles Stöhnen. Lass mich bitte mehr davon hören~."
Ich biss fest meine obere Zahnreihe auf meine Unterlippe, was dem Nieser wohl nicht sonderlich gefiel. Er verstärkte den Druck und ich hielt es einfach nicht mehr aus und lies ein lautes Atmen hinaus.
Mein Herz schlug mir schon bis zum Hals und meine Wangen waren bestimmt schon rot angelaufen.
Kaum spürbar fuhr eine seiner Hände unter mein Oberteil und streichelte zärtlich über meine Seiten, was eine unheimliche Gänsehaut bei mir auslöste.
Mit der Zunge leckte er vorsichtig über mein Schlüsselbein. Ich kniff nun fest meine Augen zusammen, als Levi plötzlich von mir abließ.
,,Braves Mädchen."
,,Ja, Daddy..."
Etwas überrascht und verstört sah er mich an, bis ich den schwarzhaarigen fies angrinste.
,,Du freches Luder..."
Er packte mich am Becken, drehte sich auf den Rücken und somit saß ich nun auf seinem Bauch. Okay, etwas weiter unterhalb des Bauches. Eher so auf seinem Schritt....
,,Vermutlich seh ich morgen so aus, als hättest du mich entweder gewürgt oder flachgelegt."
,,Eher die zweite Lösung."
,,Na toll..."
,,Aber wer sagt denn, dass ich das nicht noch tun werde?"
,,Ich.", gab meine Wenigkeit schlagfertig zurück.
,,Och, du bist fies. Lass mir doch wenigstens einmal 'nen coolen Spruch."
,,Mal schauen!"
Vorsichtig gab ich Levi einen Kuss auf die Stirn und lies mich neben ihm auf die Matratze fallen.
,,Oi, Ally, versprich mir, dass die Naht nicht aufgeht, klar?"
,,Huch, wieso das denn? Wir könnten Sie doch gleich wieder nähen."
,,Das weiß ich auch, es ist nur wegen was anderem..."
,,Ich höre?"
Er seufzte einmal und drehte sich es hält von mir weg:
,,Bevor wir gegen sind,
hat Hanji noch was zu mir gesagt... sie meinte: ›Wenn ihre Naht aufgegangen ist, weiß ich, dass du zu grob warst.‹"
,,Oh mein Gott... das nennt sich Hanji."
,,Wohl eher Vollidiot..."
,,Ach komm, so schlimm wäre das doch jetzt auch nicht! Ich will gar nicht wissen, was da dann eh für Gerüchte im HQ umherschwirren werden."
,,Auch wieder wahr. Ich höre sie fast schon. ›Die waren in den Flitterwochen.‹ ›Sie haben die ganze Zeit ihr wisst schon was gemacht.‹ Ach, die werden gar nicht mehr aufhören."
,,Scheiss doch drauf."
,,Richtige Einstellung, Ally."
Endlich drehte er sich wieder zu mir und legte seine Arme um meinen Körper. Genießerisch schloss ich meine Augen und kuschelte mich enger an ihn heran.
,,Gemeinsam haben doch eh nix zu verlieren..."
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Hi! :D
!!!Wichtig!!!
Ich habe ganz vergessen das mal zu erwähnen (ich wurde im letzten Kapitel darauf angeschrieben, Danke an dich noch mal❤️), dass der Titel dieses Buches "the sharp knife of a short life" tatsächlich eine Zeile aus dem Lief "If I die young" ist.
Ja, das hat durchaus seine Bedeutung und wird auch seine Bewandtnis haben. Im Übrigen ist die Cover Version von Michael Henry & Justin Robinett mega geil😍 hört sie euch unbedingt an -oder lest die Story weiter, das wird später nämlich auch mal verlinkt😂
Auch noch interessant/wichtig: Es ist ein GANZ SCHLECHTES ZEICHEN wenn ein Kapitel in meinen Stories den Namen der Geschichte trägt.... das werde ich dann aber erneut erwähnen, falls/sobald es eintritt.
So, ich hab da mal 'ne Frage an euch. Kennt ihr ein gutes Buch (auf Watty) das deutsch ist und guten smut/lemon enthält? (Darf auch gerne einfach nur darum gehen, dürft es mir auch gerne privat schreiben, falls es euch hier zu peinlich ist 😉❤️ -was mir so ginge)
Denn auf deutsch klingt das immer mega komisch! Ich bin da echt hilflos in sowas schreiben, deswegen wäre ich froh, wenn ich mal ein gutes Beispiel dafür hätte😂
Und noch etwas peinliches: Ein Junge aus meiner Klasse hat heute einigen anderen Euphoria erklärt.... und alle wussten, dass ich die erste Staffel gesehen hab💀😂😂
#F*vkIstDasPeinlich
Egal, ist eben passiert......
So, das Schuljahr neigt sich bei mir nun auch endlich dem Ende (am Freitag sag' ich ciao zu der jetzigen Jahrgangsstufe, was auch gleichzeitig unser 1-Jähries Jubiläum ist😱) was heißt es ist ziemlich entspannt.
Also dann, habt 'ne gute Zeit und passt auf euch auf :D❤️
Lg, eure nicht mehr so ganz gestresste Kaori :*❤️
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