Kapitel 275 "(16+)Hold like a hostage"
~Levi POV~
Es brannte so höllisch. Einfach alles. Mein Rücken, meine Beine, mein Atem, mein Herz, meine Füße, meine Handgelenke, meine Arme, meine Schultern, mein Kopf, meine Augen, mein Nacken.
Ohne Ausnahme tat alles weh, was besonders daran lag, dass ich mich keinen Millimeter bewegen konnte. Nun gut, gekonnt hätte ich es schon, aber das hätte mir nur weitere Schmerzen bereitet.
Vor vielen Stunden hatten die Wachen nach meiner täglichen Folter mich auf die Füße gezerrt und anschließend meine Hände in Handschellen an eine von der Decke herunterhängende Kette befestigt.
Diese hing aber so hoch, dass ich gezwungenermaßen stehen musste. Allein schon das wäre auf Dauer unangenehm geworden, doch zusätzlich hatten sie mir auch noch mein Hemd abgenommen und sich an meinem Rücken vergnügt.
Dutzende, etwa fünfundzwanzig Zentimeter lange Nadeln mit kleinen Widerhaken hatten sie in meine Haut und Muskeln gebohrt, sodass sogar das Atmen dazu führte, dass ein weiteres Ziehen durch meinen gesamten Körper fuhr.
Mein Mund war geöffnet, da ich versuchte irgendwie an Luft zu kommen. Unter normalen Umständen hatte ich ja schon nicht gut geschlafen, aber in dieser Position war das absolut hoffnungslos.
Sobald meine Kraft nachließ rutschte ich nach unten und die Widerhaken veränderten sich in ihrer Position. Dadurch war es mir vollkommen unmöglich, mich auch nur eine Sekunde lang auszuruhen.
'Wie lange hänge ich schon hier?', schoss es mir durch den Kopf, 'Schätzungsweise schon über zwei Tage, so, wie sich mein Körper gerade anfühlt...'
Seitdem die Militärpolizisten mich angekettet hatten war nicht eine Menschenseele mehr aufgekreuzt, was zur Folge hatte, dass ich seit Ewigkeiten keinen Schlaf, keine Nahrung oder Trinken gehabt hatte.
'Wenn das noch lange so weitergeht verrecke ich hier noch...'
Gefühlt zum tausendsten Mal huschten meine Augen über meine Umgebung, doch inzwischen konnte ich sie fast nicht mehr erkennen, so sehr war meine Sicht schon verschwommen.
,,Urgh...."
Unter Stöhnen sackten meine Knie einfach zusammen, was aber zur Folge hatte, dass ich schmerzerfüllt aufschrie.
,,Argh!! Fuck!"
Sogar in die Ansätze meiner Oberarme hatten die Idioten mir Nadeln hineingedrückt. Völlig kraftlos lies ich meinen Kopf nach unten hängen und starrte einfach nur noch ins Nichts.
Wenn man es genau nahm, war ich sogar momentan in einer angenehmeren Position als sonst.
Ihr fragt euch, ob es wirklich etwas schlimmeres gibt?
Ja, das kann ich euch versichern. Schon insgesamt zwei Mal hatte ich durch die andere Tortur müssen. Dabei wurden auch an meinen Händen Fesseln angelegt, welche auch anschließend an die Decke gekettet wurden. Doch im Gegensatz zu jetzt hatte man die Arme von hinten hochgezogen und die Kette so sehr verkürzt, dass meine Füße den Boden nicht mehr berührten.
Diese Haltung hatte anschließend zur Folge, dass ich spätestens nach zwanzig Minuten das Bewusstsein verlor -unter anderem auch aufgrund der Schmerzen.
Dagegen war ein mehrtägiges Stehen sogar etwas angenehmer.
Meine Gedanken schweiften immer mehr ab, bis plötzlich ein lautes Geräusch erklang. Jemand betrat den Trakt in dem ich mich gerade befand, doch das bekam ich nur gedämpft mit.
Alles um mich herum schien wie in Watte gepackt zu sein. Einer der Wachen ergriff mein Kinn mit seiner Hand und drückte es so hoch, dass wir uns gegenseitig ins Gesicht sehen konnten.
Auch wenn ich fast nichts mehr erkennen konnte, konnte ich Javier gerade noch so ausmachen. Er sagte etwas, doch nichts davon drang bis zu mir vor.
Sobald er meinen Kopf wieder losließ, klappte er nach unten und ich sah nur noch die kalten Fliesen unter mir. Ich war in meiner eigenen, abgeschotteten Umgebung in meinem Gehirn, doch leider wurde ich sogleich wieder aus dieser Welt gerissen.
Etwas ertönte und anschließend schmerzte meine Haut etwa an der Magengegend und meiner linken Seite. Schmerzerfüllt schrie ich auf und meine Beine sackten erneut weg.
Der Mann holte erneut aus und schlug mit dem länglichen Ding in seiner Hand auf meinen Oberkörper von vorne aus ein. Erneut das klatschende Geräusch und eine darauffolgende Qual.
Ich wusste nicht, ob das in seinen Händen eine Peitsche oder ein Gürtel war, doch wenn ich mich für etwas entscheiden hätte dürfen, hätte ich die Peitsche genommen. Denn niemand, der noch nie selbst so etwas schon mal erlebt hat, hat eine Ahnung davon, wie sehr Gürtelschnallen schmerzten.
Doch das Glück schien nicht auf meiner Seite zu sein, denn etwas metallisches traf immer wieder auf meine nackte Haut. Kein einziges Mal konnte ich einen lauten Aufschrei unterdrücken, so sehr brannte meine Haut.
Immer wieder schlug der Soldat auf mich ein, während er brüllte, ich solle ihm einen Namen nennen. Doch egal was er tun würde, ich würde niemals brechen und ihm etwas sagen.
Der Schwarzhaarige verkürzte die Abstände zwischen seinen Schlägen immer mehr, sodass er am Ende nur noch von links nach rechts auf mich einschlug. Plötzlich spürte ich etwas warmes auf meiner Brust und als erneut mein Kopf nach unten hing, erkannte ich, dass meine Haut an manchen Stellen schon so aufgebrochen war, dass Blut daraus hervortrat.
Wie mein Rücken aussah wollte ich mir gar nicht erst vorstellen....
Endlich hörte der Mann auf, doch mir war klar, dass es sich dabei entweder nur um eine kurze Zeit handelte, oder er nun etwas noch viel schmerzhafteres tun würde.
,,Hör zu, ich weiß, dass du die Namen kennst", flüsterte Praschak angsteinflößend, während er meinen Schädel erneut an dem Haarschopf hoch zerrte.
,,Also mach es doch nicht schwerer als sonst noch. Du stirbst, egal was du tust. Dann verschwende deine übrige Zeit doch nicht damit, dass du solche Schmerzen erdulden musst. Hm?"
Natürlich erwartete er eine Antwort von mir, doch die gab ich ihm nicht. Mein Atem ging noch immer schnell und stoßweise, während ich versuchte durch meinen Mund an Sauerstoff zu gelangen. Der gesamte Oberkörper fühlte sich nicht nur schmutzig, blutverklebt sondern auch verschwitzt an.
Nachdem ich also nach einer weiteren, halben Minute keine Antwort gegeben hatte, drückte er mit einer schnellen Bewegung meinen Kopf nach unten, bevor er mit einem ungehaltenen Laut sich umdrehte.
Seine Schritte entfernten sich und er schien eine Schublade zu öffnen, da es sich anhörte, als würden viele Gegenstände klappern. Nur ein paar Zentimeter konnte ich meinen Kopf erheben, aber das reichte schon, um das Gröbste zu erkennen.
Eine der Wachen hatte wohl einen schiebbaren Wagen -der etwa so aussah wie ein Servierwagen- in den Folterraum gebracht. Der Ältere öffnete eine der Schubladen und als ich erkannte, was da alles so drin lag, lief mir ein eiskalter Schauer über den Rücken.
,,Du bist ein bockiger Fall.", sagte Javier ohne sich zu mir umzudrehen, ,,Ich bin gespannt, was für meine Babys ich noch so an dir ausprobieren werde. Einige sind schon ganz veraltet, da sie gar nicht mehr zum Einsatz gekommen sind. Die Anderen brechen schon viel früher und du wirst es auch."
In seinen Händen hielt der Mann etwas, das mich schwer an eine Kneifzange erinnerte. Vermutlich war es das auch oder wenigstens etwas, das dem sehr nahe kam.
Genüsslich sah sich der Größere das metallische Ding von beiden Seiten an, bevor er mich mit einem sadistischen Lächeln ansah.
,,Da du ja keine Fingernägel mehr hast, müssen wir wohl oder übel umsteigen."
Spätestens da war mir klar, was er nun vorhatte.
Direkt vor mir ging Praschak in die Knie und legte die scharfen Kanten an den Nagel einer meiner linken Zehen an. Doch anstatt ihn einfach gerade nach vorne herauszuziehen, riss er das Gerät nach oben.
,,Hrgh!!", presste ich schmerzerfüllt unter zusammengebissenen Zähnen hervor.
,,Komm schon, ich will, dass du schreist."
Nagel für Nagel arbeitete sich Javier vor und bei jedem weiteren schien sich der Schmerz zu verdoppeln. Aber den Gefallen wollte ich ihm definitiv nicht tun.
Kaum war mein linker Fuß nagellos, machte er sich an meinen rechten. Etwas warmes berührte meine Sohle und mit einem kleinen Blick nach unten bemerkte ich, dass ich inzwischen schon in einer kleinen Blutlache stand.
,,Wir haben dir schon welche gerade und nach oben rausgezogen.", sprach das Arschloch, ,,Wird Zeit, endlich mal zu drehen."
Schon zum sechsten Mal in Folge platzierte er die Zange, drückte den Henkel zu und machte eine kreisförmige Bewegung mit der Hand.
Das war der entgeltliche Auslöser für mich, einen lauten, schmerzhaften Schrei loszulassen. Der Druck war einfach zu groß gewesen, als dass ich dem hätte widerstehen können.
,,Aargh!"
,,Es tut weh, nicht wahr? Aber das könnte alles so schnell vorbei sein.... Ein Name. Ein einziger Name und du kommst unbeschadet in deine Zelle zurück."
Natürlich war das Angebot verlockend, doch wenn ich jetzt nachgeben würde, würden das andere Leute ausbaden müssen...
,,Keine Antwort?"
Anstatt etwas zu sagen, kniff ich demonstrativ meine Lippen aufeinander.
,,Schade..."
Bevor ich mich darauf vorbereiten konnte, entfernte er mir schon den nächsten -und somit vorletzten- Zehennagel auf die gleiche, schmerzhaft langwierige Weise wie auch schon zuvor.
Irgendwie versuchte ich an Luft zu gelangen, indem ich laut und schwer durch meinen Mund atmete. Die Lungen fühlten sich schon völlig malträtiert an, doch es half alles nichts.
Gerade als ich wieder etwas bei Kräften war, entnahm der Soldat mir auch schon den letzten Mohikaner. Somit hatte ich nun alle meine zwanzig Nägel verloren und dürfte darauf warten, dass sie mir nachwuchsen.
,,Arghh!!"
,,Ja, schrei' ruhig. Lass mich dein liebes Stimmlein hören."
Am liebsten hätte ich dem Wichser direkt in die Fresse getreten, doch a, hätte das meinem eh schon ziemlich mitgenommenen Fuß in Mitleidenschaft gezogen und b, wäre das nicht zielführend gewesen.
,,Nun gut,", sagte der Mann seufzend während er aufstand und sich anschließend umdrehte, ,,Es wird Zeit, dass wir mal wieder etwas umsteigen."
Einen kurzen Moment dachte ich, er würde ein neues Instrument holen, doch da täuschte ich mich. Mit einer schnellen Bewegung drehte er sich erneut zu mir und holte mit seinem Bein aus.
Direkt mit seinem Fuß trat er von oben nach unten gegen mein rechtes Knie, welches dadurch heftig nach hinten verdrehte wurde. Ein weiteres Brüllen verließ meine Kehle, da es sich so anfühlte, als hätte Praschak meine Kniescheibe gleich mithinaus befördert.
Ohne etwas unternehmen zu können sackte ich in mir zusammen und hing einfach nur noch lasch an den Ketten zur Decke herunter. Auch meine Schultern beziehungsweise Oberarme fühlten sich inzwischen so schlapp an, dass sie sich vermutlich jeden Moment gleich auskugeln würden.
Ein lautes Pfeifen verließ Javiers Mund und die beiden anderen Wachen -welche die ganze Zeit über schon hinter dem Gitter gestanden waren- bewegten sich fort. Natürlich blieben sie nicht weg, stattdessen kamen sie direkt wieder. Nur hatten sie ein paar Sachen mehr mitgebracht.
,,Los, lasst ihn herunter."
'Endlich, ich dachte schon ich würde in dieser Haltung verenden!'
Fast schon wie ein unerreichbarer Traum fühle es sich für mich an, als die Kette, die mich oben an die Decke zog gelockert wurde. Immer weiter nach unten rutschte ich und als gar keine Spannung mehr auf dem Metall lag, fiel ich wie ein Sack auf den harten Steinboden.
Nie wieder wollte ich mich auch nur einen Zentimeter mehr bewegen.
Fußschritte von mehreren Leuten kamen auf mich zu und vier Hände packten mich an meinen Schultern und ich wurde wieder nach oben gerissen.
Doch dieses Mal musste ich immerhin nicht aufstehen -jedenfalls nur kurz. Unsanft schubsten mich die Untergebenen einen halben Meter nach vorne, sodass ich mit meinen Knien auf einem extrem spitzen Holzscheit saß.
Sofort bohrten sich die ersten anstehenden Spreißel in meine Haut und das, obwohl ich mich so gefühlt hatte, als ob ich sämtliche Sinneszellen darin verloren.
Wäre das nicht schon genug erkannte ich den Kübel voll Wasser vor mir. Gerade als mein Hirn alles verarbeiten wollte, legte sich plötzlich etwas an meinen Hinterkopf und dieser wurde mit einer schnellen Bewegung nach vorne -beziehungsweise unten- gedrückt.
Leider war ich nicht schnell genug gewesen, um an genügend Sauerstoff zu gelangen, bevor mein Gesicht in eiskaltes Wasser getaucht wurde. Keine Sekunde lies sich die Hand des Unbekannten lösen, während ich versuchte aus dem Nass zu entkommen.
Panik machte sich in mir breit, als ich keinerlei Luft mehr hatte und schon die ersten Punkte in meiner Sicht erschienen. Krampfhaft versuchte ich mich nach oben zu reißen und als ich das einmal fast schaffte, drückte mich eine zweite Hand nach unten.
Nicht nur der Fakt, dass ich nicht mehr atmen konnte, sondern auch, dass das Wasser so unfassbar kalt war, machte es nicht gerade besser. Genau zu dem Zeitpunkt, als ich dachte, ich würde jede Sekunde mein Bewusstsein verlieren, wurde mein Kopf wieder nach oben gerissen.
Ungesund in den Nacken gedreht, aber egal. Hauptsache da raus.
Laut holte ich tief Luft und hustete anschließend mehrfach, um das eingeatmete Nass loszuwerden. Mein Blick war auf die Decke gerichtet, da mich jemand an meinen Haaren so in diese Position zog.
Mit mehrfachem Schnappatem versuchte ich meine Lage zu verbessern, doch bevor das funktionierte ging es auch schon weiter. Eine der Hände -die ich dank meinem momentanen Zustand nicht zuordnen konnte- schnappte sich meine Nase und drückte die dazugehörigen Flügel zu.
Ein Eimer erschien in meinem Sichtfeld, welcher leicht nach unten gekippt wurde. Doch was mir am meisten Sorgen bereitete, war der Fakt, dass es schon wieder leicht dampfte.
Ohne zu zögern wurde der Inhalt über meinen gezwungenermaßen geöffnete Mund hineingegossen. Aus Reflex verschloss ich sofort meine Luftröhre, aber es änderte nichts daran, dass das extrem heiße Wasser mit meiner Haut in Berührung kam.
Offensichtlich hatte es noch bis vor einigen Minuten gekocht, denn es fühlte sich so an, als würde meine Haut extreme Schäden davon erleiden.
Der Strahl schien gar nicht mehr aufzuhören und meine Zunge fühlte sich schon völlig taub an, weshalb ich versuche nach Luft zu schnappen.
Ende des Lieds, ich musste die Flüssigkeit schlucken, ob es mir passte oder nicht.
'Fuck, meine Innereien fühlen sich an als würden sie gekocht werden...! Aber ich darf nicht aufgeben.... allein schon wegen Ally...'
Unbewusst verkrampfte ich meine Hände, Arme, Beine, oder generell alle Muskeln, die ich besaß.
'Wenn das so weitergeht verliere ich noch meinen Verstand...'
Die Qualen schienen endlos zu sein, doch Gottseidank gab endlich die Physik auf und es war kein Wasser mehr in dem Eimer. Sofort spuckte ich die letzten Reste davon direkt vor mir auf den Boden und versuchte nach Luft zu ringen.
Derjenige, der mir das angetan hatte, stand direkt vor mir und ich erkannte, dass es Praschak gewesen war. Die anderen beiden Wachen taten es ihm gleich, während ich einfach nur völlig kraftlos zur Seite auf den Boden fiel.
Im krassen Gegensatz zu meinem körperlichen, inneren befinden stand der eiskalte Boden und mein Kreislauf schien sich langsam aber sicher zu verabschieden.
,,Raimo", sagte Javier mit einem sadistischen Unterton in der Stimme zu einem der Männer, während er auf dem Weg war die Folterzelle zu verlassen, ,,Erzähle unserem Freund doch von unserem Geschenk."
Laut wissend lachte der Angesprochene auf, die Anderen verließen kichernd den abgetrennten Raum durch die Tür. Mit Mühe und Not hob ich etwas meinen Kopf nach oben, um den Typen zu sehen.
Er war etwa um die ein Meter fünfundsiebzig groß, für einen Soldaten etwas beleibt und hatte ein ziemliches Babyface, gepaart mit einem diabolischen Lächeln. Abwertend sah er zu mir auf den Boden.
,,Er hat recht, du weißt noch nichts von deinem Glück."
Ich sah ihn einfach nur aus kalten, emotionslosen Augen an, während ich noch immer nach Luft rang.
,,Deine Freundin.... wie hieß sie noch gleich?"
'Oh, Herr erbarme, bitte nicht...'
,,Es war etwas mit zwei As, richtig? Ach stimmt! Alexandra Ackermann. Obwohl, sie ist ja gar nicht mehr deine Freundin, sondern sogar deine Verlobte. Ein Prachtexemplar an Frau, wir haben ein paar Nachforschungen über sie angestellt. Hübsch, klug, gefügig, reich und adelig. Wie war das Gefühl? Sie so um den Finger zu wickeln, dass sie sogar so brav wurde, dass sie zustimmte so jemanden wie dich zu heiraten?"
Mit größter Mühe und Not versuchte ich mich zusammenzureißen.
,,Du dachtest wohl, sobald du in den Adel kommst, bist du sicher und aus der Sache raus. Hast du dich nur deswegen so sehr um sie gekümmert, dass du, einer der gesuchtesten Verbrecher adelig wirst?"
Provokant ging der Mann vor mir in die Knie und sah mir durchdringend in die Augen. Kurz lachte er auf.
,,Oder bist du etwa schwach geworden? Du, der Sensenmann, hast dich von einer Frau so bezirzen lassen? Wie erbärmlich..."
Erneut richtete er sich wieder auf.
,,Dann möchtest du sie doch bestimmt sehen, hab ich recht? Du wirst es kaum glauben, aber sie ist tatsächlich ganz in der Nähe. Den Informanten nach treibt sie sich nun in der feinen Gesellschaft herum -quasi unter ihresgleichen. Es gibt schon mehrere Interessenten für sie, vermutlich wird sie einen von ihnen heiraten. Was will sie denn noch von dir? Du ziehst nur ihren Ruf in den Schlamm...."
'Soll der Wichser doch sagen, was er will...'
,,Eine wahre Schönheit wie sie bleibt nicht lange alleine.... Aber eigentlich wollte ich dir von deinem 'Geschenk' erzählen. Bei deiner nächsten 'Präparation' wird sie dabei sein. Du bist gefesselt und siehst uns zu, wie wir uns direkt vor deinen Augen mit ihr vergnügen. Oh, wie sehr freue ich mich jetzt schon auf ihren zerbrechlichen Körper, diese sanfte Haut und ihre liebliche, vor Schmerzen schreiende Stimme...."
Der Soldat drehte sich um und sollte offensichtlich zu der abgeschlossenen Zellentüre laufen. Doch genau in diesem Moment verlor ich komplett die Fassung.
Egal was für Schmerzen ich gerade erlitten hatte, egal wie kraftlos ich gerade war. Das alles rutschte komplett in den Hintergrund und ich fühlte mich genauso wie vor so vielen Jahren, als ich als Auftragsmörder gearbeitet hatte.
Eine unbändige Kraft durchfloss mich und ich richtete mich auf meine Knie. Kurz spannte ich meine Armmuskeln an und riss sie anschließend so heftig auseinander, dass ich somit meine Handschellen zerstörte.
Noch während der Mann vor mich sich erneut zu mir drehte, stürmte ich blitzschnell nach vorne, streckte meinen rechten Arm nach vorne und ergriff mit meiner Hand sein Gesicht.
Durch den Sprung, den ich genommen hatte, riss ich ihn direkt auf seinen Rücken auf den Boden, sodass ich auf seinem Bauch saß.
Wie ein Instinkt überkam mich und ich presste meine Hand nach unten. Ein Knacken ertönte, anschließend fühlte ich nur noch eine schleimige Masse unter meinen Fingern und eine Lache aus Blut und anderen Dingen breitete sich unter mir aus.
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Kleiner „Funfact", der überhaupt nicht „Fun" ist: Einige der aufgezählten Foltermethoden (zB das mit dem lange Stehen, auf Holzscheit knien oder das Arme Hochbinden bis zur Ohnmacht) entstammt nicht meiner Phantasie, sondern wurden auch in Konzentrationslagern benutzt.
Mir war es wichtig, das anzumerken, weil ich finde, dass es ein Thema ist, welches zwar extrem oft in der Schule angesprochen wird, doch dort nur so, dass man davon fast schon genervt ist. Ja, ich finde unser Schulsystem nicht so geil. Könnte auch an meinen Lehrern gelegen haben...😂
Jedenfalls sorry für das etwas spätere Update.... Hab mit dem Anime Beastars angefangen und bin dezent beim Suchten (bitte nicht spoilern)😂😇
Und ja, wer Kapitelname ist von Billie Eilishs Lied Hostage inspiriert. Don't judge me. Ich liebe es.
Lg, eure Kaori :*💖
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